hier noch ein paar Bilder eines weiteren Geräts aus meiner Sammlung, das ich hier vorstellen möchte.
Die Firma "Ware", mit einem Sitz in New York, wurde 1922 gegründet, aber (unter anderem wegen Patentstreitigkeiten) schon am 25.12.1925 wieder geschlossen. Sie dümpelte dann bis zum Sept. 1926 (der endgültigen Schließung) mit einer Rumpfmannschaft vor sich hin und wurde erst 1929 (dann aber für viele Jahre) wieder eröffnet.
Aus dem ersten Produktionszyklus dieser Firma stammt das hiesige Gerät. Es ist ein "Type W" Neutrodyn-Empfänger mit 5 Röhren des Typs UV-201-A. Der "W" erschien Anfang 1924 für ca. ein Jahr auf dem Markt und ist mit den damals noch gängigen Ausführungen dieser Röhren bestückt. Alle haben einen Messing-/Porzellansockel und obenliegenden Pumpstutzen. Diese Röhren sind Hellglüher und benötigen 5V Heizung.
Dieses Gerät kostete 150 US Dollar und hat die Besonderheit, daß er mit zwei Fächern für die benötigten Batterien ausgestattet ist (die ich ja auch heute noch nutze, wie man sehen kann). Die Verarbeitungsqualität ist außerordentlich hochwertig und ansehnlich. Der "W" ist mit einem eingebauten Voltmeter ausgestattet, daß von vorne umschaltbar sowohl für die Anoden- als auch für die Heizbatterie verwendbar ist. Auf dem Bild ist die aktuelle Heizspannung zu sehen.
Für die Anodenspannung genügt mir eine Batterie (bestehend aus 10 x 4,5V-Flachbatterien im Pappgehäuse) von 45V. Anzapfungen oder Gittervorspannungen sind nicht vorgesehen. Mit dieser Versorgung ist der (auch tagsüber) lautstarke Betrieb eines Trichterlautsprechers möglich.
Der Vorteil der Neutrodyn-Schaltung (die bekanntlich OHNE Rückkopplung auskommt!) ist eine extrem hohe Trennschärfe, die auch heute noch überzeugt. Abends geht der Bursche mit meiner (unter dem Dach befindlichen) 20m-Litzendrahtantenne und einer Erde richtig ab und empfängt im Trichter sauber eine Vielzahl von Sendern.
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Ein echtes "Meisterstück" in schöner und übersichtlicher Handfertigung. Sicher beneidet Dich manch einer darum. Alles in gutem Zustand und obendrein funktionsfähig. Die richtige Bedienung ist sicher eine Voraussetzung für optimalen Empfang. Vermute, dass Du Dir dafür auch Ersatzröhren besorgt hast. In Deutschland wäre das tolle Stück sehr teuer, wenn überhaupt so erhältlich. Schönes Gerät und aussagefähige Fotos, danke für Deine Mühe.
Pluspol:In Deutschland wäre das tolle Stück sehr teuer, wenn überhaupt so erhältlich.
Hallo Dietmar,
Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus ... Eventuell kriegt man noch ein US-Gerät auf dem hiesigen Markt zu einem Preis "X", sicherlich aber kein deutsches Gerät aus dem gleichen Zeitraum (und schon gar nicht in dieser Erhaltung) !!
Das ist auch der Grund, warum ich eine solche Vorliebe für meine Amis entwickelt habe. Hier gibt es sehr ordentliche Qualität (die müssen sich hinter europäischen Produkten nicht verstecken) und eine durchaus beeindruckende Auswahl.
Die Bedienung eines Neutrodyne-Empfängers ist übrigens gar nicht so schwer. Grundsätzlich gilt, daß man mit dem zweiten und dritten Kreis eine möglichst genaue Abstimmung durchführt und mit dem Eingangskreis nachstimmt. Für WDR2 z.B. gilt: mittlerer und rechter Knopf auf "60", dann hört man ihn schon, Nachstimmen mit dem ersten Kreis auf maximale Lautstärke (steht dann etwa bei "50").
In der original Bedienungsanweisung für meinen "Freed-Eisemann" von 1925 (siehe mein entsprechendes Posting) steht dann auch, wie man unbekannte Sender finden soll, nämlich:
"Von einem bekannten Sender aus werden der 2. und 3. Kreis um jeweils zwei Teilstriche nachgestimmt, anschließend wird der 1. Kreis getrimmt. Ist kein Sender hörbar, wiederum 2. und 3. Kreis um zwei Teilstriche verstellen und mit 1. nachstimmen; so lange wiederholen, bis ein Sender hörbar wird. Die Abstimmung ist vorsichtig und mit nicht zu großen Drehungen der Stellknöpfe vorzunehmen." (... so mache ich es im Winter auch, wenn ich mit den Neutros auf Wellenfang gehe ...)
Zu meinem hier vorgestellten "Ware" habe ich noch zwei originale und damals im Lieferumfang enthaltene Pappkärtchen mit großen Tabellen (ich habe zwei Bilder davon angehängt), auf dem man gefundene Sender mit der jeweiligen Stricheinteilung eintragen konnte, damit man sie leichter wiederfindet - man sieht, wie eifrig der damalige Besitzer die Eintragungen vorgenommen hat !!!
Die Röhren bekommt man noch halbwegs günstig, so daß ich mir tatsächlich eine kleine Reserve angelegt habe.