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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Wandtelefon 611-1 Deutsche Bundespost
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05.08.21 18:00
Volker 

WGF-Premiumnutzer

05.08.21 18:00
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Wandtelefon 611-1 Deutsche Bundespost

Hallo zusammen,

den verdreckten 611-1 samt Hörer habe ich demontiert, die Kunststoffteile gereinigt und mit Autolackreiniger poliert. An den Kontakten habe ich nichts gemacht. Der Nummernschalter hat sich von Anfang an mechanisch normal verhalten. Er funktioniert an einer FritzBox einwandfrei. Am Anfang kam nichts aus der Hörkapsel. An ihr war ein Wackelkontakt am Steckkontakt. Das Spiralkabel kam in einen alten Socken und dann in die Waschmaschine bei 40 °C. Das war alles. Sieht fast wie neu aus.

Leider hat der Hörer einen anderen Farbton. Ich vermute als Ursache eine altersbedingte Verfärbung durch Lichteinfall.

Ach so, die Telefon-Nummer auf der Wählscheibe habe ich mit einem Bildbearbeitungsprogramm unkenntlich gemacht. Ich glaube sie existiert noch und stammt vom Vorbesitzer.



Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 05.08.21 18:05

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Wandtelefon Bundespost 611-1 x.JPG Wandtelefon Bundespost 611-1 x.JPG (163x)

Mime-Type: image/jpeg, 221 kB

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05.08.21 18:59
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

05.08.21 18:59
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wandtelefon 611-1 Deutsche Bundespost

So eines habe ich auch gerade bekommen, beim ersten Test geht es, kommt mir aber von der Sprechkapsel her leise vor. Daher werde ich mal schauen was da los ist.
Ich kann zudem auch mal Fotos der Wandplatte zeigen.

05.08.21 21:11
Volker 

WGF-Premiumnutzer

05.08.21 21:11
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wandtelefon 611-1 Deutsche Bundespost

Dann wünsche ich dir viel Erfolg! Wie du sicherlich weißt, gibt es die Sprechkapseln in unterschiedlichen Empfindlichkeiten, die in Abhängigkeit von der Leitungsdämpfung zum Einsatz kamen. Vielleicht hast du aber noch eine Kohlegrießsprechkapsel verbaut. Deren Empfindlichkeit lässt im Laufe der Jahrzehnte nach. Mein FeWAp 611-1 stammt aus dem Jahr 1971 hat eine Transistorsprechkapsel. Die Sprachqualität wurde als einwandfrei beurteilt.

Der FeWAp 611-1 unterscheidet sich nicht sonderlich vom FeWAp 612, der noch eine Erdtaste besitzt. Unter https://elektronikbasteln.pl7.de/fewap612 ist die Restaurierung reichlich bebildert dokumentiert.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

05.08.21 21:43
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

05.08.21 21:43
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wandtelefon 611-1 Deutsche Bundespost

Muss mal reinschauen. Schade ist da nur immer, dass man die Plomben zerstören muss. Der Apparat scheint von 1976 zu sein.
Ich schaue also mal, woher das kommt und ob das evtl. an was anderem liegt (oder ich nur spinne).

Meines ist von SEL und kieselgrau. Bei mir sind Hörer und Wandteil in gleicher Farbe.
Die Plombe ist von SEL:
Die Wandplatte WPL61 trägt auf der Rückseite das Logo von SEL, aber auch das von Hagenuk!! und auch diese Aufschrift.
Auf der Platine steht SvE 604, keine Ahnung was das bedeutet.
Auf der transparenten Plastikabdeckung steht: 32505 10201 PMMA
Auf der Rückseite steht: 32510 10037 SB
Interessant ist auch, dass der Apparat a2 und b2 hat, bei den normalen Apparaten mit festem Kabel hatten das meines Wissens die Telefone nicht.

