es steckt einige Arbeit darin, aber guter Ton ist halt mit Aufwand verbunden
Das ist der Unterschied zur Massenware, ich investiere lieber etwas mehr, dafür stimmt dann auch die Qualität. Wenn man dagegen eine Million Geräte verkaufen will, spielt ein Euro mehr oder weniger für den Hersteller schon eine Rolle. Jedenfalls würde ich es wieder so bauen, höchstens kleine mechanische Änderungen und allenfalls ein etwas grösseres Gehäuse, damit der Zusammenbau einfacher wird.
Was in der heutigen Zeit erstaunt: Die Bauteile werden noch alle hergestellt (zwar nicht mehr von den originalen Herstellern), obwohl sie schon damals alles andere als neu waren, die CMOS-ICs der 4000er-Serie stammen ja aus den 60er-Jahren und der NE5532-OpAmp kam Anfang der 80er-Jahre auf den Markt. Die ECC83 hat noch ein paar Jahre mehr... Sozusagen nach dem Motto 'alles wird besser, aber das Gute bleibt'.
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gestern habe ich einen Röhrenverstärker eingeschaltet, den ich 1980 im Keller eingelagert habe. Eigenlich wollte ich nur wissen, welche Röhren drin stecken, weil ich es vergessen habe. Die Bestückung ist ECC81 und 2x EL156, als Gleichrichterröhre werkelt eine EZ150. Ich war einen Moment geneigt, die Röhren in der Bucht einzustellen, habe es aber dann wegen der Eigenschaften des Verstärkers doch gelassen:
Gewicht 25kg, Linearer Frequenzgang zwischen 10 Hz und 20 kHz. Da es sich aber um einen Verstärker für ein Hellschreibgerät und 600 Ohm Impedanz handelt, musste ich experimentell eine niederohmige Wicklung (im Foto rot) zusätzlich anbringen.
Glüht, macht mächtig Hitze und klingt auch gut!
Gleichspannung an der Gegentakt-AB übrigens 800V, alle Netzteilkondensatoren tropenfest, MP und keine Elkos!
Gruss Walter
Ein Kollege gab mir nun den Hinweis, dass der gezeigte Verstärker Teil des Funküberwachungsgeräts Hell ES 219 ist, bestehend aus:
Hellfax-Blattschreiber ES 215 Oszilloskope ES 216 Steuergerät ES 217 Verstärkerteil ES 218
Markteinführung 1963 in kleinen Stückzahen, entsprechend teuer. Daraus folgt - keine Verschrottung!
ich habe hier nicht nur Edelschrott sondern noch einen Eigenbauverstärker mit 2x G-807, 2x 6SN7 (SRPP), 2x EBC91 und einer EM80. Das Gehäuse ist ein ehemaliges Eurosky Satreceivergehäuse. Die Röhren sind noch für wenig Geld zu bekommen. Da dieser Verstärker aber als Eintakt-A arbeitet, ist die nutzbare verzerrungsarme Ausgangsleistung bei knapp unter 10 Watt anzusiedeln. Die vorher gezeigte Endstufe liefert verzerrungsarme 50 Watt (sie könnte aber auch 100 Watt abgeben).
das ist noch nicht ganz klar. Nach der Spannungsmessung müsste es Gegentakt sein. Es ist alles im Kabelbaum geführt. Ehe ich das konkret untersuche, warte ich noch auf das Suchergebnis eines Kollegen ab, von dem ich ein Schaltbild haben möchte. Zumindestens die Handbücher sollen noch verfügbar sein. Dies bezog sich auf die Endstufe mit 2 x EL156 in Mono.
