in den Jahrzehnten des analogen Radios gab es Bausätze für AM-Radios, aber auch FM-Radios bis zum Abwinken.
Was bringen uns die Jahre des DAB-Radios? Mir ist bisher noch kein Bausatz zum Aufbau eines DAB Radios aufgefallen. Eine WEB-Seite in der Schweiz hat da irgendein Schulprojekt, schweigt sich aber darüber gründlich aus.
Habe ich etwa einen DAB Radio - Bausatz übersehen?
Wird es so etwas überhaupt geben können?
Damit meine ich nicht eine hochintegrierte Platine und ein Gehäuse, das nur zusammengeschoben werden muß.
Wird also Radiobasteln im Digitalradio-Zeitalter überhaupt noch eine Zukunft haben?
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wozu ein DAB-Radio basteln ? Wenn Du es fertig hast, gibt es das auch schon nicht mehr.
Außerdem scheint es unerwünscht zu sein, daß jemand weiß, wie sowas aufgebaut ist. Es könnte ja jemand auf die Idee kommen , sowas zu reparieren ..........
nein - ich glaube nicht, dass das Radiobasteln noch eine Zukunft hat. Ungeachtet des von MB-Radio vorgetragenen Einwandes halte ich das Basteln mit diskreten Bauelementen für nicht mehr sehr zielführend, erst recht, wenn es sich um hochkomplexe Dinge wie DAB-Radio o.ä. handelt.
Ein Funkamateur bestätigte mir vor längerer Zeit anlässlich einer Ausstellung auf dem Harz- und Heidegelände in Braunschweig (dort gibt es oft einen DARC-Stand), dass die Zahl derjenigen, die ihre Geräte selbst erstellen, immer kleiner geworden ist und sich fast nur noch eine Hand voll mit der Thematik des Eigenbaus beschäftigt. Was mittlerweile fehlt, ist der junge Nachwuchs.
Irgendwie ist das Hobby des Selbstbauens - von Ausnahmen abgesehen - anscheinend nicht mehr so im Trend.
Es hat einfach keinen richtigen Sinn mehr, wenn ich ein Radio kostenlos als Werbeobjekt hinterhergeworfen bekomme und auf der anderen Seite für einen Bausatz 20 Euro zahlen soll fehlt mir irgendwie die Motivation überhaupt den Lötkolben anzustecken. Bei DAB ist es zwar noch nicht so kraß, aber da dürfte sich der Selbstbau auch nur darauf beschränken an eine vorgefertigte Leiterplatte ein par Kabel für die Batterie und den Lautsprecher anzustöpseln, mehr kann man heute von keinen verlangen. Was nicht nach 30 Minuten basteln funktioniert läßt sich kaum vermarkten.
Gruß Frank
PS: Im Moment überlege ich ob ich die Fernbedienung meines Receivers reparieren sollte oder gleich für unter 10 Euro eine neue kaufe, die dann nach 3 Jahren auch wieder hinüber ist...
neben dem Schweizer Projekt habe ich vor einigen Monaten hier schon mal auf einen Bausatz einer Münchner Firma für ein DAB+ Radio hingewiesen. Hier gab es das komplette HF-Modul samt Applikationnote und Demo-Sourcecode für die Ansteuerung. Das Radio konnte wohl neben DAB(+) auch DMB und FM als SoC. Im Prinzip beschränkte sich der Aufbau also im Bau eines Gehäuses und Entwurf einer Benutzeroberfläche (zusätzlicher uC mit Encoder/Touchscreen oder was man sich halt ausdenkt) und Entwicklung der eigenen Firmware für die Ansteuerung des HF-Teils. Eigentlich ein sehr interessantes Bastelobjekt.
Wer den HF-Teil selbst entwerfen möchte, der hole sich die nötigen ICs bei Analog, Frontier und co. , das geht natürlich auch. Die Frage ist halt nur, will man Lebenszeit in so ein fast (totes) DAB+ System investieren? In ein paar Jahren wird man damit wohl nicht mehr viel anfangen können, besser wäre da wohl ein kompletter Eigenbau eines freien und offenen SDR. Da könnte man zukünftige Codecs und Modulationen leichter implementieren.
Eines ist aber sicher, der zukünftige Radiobastler wird ohne Kenntnisse der Softwareentwicklung und der digitalen Signalverarbeitung nicht viel machen können.
Ronn:Eines ist aber sicher, der zukünftige Radiobastler wird ohne Kenntnisse der Softwareentwicklung und der digitalen Signalverarbeitung nicht viel machen können.
Eben, Ronn - und das ist ein ganz anderer Themenkomplex als das Zusammenlöten sowie ggf. Optimieren einer Empfängerschaltung nach vorhandenem Schaltplan und für den Einen oder Anderen vllt. der Grund, dass er sich anderen Basteleien zuwendet, die dann eher Hardware orientiert sind, möglichst noch mit diskreten Bauelementen.
da wird ein JTAG-Interface den Lötkolben in weiten Bereichen der Optimierung der Schaltung ersetzen. Meine Hoffnung ist die, dass durch offene Projekte der Schrecken der digitale Signalverarbeitung und das Programmieren einer Firmware der breiten Hobbygruppe genommen wird. Man schaue sich mal im Bereich der uC-Projekte um. Früher in den 80/90er Jahren war das doch nur für wenige Hobbyisten ein Thema. Heute sind solche Sachen, Dank der Verbreitung geeigneter Werkzeuge und sogar von Experimentierkästen mit Controller, ganz normal. Siehe die AVR-Familie in Form der Arduino Bausätzen, Rasp-Pi etc. Bei CPLD/FPGA wird das sicher auch so werden. Ob die Signalzuführung für ein Radioprojekt dann allerdings noch per HF oder doch per TCP/IP über WLAN/LTE G4,G5 etc. erfolgt .....?
