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leider habe ich dafür keine Erklärung. Schellack verhält sich manchmal unberechenbar, da das Holz keine gleichmäßige Oberfläche darstellt. Das hängt auch sehr stark vom Fournier ab. Die Front eines Radio mit ihren vielen Durchbrüchen lässt sich auch nicht so leicht polieren wie eine große Tischoberfläche. Dann spielt auch noch der Lichteinfall eine Rolle.
Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn Lackstellen längere Zeit durch Bedienung des Gerätes abgeschliffen waren, dann nehmen sie auch Küchendünste (Fett) im Holz auf.
Selbst sorgfältiges Abschleifen kann in Flecken enden...
das ist bei meinen schellack-Polituren auch schon öfter passiert. Ein Phänomen, das ich auch nicht erklären kann. Wenn ich mal solche Helldurchschläge hatte, dann habe ich Möbelpolitur auf die Stelle gemacht. Nach einigen Tagen war das weg. Allerdings muß die Politur einige Tage getrocknet sein, sonst wird sie evtl. angegriffen. Das Gehäuse nur von unten neu lackieren wird nicht gehen. Ehrlich, ich würde da gar nichts weiter machen. Jede Maßnahme ruiniert die schöne Politur. Letztlich muß man dann das Gehäuse nochmal komplett lackieren. Ich verstehe ja Deinen Ärger, das ist, wie ich schon schrieb. Zufrieden ist man nie und auf gewisse Makel schauen wir natürlich dann immer.
heute Morgen habe ich die problematische Stelle nachgearbeitet. Meine Vorgehensweise war dabei wie folgt. Die gesamte Stelle unter dem Lautsprecher von der linken Gehäusekante bis zum linken Drehknopf, den ich dafür abschraubte, wurde mit 400er Schleifpapier trocken und vorsichtig mit den Fingern geschliffen, wobei die dunkleren Stellen etwas stärker geschliffen wurden, wodurch die Dunkelheit der Stellen etwas beeinflusst werden kann. Dann den Schleifstaub, der nur aus Schellack besteht, mit einem mit Sprititus leicht angefeuchteten Tuch ohne Druck abwischen. Nun kann die Stelle begutachtet werden und die Übergänge können wunschgemäß nachgeschliffen werden. Dann mit dem Ballen eine oder meherere Schichten auftragen. Wenn die lackierte Stelle nach einigen Minuten noch leicht klebrig ist mit einem Tuch, das mit Polieröl leicht getränkt ist, die frisch lackierte Stelle mit dem Polieröl ohne Druck betupfen. Dann kann mit dem Ballen poliert werden. Dabei suche ich mir eine Stelle des Ballens aus, mit der es am besten geht, denn der Ballen ist ja nicht überall gleichmäßig feucht. Nach 5 Minuten des Polierens stellt sich ein dauerhafter hoher Glanz ein.
Durch gezieltes Schleifen und Auftragen von Schellack lassen sich in gewissen Grenzen hellere und dunklere Stellen erzeugen. Der Vorgang kann wiederholt werden, wobei der Schellack vor dem Schleifen mindestens einen Tag getrocknet haben muss.
Ich denke, das Ergebnis sieht nach derm ersten Durchgang schon ganz ordentlich aus. Beim nächsten Mal will ich die dunkleren Stellen nochmals schleifen und dann wieder lackieren, wobei durchdas Lackieren die Übergänge ebenfalls gleichmäßiger werden. Man muss eben Geduld haben.
Diese problematische Stelle zeigt auch die Maserung eines Astansatzes. Offenbar stammt hier das Fournier von einer Stelle dicht an der Rinde, was die Oberflächenbehandlung erschwert. Sollte ich das Radio wieder einmal demontieren, dann werde ich die ganze Front mit 400er Schleifpapier anschleifen und erneut ein paar Mal lackieren und polieren.
Wie man sieht, ist auch der Blickwinkel entscheidend.
