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Re: Bitte um Identifikation: Radio (mglw amerikanisch)
Für mich sieht das Gerät nach einem Eigenbau aus. Ich sehe keinen Trafo, nur diese dicken Heizwiderstände, könnte ein Allstromgerät sein? Ich würde es nicht an 220V anschließen, ohne Genaueres zu wissen. Das Beste wäre ein Regel-Trenntrafo und damit langsam zunächst auf 110V hochfahren.
Re: Bitte um Identifikation: Radio (mglw amerikanisch)
Hallo JoMi,
die Beschriftung der Skala ist in Deutsch und für Deutschland gemacht. Die Mittelskala mit Lautsprecher-Zonen links und rechts scheint mir nicht richtig durchdacht, wenn man doch nur einen Lautsprecher verwendet. Die Bedienknöpfe wirken auch irgendwie fremd an dem Gerät.
Die Geräterückwand ist mit dem Muster gut gearbeitet, trotzdem denke ich auch, es könnte ein Selbstbau sein. Die wichtige Frage nach Wechselstromgerät oder Allstrom oder gar Gleichstrom und 110 oder 220 Volt muß vor dem ersten Einschalten geklärt sein.
Der Erbauer (in Deutschland) könnte auch ein amerikanischen Chassis verwendet haben.
Auf jeden Fall ist es ein interessantes Radio, es gibt auch für Selbstbauten einen Sammlerkreis.
Ein Photo der Chassis-Rückseite könnte hilfreich sein.
Re: Bitte um Identifikation: Radio (mglw amerikanisch)
Hallo Jomi, ich habe an anderer Stelle hier im Forum den Wiederaufbau eines Radio- Bausatzes der National School of Los Angeles mit einem "All American" 6 Tube Set beschrieben. Neben diesem Bausatz existieren viele Varianten, die mit dieser Standard- Konfiguration von den unterschiedlichsten Herstellern gebaut wurden. Erst einmal, es handelt sich mit Sicherheit um ein Wechselstrom- (Allstrom-) radio. Eine der beiden Röhren rechts im Bild ist bestimmt eine 35Z5GT. Um rauszukriegen, ob 220V Betrieb möglich ist, addiere die Heizspannungen aller Röhren (das sind die Zahlen vor den Buchstaben auf den Röhren). Da wirst du 118V rauskriegen, denn für diese Spannung ist dieser 6- Röhren- Satz ausgelegt. Die Röhren laufen mit Serienheizung 200mA. Wenn die beiden "fetten" Widerstände im Heizkreis sitzen und beide zusammen einen gemessenen Wert von ca. 550Ohm haben, dann wurde das Radio auf 220V "umgestrickt".
Wichtig: Für alle Manipulationen am offenen Chassis unbedingt einen Sicherheitstrenntrafo verwenden!!!!
Re: Bitte um Identifikation: Radio (mglw amerikanisch)
Hallo an alle und vielen Dank für die schnelle Reaktion !
Das Bild von @decoder trifft es genau. Das Chassisblech sieht ganz genauso aus, der Antennenanschluß und die Phone-Buchse, wie auch der Ausschnitt des Schalters und die Netzleitung sind genau wie auf dem Bild.
Was bedeutet Allstrom und kann das so ein Radio sein? Ich habe früher viel gebastelt, aber mit Röhren kenne ich mich nicht besonders aus.
Habe noch 2 Photos gemacht. Verkaufen möchte ich es nicht, weil es von meinem Cousin ist. Habe hier leider nur ein Multimeter zum Messen, aber keinen Trenntrafo oder ähnliches.
Re: Bitte um Identifikation: Radio (mglw amerikanisch)
jomi:Was bedeutet Allstrom und kann das so ein Radio sein? Ich habe früher viel gebastelt, aber mit Röhren kenne ich mich nicht besonders aus.
Dann solltest Du einen Radiobastler in Deiner Nähe suchen! Allstrom heisst, dass das Gerät keinen Netztrafo hat, der es u.A. galvanisch vom Stromnetz trennt. Solche Geräte sind nicht unbedingt ungefährlich - ggfs. hast Du eine 50:50 Chance - je nach Einsteck-Richtung des Netzsteckers - auf dem Chassis den Null-Leiter liegen zu haben (gut) oder 230V Netzspannung (ganz schlecht beim versehentlichen Anfassen). Hergeben würd ich das schöne Ding trotzdem nicht! Falls es mit 110V laufen sollte kannst Du Dir auch einen 230 -> 110V Trafo besorgen und das Radio daran betreiben, dann besteht die Gefahr nicht mehr. Ansonsten auch einen 230 -> 230V, das wäre dann ein Trenntrafo.
