Florianska:@Reflexkalle, jetzt ist auch klar, warum K&H sich für diesen Tuner entschieden haben, er galt als Rolls-Royce unter den UKW-Tunern. …
Hallo Florianska,
Jetzt, wo es klar ist, dass es ein Nogoton UKW-Einbausuper ist, erklären sich auch die in den schlechten Schaltbilddarstellungen vermeintlich falschen Masseverbindungen von NF- und AFC-Signal. Im etwas besseren Schaltbild
nvhrbiblio.nl/schema/Nogoton_12642-61Z.pdf
erkennt man, dass diese Signale über abgeschirmte Leitungen geführt werden und die Masseverbindungen zur Abschirmung dieser Leitungen gehören.
Naja, Rolls-Royce UKW-Tuner ist es nicht unbedingt, aber die E88CC oder ECC88 bzw. PCC88 Kaskoden-Eingangsstufe ist bei UKW-Tunern schon was besonderes und sichert hohe, rauscharmer Empfangsempfindlichkeit. In einem früheren UKW-Einbausuper hatte Nogoton an der Stelle schon die die etwas ältere PCC84 verwendet.
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... das erinnert so ein bisschen an die späten Röhrentuner von Philips: 2x PC900. Da glaube ich allerdings, das war nur so gebaut um den Überhang an vorhandenen Röhren für Fernsehtuner noch irgendwie zu nutzen. Das wäre noch so ein Gerät für meine Kuriositätensammlung, aber eben nicht für eine Riesenmusiktruhe noch 120 Euro berappen, wo die Abholung schon mit erheblichen Kosten verbunden ist. Das Design ist auch zu nüchtern.
Ok, zu diesem Beitrag: die Vorstufe mit ECC88 wäre schon gut und dann die vorgeschlagene Schaltung mit 2x EF184, EAA91 und Röhrendecoder.
Zur Schaltung von Nogoton, trotzdem fehlt der Ratioelko. Ich schaue demnächst nach, wie die Schaltung wirklich gebaut ist. Davor ist jedoch wieder die Schwierigkeit von K&H: die Befestigungsschrauben sitzen hinter dem Netztrafo des VV.
Dass der Ratio-Elko in keiner Form erwähnt wird, wundert mich auch. Dass er nicht unbedingt im Schaltbild eingezeichnet ist, ist nicht ganz so verwunderlich, weil er beim Abgleich eher hinderlich ist und normalerweise entfernt werden muss (einseitiges ablöten oder eine entsprechende Lötbrücke entfernen, je nach Schaltungskonzept eines UKW-Radio).
Ich würde den Nogoton nicht mit zwei EF184 „verbasteln“ (wollen), weil dann die ZF-Filter nicht mehr richtig zu den Röhreneigenschaften (insbesondere Eingangsimpedanz, Innenwiderstand usw.) passen, was einen optimalen Abgleich erschweren wird. Was man an Verstärkung gewinnt, wird man durch Bedämpfung der Filter wieder zunichte machen müssen, um eine passende ZF-Bandbreite zu erhalten.
der Innenwiderstand der EF184 ist mit dem der EF80 und EF85 vergleichbar und gegenüber dem Resonanzwiderstand der 10.7MHz-Schwingkreise hoch, das ist also unkritisch. Hingegen muss die Neutralisation angepasst werden, wenn man die Filterkurven nicht verbiegen will, da der Miller-Effekt nicht gleich ist wegen der höheren Steilheit und leicht abweichenden Kapazitäten. Weiter ist für eine gute Filter-Durchlasskurve auch eine HF-Gegenkopplung empfehlenswert, damit die Eingangskapazität nicht von der HF-Amplitude abhängt. Im Datenblatt der EF184 ist die Dimensionierung des dafür nötigen Kathodenwiderstands angegeben. Aus diesem Grund wurde bei Geräten mit der EF184 der Schwingkreiskondensator auch grösser gewählt und das Gitter auf eine Anzapfung vom Schwingkreis gelegt, damit der Einfluss der Röhrenkapazität kleiner wird. Diesen Effekt hat auch die EF80, allerdings etwas weniger ausgeprägt, daher wurde dort die HF-Gegenkopplung meistens weggelassen. Der Schirmgitter-Vorwiderstand muss natürlich auch angepasst werden.
In den Daten von Nogoton ist mir noch die eher geringe ZF-Bandbreite aufgefallen, somit sollte man die Filter anpassen (Kopplungsfaktor und Dämpfung). Damit wird aber die Verstärkung reduziert, was aber unter normalen Umständen kein Problem sein sollte, schwache UKW-Sender gibt es mindestens bei mir nicht, weil sie alle von starken verdeckt werden. Hier könnte man alternativ auch den Frequenzhub reduzieren, indem man für die AFC nicht das tiefpassgefilterte Signal, sondern direkt das (geteilte) NF-Signal als Gegenkopplung verwendet, so dass der Oszillator den Frequenzhub teilweise kompensiert und so im ZF-Pfad der Frequenzhub geringer ist. Das reduziert auch die Verzerrungen, wenn man die Kapazitätsdiode mit einer passenden Vorspannung im 'linearen' Bereich arbeiten lässt. So ähnlich funktioniert ja auch der FM-Empfänger-IC TDA7000, dort ist der Hub im ZF-Pfad nur 15kHz.
