Zenith Royal 1000-D - ein Bolide unter den frühen Transistorkoffern
Hallo Radiofreunde,
hier stelle ich euch nun eins meiner schwersten Transistorkofferradios vor, den "Zenith Royal 1000-D". Dieses Radio kam etwa 1957 auf den Markt und ist ein früher Vertreter der "Weltempfänger".
Es kommen durchweg Germaniumtransistoren zum Einsatz, der Aufbau des Chassis jedoch erinnert noch sehr an Röhrengeräte. Pertinax-Platinen sucht man vergebens, alles ist in guter alter Handverdrahtungstechnik mit Lötleisten aufgebaut, die Transistoren stecken in Fassungen.
Die Schaltung ist schon relativ aufwändig, der HF-Teil besteht aus immerhin 3 Transistoren für Vorstufe, Mischer und Oszillator. Die Abstimmung erfolgt mit einem Dreifach-Drehkondensator. Der ZF-Verstärker ist zweistufig aufgebaut, der NF-Teil dreistufig (Vorstufe, Treiber und Gegentakt-Endstufe). Gespeist wird das Gerät aus 9 Monozellen, wobei eine davon nur für die Skalenbeleuchtung benutzt wird. Die anderen 8 Zellen ergeben damit 12 Volt, das Chassis liegt auf Plus-Potenzial! Ein Anschluss für ein externes Netzgerät o.ä. ist leider nicht vorgesehen.
Der "Royal 1000-D" ist ein reiner AM-Empfänger mit folgenden Frequenzbereichen:
> LW - 150...400 kHz > MW - 550...1600 kHz > KW I - 2,0...4,0 MHz > KW II - 4,0...9,0 MHz > KW III - 9,4...10,1 MHz (31m) > KW IV - 11,4...12,3 MHz (25m) > KW V - 14,6...15,8 MHz (19m) > KW VI - 17,0...18,5 MHz (16m) > KW VII - 20,7...22,5 MHz (13m)
Empfindlichkeit und Trennschärfe sind überraschend gut, wenn man bedenkt, dass dieses Radio immerhin nun 56 Jahre auf dem Buckel hat und es zu den doch sehr frühen Transistorradios zählt. Der grundsolide Aufbau vermittelt den Eindruck der Unverwüstlichkeit, das Chassis ist recht servicefreundlich aufgebaut und kann nach Lösen weniger Schrauben leicht aus dem Metallgehäuse herausgenommen werden.
Geradezu monströs wirken die Antennen. Der Flachferritstab ("Wavemagnet") für den Lang- und Mittelwellenempfang misst etwa 210x30x5mm, die KW-Teleskopantenne (gut im Tragegriff versteckt) kommt voll ausgezogen auf stolze 1470mm und reicht bis ganz knapp unter die Zimmerdecke, wenn das Radio auf dem Tisch steht.
An diesem Radio waren lediglich zwei Koppelelkos vor und hinter dem Lautstärkepoti altersschwach geworden. Nach deren Austausch spielte es wieder wie neu, nicht einmal ein Nachgleich von HF oder ZF war erforderlich.
Fazit: Ein dankbares Radio, das auch heute noch viel Freude bei der Jagd auf weit entfernte Stationen macht!
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Re: Zenith Royal 1000-D - ein Bolide unter den frühen Transistorkoffern
Hallo Jürgen,
was ich sehr interessant an diesem frühen Transistorempfänger finde, ist der mechanische Aufbau. Er gleicht noch vollständig einem Röhrenradio (Chassis). Die Bauteile sind nicht, wie später, auf einer Platine untergekommen, sondern werden wie in der guten alten Röhrentechnik direkt von den Anschlüssen der Lötstützpunkte in Freiluftverdrahtung auf kurzem Wege verlegt.
Für mich ist es ein Weltempfänger. Aufgrund des soliden mech. Aufbaus, muss das Gerät noch ein ordentliches Gewicht haben.
Re: Zenith Royal 1000-D - ein Bolide unter den frühen Transistorkoffern
Hallo, der Firmengründer war auch ein Mc Donald, der in die Küche ging.... Es müssen aber nicht immer Buletten dabei raus kommen. Nachzulesen bei Wiki...a Netten Gruß, Alfred