Wie auf dem Foto ersichtlich, handelt es sich um ein Portable aus den Sechziger Jahren. Dieses überaus schicke und schwergewichtige Gerät kam in dem Jahr auf den Markt, als ich zur Schule kam. Ich habe es über eine Auktion erworben, weil mich diese qualitativ hochwertigen Geräte faszinieren. Ebenso spricht mich ihr einzigartiges Design an, vor allem das Grundig-Typische dieser Zeit. Der Klang dieser Kategorie ist unerreicht, wenn man mal heutige Maßstäbe anlegt. Ich bin mit Grundiggeräten aufgewachsen. Es war die Zeit, als das Wirtschaftswunder an seinem Höhepunkt angelangt war und die ersten dunklen Wolken am Horizont aufzogen. Man war stolz auf den gelungenen Wiederaufbau, den erreichten bescheidenen Wohlstand. Man leistete sich ein solches Gerät, weil man für ein Spitzenprodukt bereit war, mehr Geld auszugeben.Immerhin kostete so ein Gerät damals um die 200 Mark, viel Geld für einen Durchschnittsverdiener, der im Jahr nur um die 1000 Mark verdiente. Im Zeitalter der billigen Massenelektronik, allenthalben verfügbar, wirkt dieser Bolide auf mich wie ein Artefakt von einem anderen Stern. Ja, und mit seiner nostalgischen Patina, die es nun in mittlerweile 40 Jahren angesetzt hat, hat dieses Radio etwas Magisches. Zudem erfüllt es auch einen praktischen Nutzen: es steht nicht etwa in einer Virtrine, sondern erleuchtet mit seinem gemütlichen Skalenlämpchen meinen Nachttisch, auf dem es noch täglich gute Klang-Dienste leistet.
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Der Erwerb dieses Radios ist mit einer etwas abenteuerlichen Geschichte verbunden. Ich habe es von einem Betrieb in München erworben, der sich darauf spezialisiert hat, alte, gut erhaltene Elektronik wieder instandzusetzen. Beschäftigt werden dort Menschen, die als Langzeitsarbeitslose eine neue Chance suchen. Da ich nun ohnehin vorhatte, nach Bayern zu fahren, suchte ich also den besagten Betrieb auf, mitten in München. Ich befand mich "zwischen zwei Zügen", hatte also knappen Aufenthalt und war entsprechend unter Zeitdruck. Mein Abstecher zum Ort geschah im strammen Schnellwandertempo, nachdem ich mein Reisegepäck hastig in einem Schließfach untergebracht hatte (natürlich musste ich Kleingeld organisieren, und ja, natürlich merkte ich das erst, nachdem sich mein Gepäck bereits im Schließfach befand - also Münzen organisieren "wir wechseln nicht", irgendetwas Belangloses kaufen, zurückhasten, abschließen...). Am Ort meiner Träume angelangt, sagte man mir, dass das Gerät leider noch nicht aus der Zentrale angeliefert sei. Tja, Resultat war ein verpasstes Radio und ein verpasster Anschlusszug. Erst nach meiner Rückkehr aus Bayern konnte ich dann das begehrte Objekt von der Post abholen, unbeschadet, aber pflege- und reparaturbedürftig. Aber das ist eine andere Geschichte