habe meinen 'Exoten' wieder salonfähig gemacht, eine eierlegende Wollmilchsau aus den 80er-Jahren mit Radio (inklusive Kurzwelle), Cassettenlaufwerk und Schwarzweiss-Fernseher mit Bildröhre. Gespeist wird das Gerät wahlweise ab Netz, 12V-Autobatterie oder 9 Monozellen.
Das Gerät hat Jahrgang 1984, ich bekam es damals als Neugerät. Seither hat es so einiges erlebt, entsprechend dem Verwendungszweck war es zuerst jahrelang im Einsatz auf einem Segelschiff, dazwischen auch zur Unterhaltung im Militärdienst und am Schluss noch in meinem temporären Zweitwohnsitz in Deutschland, danach verschwand es für 10 Jahre in einer Ecke der Werkstatt, um Staub anzuhäufen. Da es schon damals ziemlich exotisch war und mittlerweile doch schon Oldtimerstatus hat, habe ich es gereinigt und wieder in Betrieb genommen. Abgesehen vom Schmutz war noch alles in Ordnung, mit Ausnahme der digitalen Frequenzanzeige, die ich mal nachgerüstet hatte und die bei einer unsanften Flugreise samt diversen Beschädigungen am Gehäuse kaputtging. Da das Display defekt ist, wird die Reparatur wohl aufwendiger, falls ich es repariere.
Das Fernsehbild ist zwar mit einer nutzbaren Diagonale von 9.5cm nicht gerade gross, aber dank Bildröhre hat es die volle PAL-Auflösung und ist auch sehr scharf (man sieht mit der Lupe die horizontalen Rasterlinien) und kontrastreich. Die Synchronisation hat so seine Tücken, aber das war schon immer so, da haben sie wohl etwas gespart. Als Besonderheit kann man zwischen 'Frankreich' und 'Europa' umschalten, die Franzosen haben offenbar das Bild invertiert gesendet. Stereo-Fernsehton gibt es ebenfalls nicht, da haben sie auch gespart, obwohl das damals schon weit verbreitet war.
Testbild (etwas unscharf, da ab VHS-Videokassette):
Der Radioempfang ist überdurchschnittlich gut, auch auf den AM-Bändern, und die Kurzwelle ist mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl bei der Abstimmung für Rundfunksender gut, daher hatte ich auch die digitale Frequenzanzeige gebaut, damit man die Sender besser findet.
Das Design entspricht dem typischen 80er-Jahre-Design, nämlich kantig und funktionell. Der Name Silver ist auch beim Design Programm, wie man auf den Bildern sieht. Die Herstellerfirma heisst Shin-Shirasuna Electric Corporation und ist japanisch, hergestellt wurde das Gerät aber in Taiwan. Die Bedienungsanleitung ist als Kuriosum in Englisch, Französisch und Niederländisch abgefasst, obwohl das Gerät in der Schweiz gekauft wurde. Um dem Gesetz Genüge zu tun, war noch ein maschinengeschriebenes Blatt beigelegt, das die Tasten mit den deutschen Namen bezeichnete. Ansonsten gab es wie damals üblich noch eine ganze Seite mit technischen Daten, was heute ja nicht mehr selbstverständlich ist.
Innereien, wie man es sich von den japanischen Geräten gewohnt ist: Leiterplatten im ganzen Gehäuse verteilt und unzählige Kabel...
Fernsehteil, warum der ZF-Verstärker oben beim Lautsprecher ist und der HF-Teil unten, weiss wohl niemand...
Bildröhre, sozusagen das Modell einer 'richtigen' Röhre im Massstab 1:6 Im Metallbecher rechts der Bildröhre ist der Zeilentrafo mit der Hochspannungskaskade, die Hochspannung beträgt 'nur' 6.5kV
Der Radio- und NF-Teil (oben horizontal) und links vertikal ein Teil der Speisung, links der Bildröhre das Kassettenlaufwerk:
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
 Â
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Hallo,das Gerät ist wirklich ein Exot.Schön das es nach so langer Zeit noch so gut aussieht,und vor allen Dingen noch funktioniert.Als ehemaliger R-FS.Techn."graute" es einem immer solche Geräte als Reparatur in die Hände zu bekommen.Oft konnte man sie nur schwer auseinander bauen,Messungen waren nahezu unmöglich.Oft waren die Verbindungen mit viel zu kurzen Drähten gemacht,so das manchmal einer von diesen während der Rep.abriss,und nun folgte das grosse suchen nach der Abrisstelle.Beim löten musste man besonders aufpassen,um dabei keinen Kurzschluss zu verursachen.Man war dann immer heilfroh wenn man so ein Gerät ohne Komplikationen bei der Reparatur dem Kunden zurück geben konnte. mfg.joachim.
Vielen Dank für deinen interessanten Beitrag und die Bilddokumentation. Ich finde, es ist ein formschönes Gerät mit einem rationellen Funktionsinhalt. Dazu gehört für mich auch die Möglichkeit des Kurzwellenempfangs.
Kurzwelle: 5,8 MHz bis 18 MHz. TV- Norm: CCIR B/G Abmessungen: 600 mal 220 mal 130 mm. Gewicht: ca. 5,6 kg.
@ Joachim. Zur Verzweiflung konnte einem auch ein "simpler" Radiorecorder bringen. Die starre Verdrahtung in Verbindung mit filigranen Steckverbindern waren echt nervig. Wenn man so eine Kiste gefühlte 20 Mal zerlegt hat, weil nach dem Zusammenbau immer wieder etwas fehlte, war man total genervt. Zum Nachvollziehen sei ein Audio 145 vom EAW Treptow empfohlen. Böse Übersetzung EAW: "Einschalten, Ausschalten, Wegwerfen"
Anmelden
