hier ist mein - vorläufig - letzter "Versuchsaufbau" in Sachen HiFi-Audioverstärker. Inspiriert und angenehm überrascht von den Ergebnissen der AC2-AD1-Schaltung sollte es wiederum ein Klasse-A-Eintaktverstärker mit Trioden werden. Einzigste Vorgabe: Verzerrungsfreie bzw. -arme Dauerleistung von mindestens 10W.
Nach Sondierung der Kellervorräte war die Röhrenauswahl mit 300B und 845 relativ schnell klar. Leider passte keiner meiner Trafos für eine notwendige Spannung von minimal 600V bis maximal 1250V. Mit einer Spannungsverdopplung waren aber 900V und unter einer Last von 130mA 800V erreichbar. Ein Dauerbelastungstest wurde mit drei in Serie geschalteten 25W-Glühbirnen erfolgreich absolviert.
Der nötige Ausgangstrafo ist bei zwei Anbietern im Bestand und der Zufall wollte es, dass ein "High-End-Guru" momentan wegen Überbeständen Lundahl Interstage Trafos günstig verscherbelt. Der LL2753 wird bei -3dB mit einem Frequenzgang von 12Hz bis 65kHz und +/- 1dB von 25Hz bis 45kHz angegeben. Eigentlich wollte ich nur einen haben. Wahrscheinlich bin ich der einzigste Verrückte, der Mono-Endstufen baut, sodass mir der zweite Trafo quasi geschenkt wurde. Wahrscheinlich hat der offizielle Distributor deswegen auf meine Anfrage erst garnicht geantwortet. Also habe ich den zweiten Trafo als 1:2 Trafo in den Verstärkereingang gesetzt, sodass im Endeffekt überhaupt kein Koppel-C im Spiel ist.
Ansonsten habe ich nur Schrott verbaut, zwei Drehspulinstrumente aus einer illegalen CB-Endstufe mit EL519 und einem italienischen Stereocoder. Den Vollausschlag habe ich auf 100mA durch parallele Shunts justiert. Den 19 Zoll-Einschub wollte ich eigentlich schon vor Jahren entsorgen. Nun ist er doch noch für etwas tauglich.
Die beiden Gitter-Vorspannungen werden in einem eigenen Netzteil erzeugt und können zwischen 0 und -150V eingestellt werden. So kann ich für eine Anodenspannung von 400V für die 300B einen Strom zwischen 0 und 40mA und für die 845 bei ca. 850V 20mA bis 95mA einstellen. Klanglich ändert sich dabei wenig. Für den Normalfall habe ich - siehe Bild - 20 und 50mA gewählt.
Die Endstufe läuft mit Wechselstrom-Heizung. Ursprünglich wollte ich das auch bei der 300B ebenfalls machen. Der störende Brumm zwang mich aber zur Gleichrichtung. Nach der Graetz-Brücke war eine Siebkapazität von insgesamt 8800µF nötig. Wegen des Spannungsabfalls an den Gleichrichterdioden mussten übrigens die beiden 1 Ohm Serienwiderstände (Trafo hat 6,3V, Röhre braucht 5V) bei dem Umbau nicht geändert zu werden.
In direkter Nähe der Cynch-Buchsen habe ich noch eine ECC83 für kleine NF-Spannungen plaziert. Trotz 220nF-Koppel-C's ist die Qualitätseinbusse spürbar.
Klanglich ist der Verstärker ein Erfolg und hat sich hier im Haus auf Anhieb an die erste Stelle gekämpft.
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danke für die Blumen. Naja, früher hätte ich die Frontplatte toll beschriftet oder graviert. Wahrscheinlich auch neue Alu-Einlagebleche für die Instrumente angefertigt. Dafür habe ich in meinem Alter keine Zeit mehr oder es ist mir egal.
Ein weiterer Erfolg: meine Holz-Weinkiste mit alten gesammelten Trafos ist gut 10kg leichter geworden.
"Stereo wird oft maßlos überschätzt" - Dieser Satz wurde auch schon von bekannten Musikern verwendet. Anfangs hat man relativ fantasielos Instrumente strikt auf links oder rechts verteilt. Wirklich räumliches Stereo ist wahrscheinlich eher selten. Von der Kunst-Kopfstereofonie hat man nur kurz etwas vernommen. Bei den modernen Komprimierungsverfahren ist der Phasenbezug wahrscheinlich ohnehin zum Teufel.