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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Lackieren eines Telefongehäuses aus Bakelit
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09.12.20 16:39
Volker 

WGF-Premiumnutzer

09.12.20 16:39
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Lackieren eines Telefongehäuses aus Bakelit

Hallo zusammen,

normalerweise lässt sich Bakelit mit Lackreiniger oder Chromglanz wieder auf Hochglanz polieren. Wenn allerdings durch UV-Strahlung oder andere Umwelteinflüsse die Oberfläche zerstört ist, dann hilft noch so intensives Polieren nicht mehr. Die Oberfläche bleibt stumpf.

So einen hoffnungslosen Fall hatte ich bekommen. Ich entschloss mich deshalb zu einer Lackierung. Zuerst versuchte ich es mit Schellack. Das ging allerdings schief, da das Telefongehäuse zu klein und verwinkelt ist, um es mit dem Ballen zu polieren. Deshalb probierte ich es im zweiten Anlauf mit einem ganz normalen glänzenden Acryllack aus der Spraydose, tiefschwarz (RAL 9005). Nach 24 Stunden Trocknen dann mit 1400er nass schleifen, damit die Fehlstellen durch Staubeinschlüsse verschwinden oder eine Orangenhaut geglättet wird. Danach kommt grobe Polierpaste zum Entfernen von Kratzern zum Einsatz. Zum Schluss Autolackreiniger für den Hochglanz. Die Poliermittel gibt es für KFZ-Lacke.

Vorher:



Nachher:



Der Hörer stammt von einem W48 / W 49. Der Trichter für die Sprechmuschel wieder von einem anderen Telefon. Ich kann jetzt keinen Unterschied zum Original erkennen, wenn ich nach den Fotos im Internet gehe.

Das Telefon ist noch nicht ganz fertig. Ich muss noch einiges verdrahten. Unter https://elektronikbasteln.pl7.de/restaur...efons-modell-36 gibt es mehr Bilder.

Beim Schleifen mit dem 1400er Papier aufpassen. Bei mir war dann der Lack stellenweise weg und ich musste noch einmal lackieren.



Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

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Modell 36 Ausgangszustand.jpg Modell 36 Ausgangszustand.jpg (192x)

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modell36-farbtest-nur-bakelit-haube-lackiert-poliert-acryllack-spraydose.jpg modell36-farbtest-nur-bakelit-haube-lackiert-poliert-acryllack-spraydose.jpg (202x)

Mime-Type: image/jpeg, 130 kB

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09.12.20 21:44
Volker 

WGF-Premiumnutzer

09.12.20 21:44
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lackieren eines Telefongehäuses aus Bakelit

Hallo zusammen,

ein Nachtrag. Man muss 2 Mal lackieren, damit sich dann durch anschließendes Polieren der Spiegelglanz einstellt:





Die Fussel hätte ich vor dem Fotografieren noch wegwischen sollen.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 09.12.20 21:46

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Modell 36 Gehaeuse Hochglanz.jpg Modell 36 Gehaeuse Hochglanz.jpg (185x)

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Modell 36 Rueckseite Hochglanz.jpg Modell 36 Rueckseite Hochglanz.jpg (187x)

Mime-Type: image/jpeg, 84 kB

11.12.20 23:20
Volker 

WGF-Premiumnutzer

11.12.20 23:20
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lackieren eines Telefongehäuses aus Bakelit

Hallo zusammen,

das Telefon Modell 36 ist jetzt fertig montiert. Bis auf den Nummernschalter funktioniert alles zuverlässig. Das Kohlemikrofon klingt schlecht und wird noch durch eine Transistorsprechkapsel ersetzt.

Hartnäckige Probleme bereitet der Nummernschalter der Bauart N38. Die Kontakte prellen fast immer und somit ist der Betrieb an der Fritzbox unmöglich. Laut dem Prüfprogramm stimmen die Schaltzeiten. Ich werde mir deshalb eine Kunstschaltung ausdenken, die das Prellen unterbindet, damit das Telefon alltagstauglich wird. Mit einem Anschauungsobjekt begnüge ich mich nicht. Es muss einwandfrei funktionieren.

