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Unbekanntes Wandtelefon, Bakelit, Baujahr 1966, DDR? Österreich?
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01.11.20 22:26
Volker 

WGF-Premiumnutzer

01.11.20 22:26
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Unbekanntes Wandtelefon, Bakelit, Baujahr 1966, DDR? Österreich?

Hallo zusammen,

kennt jemand dieses Telefon? Es soll aus der DDR stammen und es wurde nach der Wende mehrere Jahrzehnte auf einem nicht isolierten Speicher gelagert. Die Instandsetzung des Nummernschalters war nicht so einfach. Der Nummernschalter lief viel zu langsam. Die Kontakte waren verdreckt. Die Federspannungen waren zu schwach und die Schaltzeiten stimmten nicht. Durch Nachbiegen der der Kontaktfedern und Verstellen des Fliehkraftreglers hat dann alles gestimmt. Der Hörer war ohne Hör- und Sprechkapsel. Zum Glück hatte ich Ersatz.

Laut dem Schaltbild handelt es sich um ein Telefon aus Österreich.











Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 02.11.20 21:09

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DDR-Wandtelefon-gereinigt.jpg DDR-Wandtelefon-gereinigt.jpg (236x)

Mime-Type: image/jpeg, 95 kB

DDR-Wandtelefon-offen.jpg DDR-Wandtelefon-offen.jpg (236x)

Mime-Type: image/jpeg, 228 kB

DDR-Wandtelefon-Rueckseite.jpg DDR-Wandtelefon-Rueckseite.jpg (199x)

Mime-Type: image/jpeg, 210 kB

DDR-Wandtelefon-Stromlaufplan-Teilansicht.jpg DDR-Wandtelefon-Stromlaufplan-Teilansicht.jpg (191x)

Mime-Type: image/jpeg, 37 kB

telefon-verdreckt.jpg telefon-verdreckt.jpg (192x)

Mime-Type: image/jpeg, 214 kB

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02.11.20 06:27
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

02.11.20 06:27
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Wandtelefon, Bakelit, Baujahr 1966, DDR? Österreich?

Ich habe hier zu einem ähnlichen Apparat was gefunden: https://www.wasser.de/telefon-alt/forum/...100000000004058

Bei eBay gibt es ähnliche Apparate (nach Schrack Telefon suchen).

02.11.20 09:05
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

02.11.20 09:05
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Wandtelefon, Bakelit, Baujahr 1966, DDR? Österreich?

Hallo Volker,

die neunstellige Karteinummer mit der Hauptgruppe 121 passt in das damalige Bevorratungssystem der westdeutschen "Deutsche Bundespost". Allerdings ist mir das Telefon nie begegnet. Ich war allerdings in dem Bereich der Vorratswirtschaft für die Gruppe 1xx nur wenige Monate tätig.


Gruss
Walter

@Marco: Deutsche Post in der DDR, Deutsche Bundespost in der BRD
Meinen Berufseinstieg habe ich 1975 in Euskirchen beim Fernmeldezeugamt für 2 Jahre verbracht.
Wenn mich meine Altersdemenz nicht täuscht, liegt das eindeutig im Westen.
Karteinummern 121 xxx xxx für Fernsprechapparate gab es für die offiziellen, gemieteten Geräte,
die im Handel nicht zu kaufen waren. An Verträge mit der Firma Schrack kann ich mich auch nicht mehr
erinnern. Mag sein, dass die Bevorratung in Österreich ähnlich organisiert war wie in Westdeutschland.
Die Einführung der ersten Tastwahlapparate ging in NRW auf meine Kappe.
Es gab eine zehnfache Nachfrage gemessen am verfügbaren Bestand, fast so wie damals in der DDR.
Wunschfarbe war meistens farngrün, orange ein Ladenhüter. Zurükgenommene, mausgraue FeTAp 611
haben wir tausendfach in farngrün in unserer Werkstatt umgespritzt. Langlebige Geräte halt.
https://www.der-postillon.com/2017/11/FeTAp-611-X.html

Zuletzt bearbeitet am 04.11.20 10:10

02.11.20 12:40
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

02.11.20 12:40
Pentium4User 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Wandtelefon, Bakelit, Baujahr 1966, DDR? Österreich?

WalterBar:
Hallo Volker,

die neunstellige Karteinummer mit der Hauptgruppe 121 passt in das damalige Bevorratungssystem der westdeutschen "Deutsche Bundespost". Allerdings ist mir das Telefon nie begegnet. Ich war allerdings in dem Bereich der Vorratswirtschaft nur wenige Monate tätig.


