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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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[-M-] In der Truhe steckt die Kraft
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19.03.16 14:59
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

19.03.16 14:59
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

Re: In der Truhe steckt die Kraft

Hallo zusammen,
als nächstes möchte ich euch einen Mende 108w von 1931 aus meiner Sammlung vorstellen. Dieser Rückkopplungs-Einkreiser mit zwei NF Stufen, empfängt die Wellenbereiche LW und MW. Das Gerät hat einen eingebauten Sperrkreis, und (wie ein VE301) mehrere Antennenanschlüsse zur Antennenanpassung. Verwendung finden die Röhren: zwei mal REN904, RE134 oder RES164, und eine RGN504. Es gibt einen TA-Anschluss und einen Anschluss für Lautsprecher.

Durch die Lautsprecherlosigkeit ist dieses Radiochen, für damalige Verhältnisse mit B 28 x H 21 x T 20,5cm, schon erstaunlich kompakt. An der Rückwand gibt es zur leichten, werkzeuglosen Abnehmbarkeit, drei Rändelschrauben.

Der Netztransformator ist gleich mit zwei Netzsicherungen, Phase/Nullleiter, primärseitig abgesichert. Offensichtlich traute man zu dieser Zeit den Schmelzsicherungen noch nicht so richtig . Die Gleichstromversion 108G, hatte statt dessen übrigens ein kleines Lämpchen. Es diente nicht zur Skalenbeleuchtung, sondern nur als Netzsicherung.

Mende 108W



(wumpus: aufgenommen)


Viele Grüße
Christian

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Mende 108W.JPG Mende 108W.JPG (338x)

Mime-Type: image/pjpeg, 535 kB

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19.03.16 17:05
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

19.03.16 17:05
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: In der Truhe steckt die Kraft

Hallo Christian,

nun ja, man darf nicht vergessen, dass damals - übrigens auch noch kurz nach dem zweiten Weltkrieg - so mancher Netztrafo abgeraucht ist, weil man ihn am Gleichspannungsnetz betrieben hatte. Max Grundig hat das sehr gefreut, er hat Unmengen Trafos deswegen verkauft.

Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 19.03.16 17:06

19.03.16 19:12
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

19.03.16 19:12
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

Re: In der Truhe steckt die Kraft

Hallo Walter,

und deshalb gleich zwei Schmelzsicherungen? Einmal unterbrochen würde doch reichen. Man hätte vielleicht doch 5 bis 6 nehmen sollen, und oben auf das Gerät noch einen grellroten Not-Aus-Schalter zum drauf schlagen

Viele Grüße,
Christian

19.03.16 19:48
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

19.03.16 19:48
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: In der Truhe steckt die Kraft

Hallo Christian,

ich weiss nicht, ob es damals schon die Abstufungen flink-mittelträge-träge gab. Die Ansprechzeit in der Toleranz träger Sicherungen kann bis zum Faktor 3 gehen. Vielleicht war das früher noch weitaus mehr.

Gruss
Walter

19.03.16 19:55
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

19.03.16 19:55
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

Re: In der Truhe steckt die Kraft

Hallo Walter,
das kann da natürlich auch mit rein spielen, da gebe ich Dir recht! Man darf sicherlich auch nicht vergessen, das Radios zu der Zeit noch nicht all zu lange, mit eingebauten Netzteilen ausgestattet waren. Ich denke da mussten noch erst einmal gewisse Erfahrungswerte im "Betriebsalltag" gesammelt werden.

Ich traue diesen ganz alten Sicherungen übrigens auch nicht mehr so wirklich. Ich ersetze die grundsätzlich immer gegen neuere. Bei manchen Geräten sind die sogar deutlich überdemensioniert. Glaube mich zu entsinnen, beim DKE ist das der Fall.

Viele Grüße,
Christian

Zuletzt bearbeitet am 19.03.16 19:56

19.03.16 20:02
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

19.03.16 20:02
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: In der Truhe steckt die Kraft

Hallo Christian,

in vielen Haushalten gab es zudem auch noch den Begrenzer und keinen Zähler. Mein Vater erzählte, dass die maximal zulässige Last alleine durch das Radio erschöpft war. Die Netzspannung pumpte dann auf und nieder. Alleine deswegen konnten die Schmelzsicherungen nicht zu empfindlich reagieren. Überhaupt waren 20% Schwankungen wohl üblich.

Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 19.03.16 20:03

19.03.16 22:57
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

19.03.16 22:57
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

Re: In der Truhe steckt die Kraft

Hallo Walter,
natürlich macht es Sinn, die Netzsicherung in gewissen Grenzen etwas größer zu dimensionieren. Dabei muss ja auch der erhöhte Einschaltstrom bedacht sein. Aber 0,5A für einen DKE38 sind doch deutlich zu viel. Der kommt mit 0,1A dicke aus. Die empfindliche VY2 wird es danken. Außerdem wird dort vor der Anode ein Strombegrenzungswiderstand von mindestens 330 empfohlen .