Zuletzt bearbeitet am 05.08.21 21:50

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plombe.jpg plombe.jpg (170x)

Mime-Type: image/jpeg, 517 kB

IMG_2457b.jpg IMG_2457b.jpg (176x)

Mime-Type: image/jpeg, 1.072 kB

IMG_2457b.jpg IMG_2457b.jpg (165x)

Mime-Type: image/jpeg, 1.021 kB

IMG_2463b.jpg IMG_2463b.jpg (172x)

Mime-Type: image/jpeg, 362 kB

07.08.21 11:47
Volker 

WGF-Premiumnutzer

07.08.21 11:47
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wandtelefon 611-1 Deutsche Bundespost

Hallo,

ich kann leider nur berichten, dass ich die Plomben nur schwer entfernen konnte. Erst musste ich sie mit einem 2mm-Bohrer aufbohren, um dann in das Loch einen Schraubendreher zum heraushebeln ansetzen zu können.

Warum hatte man damals so große Befürchtungen, dass Unbefugte das Telefon aufschrauben könnten? Das Innere verbirgt keine Geheimnisse.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

07.08.21 11:52
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

07.08.21 11:52
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wandtelefon 611-1 Deutsche Bundespost

Ich vermute Schikane, um Kontrolle auszuüben.
War ja alles staatlich und politische Planwirtschaft (die Politik hat über das Telekommunikationsnetz bestimmt). Es gab dann nur die Möglichkeit, das zu akzeptieren oder keinen Anschluss zu haben.
Ein eigenes Telefon anschließen?
Wollte man politisch nicht zulassen, denn technisch war das damals noch nie ein Problem und ist es heute auch nicht. Die dadurch auftretenden technischen Störungen sind in meinen Augen nur ein Vorwand gewesen, um den Leuten was zu verbieten.

Interessant finde ich nur, dass das welche von SEL sind (tragen deren Logo, sieht man aber schlecht auf dem Bild).
Sonst kannte ich nur die schwarzen mit den Schlitz drinnen aus dem Tel 0164.

07.08.21 22:25
Volker 

WGF-Premiumnutzer

07.08.21 22:25
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wandtelefon 611-1 Deutsche Bundespost

Diese alten Telefone, welche vor der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes entstanden sind, sind jedenfalls nahezu unverwüstlich, zuverlässig, langlebig und servicefreundlich. Deshalb liebe ich sie.

Was danach zu kaufen war, hatte eine deutlich schlechtere Qualität. Dafür gab es eine höhere Modellvielfalt, günstigere Preise und mehr Komfort-Funktionen. Selbstverständlich hat der Wettbewerb durch die Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes zu mehr Innovationen geführt. Allerdings ist es in einer Marktwirtschaft ganz selbstverständlich, dass vieles ausprobiert wird, was nicht angenommen wird. Da fällt mir zum Beispiel das Bildschirmtelefon ein, das kaum Käufer fand. Zur Marktwirtschaft gehört viel Versuch und Irrtum. Auf viele Flops kommt ein Durchbruch.

Als die ersten Smartphones herauskamen, konnte ich nicht verstehen, was das für ein Riesenmarkt wird, weil ich mir nicht vorstellen konnte auf so einen kleinen Bildschirm zu glotzen und herumzufingern. Ich hielt das für eine alberne Modeerscheinung. Der Markt hat sich anders entschieden. Heute sind 3,5 Milliarden Smartphones im Betrieb. Dabei hat sich Android fast zu einer Monopolstellung entwickelt.

Das ist aber typisch für Netzwerke, dass sich zum Schluss eines durchsetzt. Je größer ein Netzwerk, desto beliebter wird es. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Metcalfesches_Gesetz das erstmals bei Faxgeräten beobachtet wurde. Erfolgreiche Netzwerke entwickeln sich am Markt oft exponentiell. Wer diese langfristigen Trends rechtzeitig erkennt, kann sehr reich werden. Dabei ist zu beachten, dass sich Netzwerke schichtweise auf ältere Netzwerke setzen. Das Internet hätte sich nicht ohne das Telefonnetz zur kritischen Größe entwickeln können. Facebook, Twitter und wie sie alle heißen, sind Kommunikationsnetze und basieren wiederum auf dem Internet. Das geht wahrscheinlich immer so weiter.

