Hallo Sammlerfreunde, der Musikschrank vom VEB Sternradio Stassfurt ist aus dem Jahr 1953. Es ist der Schrank von 1951, der durch ein Foto mit dem MTG19 bekannt ist. Hier ist jedoch ein MTG20 eingebaut. Das MTG befindet sich in einem Einschub rechts und ist als einziges mir bekanntes Gerät gelb lackiert (Schrumpflack). Der Einbau in diesen vorhandenen Schrank war sicher nur eine Notlösung, weil nur 18er Spulen verwendet werden können. Eine verkleinerte 22er Spule wurde mitgeliefert. Das Magnettongerät ist wie alle MTG's (ausser MTG25-1) mit einem abnehmbaren Plattenteller und einem Tonarm mit Saphir für Schallplatten mit 78 UPM ausgestattet. Das MTG20 hat 2 Umlenkrollen, später nur eine, und keinen Löschkopf. Die Bandteller, mit grünem Filz belegt, dienen gleichzeitig als Rutschkupplung für die Bandspulen. Das Gerät ist für Tonband Typ C, Schicht aussen auf Spulen mit 22cm Durchmesser (500m) vom VEB Filmfabrik AGFA Wolfen vorgesehen und arbeitet im Halbspurverfahren mit 19,05cm/s. Auf dem Foto sind die originalen Knebelschalter für Motor und Verstärker mit EF12 und EF14 zu sehen. Der Schalter (rund) hinten rechts scheint schon mal ersetzt worden sein. Eigentlich hatten diese Geräte lt. Bedinungsanleitung einen länglichen Schalter zur Klangregelung in 3 Stufen. Das Tonbandgerät ist mechanisch in Ordnung. Es fehlen nur die 2 Gummipeesen zum Antrieb der Bandteller. Zum schnellen Umspulen des Tonbandes muss es aus der Bandführung zwischen Umlenkrolle links, Kombikopf, Tonrolle und Umlenkrolle rechts genommen werden. Dafür wurde ein Klemmstück geliefert, welches in den Schlitz oben auf der Welle des jeweils ziehenden Bandtellers gesteckt wurde und eine feste Verbindung mit einem Dreizackschlitz der Spule herstellte. Links befindet sich der noch voll funktionfähige Rundfunkempfänger 6E 64/65 mit Kraftendstufe EL12, der mit seinem Aussehen noch an Vorkriegsgeräte erinnert. Das Radio hat rechts den Wellenschalter, der aber durch ein Seilgetriebe nach vorn in die Mitte verlegt ist. Die Wellenbereiche sind dreimal Kurzwelle, Mittelwelle und Langwelle. Ein doppelter Regler dient dort gleichzeitig der Senderwahl. Links befindet sich der Netzschalter mit Lautstärkeregler und rechts die Klangblende. Ein TA-Eingang und ein Ausgang für einen zusätzlichen Lautsprecher sind vorhanden. In der Mitte des Schrankes befinden sich 2 Lautsprecher. Unten links und rechts im Schrank sind Abteile zur Aufbewahrung der Platten und Tonbänder. Die Türen sind beim Betrieb des Schrankes einschiebbar. Die Rückwand ist vorhanden, aber z.Z der Aufnahmen abgenommen. Ich möchte noch anmerken, dass ich als Hauptsammelgebiet die bisher unendliche Reihe der Magnettongeräte MTG habe. Diese wurden ausschliesslich in Schatullen und Musikschränke eingebaut. Von der unvermutlich hohen Anzahl der Schränke beschränke ich mich auf Fabrikate des VEB Sternradio Stassfurt.
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Hallo MTG20, willkommen im Forum. Ein auch optisch sicher interessanter Musikschrank. Der Begriff "Schrank" bringt das wuchtige Aussehen gut zum Ausdruck. Die Kombination Plattenspieler / Tonband in einem Gerät hat schon was. Da ich das Gerät nicht genauer kenne: Konnte man vom Plattenspieler auf TB aufnehmen? Wenn ich das Photo betrachte: Der Plattenteller kam auf die hintere Mittelachse? Musste dann der Tonarm irgendwie in der Höhe verändert werden? Er scheint mir recht tief zu liegen.
was ich nachts mache, machst Du am frühen Morgen. Man kann eine Schallplatte auf Band aufnehmen. Die Geräte der MTG-Serie ab MTG19 sind praktisch nach dem BG19 das 2. von einem VEB in der DDR hergestellte Tonbandgerät. Man hat sich dabei aber nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wenn man das 1. AEG-Gerät KL15 von 1951 dagegenstellt, das schon einem "modernen" Tonbandgerät entspricht. Mit dem Erscheinen des BG20 Smaragd und des KB100 war die Zeit der MTG's abgelaufen. Die letzten Geräte trugen auch nur das Qualitätszeichen 2, was sicher dem technischem Stand geschuldet war. Die Geräte waren nur in Verbindung mit einem damaligen Röhrenrundfunkempfänger zu verwenden. Bei der Schallplattenwiedergabe lief das Signal über einen Übertrager zum TA-Eingang des Radios, wie das Tonbandsignal auch. die Aufnahme erfolgt vom Lautsprecherausgang des Radios und wird mit dem Lautstärkeregler des Radios ausgesteuert. Die Anzeige übernimmt nur eine Glimmlampe. Die Schallplattenwiedergabe muss man sich eher wie bei einem Grammofon vorstellen. Der Plattenteller wird auf die verlängerte Tonwelle aufgesteckt und hat dann die entsprechende Höhe zum Tonarm. Für die Wiedergabe, auch über Band, ist hinten rechts noch ein 3-stufiger Klangsteller vorhanden. Bei Mikrofonaufnahmen wird der Lautsprecher im Radio abgestellt, um Rückkoppplungen zu vermeiden. Bei den Musikschränken ist schon alles so geschaltet. Schatullenbesitzer mussten ihr Radio entsprechen umbauen lassen. Der Hersteller nennt diese Teile Musikschrank. Landläufig spricht man von Musiktruhen. In der Reihenfolge wäre dann der kleine Schrank auf dem Foto dran. Der hier genannte Schrank wurde von mgw51 in einem anderen Forum mit dem MTG19 beschrieben, wenn man das hier so nennen darf. Er ist für mich der grösste Experte auf dem Gebiet alter DDR-Technik. Meine Schränke stehen noch in einer alten Lagerhalle im "Lieferzustand", darum kann ich wegen der Enge nicht so fotografieren, wie ich es gerne möchte.
Hallo MTG20, das ist interessant. Es ist also gleichzeigtes Abspielen der Schallplatte, auf dem aufgesetzten Plattenteller, und ebenfalls gleichzeitigem Aufzeichnen über das Radio mit einem Gerät möglich. Eigentlich eine pfiffige Lösung.
da konnte ich ja noch einen Liebhaber für diese historische Technik begeistern. Dabei noch ein schlechtes Foto aus der KL15-Bedienungsanleitung. Da hatte man auch diese Plattenspieleridee. Im Deckel zu diesem Gerät ist ein Verstärker mit Lautsprecher und Höhen- und Tiefenreglern. Der Plattenteller ist etwas klein geraten. Im Gegensatz dazu wurde das Aufsatztonbandgerät TONI von einem Plattenspieler angetrieben. Das TONKO hatte dann den Plattenspielermotor mit Fliehkraftregler eingebaut. Die Kuriosität dabei ist der Antrieb mit einem Schlüpfergummi. Da hat man keine Probleme beim Ersatz des Riemens. Die Leute hatten schon Ideen.