Ansonsten kann ich empfehlen das Resultat eines jeden Arbeitsgangs kritisch unter verschiedenen Blick- und Beleuchtungswinkeln mit dem mit der Lupe bewaffneten Auge Quadratzentimeter für Quadratzentimenter zu untersuchen. Am Anfang freut man sich ja schon, wenn die Kratzer weg sind und es glänzt. Mit der Zeit wachsen aber die Ansprüche an die eigene Arbeit. Mein bessere Hälfte hat mir nun aufgetragen ein kleines Beistelltischchen, das auf dem Flohmarkt ergattert wurde, mit Schellack zu bearbeiten. Ein anderer Radiosammler möchte, das ich eines seiner zerkratzten Radios optisch renoviere. Wer mit Schellack anfängt, hat immer was zu tun.
mit dem Ergebnis war ich noch nich ganz zufrieden. Ich habe nochmals Hand angelegt, gewischt, geschliffen, poliert und mit dem Ventilator zwischen den Arbeitgängen getrocknet, damit es schneller geht:
Bearbeitet wurde nur die Ecke unterhalb und links vom Lautsprecher. In den Wartezeiten habe ich meine Zeit mit Gartenarbeit vertrieben. Meine Frau ist mit dem Ergebnis zufrieden und auch mit der abgeleisteten Gartenarbeit .
Je nach Lichteinfall wirkt die Stelle mal heller, mal dunkler. Trotzdem wirkt der Gesamteindruck jetzt natürlich, wie es von einer Holzmaserung erwartet wird. Die Maserung ist dort einfach dunkler. Durch die Nachbesserung habe ich wieder ein besseres Gefühl für Schellack bekommen. Man lernt da nie aus. Die Beschäftigung mit Schellack lohnt sich.
Beim nächsten Mal werde ich das polierte Gehäuse ein paar Tage trocknen lassen, dann mit 1000er bis 400er Papier schleifen und erneut polieren. Das Ergebnis ist eine sehr glatte und glänzende Oberfläche, die man nicht nur sieht, sondern auch mit den Fingerspitzen fühlen kann.
hier ein Bandscan auf Mittelwelle mit dem Kungs Radio 319V am heutigen Abend, wobei die 30 m Draht als Antenne nur lose angekoppelt waren, da sonst der Empfänger bei starken Stationen übersteuert.
Die schlechte Wackelfilmbildqualität bitte ich zu entschuldigen. Es geht ja hauptsächlich um den Ton. Der Scan beginnt am höherfrequenten Bandende.
Das Radio wurde damals 1938 für 230 Kronen verkauft, was nach heutiger Kaufkraft 6400 Kronen entspricht. Das sind etwa 700 Euro. So ein Radio war schon eine Anschaffung.
Wow, ein Bären-Sound! Und wo hast Du die ganzen AM-Stationen her? Wieviele "Heimsender" hast DU denn bitte laufen? ;)
Ich sehe schon, ich muss mal einen Draht spannen und meine Radios auf AM-tauglichkeit testen. Hab ich bisher nie Wert oder Fokus drauf gelegt, da ich fast ausschließlich UKW Radios habe.
es gibt keine schwedischen AM-Sender mehr. Ich glaube die norwegischen und finnischen AM-Sender sind auch schon alle abgeschaltet. Das ist alles Fernempfang. Bei Tageslicht im Sommer höre ich auf Mittelwelle keinen einzigen Sender. Und im Sommer ist es von 4:00 bis 23:00 recht hell. Richtig dunkel wird es nicht. Entsprechend schlecht ist der Fernempfang auf Mittelwelle. Im Winter ist dafür rund um die Uhr der Empfang möglich, weil es meistens dunkel ist und viele brauchen eine Lichttherapie gegen die Winterdepression. Das bekommen die Schwedentouristen aber nicht mit. Die sind nur in dem 6 Wochen kurzen Sommer da.
Den Deutschlandfunk empfange ich hier sehr gut. Aber der wird ja am 31.12.2014 abgeschaltet auf Mittelwelle, so weit ich ich weiß. Ich stelle mir vor wir feiern Silvester, hören den Deutschlandfunk, der dann um 24:00 abgeschaltet wird. Sollen wir dann fröhlich die Sektgläser klingen lassen? Groteste Situation.
und so klingt der Deutschlandfunk auf dem alten Radio auf Mittelwelle:
Entfernung über 1000 km, 27.4.2014, 20:00 MESZ, Antenne: 30 m langer Draht, Empfänger: Kungs Radio 319V Baujahr 1938/39. Die Menschen in Schweden waren mit solchen Radios also ganz gut informiert, da sie alleine schon über die Mittelwelle aus vielen Ländern Europas Informationen beziehen konnten. Über Kurzwelle waren die Möglichkeiten natürlich noch besser. Diese auf Grund ihrer technischen Einfachheit genialen Informationskanäle sollen nun augegeben werden.