Wega Röhrenradio Perle 864 GW , 27 Aug. 2006 10:53
Guten Tag, ich suche alles über das Radio 864 GW von Wega welches auch unter der Bezeichnung Perle verkauft wurde. Am liebsten wäre mir ein komplettes Gerät egal in welchem Zustand es sich befindet. Ich bin gegenwärtig damit beschäftigt eine Perle zu restaurieren/ zu reparieren. Schwierigkeiten: Unsichere Funktion des Relais welches gleichzeitig als Drossel arbeitet und dadurch die Scalenlampe zu beschädigen droht. Sehr viele Teerkondensatoren, die ihren Wert stark erhöht haben ( Warum ? )Rö UCL11 durch interne Wackler def. Möglicherweise auch Ausgangsübertrager def da Anodenspannung an UCL11 während des Betriebes immer mehr zurückgeht. 3 fehlende Knöpfe. Wer kann helfen ?
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Deiner Beschreibung nach ist der Koppelkondensator (meist etwa 10-30NanoFarad) zum Steuergitter des Pentodensystems der UCL11 "durchgeschlagen" (Feinschluss). Ein ganz typischer Fehler bei älteren Röhrengeräten. Der bewirkt, daß das Steuergitter von der Anodenspannung der Vorstufe positiv vorgespannt wird. Dies hat wiederum zur Folge,daß die Pentode quasi "voll aufmacht" und der Anodenstrom sehr hoch und, als Konsequenz, die Anodenspannung absinkt und die Anodenspannungsquelle überlastet wird. Daher die so helle Lampe. Zur Gegenkontrolle mal die Gitterspannung messen. Wenn die nicht gegenüber Chassis (Masse) null Volt sondern positiv ist, ist oben beschriebener Fall mit fast hundertprozentiger Sicherheit eingetreten.
Bezüglich der von Dir so beschriebenen "Teerkondensatoren" kann ich aus Erfahrung sagen: Raus damit und ersezten! Die sind eigendlich Papierwickelkondensatoren, die an den Enden mit Teer abgedichtet wurden. Leider ist Teer (wir kennen es vom Strassenbau) kein dauerbetändiger Werkstoff, d.h. er will immer fließen - und je wärmer es um ihn herum ist, um so lieber. Irgendwann ist es soweit: Der Ko ist - im wahrsten Sinne - nicht mehr ganz dicht. Die Luftfeuchte kann eindringen, das Papier nimmt sie auf und es beginnt ein Elektrolyse-Prozess zwischen den Aluminium-Folien. Resultat: Ein Leckstrom - und genau der führt zu einer völlig verfälschten Anzeige vieler einfacher Kapazitäts-Messgeräte (Option diverser Digital-Multimeter), welche den Gütefaktor nicht erfassen können. Ich habe schon solche Kondensatoren aus Geräten entfernt, tagelang in der Werkstatt liegengelassen und dann mein auf den 1-Volt-Bereich geschaltetes Transistor-Voltmeter (H&B Elavitron 2, Ri=10MOhm)daran angeschlossen und siehe da: Der Kondensator lieferte konstant 500mV! Wie eine schlechte Batterie! Toll, oder?
danke für die Hilfe. Das mit der Scalenlampe hat sich geklärt. Die wird mit einem Kontakt während der Aufheizphase der Rö-Heizungen kurzgeschlossen. Wenn der keinen Kontakt gibt ( was der Fall war) leuchtet die 18 V Lampe grellweiss und neigt zum Durchbrennen. Die Relaisspule ist gleichzeitig Netzdrossel. Im Betrieb liegt die Birne in Serie mit den Rö Heizungen. Ist sie zerstört, gerät das Ganze zur Klingel ! Ich werde Deinen Tips nachgehen . Bis jetzt habe bereits viele von den Teer-dingern, soweit ich sie erreichen konnte, schon auf Verdacht ersetzt.Momentan habe ich Probl. die Impedanz-Angaben der Ausgangsübertrager zu verstehen. Er ist für die UCL11 mit 4,5 kOhm angegeben. Wie misst man das als Laie ? im Übrigen habe ich etwas Probleme mit Forum Mechnismus umzugehen. Ich bin nämlich auch da Laie. Nochmals Danke u Gruss
Hallo Jürgen ( Namensvetter u. "fast Nachbar") Der Kasus Knacksus war, wie Sie getippt haben, ein def. Koppelkondensator. Ausgerechnet diesen hatte ich nicht gewechselt da er optisch wie neu aussah und darüberhinaus nicht ganz einfach zu erreichen war. Danke für die Unterstützung. Ich habe den Wega Perle vor kurzem in Mayen gekauft weil der Typ das erste Radio war welches ich je besessen habe und gewisse Emotionen damit verbunden sind. Nun suche ich noch 3 originale Knöpfe Gruss aus Rödermark Jürgen
na - das nenne ich doch mal ein erfreuliches Feedback. Vielen Dank dafür - es war mir auch ein Vergnügen! So wünsche ich nun viel Freude mit dem so zu neuem Klang erwachten Radio.