Aber ich bleibe trotzdem hobbymäßig bei meinen alten Telefonen. Sie haben in stürmischen Zeiten etwas Unvergängliches an sich. Jetzt wollte ich bei dieser Gelegenheit die Geschichte mit den Telefonen von einer größeren Perspektive beschreiben.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

07.08.21 23:18
wumpus 

Administrator

07.08.21 23:18
wumpus 

Administrator

Re: Wandtelefon 611-1 Deutsche Bundespost

Pentium4User:
Ich vermute Schikane, um Kontrolle auszuüben.
War ja alles staatlich und politische Planwirtschaft (die Politik hat über das Telekommunikationsnetz bestimmt). Es gab dann nur die Möglichkeit, das zu akzeptieren oder keinen Anschluss zu haben.
Ein eigenes Telefon anschließen?
Wollte man politisch nicht zulassen, denn technisch war das damals noch nie ein Problem und ist es heute auch nicht. Die dadurch auftretenden technischen Störungen sind in meinen Augen nur ein Vorwand gewesen, um den Leuten was zu verbieten.

Interessant finde ich nur, dass das welche von SEL sind (tragen deren Logo, sieht man aber schlecht auf dem Bild).
Sonst kannte ich nur die schwarzen mit den Schlitz drinnen aus dem Tel 0164.

Das muss keine Schikane gewesen sein, sondern trivial nur das Bemühen darlegen um stabile gut und lang funktionierende Geräte anzubieten. In diesem Thread wird ja gerade auf die Zuverlässigkeit der alten Technik (mit Recht) verwiesen. Solches Qualitätsdenken war in meinen Augen nicht so schlecht. Übrigens handeln Firmen auch heute nicht viel anders. Ich kenne hunderte von Siegelaufkleber auf modernen Geräten. Diese nichtstaatlichen Firmen wie Sony, Panasonic oder LG betreiben ebenfalls sicher keine Schikane, sondern achten darauf, dass nicht jeder "ungestraft" in Garantie-Geräten herum-fummelt.

Als ehemaliger Service-Techniker weiß ich was Kunden so alles in Elektronikgeräten anstellen, wenn sie heran können.


Grüße von Haus zu Haus
Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber)

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Zuletzt bearbeitet am 07.08.21 23:20

08.08.21 09:29
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

08.08.21 09:29
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wandtelefon 611-1 Deutsche Bundespost

Pentium4User:

Wollte man politisch nicht zulassen, denn technisch war das damals noch nie ein Problem und ist es heute auch nicht. Die dadurch auftretenden technischen Störungen sind in meinen Augen nur ein Vorwand gewesen, um den Leuten was zu verbieten.


Hallo Marco,

dieser Bereich war mehr technisch als politisch. Man kann die damaligen Verhältnisse mit dem Dämpfungsplan 55 und der analogen Trägerfrequenztechnik nicht mit dem heutigen VoIP unter Digitalbedingungen gleichsetzen. Viele Einrichtungen liefen damals pegelmässig ungeregelt, und es gab das Problem des Intermodulationsgeräusches.

Damals ist mir in Nachtdiensten das Geräusch und das Nebensprechen durch Intermodulation streckenweise schon sehr auf den Geist gegangen, denn wir hatten fest geschaltete Standleitungen (über Lautsprecher), die trägerfrequenzmässig geführt wurden. Insbesondere die Leitung nach Berlin war sehr wechselhaft, was aber an der variablen Scatterrichtfunkverbindung lag.


Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 08.08.21 09:30

08.08.21 13:19
HB9 

WGF-Premiumnutzer

08.08.21 13:19
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wandtelefon 611-1 Deutsche Bundespost

Hallo zusammen,

die staatliche Kontrolle hatte sehr wohl auch viele Vorteile. Einerseits war sichergestellt, dass ein zugelassenes Telefon auch funktionierte, andererseits war klar, wer bei Problemen verantwortlich war.

In der Schweiz war es so, dass die Telefone nicht gekauft, sondern bei der PTT gemietet werden mussten. Der Preis war recht niedrig, und Reparaturen waren dann Sache der PTT und kostenlos, sofern der Schaden nicht durch Grobfahrlässigkeit oder Abänderungen des Geräts hervorgerufen wurden. Dieser Service war sehr bequem, und man lernte ihn erst zu schätzen, als es ihn nach der Liberalisierung nicht mehr gab und man für die Lösung der Probleme selber zuständig wurde.

Gruss HB9

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