[ -M- ] Ich bin zwar nicht hoch, dafür aber breit.
Lieber Christian.
Vielen Dank für die Vorstellung dieses Supers der Firma Staßfurt Imperial. In meinem ehemaligen Leben hatte ich mal das Vergnügen, den Vorgänger 49W zu reparieren und habe mich daran erfreut, wieviel Fehler (defekte Bauteile) so ein Radio haben kann.
Der Imperial 60GWK ist ein Sechskreiser zum Empfang von LW, MW und KW. Bestückt ist das Gerät mit Röhren der "harmonischen Serie" (ECH11, EBF11, EF11), als Endröhre arbeitet eine CL4, Gleichrichter ist eine CY1. Als Abstimmungsanzeige ist eine EM11 eingebaut, als Schutz gegen den Einschaltstromstoß ist ein URDOX/ Eisenwasserstoff- Widerstand (EUIX) eingebaut. Dieser Urdox- Widerstand (Hersteller Osram) hat einen Topfsockel, besitzt einen Regelbereich von 95 Volt bis 190 Volt und sollte gegen magnetische Einflüsse abgeschirmt sein. Leider ist bei vielen Radios diese Abschirmung nicht mehr vorhanden.
Gebaut wurde dieser Empfänger im Modelljahr 1939/ 1940 und erlebte etwa 1947/ 1948 eine Neuauflage. Hersteller ist jetzt Stern Radio Staßfurt.
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Hallo Wolle, so einen Imperial 49W hatte ich auch schon einmal. Habe ihn später verkauft. Man hat ja leider nur begrenzten Platz. Der 49W hatte vor allem Probleme mit den Kondensatoren der ZF- Filter. Diese von der Firma Hescho hergestellten Keramikkondensatoren haben eine Vergußmsse, die mit der Zeit Risse bekommt. Durch diese dringt mit der Zeit Feuchtigkeit, und so nimmt das Unheil seinen Lauf. Gerade das Baujahr (1938) scheint da besonders betroffen zu sein .
Eine Schirmung gegen magnetische Einflüsse hat der 60GWK bei mir nicht / nicht mehr. Habe ich bislang auch noch nie gesehen, bei dieser Type. Ich schau mal bei Gelegenheit, ob ich irgendwelche Bohrungen dafür finde. War das denn generell so für Urdoxgeräte? Höre das, nun ehrlich gesagt zum ersten Mal. Gibt es einen Hintergrund dafür? Funktionieren tut der prima, und regeln tut der Urdox erstaunlich schnell und gut. Hatte das Radio mal mit unterschiedlichen Spannungen am Regeltrenntrafo betrieben..........mein stetiger Forscherdrang ............
Für den Urdox- Eisenwasserstoffwiderstand gibt es keine zusätzlichen Bohrungen für den magnetische Abschirmung. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Metallröhre, die über die Röhre gezogen wurde. Deshalb ist sie auch vielfach verloren gegangen. Ich gestehe, daß auch ich mitunter diese Abschirmung beim Zusammenbau vergessen habe. Wie schon geschrieben, umfaßt der Regelbereich des Urdox 95 Volt bis 190 Volt bei einem Strom von 200 mA.
Hallo Wolle, ja dann kann es ja auch keine Bohrungen gegeben haben . Weisst Du, oder ein anderer User aus dem Forum einen Hintergrund, warum die gegen magnetische Einflüsse geschirmt sein sollten? Ich würde ja erst einmal vermuten, das ist kaum mehr, als eine "schnöde" Glühbirne, nur das der Faden nicht leuchtet .
Ganz so trivial ist das Bauelement URDOX Eisenwasserstoffwiderstand nicht. Die Regelcharakteristik entsteht durch den Eisenwasserstoffwiderstand. Diese Widerstände sind vor magnetischen Einflüssen, zum Beispiel durch Lautsprecher, zu schützen. Die Industrie erreicht das durch einen aus Eisenblech bestehenden Schutzmantel, der zur Kühlung innen gerippt ist und über die Röhre gestülpt wird. Der Eisendraht läßt schon die Möglichkeit der Beeinflussung durch magnetische Felder vermuten. Andere Bezeichnung: Eisen- Urdox- Widerstand.
Eisen- Wasserstoff- Widerstände bestehen aus einem mit Wasserstoff gefüllten Glaskolben, in dem sich ein Eisendraht befindet. Sie sind Kaltleiter und zugleich Konstantstromquellen. Wird der Widerstandsdraht so belastet, daß seine Temperatur etwa 700 Grad Celsius beträgt, kommt die Temperaturabhängigkeit des elektrischen Widerstandes des Eisens zum Tragen. Bei steigender Spannung und damit einhergehender stärkerer Erwärmung des Eisendrahtes nimmt der Wert des Widerstandes sprunghaft zu und es bilden sich eine dunkelrot glühende Zone im Draht aus. Mit steigender Spannung wird diese Zone immer länger zu Lasten des nicht glühenden Abschnitts. Die Wasserstoffatmosphäre schützt dabei den Eisendraht vor Oxydation. Außerdem bewirkt der Wasserstoff, daß um 700 Grad die Löslichkeit des Wasserstoffs im Eisen sprunghaft zunimmt und damit auch der elektrische Widerstand steigt.
Eisen- Wasserstoffwiderstände wurden als Vorwiderstände zum Betrieb der Nernst- Lampe entwickelt. Eine größere Bedeutung erlangten sie in der Radiotechnik. Da sie zunächst als Kaltleiter wirken, kombinierte man sie mit einem Urdox- Widerstand. Die Kombination dieser beiden Komponenten ergab ein Bauelement, das als Strombegrenzer und als Konstantstromquelle wirkte.
Später verzichtete man auf die Funktion einer Konstantstromquelle. Übrig blieb ein Bauelement zur Begrenzung des Einschaltstromstoßes, der Urdox- Widerstand oder auch Heißleiter genannt. Da die Regelwirkung der Konstantstromquelle fehlt, ist bei diesen Serienheizkreisen der Heizstrom abhängig von der Netzspannung
Den 49W habe ich auch noch gefunden. Die Aufnahme ist schon älter, die Auflösung ist nicht so gut. Habe das Radio ja mittlerweile nicht mehr. Die Umgebung habe ich etwas übertapeziert .
Hier noch zwei Bilder aus meinem ehemaligen Leben, sorgfältig bei "Wumpus" aufbewahrt und deshalb für mich als Dokument zugänglich. Es ist ein Bild des Imperial 49W und ein Bild der Keramikkondensatoren von Hescho. Viele keramische Teile der Firma Hescho haben über Jahrzehnte treue Dienste geleistet. Keramische Rohrkondensatoren haben noch nach siebzig Jahren eine Toleranz von ein bis zwei Prozent. Probleme machten die gezeigten Scheiben und auch keramische Scheibentrimmer.
Hallo Wolle, ich danke Dir für die Bilder! Ja genau diese Kondensatoren waren es. Das Gute daran, man erkennt schon an der Anzahl der Risse, wie viel Kapazitätsverlust die haben . Haben die ausnahmsweise keine Risse, dann sind sie zumindest funktionsfähig. Austauschen würde ich sie vorsichtshalber aber trotzdem.