Gruss
Walter
Hieß die DDR-Post (die auch für Telefon zuständig war) nicht einfach nur Deutsche Post?
Das mit dem Bund gab es meines Wissens nur in der BRD.

02.11.20 13:50
Volker 

WGF-Premiumnutzer

02.11.20 13:50
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Wandtelefon, Bakelit, Baujahr 1966, DDR? Österreich?

Hallo zusammen,

unter https://elektronikbasteln.pl7.de/bakelit...rack-e-a-g-wien gibt es noch mehr Bilder von diesem Telefon und ein kurzes Wackelvideo, damit das Wählen und das Klingeln hört.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

03.11.20 22:13
ingodergute 

Moderator

03.11.20 22:13
ingodergute 

Moderator

Re: Unbekanntes Wandtelefon, Bakelit, Baujahr 1966, DDR? Österreich?

Hallo Volker,

da der Schaltplan behauptet "E.Schrack E.A.G. Wien" und Wien eher in Österreich als in der DDR liegt, gehe ich davon aus, daß dieses Telefon nicht in der DDR entwickelt und/oder gefertigt wurde.

Etwas ähnlich aussehendes glaube ich schon aus DDR-Zeiten zu kennen. Aber es unterschied sich von der Form her schon deutlich.

Viele Grüße

Ingo.
_____________
Analog bleiben!

03.11.20 22:34
MIRAG 

WGF-Premiumnutzer

03.11.20 22:34
MIRAG 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Wandtelefon, Bakelit, Baujahr 1966, DDR? Österreich?

Ingo, meinst du das Gussgerät für die Wandmontage: http://www.ddr-fernmeldetechnik.de/index.html#guss ? Das würde mir jetzt optisch am nächsten scheinen.

Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!

04.11.20 09:48
Volker 

WGF-Premiumnutzer

04.11.20 09:48
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Wandtelefon, Bakelit, Baujahr 1966, DDR? Österreich?

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Hinweise und das Interesse an diesem ausgefallenen Thema.

Ich hatte Gelegenheit mich mit einem Österreicher auszutauschen, der seine Lehre unweit der Firma Schrack in Wien machte. Die Firma Schrack https://de.wikipedia.org/wiki/Schrack_Technik#Geschichte gibt es heute noch. Schaut man sich im Web um, findet man einige Telefone von Schrack, welche die gleichen Nummernschalter enthalten. Das österreichische Design dieser Telefone hat seinen eigenen Charme, finde ich.

Dieses Telefon wurde also in Österreich gefertigt. Die Frage ist nur, ob oder wie es in der DDR zum Einsatz kam. Hatte die DDR Telefone aus dem damals neutralen Österreich eingeführt? Laut dem Vorbesitzer war das Telefon ein Geschenk von jemanden aus Leipzig, der mit dem Abbau einer Vermittlungsstelle beschäftigt war. Dann lag es Jahrzehnte in einem Karton auf einem zugigen Dachboden in Süddeutschland. Schon damals war es so verschmutzt wie ich es erhalte hatte. Mich interessiert immer der "persönliche Werdegang" solcher Artefakte.

Ursprünglich wollte ich dieses Telefon in einer zugigen Garage montieren. Inzwischen ist mir das offenbar seltene Stück zu schade dafür und wartet gut verpackt auf einen geeigneten Einsatz an einem trockenen und beheizten Ort.

Zu dem Nummernschalter: Eigentlich wollte ich wieder das Handtuch werfen, weil ich glaubte das Ding völlig verhunzt zu haben, da sich zum Schluss die Wählscheibe verklemmte und der Sperrklinkenmechanismus nicht mehr funktionierte. Ein alter Fernmeldetechniker sagte mir ich solle es demontierten und nochmals zusammensetzen. Das habe ich auch gemacht. Dadurch erst hatte ich die Mechanik verstanden und mit etwas Geduld konnte ich die Blattfedern wieder so verbiegen, dass alles wieder stimmte. Dabei ist neben Sauberkeit ein ausreichender Federdruck entscheidend. Ein geringer Abstand der geöffneten Kontakte unter 0,5 mm ist auch wichtig, was ebenfalls das Prellen vermeidet, weil dadurch der Hub geringer ist. Weniger Hub bedeutet vermutlich weniger Schwingungen durch die Vorspannung der federnden Teile. Man braucht eben etwas Geduld. Beim Verbiegen muss man auch überlegen. Das geht mit einer kleinen Flachzange und kleinen Uhrmacherschraubenziehern als Biegewerkzeuge. Und eine Lupe und viel Licht sind notwendig. Eine ruhige Hand sollte man noch haben.

