ich möchte hier einen Nachkriegsdetektor vorstellen.
Nach 1945 hatten diese Geräte kurzzeitig wieder Konjunktur, nicht zuletzt wegen der häufigen Stromausfälle. Der hier gezeigte Detektorapparat stammt von der Firma Blaupunkt. Das Gehäuse ist aus Holz und braun gebeizt.
Schaltungstechnisch handelt es sich um einen Primärempfänger. Kreuzwickelspule aus HF- Litze mit Anzapfungen. Es gibt drei Anschlussmöglichkeiten für die Antenne, außerdem können zwei Kopfhörer angeschossen werden.
Erwähnenswert ist die offene Diode und, der Not der damaligen Zeit geschuldet, der Wickeldrehko. Er besteht aus zwei Alufolien mit Isolationszwischenlage.
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ein interessantes Gerät, ich hätte es ohne Blaupunkt-Aufkleber glatt für einen Eigenbau gehalten. Man sieht förmlich die Mangelwirtschaft: Holzklötzchen, unisolierte Telefonbuchsen, blanke Drähte,...
ich wollte es auch nicht glauben und hab erst gedacht, jemand hat den Aufkleber aus Jux angebracht. In der Funkgeschichte Nr. 177 ist der Empfänger beschrieben, sogar mit dazugehörigem Lautsprecher. Naja - Lautsprecherempfang ist und bleibt bei den Feldstärken wohl "Detektorlatein"
Die gemessene Induktivität der Spule beträgt 177 Mikrohenry, ein üblicher Wert im Mittelwellenbereich.
Demnach müßte der Drehko rein rechnerisch eine Kapazitätsvariation von rund 56 bis 500 pF haben um den Wellenbereich von ca 535 bis 1598 kHz zu empfangen. Wenn ich mir das Teil so ansehe ... eine Notlösung halt.
Ich schließe mich der Meinung von Klaus an und dachte wegen des schlichten Äußeren im ersten Moment auch an einen Selbstbau in den schwierigen Nachkriegsjahren (Produktion 1945/1946).
Im Deutschen Rundfunkmuseum ist zu 1945 ein Blaupunkt-Wanddetektor erfasst, der auch bei Ernst Erb im Radiokatalog, Band 1, Seite 409 abgebildet ist. Lt. Günter Abele -Band 1, Seite 93 - gelten die Blaupunkt-Detektoren ab 1945 als Rarität. Es sollen unterschiedliche Knöpfe vorkommen.
Dieser Detektor ist als sogenannter "Wanddetektor" konzipiert und hergestellt worden. Insoweit weicht er von Deinem Detektor etwas ab.
Vermutlich gab es evtl. neben der Wanddetektorversion noch eine "Normalversion". Blaupunkt gehört mit den Nachkriegs-Detektoren zu den letzten Detektor-Herstellern.
Herzlichen Glückwunsch!
Herzliche Grüße Peter
Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung lange erhalten.
Hallo zusammen, diese Foliendrehkos sind nach den Jahrzehnten recht empfindlich gegen ständiges Auf- und Zudrehen geworden. Es besteht die Gefahr des Abrisses der Folie an den Anstoss-Stellen. Wenig drehen ist hier also besser.
Hallo Zusammen, ich hatte ebenfalls als Jugendlicher einen Detektor mit diesem Wickelkondensator. Er hatte ein rotes Kunststoffgehäuse, kostete meiner Erinnerung nach 15 Mark , und war, glaube ich mich zumindest zu erinnern, von WISI. Ich betrieb ihn in Freiburg Brsg mit einer "Netzantenne" d.h. ich steckte einfach einen Draht in die Steckdose !! Die empfangene Feldstärke des Freiburger Senders war so hoch, dass man sobald man den Hörer in eine Schüssel legte einen, wenn auch bescheidenen, Lautsprecher Effekt hatte. Den Unterschied zwischen o- Leiter und Phase stellte ich unfreiwillig später in Frankfurt M fest. Dort zu Besuch, wollte ich den Detektor Empfang durch zusätzlches Erden mit der Heizung zuzüglich zu meiner Netzantenne noch verbessern. Das erzeugte einen sehr kräftigen Hupton und das Ding war hin. Die Reparatur im Rundfunkgeschäft !!! ( neue Diode ) kostete 2 Mark und ich konnte darauf warten !! Wo dieser Detektor später abgeblieben ist weiss ich leider nicht mehr. Grüsse Franz
Franz:Ich betrieb ihn in Freiburg Brsg mit einer "Netzantenne" d.h. ich steckte einfach einen Draht in die Steckdose !!
Hallo zusammen,
auch wenn diese "Netzantenne" funktionieren (von erfahrenen Praktikern unter gewissen Umständen gelegentlich praktiziert) mag, warne ich aus Sicherheitsgründen vor der Nachahmung. Es sollte keine wie auch immer geartete Verbindung mit einer 230V Netzsteckdose hergestellt werden. Sicherer bleibt die Verwendung anderer metall. Gegenstände im Haus als Antenne.
Und ja, ich weiß - es gab früher Netzantennen über einen Kondensator - aber auch diese Lösung sollte aus Sicherheitsgründen obsolet sein.
Lieber Klaus, gut gebrüllt, aber das weiss ich mit mittlerweile 70 jähriger Lebenserfahrung und davon 15 Jahre Berufserfahrung als Leitender Sicherheitsing in einem Weltkonzern auch. Es ändert aber nichts daran, dass ich das als Jugendlicher ausprobiert habe. Also Freunde nicht nachmachen ! Gruss Franz