Man hört es schon eine ganze Weile, mit der Abschaltung der SD-Programme der ARD in 2020, könnte der ARD Radiotransponder der Geschichte angehören. Aus Kostengründen, aber auch weil angeblich immer weniger Nutzer stationär Radio über Satellit und Kabel hören.
Schade, denn damit verliert man einen qualitativen Verbreitungsweg sämtlicher Radiokanäle. Nach der weiträumigen UKW-Abschaltung in vielen Kabelnetzen haben viele Kabelanbieter damit geworben, genau diesen Transponder weiterhin zu Verbreiten. Firmen wie TechniSat haben sogar spezielle Kabelboxen wie den CableStar herausgebracht, die nichts anderes als digitalen Radioempfang können. Einige Benutzer hier haben sich ja solche Kisten als Zuspieler für die Stereoanlage zugelegt, weil UKW abgeschaltet wurde. Bald also dürften diese Kabelradios nahezu nur noch Stille von sich geben. Die wenigsten Kabelnetzbetreiber würden wohl eine Recht aufwendige IP nach DVB-C Umsetzung machen, schon gar nicht für 65 Radiokanäle! DAB+ als Empfangsquelle für eine HiFi-Anlage dürfte akustische Körperverletzung bedeuten, dann doch lieber ein offenes System wie unser iRadio. Aber ohne Breitband-Internet ist qualitatives ÖR-Radio in heutiger Auswahl somit definitiv dann nicht mehr möglich.
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20.09.19 11:04
Foghunter
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20.09.19 11:04
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Re: ARD Radiotransponder vor dem Aus?
Hallo Bernhard,
vielen Dank für Deinen Beitrag.
Ich will offen sein: ich fühl mich vom "Fortschritt" abgehängt!
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Früher hatte ich mal einen Fernseher eingeschaltet und es kam ein Bild.
Dann ging das plötzlich nicht mehr und ich musste alle Fernseher mit DVB-T-Boxen ergänzen. Die Freude war unbändig, als ich für mein Geld dann die vielen neuen Werbesender empfangen konnte.
Nach ein paar Jahren war aber wieder Schluss mit der Vielfalt und es wurde wieder dunkel.
Ich sollte mir DVB-T2-Dekoder kaufen. Aber als ich die hatte, sah ich mit Entsetzen. dass SAT1, RTL usw. einfach weg waren. Denn die kann man nur empfangen, wenn man spezielle DVB-T2-Dekoder kauft und zusätzlich jährlich eine zweite "GEZ" extra für die Privaten bezahlt. Für jeden Empfänger extra.
Unter dem Strich hab ich also viel Geld versenkt und weniger Fernsehen als früher bekommen.
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Und wie sieht es beim Radio aus? Mein Text lautet ähnlich:
"Früher hatte ich mal ein Radio eingeschaltet und es kamen Töne. Dann ging das plötzlich nicht mehr und ich musste.... blablabla.... Unter dem Strich hab ich also viel Geld versenkt und weniger Radio als früher bekommen."
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Ich hab mir TV und Radio mittlerweile abgewöhnt. Ich hab einfach keine Lust mehr, bei dem Wahnsinn "mehr Geld für weniger Leistung" mitzumachen.
Leider ist die GEZ jedoch der Meinung, dass ich auch dann zahlen muss, wenn ich gar nichts mehr empfangen kann. Angeblich könnte ich ja was empfangen. In deren Augen müssen alle Menschen ins Gefängnis, denn Menschen könnten ja jederzeit ne Straftat begehen.
Ich finde einfach keinen Trick, wie ich dem Beutelschneider-Irrenhaus entkommen kann.
Die Kabelanbieter werden sich über freigewordene Frequenzen freuen, denn die kann man dann für Internet nutzen und besser vermarkten. Die dürfen aber (habe das mal gehört) nicht alles über IP machen (die würden das gerne, damit höhere DOCSIS-Geschwindigkeiten funktionieren).
bei einem Besuch des WDR in Langenberg wurde mir gesagt, dass der dort stattfindende Uplink des Radiotransponders für die Programmzuspielung einiger Sender und als Rückfallebene bei Leitungsausfällen unverzichtbar ist. Das ist schon ein paar Jahre her, und durch den Kostendruck (und vielleicht Inkompetenz der Chefetagen) mögen die Dinge nun anders aussehen. Trotzdem wundere ich mich.
Halte ich für eher unwahrscheinlich. Die haben den Auftrag, Kosten einzusparen. Redundanz kann man dann ohne direkte Einbußen aufgeben. Das Kabelfernsehnetz wird auf kurz oder lang hauptsächlich für DOCSIS genutzt werden.
in diesem Zusammenhang fällt mir fast zwangsläufig die Bahn ein (klar Vergleiche hinken):
"Unwirtschaftliche" Strecken einstellen (aber Bahn an die Börse bringen wollen), Regionen vom Regional / Fernverkehr abhängen. Sich dann wundern, dass ganze Regionen mit DER Politik minderzufrieden sind.