Noch eine allgemeine Bemerkung zu den alten Telefonen: Es gibt kaum noch jemanden, der mein Hobby teilt und diese alten Telefone nicht nur reinigt und sammelt, sondern auch repariert und einsetzt. Das hängt wohl damit zusammen, dass man sich für ihren Betrieb gleichzeitig neben der alten Mechanik noch mit FritzBoxen, Sip, Asterisk, dem Raspberry und Linux für die eigene Telefonanlage beschäftigen sollte, wodurch zwei völlig verschiedene Welten aufeinanderprallen. Die meisten Seiten über historische Telefone machen inzwischen einen veralteten Eindruck und viele Seiten wurden offenbar seit vielen Jahren nicht mehr gepflegt. Das Wissen über die alte Telefontechnik auf elektromechanischer Basis droht zu verschwinden.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 04.11.20 11:57

04.11.20 14:41
Audionis 

WGF-Nutzer Stufe 2

04.11.20 14:41
Audionis 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Unbekanntes Wandtelefon, Bakelit, Baujahr 1966, DDR? Österreich?

Hallo Volker!

Ö.P.T.W.N. ist die "Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung", Wien. Die Firma Schrack in Wien war der "Haus- und Hof-Lieferant" der Post. Schrack hat ua Telefonsysteme, Radiogeräte und Röhren, Sicherheitsschalter und Feueralarmsysteme gebaut.
Das "E." vor Schrack kommt vom Firmengründer Eduard Schrack. Der um 1918 die erste industriell gefertigte Radioröhre in Österreich entwickelte.

Das Telefon sieht dem "Tischapparat 121" ähnlich (auch das Baujahr um 1965 passt), aber halt in Wandausführung.

Allerdings fehlt eine Österreichische Spezialität aus dieser Zeit: Hierzulande wurden bis zum Ausbau der Telekommunikationsnetze (etwa Anfang der 1980-er Jahre) bei vielen Telefonanschlüssen bis zu vier Teilnehmer angeschaltet. Durch das Drücken einer Taste wurde die Leitung freigeschaltet und die anderen drei Teilnehmer ausgesperrt. Die Österreichische Ausführung der Telefone hatten daher meist oben vorne den (weißen) Taster und dazu noch vorne auf der Stirnseite oberhalb des kleinen Nummernschildes das sogenannte Schauzeichen (zeigte Freischaltung an).

Dein Telefon war also offensichtlich KEIN "Vierteltelefon". Eventuell hat Schrack tatsächlich den Tischapparat ohne Taster und Schauzeichen in die DDR exportiert...


Beste Grüße
Chris
vy 73 de OE3HBW

05.11.20 22:07
MIRAG 

WGF-Premiumnutzer

05.11.20 22:07
MIRAG 

WGF-Premiumnutzer

Re: Unbekanntes Wandtelefon, Bakelit, Baujahr 1966, DDR? Österreich?

Hallo Volker!

Zitieren:
Noch eine allgemeine Bemerkung zu den alten Telefonen: Es gibt kaum noch jemanden, der mein Hobby teilt und diese alten Telefone nicht nur reinigt und sammelt, sondern auch repariert und einsetzt. Das hängt wohl damit zusammen, dass man sich für ihren Betrieb gleichzeitig neben der alten Mechanik noch mit FritzBoxen, Sip, Asterisk, dem Raspberry und Linux für die eigene Telefonanlage beschäftigen sollte, wodurch zwei völlig verschiedene Welten aufeinanderprallen. Die meisten Seiten über historische Telefone machen inzwischen einen veralteten Eindruck und viele Seiten wurden offenbar seit vielen Jahren nicht mehr gepflegt. Das Wissen über die alte Telefontechnik auf elektromechanischer Basis droht zu verschwinden.


Sei dir da mal glücklicherweise nicht so sicher... Ich habe viele bekannte in meinem Alter, die diese Technik schätzen und einsetzen. Wenn ich mit dem Studium fertig bin, werde ich mal einen Schritt weiter gehen und mich mit der Fernschreibertechnik beschäftigen.

Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!

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