Hallo, ich wollte mich zunächst einmal vorstellen: Ich bin 43 Jahre alt, wohne in Moers, und bastel schon seit meiner Kindheit an Radios, Fernsehern und Antennen rum. Derzeit habe ich wieder ein bisschen mehr Zeit für dieses Hobby, und habe einige Projekte in der Pipeline. "Zum warmwerden" habe ich als Zeugs aus der Bastelkiste einen Detektor gebaut, optisch als Anhaltspunkt diente mir das Sachsenwerk RDN, auch wenn die Maße und das Innenleben nicht identisch sind.
Während der Bau- und Testphase ist der Kristall auf der Vorderseite nicht angeschlossen, sondern eine Germaniumdiode (OA 112 glaube ich). Der Spulenträger und der Drehkondensator stammten aus einem Bausatz von einem niederländischen Radioclub, der Kopfhörer ist ein Original N&K, den ich vom Flohmarkt habe.
Als Antenne dient eine Litze von rund 10 Meter Länge (über Eck an der Wand lang gespannt, getarnt durch Möbel), geerdet ist der Empfänger an der Heizung. (Deutlich besser funktioniert der Wasserhahn im Badezimmer, aber das ist nicht wirklich praktisch...)
Das Radio selbst besteht aus Sperrholz, auf "Eiche Dunkel" gebeizt und mit Schellack lackiert. Die Frontplatte ist PVC Hartschaum (Baumarkt).
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Re: Ich bin der Neue, und das ist mein neuer Detektor
Und auch schon gleich ein "Problem": Jetzt, mit fortschreitender Dunkelheit, konnte ich mal die Empfangseigenschaften etwas testen. Die höchste empfangbare Frequenz ist 1215 kHZ, eindeutig zu identifieren am deutlichen und klaren Signal von "Absolute Radio". Interessanterweise ist das der zweitstärkste Sender neben WDR 2. (Das Radio und die Antenne stehen bei mir in der Küche, von der Lage her nicht das Optimum.) Entsprechend weit geht der Bereich nach unten, wo ich allerdings keinen Sender mehr vernehmen kann.
Frage: Wie verschiebe ich am einfachsten den Empfangsbereich nach oben, gerade im Bereich 1600 - 1700 kHz gibt es ja am Wochenende ein paar stärkere Mittelwellensender (aus den Niederlanden, freilich ohne Lizenz), und kann man das irgendwie berechnen? Ich dachte daran, entweder einen Kondensator parallel zum Drehko zu schalten, oder noch einfacher ein paar Windungen von der Spule abzuwickeln. Was ist empfehlenswert?
Re: Ich bin der Neue, und das ist mein neuer Detektor
Hallo DrZarkov,
wenn Du den Frequenzbereich nach oben in Richtung 1620 kHz verschieben willst, musst Du Windungen abwickeln. Es gibt zwar Formeln dafür (allerdings problematisch für Spinnennetzspulen), aber besser ist schrittweise 3, 5 oder 10 Windungen abzuwickeln und dann neu versuchen. Wenn Du einen Kondensator zum Drehko parallel legst, sinkt die Frequenz.
Re: Ich bin der Neue, und das ist mein neuer Detektor
Hallo, Man könnte aber auch einen Kondensator in Reihe zum Dehko schalten.Bei z.B. 330pF Endkapzität des Drehkos würde ich mit ca. 330pF Fest-C anfangen. (Falls noch ein Drehkopaket frei ist, könnte man 2 Pakete in Reihe schalten) Gruß Hal
Bitte halte Dich an Rainers Rat. Wenn bei voll ausgedrehtem Plattenpaket (kann man kontrollieren, wenn man die Plastikhaube vom Drehko abnimmt) die Resonanzfrequenz noch zu niedrig ist, hilft kein Fummeln am Drehko. Dann kann man nur noch die Induktivität der Schwingkreisspule verkleinern.
Rechenbeispiel: geschätzte Minimalkapazität des Drehkos: C = 30pF Resonanzfrequenz bei Minimalkapazität: f = 1215 kHz
Daraus folgt nach Thomson:
Induktivität der Schwingkreisspule L = 1/((2*pi*f)^2*C) = 1/((2*pi*1215E3sec^-1)^2 * 30E-12As/V) ~ 572E-6 Vs/A = 572µH.
Wenn Du auf 1700 kHz abstimmen willst mit 30 pF DrehkoKapazität benötigst Du nach Thomson eine Induktivität von
L = 1/((2*pi*1700E3sec^-1)^2 * 30E-12As/V) ~ 292µH
Also ca 50% weniger als vorhanden. Wenn man zusätzlich bedenkt, daß sich die Induktivität einer Spule mit dem Quadrat der Windungszahl verringert, müßtest Du ca. 30% der Windungen entfernen. Da bei Deiner Spule die äußeren Windungen mehr zur Gesamtinduktivität beitragen, würde ich an Deiner Stelle mit dem Entfernen von 10% der äußeren Windungen anfangen.
Gruß
Heinz
P.S. Hier ist es üblich, ein Posting mit "Gruß <Eigenname>" o.ä. abzuschließen.
Re: Ich bin der Neue, und das ist mein neuer Detektor
hal:Hallo, Man könnte aber auch einen Kondensator in Reihe zum Dehko schalten.Bei z.B. 330pF Endkapzität des Drehkos würde ich mit ca. 330pF Fest-C anfangen. (Falls noch ein Drehkopaket frei ist, könnte man 2 Pakete in Reihe schalten) Gruß Hal
Hallo zusammen,
eine Reihenschaltung eines Kondensators zum Abstimmdrehko würde aber den Variationsbereich des Schwingkreises reduzieren. Gruß Rainer
Re: Ich bin der Neue, und das ist mein neuer Detektor
Hallo zusammen,
klar dass man mit der Schwingkreisformel die nötige Induktivität errechnen kann. Das Problem bei der Spinnennetzspule (wie hier verwendet) ist aber die Umsetzung der Induktivität in zu ändernde Windungszahl, da die Windungslänge von Windung zu Windung länger oder kürzer wird, also nicht ganz einfach linear handeln kann.
Deshalb ist hier empirisches Ermitteln der wahrscheinlich beste Weg, sich an die benötige Windungszahl heranzutasten.