Für das erste würde ich es aber so lassen, wie es ist, und mit einem als gut bekannten Dekoder mal die Qualität beurteilen.
Hallo, ich bin von einer IGB Tagung wieder bei meinen Geräten. Den Nogoton-UKW Baustein werde ich nicht verbasteln. Wenn ich mich für einen anderen Aufbau entscheide, dann auch mit neuen Filtern etc. Die HF-Vorstufe würde ich dann versuchen nachzubauen.
Zunächst plane ich einen Nordmende Röhrendecoder und das Gerät von Loewe-Opta auszuprobieren. Als letztes vielleicht noch einen Grundig Decoder V.
Voraussetzung ist natürlich erst, dass der ganze gezeigte Rest von K&H schon einwandfrei funktioniert.
Noch einmal eine Rückmeldung wegen des Vorverstärkers ST-S3 Hier ein Bild von unten. Zur Qualität der Widerstände und Kondensatoren brauche ich sicher nichts zu sagen. Vor einem Neubau ist das die erste Baustelle.
Hoffentlich sieht der ST-S2 Endverstärker nicht unter dem Blechchassis genauso aus.
Beste Grüße Florianska P.S. Gibt es eine aktuelle Empfehlung für neue Kondensatoren.
das sieht nach Arbeit aus Die Widerstände dürften grösstenteils hochohmig geworden sein, und die Wima-Kondensatoren sind sowieso klar, die können höchstens dort bleiben, wo keine Gleichspannung anliegt und der Kondensator noch keinen Kurzschluss hat. Besser ist aber, wenn man alle ersetzt, da Feinschlüsse Störgeräusche produzieren, nach denen man dann stundenlang sucht, weil man von Kontaktproblemen ausgeht. Die Siemens-Elkos dürften noch gut sein, allenfalls müssen sie formiert werden.
Als Ersatz-Kondensatoren gibt es noch axiale Folienkondensatoren mit 630V Spannungsfestigkeit, sind aber nicht mehr überall erhältlich. Diese sind ideal, weil sie lange und stabile Anschlussdrähte haben. Als leicht erhältlicher Ersatz können normale MKP/MKT/MKS- oder was-auch-immer-Folienkondensatoren mit ausreichender Spannungsfestigkeit verwendet werden. Da diese radial mit kurzen Anschlussdrähten gebaut sind, muss man die Drähte verlängern und eventuell die Kondensatoren fixieren, damit es nicht zu schwabbelig wird. Dringend abzuraten ist von Metall-Papier-Kondensatoren, die zum Teil noch angeboten werden, z.B. als Entstörkondensatoren oder Anlaufkondensatoren für einphasige Asynchronmotoren.
Wenn der Endverstärker vom selben Hersteller stammt, dürften auch dieselben Bauteile verbaut worden sein, es sind einfach nicht so viele, somit gibt es dort weniger Arbeit...
Hier die Bilder. Die Kondensatoren sehen noch schlimmer aus, teilweise schon ohne Beschriftung. Ein Detail : jede EL84 hat einen Kathodenelko, aber immer 2 zusammen einen Kathodenwiederstand. Ansonsten fiel mir auf, dass die Ausgangstrafos noch einige freie Wicklungsenden aufweisen, die in dieser Schaltung nicht genutzt werden. Gruß Florianska
die beiden gelben Kondensatoren im mittleren Bild sehen so aus wie Kunststoff-Folienkondensatoren, die sind eventuell nicht original. Solche gibt es immer noch zu kaufen und die sind auch gut.
Zu den Ausgangstrafos: Da wurde teilweise standardisiert, so dass es durchaus ungenutzte Anschlüsse gibt, z.B. die 'Ultra-Linear'-Anzapfung für das Schirmgitter, wenn man gegenkoppeln will, oder auch Anzapfungen für die verschiedenen Ausgangsimpedanzen für A- und B-Betrieb und 250V oder 300V Anodenspannung. Sekundärseitig sind normalerweise Anschlüsse für 4 und 8-Lautsprecher vorhanden, manchmal auch 16. Das alles zusammen gibt einige Anschlüsse, von denen nicht alle genutzt werden. Weiter gibt es teilweise auch herstellungsbedingte Anschlüsse, die gar nicht gebraucht werden. So werden bei guten Ausgangstrafos die Primär- und Sekundärwicklungen aufgeteilt und ineinander verschachtelt, um die Streu-Induktivität klein zu halten. Das gibt zusätzliche Wicklungsanfänge und -enden, die zwecks Befestigung ebenfalls auf Anschlüsse gelegt werden, obwohl es nur interne Verbindungen sind.