Re: Bitte um Identifikation: Radio (mglw amerikanisch)
Hallo Jomi, anhand Deiner letzten Bilder kann man fast sicher sein, dass das Radio ein Eigenbau aus den USA ist. Das Chassisblech ist nicht Punktgeschweißt, wie es in den 40er/50er Jahren in den USA auch aus Kostengründen üblich war, sondern zusammengeschraubt. Außerdem ist es feuerverzinkt. Das sieht so aus, als wenn jemand aus feuerverzinktem Eisenblech für Dachklempner das Chassis ausgeschnitten und gebogen hat. Aber die Qualität dieser Arbeit ist hervorragend und ein schöner historischer Beleg für das Können der damaligen Radiobastler! Aber nochmals der dringende Hinweis! Investiere ein paar Euro und besorge Dir unbedingt einen Trenntrafo! Ohne diesen, gerade für Dich als röhrenungeübter Laie, nicht an dem Gerät hantieren. Die m.E. leichtsinnige, schon vorgeschlagene Steckerdrehvariante ist höchst gefährlich, da dann zwar das Chassis spannungslos gegen Erde (also gegen Dich) ist, aber z.B. die Anodenspannung, die mehrere hundert Volt betragen kann, immer noch gegen Erde ansteht!
Noch mal zur Definition "Allstrom". diese Geräte könnten aufgrund ihrer Schaltung sowohl an Wechselspannungs-, als auch an Gleichspannungsnetzen betrieben werden. Sie haben deshalb im Netzteil keinen Trafo, der ja nur für Wechselspannung geeignet wäre, haben aber einen Gleichrichter (- röhre) für die Anodenspannung drin. Wenn das Radio an einem Gleichspannungsnetz betrieben werden soll, mußte man den Netzstecker ggf. drehen, damit die Polarität des Netzes mit der Polarität des Gleichrichters konform ging. Durch den systembedingt fehlenden (potentialtrennenden) Netztrafo haben Allstromgeräte eben keine galvanische Trennung ihres Innenlebens vom Netzpotential!
Re: Bitte um Identifikation: Radio (mglw amerikanisch)
Zur Klarstellung: Ich wollte keinesfalls eine steckerdreh - Variante vorschlagen, sondern nur auf die Gefahren hinweisen! Nur falls das nicht deutlich wurde! Ich habe zwar auch das eine oder andere Allstrom-Gerät, das ich auch ohne Trafo nutze (wie sicher einige von uns), weiß in dem Moment aber um die Gefahr und wie ich ihr vorbeuge! Es reicht z.B. nicht, das Chassis berührsicher zu machen, auch beispielsweise die Madenschrauben der Knöpfe können für böse Überraschung sorgen... Grundsätzlich ist die Nutzung ohne Trenntrafo abzulehnen!
Re: Bitte um Identifikation: Radio (mglw amerikanisch)
Hmmm,
ein interesantes Gerät. 1939 oder wenig später entstanden. Die Knöpfe scheinen mir aber wesentlich neuer zu sein, die Vorschaltwiderstände und der Lautsprecher auch.
Rainer, das mit den Lautsprecher Zonen passt schon so, es gab Radios um 1939 da wurde das selbe Gehäuse verwendet und das hochpreisigere Modell verfügte dann über 2 "Konzertlautsprecher" und bei dem billigeren gab es halt nur eine Seite mit Lautsprecher.
Ich lese gerade die Funkschau 1941 da ist die Rede von Geräten aus Frankreich die mit Amerikanischen Röhren bestückt waren und nun nach Deutschland mitgenommen (vielleicht als Kriegsbeute) wurden. Man stand vor dem Problem der Reparatur. Vielleicht könnte es sich um ein solches Gerät handeln?
Das Gehäuse selbst ist sehr stark an die Gehäuse der österreichischen Firma Minerva dieser Jahre angelehnt.