Der Wecker klingt etwas leise. Vielleicht liegt es daran, dass das Telefon aus Österreich stammt. Dort beträgt die Frequenz für die Klingel 50 Hz. In Deutschland sind es 25 Hz.





Die Gehäuseschale wirkt durch ihren Hochglanz überrestauriert. Die Gebrauchsspuren werden mit der Zeit das Telefon wieder natürlicher aussehen lassen. Übrigens war das Modell 36 nur in Nebenstellenanlagen zugelassen, das sein Gehäuse als zu dünn angesehen wurde. Für Hauptanschlüsse war das Telefon nicht robust genug.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 12.12.20 00:14

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modell 36 rechts vorne fertig.jpg modell 36 rechts vorne fertig.jpg (196x)

Mime-Type: image/jpeg, 120 kB

modell 36 links vorne fertig.jpg modell 36 links vorne fertig.jpg (174x)

Mime-Type: image/jpeg, 126 kB

12.12.20 08:20
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

12.12.20 08:20
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lackieren eines Telefongehäuses aus Bakelit

Was hat es mit Notruf 7777 auf sich?
Konnte dazu im Internet auf die Schnelle nichts finden.

12.12.20 09:04
Volker 

WGF-Premiumnutzer

12.12.20 09:04
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lackieren eines Telefongehäuses aus Bakelit

Hallo Marco,

der ursprünglich eingebaute Nummernschalter N38 hatte eine mechanische Sperre, die das Wählen der Ziffern 8, 9 und 0 verhinderte. Der Apparat stammte aus Österreich. Mehr weiß ich nicht. Ich muss mal den Vorbesitzer fragen.

Merksatz:
"In Corona-Zeiten musst Du viel polieren
und du wirst dich in der Zeit verlieren."

Mit so einem alten Telefon wird es selbst beim derzeitigen trüben Novemberwetter am Rande der habitablen Zone nicht langweilig. Bei uns ist selbst um die Mittagszeit nur noch Dämmerlicht. Sonnenaufgang 9:00 Uhr. Sonnenuntergang 15:30. Dazu herrscht seit Tagen permanenter Nieselregen knapp über den Gefrierpunkt. Freiwillig verlässt so oder so niemand das Haus. Erste Anzeichen eines Corona-Koller schleichen sich allerdings schon ein.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 12.12.20 09:29

12.12.20 17:40
Volker 

WGF-Premiumnutzer

12.12.20 17:40
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Lackieren eines Telefongehäuses aus Bakelit

Hallo zusammen,

die 7777 war oder ist eine Notrufnummer der österreichischen Bundesbahn.

Auch der zweite Nummernschalter N38 prellt, dass man es hört. Da kann man sich auf den Kopf stellen. Es geht nicht weg. Die Fritzbox verträgt es nicht. Ich habe sogar den nsi und nsa über Relais betrieben. Die Relais übertragen ebenfalls das Prellen. Da hilft also nur eine Schaltung mit Schmitttriggern. Das Prüfprogramm an der seriellen Schnittstelle erkennt die Impulse einwandfrei. Das wäre also ein größeres Elektronik-Projekt.

Nachtrag: Nach Hinweisen aus Österreich war das Telefon bei der österreichischem Bundesbahn im Einsatz, was am Aufkleber zu erkennen war.

Die N38-Nummernschalter laufen alle nicht, die ich eingebaut habe. Es ist zum verzweifeln. Gegen Ende des Wahlvorgangs einer Ziffer ist im Hörer ein deutliches Prellen zu hören, das ich nicht beseitigen kann. Ich werde versuchen einen Nummernschalter aus einem schrottigen Ericsson Dialog einzubauen. Die gehen an den Fritzboxen zuverlässig. Von den Abmessungen müsste das nach einigen Anpassungen grundsätzlich gehen. So ein schönes Gerät und man kann nur angerufen werden. Das darf kein Dauerzustand sein.


Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 12.12.20 23:19

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