Ein Fernsprechapparat hat meistens zwei Kabel, welche gerne bei einem gewissen Alter des Apparates beschädigt, defekt sind oder gar, warum auch immer, abgeschnitten wurden.
Die Rede ist von der Handapparateschnur (Hörerschnur) und der Apparateanschlussschnur.
Deshalb soll hier einmal ein Beispiel erläutert werden, wie man sich beim o.g. Problem kostengünstig behelfen kann.
Zwar werden im Internet viele Quellen angegeben, wo diese Kabel als Neu oder NOS zu bekommen sind, jedoch übersteigen die angegebenen Preise teilweise das Vielfache des bezahlten Flomarktpreises für den ganzen Apparat.
Muss beispielsweise bei einem W48 o.ä. App. die stoffumantelte Hörerschnur ersetzt werden, kann folgendermaßen vorgegangen werden:
Zuerst werden noch alle vorhandenen bzw. brauchbaren Teile "gerettet".
Quetschkabelschuhe, welche z.B. die Kontaktverbindung vom Kabel auf die Apparateleiterplatte herstellen, werden vom Kabelrest abgeschnitten (kl. Stück Kabel am Quetschkabelschuh stehen lassen) und in eine helfende Hand eingespannt.
Mit dem Lötkolben wird der Kabelschuh erhitzt (bisschen Lot zuführen) und mit einer Telefonzange durch drehen und ziehen der Kabelrest aus dem Quetschkanal entfernt. Sind danach noch schmierende Kabelreste und Dreck im Quetschkanal vorhanden, kann dieser einfach mit einem Akkuschrauber und dem passenden Bohrer herausgebohrt werden, Kabelschuh hierbei mit einer Zange festhalten.
Bei den Kabeldurchführungstüllen o.ä. kann meistens auch der durchgeführte Kabelrest abgeschnitten und mit einem Akkuschrauber ausgebohrt werden.
Nun muss eine neue Handapparateschnur angefertigt werden:
Man besorge sich mehrere, der benötigten Anzahl nach, dünne flexible Adern, einen runden Schnürsenkel der gewünschten Beschaffenheit, Farbe, Länge und Durchmesser sowie etwas Schrumpfschlauch.
Zuerst wird der Schnürsenkel auf die passende Länge gebracht und abgeschnitten, sodass beide Enden "offen" sind. Sind im Schnürsenkel dicke Fäden als "Füllmaterial" eingebracht, werden diese herausgezogen.
Nun werden die flexiblen Adern abgesetzt, miteinander verdrillt und durch das Ende einer Sicherheitsnadel (welche durch den Schnürsenkel passen muss) geführt und als Ringöse verdrillt festgelötet.
Jetzt kann die Sicherheitsnadel samt Adern durch den Schnürsenkel geführt werden, dieser wird dabei einfach von außen angefasst immer weiter nachgeschoben.
Sind die Adern komplett durchgeführt, kann die Sicherheitsnadel entfernt werden. Nun wird auf beide Enden des Schnürsenkels ein kurzes Stück Schrumpfschlauch aufgeschoben und verschrumpft, damit die Enden vom Senkel nicht ausfransen.
Nun ist die neue, stoffumantelte Hörerschnur fertigt, die vorbereiteten Quetschkabelschuhe können weiterverwendet werden, die Adern werden einfach im "alten" Quetschkanal festgelötet, etwas Lötfett tut hier Wunder.
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