Die Endstufe mit 2 x (G-)807 dagegen ist Eintakt und Stereo, linker, rechter Kanal. Beide Kanäle sind samt Netzteil in einem Gehäuse untergebracht, was die "Entbrummung" nicht einfach machte. Ich habe nur einen magischen Fächer für einen Kanal spendiert. Dem Nachahmer sei für die "mittlere" SRPP-Stufe empfohlen, auf jegliche Kathodenkondensatoren zu verzichten und die Größe der Kathodenwiderstände etwas höher zu dimensionieren und/oder den Gitterableitwiderstand zu verkleinern. So bleibt einem auch langfristig ein Pfeifkonzert erspart. Auch sollte man in den beiden Kanälen die Pinbelegung der beiden Systeme vertauschen. So kann man - sollte sich im Laufe der Zeit eine ungleichmässige Alterung der Doppeltriode ergeben - meistens durch einen Röhrentausch das Pfeifen beseitigen (die Teiltrioden haben unterschiedliche Spannungen 1:2). Die Dioden der Vorstufe habe ich auf Masse gelegt, sind also unbenutzt. Auf eine Gegenkopplung Ausgang > Eingang habe ich verzichtet. Klangregelung ist ebenfalls unnötig.
bei mir wird auch grad einer gebaut. Es handelt sich um eine RIM Imperator Kernsanierung
(das alte Chassis wurde komplett entfernt und wird durch dieses neue ersetzt, Nur Außengehäuse und Bedienfront bleiben erhalten. Die Schaltung wird kaum verändert, lediglich in der Versorgung ist einiges anders (eine vorher nicht vorhandene Drossel, geänderte Siebkette, und nun gerechnet für +310V anstelle der +350V des Originals welche deutlich oberhalb der Grenzwerte für EL84 liegen. So wird das Gerät auch "nur" ca 17W haben statt der von RIM angepriesenen 20W. Die Anordnung und der Aufbau wurden komplett neu gestaltet. Diese Baustelle ist derzeit offen, es wird noch einige Zeit dauern bis der läuft. Das Ganze ist ein Experiment, ich versuche ein besonderes Design umzusetzen
Historischer Verstärker mit AD1 und AC2 (Ratheiser 1936)
Hallo zusammen,
in meinem Bestand befindet sich eine Tungsram AD1, die unbenutzt sein soll, was die Emissionswerte auch vermuten lassen. Was soll man mit so einem Bauteil anfangen? Zwar sind die Preise für die AD1 aus unerfindlichen Gründen astronomisch, aber wohl eher für Telefunken und vielleicht noch Valvo Exemplare. Da meine AD1 zwei wesentliche Mängel aufweist, kam ein Verkauf nicht in Frage:
1. Im Kaltzustand hat sie Heizfaden-Gitter Schluss, der aber während des Aufheizen schnell verschwindet 2. Die innerseitige Grafitierung hat sich teilweise gelöst und sammelt sich am Glasboden
Also ist es eine ideale Röhre für Versuchszwecke. Ich habe einen Versuchsaufbau realisiert, der sich an der klassischen Variante im Ratheiser 1936 orientiert. Abweichungen:
Bei 300V Anodenspannung stellen sich 60mA Anodenstrom ein. Wären wir in einem Audio Forum, müsste ich nun den Klang beschreiben. Gott sei Dank sind wir hier im WGF. Der Verstärker klingt einfach nur gut und muss sich hinter keinen anderen moderneren verstecken (warum auch?). Was den Triodenklang ausmachen soll, bleibt mir ein Rätsel.
Der Verstärker gefällt mir gut, sodass ich morgen den Gehäusedeckel auch noch bearbeiten werde, was ursprünglich nicht vorgesehen war. Das entsprechende Bild werde ich nachliefern.
Die AD 1 ist die klassische Endtriode. Sozusagen die S - Klasse Das hängt mit dem Kennlinienfeld, das sehr gleichmäßig ist zusammen. Trioden erzeugen hauptsächlich k 2 Oberwellen (Klirr) im Gegensatz zu Pentoden die mehr k 3 Oberwellen erzeugen. K 2 Oberwellen werden als angenehmer, harmonischer empfunden. Das Telefunkenwerk in Berlin in dem die AD 1 hergestellt wurde, ist 1945 zerstört worden.. Nach dem Krieg war für einen aufwendigen AD 1 Einsatz in Röhrengeräten kein Bedarf; man musste sparen. Außerdem war die AD 1 schon spätestens mit dem Erscheinen der EL 12 veraltet, man konnte sich eine (Vor) Stufe sparen. Amerikanische Beam Power Pentoden und Ultra - Linear Schaltungen, PPP usw. machten auch die Pentode klanglich sehr gut. Aber eine AC 2 mit einer AD 1 ist eben so einfach nicht zu toppen, wenn man die Einfachheit und das Ergebnis sieht und hört, weniger ist mehr, trifft hier voll zu. Man kann auch Pentoden als Trioden schalten, eine Schaltung mit EL 12/ 375 aus Anfang der 50er hab ich auch schon gesehen.
was den 'Trioden-Klang' betrifft: Ich halte mich da an die physikalischen Fakten, die möchte ich hier beschreiben.