Vielleicht bietet Franzis und co. in 20 Jahren auch einen DeLuxe-Bausatz an: "Digitalradio mit WLAN/DAB++ samt NF-Röhrenendstufe" 73 + 55 Ronn
vermutlich wird es nicht gelingen, jeden Hardware-Freund auch für die Software zu begeistern. Selbst die Kombination von beiden Gebieten stößt nicht unbedingt auf Zustimmung, auch wenn der Trend eindeutig Richtung Software-Lösung zeigt.
Gut kann ich mich noch erinnern, wie wir nach Wahrheitstabelle Schaltungen entwickeln mussten, die heute ein µP wesentlich einfacher und eleganter um zu setzten vermag. Richtig begeistern konnte ich mich dafür allerdings nie.
Und so wird es auch manchen Bastlern gehen, sie bleiben lieber bei bewährten, überschaubaren Hardwarelösungen, die man notfalls noch mit dem Austausch einiger Bauteile optimieren kann, auch wenn das ggü. einer Softwarevariante veraltet sein mag. Bestimmt ist das aber u.a. eine Generationenfrage; Jüngere neigen eher dazu, die modernere Lösung aus zu probieren.
so etwas in der Art gab es ja schon... Die DRM- Zusatzplatine aus dem Franzis- Verlag oder Modulbus. Ich glaube sogar als Bausatz inklusive Softwarepaket. Damit ließ sich dann DRM mit den Retroradio- Bausätzen empfangen, dekodieren und über PC und Soundkarte hören.
Da kann man schon Spaß daran haben...gerade weil hier das Basteln mit Lötkolben und PC- Verarbeitung zusammenspielen. Bei den UKW- Bausätzen wird der HF- Teil auch schon lange nicht mehr diskret aufgebaut. Empfangsmodul HF- ZF, fertig eingestellt...wird verwendet. Wo ist da der Unterschied?
Also so in dieser Art stelle ich mir auch einen DAB- Bausatz vor. Ich würde mir den sofort zulegen Kommt bestimmt bald raus! ....im Franzis Verlag
der Sinn von Radiobausätzen bestand ja in erster Linie darin, spielerisch Wissen zu erwerben und durch Experimente die Wirkung einzelner Parameter (Bauteilewerte) auf das Empfangsergebnis zu untersuchen. Hier sehe ich bei digitalen Medien wie DAB+ und DVB-T keine Chance. Diese Systeme funktioniert nur, wenn eine abgeglichene HF-Baugruppe ein sauberes Empfangssignal anbietet - dazu sind die Kenntnisse sowie passende Messtechnik im Vorfeld nötig. Die der Bandbreite geschuldeten hohen Empfangsfrequenzen verlangen sauberen Aufbau und verbieten weitgehend fliegende Bastelschaltungen. Forderungen an Phasenlaufzeitkonstanz und ähnliches sind für den beginnenden Bastler weder zu verstehen noch einzuhalten. Auf der Digitalseite kommen schnelle Signalprozessoren zum Einsatz unter Nutzung von Algorithmen, die selbst Ingenieure nur verstehen, wenn sie sich ausreichend lange mit der Problematik beschäftigt haben. Bleibt also nur der Baukasten mit vorgefertigten, abgeglichenen Baugruppen und Computersoftware zur Parametrisierung sowie eventuell die Möglichkeit sich eine Bedienoberfläche zu basteln. Letzteres hat mit Radiobasteln nichts mehr zu tun und unterscheidet sich in nichts von jeglicher anderer Programmierung. Der besondere Reiz des Radiobastelns entsprang auch der Tatsache, mit einfachsten Mitteln unter Anwendung elementaren phsikalischen Wissens einen krächzenden Ton aus dem Bastelaufbau zu "kitzeln". Das passt nicht in die Welt digitaler Medien.
Aber sieht man sich mal die Computerei an, so gibt es dort auch eine stabile, gar nicht so alternde Gemeinde, die sich seit Jahren mit dem Erhalt, dem Neubau und der Erweiterung primitiver Rechentechnik befasst. 8-Bit-Computer der 80er Jahre wie C64, ZX Spectrum und KC85 erfreuen sich großer Beliebtheit, werden nachgebaut und durch Zusatztechnik erweitert usw.. Dies geschieht oft, weil die Geräte noch einfach zu verstehen sind und dem Bastler durch ihren einfachen Aufbau und die geringe Geschwindigkeit die Möglichkeit bieten, auch wilde Aufbauten erfolgreich in Betrieb zu nehmen. Ebenso gibt es die Baster, die Nipkowscheibenferseher bauen - in England bekommt man sogar für wenig Geld einen Bausatz - aber einen digitalen TFT-Fernseher wird sich wohl kaum jemand basteln - worin sollte da der Reiz bestehen.