Dann darüber nachdenken, die Strecken für viel Geld wieder zu aktivieren.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)
ich könnte die ARD gut beraten, was Sparen anbelangt. Einfach den Standart von 1970 reanimieren, also ARD, ZDF + "das Dritte". Alles andere abschalten Für Parallelbetrieb mehrerer Kanäle mit dem gleichen Inhalt die Geldzuweisung für diese Zeit durch die Anzahl dieser Kanäle teilen und kürzen. (hatten wir grad eine Diskussion bei der alle HR Radiokanäle dabeiwaren ? ) Dann könnte man auch die Rundfunkgebühren wieder senken. Ebenso die Radiokanäle der Landesanstalten auf maximal drei beschränken, dafür die hochqualitative Übertragung landesweit einfordern. Alle Bürger die zuhause keinen perfekten Empfang davon haben wären dann von den Gebühren freizustellen bis zum Folgejahr der "lokalen Nachbesserung". Es gibt eine schleichende Absenkung der UKW Sendeleistung, vermutlich um die Vorzüge des Digitalradios so besser belegen zu können. Auch da müßte eine Richtlinie her die die Geldzuweisungen an den Betreiber bei Absenkung proportional kürzt.
Alle freigewordenen Frequenzen an private Anbieter vergeben und die Einnahmen daraus zur Inbetriebnahme eines MW Senders mit mind. 1MW verwenden, mit der Begründung daß man diesen auch im Schlauchbooot auf dem Mittelmeer empfangen kann, mit jeden 3$ Radio. Wenn man einen Windgenerator danebenbaut geht das sogar CO2 neutral Desweiteren deckeln der Intendantenbezüge auf Spartarif, sowie eine angemessene Zahl von Mitarbeiten, und jede anstalt die nichtsmehr sendet im Sinne von Antenne und Radio, abschaffen da es sich nicht um Funk bzw. Rundfunk handelt sondern um EDV. Letzteres könnte man besser über den Appstore vermarkten.
das Paradoxe ist, Radio wird eher von älteren als von jüngeren Menschen konsumiert. Und genau diese Gruppe in der Gesellschaft wächst zahlenmäßig in den kommenden Jahren eher. Und nun dreht man dieser Generation das Radio ab - also der verbliebenen Zielgruppe. Aber lieber ergötzt man sich an Statistiken und feiert Sparpläne. Das Thema HiFi hatten wir ja neulich schon im Forum. Scheinbar glaubt man in den Sendern, wenn der Kunde irgendwas bekommt, wie ein durch Komprimierung zermatschtes (DAB+)Signal, ist er zufrieden. Dann kann man zukünftig in den Studios auch die hochwertige Technik durch billigsten Digitalmüll ersetzen ... und nochmal sparen.
Ich würde da nicht im Alter sondern im Jahrgang rechnen. In zehn Jahren sind fast alle nicht-Internet-affinen Leute leider gestorben. Warum sollten die, die dieses Medium nicht nutzen, das im Alter tun? Ich glaube auch kaum, dass die das über Satellit/Kabel (DVB-C) gehört haben, ich vermute eher UKW.
Bei ARD & ZDF wird das Sparen so in dem Ausmaß nicht stattfinden Martin. Aber ich höre selbst Radio über Kabel und(!) über Satellit. Die Einstellung des "Radiotransponders" wäre für mich sehr ärgerlich und ich würde Ihn vermissen.
Als "Admin" für eine Kabelkopfstation mit mehreren Wohnhäusern war es mir auch immer wichtig guten Digitalhörfunk anzubieten, nicht nur weil der Kabelnetzbesitzer qualitativ gute Musik auf seiner Anlage mag, nein es war auch der Wunsch seiner Mieter!
Was bleibt als Alternative? DAB+ kann man nicht als Grundlage zur Einspeisung nehmen, das wäre an einer guten Anlage und bei den aktuell verwendeten Datenraten eine akustische Köperverletzung. Der Antennenaufwand mit Yagis, um nur halbwegs eine Teilmenge der Sender terrestrisch zu empfangen, sehr hoch. Es bleibt also nur, alle Kanäle in höchster Datenrate per Internet zu holen und dann in eigene "Transponder" zu packen. Und das für mehr als 60 Radioprogramme! Ich habe noch nicht zusammengerechnet was das für ein Datendurchsatz bedeutet und ob das der dort verfügbare Internetanschluß mitmachen würde.
Mit den für die Kabelkopfstation kaufbaren Modulen ist in der Theorie IP2Cable umsetzbar, unter dem Strich aber sauteuer in dem Umfang! Hoher Betrag, schon leicht 5-stellig um das Hörfunkangebot der ARD ins Kabel zu bringen.
Es wird auch nicht preiswert das von mehreren leistungsfähigen PCs und per SDR machen zu lassen, denn ein PC reicht bei 60+ Programmen allein für den Empfang nicht aus! Das Ganze muss dann ja auch neu verpackt werden und die finale Signalerzeugung per SDR-TX erfolgen. Da muss in der Kopfstation ein eigenes kleines vernetztes "Computerräumchen" geschaffen werden, soll es nicht so Enden wie DSR bei der Telekom! Schade, den passende Emoji (den mit dem Mittelfinger) hat das Forum nicht um meine Dankbarkeit in Richtung ARD/ZDF auszudrücken wenn das Signal abgeschafft wird.