Der Unterschied zwischen einer Triode und einer Pentode ist die Form der Ausgangskennlinien (der Miller-Effekt der Triode kann bei NF vernachlässigt werden). Die Triode hat einen relativ niedrigen Innenwiderstand, was bedeutet, dass der Anodenstrom mit steigender Anodenspannung stark ansteigt (bei konstanter Gitterspannung). Die Pentode dagegen hat einen sehr hohen Innenwiderstand, der Anodenstrom ist praktisch unabhängig von der Anodenspannung, so wie auch bei den Transistoren. Als Beispiel die AD1 und AL4 als Vertreter aus derselben Zeit und fast gleicher Ausgangsleistung: AD1: 670, AL4: 50k
Das hat folgende Konsequenzen: Da die Lautsprecherimpedanz weder ohmsch noch frequenzunabhängig ist, bedeutet das, dass die Spannung am Lautsprecher bei einer Triode mit ihrem niedrigen Innenwiderstand wesentlich weniger von der Lautsprecherimpedanz abhängt als bei einer Pentode, somit ist die Spannung am Lautsprecher bei der Triode weniger abhängig von der Frequenz als bei der Pentode, was natürlich ein Vorteil ist, insbesondere werden Resonanzen des Lautsprechers nicht noch zusätzlich überhöht. Da bei Ausgangsübertragern häufig gespart wurde und daher die Impedanz bei tiefen Frequenzen recht niedrig ist, wird bei Pentoden der Bass abgeschwächt, was den Trioden den Ruf des kräftigeren Basses einbrachte. Weiter führt die Lautsprechermembran als bewegte Masse auch ein Eigenleben, wenn sie nicht gebremst wird. Der hohe Innenwiderstand der Pentode bedeutet, dass sich die Lautsprechermembran frei bewegen kann, während bei der Triode der Innenwiderstand parallel zum Lautsprecher liegt und so die Membran bremst und den Lautsprecher dämpft.
Da die Triode den Lautsprecher stärker dämpft, muss für einen guten Klang bei der Pentode der Lautsprecher viel besser zum Verstärker 'passen' als bei der Triode, was dazu führt, dass derselbe (Pentoden-) Verstärker an zwei verschiedenen, an sich guten Lautsprechern sehr unterschiedlich tönen kann, während bei Triodenverstärkern der Effekt viel schwächer ist.
Aus diesen Überlegungen ist die Triode klanglich der Pentode überlegen, weil der Frequenzgang flacher und die Lautsprecherdämpfung grösser ist als bei der Pentode. Allerdings gilt das nur für Verstärker ohne Gegenkopplung. Da spätestens in den 50er-Jahren mit den steilen Endröhren (AL4, EL41 und alle neueren Pentoden) viel Verstärkungsreserve vorhanden ist, wurden die Verstärker gegengekoppelt, häufig auch frequenzabhängig für Klangschalter. Durch diese Gegenkopplung sinkt nicht nur der Klirrfaktor, sondern auch der Innenwiderstand, so dass die Triode hier keinen Vorteil mehr hat, wegen der schlechteren Aussteuerbarkeit und damit verbunden geringeren Ausgangsleistung aber einen gewichtigen Nachteil, der zum fast vollständigen Verschwinden der Trioden geführt hat. Eine weitere Verbesserung ist die Ultralinear-Schaltung, wo das Schirmgitter über eine passende Anzapfung am Ausgangstrafo angeschlossen ist und so durch Gegenkopplung die Röhreneigenschaften verbessert (nicht zu verwechseln mit der Brummkompensation, dort hat es einen Elko vom Schirmgitter nach Masse).
Zum Thema Klirrfaktor möchte ich mich nicht äussern, da gibt es mir zu viele Pseudo-Wahrheiten.