Viele Grüße,
Christian

20.03.16 06:30
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

20.03.16 06:30
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

Re: In der Truhe steckt die Kraft

Hallo zusammen,
heute möchte ich euch einen Telefunken 40W von 1929 vorstellen. Bei dem Radio, mit abschließbarem Deckel an der Oberseite, kann man die Truhenform besonders schön erkennen. Dieser Rückkopplungs-Zweikreiser mit zwei NF-Stufen und HF Abschwächer, hat zwei Bereiche für LW, und zwei Bereiche für MW. (Ich hätte die Typbezeichnung 2222W gewählt, wegen der vielen Zweien ) Die Röhrenbestückung ist: RENS1204, REN1104, REN104, RE134 oder RE604, RGN1054. Es gab einen TA Anschluss und einen für Lautsprecher z.B. für Telefunken Arcophon 3. Der Drehkondensator hat einen Hebel, zur Statorkorrektur.

Gestartet wird das Radio ähnlich wie ein Auto per Umdrehung eines "Zündschlüssels". Dabei wird automatisch der Deckel, gegen unbeabsichtigtes Öffnen verriegelt. Dreht man den Schlüssel sehr langsam, wird nur der Deckel verschlossen. Bei offen stehendem Deckel, ist der Schlüssel gesperrt. Man kann den Schlüssel in jeder Stellung abziehen.


Der Lautsprecher Arcophon 3 wurde, wegen seiner Falzmembrane, gerne auch mal als Popophon bezeichnet. Durch die Form der Membrane entsteht in der Mitte eine Ritze, die mit etwas Fantasie, an ein bestimmtes Körperteil erinnert. Bei der Bezeichnung Arcophon musste nur noch ein S und ein H auf beide Seiten neben das C gesetzt werden, und schon war der Name passend . Vom Telefunken 40W gab es übrigens, weil er sich ausgezeichnet verkaufte, einen zweiten Aufguss, der als Telefunken 40W Spezial bis 1932 angeboten wurde.



Telefunken 40W





(wumpus: aufgenommen)


Telefunken Arcophon3

(wumpus: aufgenommen)




Viele Grüße,
Christian

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TFK40W.JPG TFK40W.JPG (285x)

Mime-Type: image/pjpeg, 588 kB

TFK40W offen.JPG TFK40W offen.JPG (327x)

Mime-Type: image/pjpeg, 388 kB

TFK Arcophon 3.JPG TFK Arcophon 3.JPG (297x)

Mime-Type: image/pjpeg, 586 kB

20.03.16 15:16
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

20.03.16 15:16
Airwaves 

WGF-Premiumnutzer

Re: In der Truhe steckt die Kraft

Hallo zusammen,
das nächste Radio ist ein Sachsenwerk Eswe RW4 von 1929. Bei dem Radio sieht man förmlich auf Anhieb, das es sich um einen Zweikreiser handelt. Primär und Sekundärkreis haben jeweils eine eigene Skala und einen eigenen Abstimmknopf. Gleichlaufprobleme zwischen den Kreisen, lassen sich so hervorragend kompensieren. Allerdings ist man von der bequemen "Einknopfbedienung" so meilenweit entfernt .

Das Gerät hat zwei NF Stufen, eine eingebaute Rückkopplung und einen HF-Abschwächer. Empfangen konnte man damit die Wellenbereiche LW und MW. Verwendet wurden die Röhren: REN1104, REN1004 oder REN804, REN1104, RE134 oder RES164d, RGN1054. Es gab von dem Gerät auch eine Batterieversion N4. Damit setzte man neben den Geräten mit eingebauten Netzteil, noch eine Weile die bislang verwendete Art fort, Radios mit Heizakku und Anodenbatterie zu betreiben. Die Gerätegestaltung, dürfte für den Jahrgang sowieso schon recht veraltet gewesen sein. An der Rückseite gibt es zum leichten Röhrenwechsel eine Klappe.

In der gleichen Aufmachung, gab es auch einen Einkreiser Eswe RW3. Der RW3 hatte einen Glimmgleichrichter RGN1500. Diese Röhre benötigt keine Heizung. Eswe steht übrigens für die Buchstaben S und W, und damit letztlich für SachsenWerk.


Sachsenwerk RW4





(wumpus: aufgenommen)


Sachsenwerk RW3



(wumpus: aufgenommen)

Viele Grüße,
Christian

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Sachsenwerk RW 4.JPG Sachsenwerk RW 4.JPG (289x)

Mime-Type: image/pjpeg, 557 kB

RW4 hinten.JPG RW4 hinten.JPG (272x)

Mime-Type: image/pjpeg, 469 kB

Sachsenwerk RW3.JPG Sachsenwerk RW3.JPG (304x)

Mime-Type: image/pjpeg, 271 kB

20.03.16 16:07
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

20.03.16 16:07
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: In der Truhe steckt die Kraft

Hallo Christian,

ich habe einen AEG Geatron mit ähnlicher Röhrenbestückung. War es nicht so, dass die REN1104 die verbesserte Nachfolgetype für die REN1004 war, beide abgelöst von der REN904 (nicht REN804). ?? Eine Mischbestückung 1004/1104 halte ich für unwahrscheinlich, es sei denn, es gab ein Beschaffungs- oder Stabilitätsproblem.

Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 20.03.16 16:11

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