Viele alte Röhren der Serien R und A sind zwar noch zu haben, allerdings haben einige Röhren heutzutage "Mondpreise". Damit werden Überlegungen zu Ersatzlösungen zum Röhrenersatz durchaus sinnvoll. In Weiterführung des Beitrags von Jürgen H zu diesem Thema stelle ich hier weitere Überlegungen vor. Noch sind Röhren aus der guten Fernsehzeit (Serie P) verhältnismäßig preiswert zu beschaffen, oder schlummern noch in den eigenen Beständen. Einige Typen haben eine Heizspannung um 4 Volt und kommen damit als Ersatzlösung in Frage. Die Endröhre RES164 läßt sich durchaus auch mit einer PL95 ersetzen. Diese Röhre hat eine Heizspannung von 4,5 Volt bei einem Heizstrom von 300 mA. Zusätzlich schaltet man zwei Widerstände (100 Ohm in Reihe) parallel zur Heizung und verbindet den Mittelpunkt der Widerstände mit der Katode. Diese Lösung funktioniert in den Volksempfängern VE301W. Eine Verringerung des Schirmgitterwiderstandes von original 100 kOhm auf 1 kOhm verbessert das Ergebnis und ist leicht wieder rückgängig zu machen. Auf jeden Fall schont man das Originalrohr oder kommt wieder zu einem funktionsfähigen Empfänger. Als Ersatz für die REN904 bieten sich Trioden aus der P- Serie an. Röhren, wie PC86/ PC88 haben eine Heizspannung von 3,8 Volt, PC92 und PC96 liegen ebenfalls bei 3,1 bzw 3,5 Volt. Zwar arbeitet die Rückkopplung des VE mit diesen Röhren "härter", als Ersatzlösung kann man diese Röhren durchaus einsetzen. Irgendwie erinnert die Suche nach Ersatzlösungen an die Zeit nach dem Krieg, wo die legendäre RV12P200 Röhren der harmonischen Serie ersetzt hat (z.B. bei Telefunken). Ähnliches auch in der DDR. Hier wurden Röhren aus dem OSW ebenfalls mittels Zwischensockel verwendet, wenn die original vorgesehenen Röhren nicht geliefert werden konnten. Also ist das Thema Röhrenersatz kein Problem der Jetztzeit.
Viel Erfolg bei der Suche nach eigenen Lösungen. MfG Wolle.
PS. Eigentlich wäre der Beitrag im Forum "Röhren" gut plaziert. Da ich mich aber beim Einsatz der Ersatzröhren auf den Volksempfänger beziehe, habe ich ihn auch dort abgelegt.
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08.02.08 13:31
roehrenfreak
nicht registriert
08.02.08 13:31
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Röhrenersatz, Ersatzröhren.
Hallo allerorts,
die Ersatzlösung mit der PL95 für die mittlerweile sehr teuer weil knapp gewordene RES164 funktioniert in meinem VE301W ganz hervorragend. Als Symetrier-Widerstände habe ich jedoch zu Gunsten einer etwas besseren Emissionsanzeige einen Wert von 47Ohm gewählt. Interessanterweise zeigt seine Röhrenmajestät Funke 19 keine so überragenden Werte für diese Lösung an, obwohl der Empfänger deutlich lauter und subjektiv klangreiner geworden ist.
Das ganze Konstrukt samt passender Mini-Steckbüchsen für die PL wurde mit Epoxydkleber in den ausgeweideten Sockel einer unbrauchbaren 5-Stift-Europa-Röhre montiert. So kann die Röhre bei Bedarf ohne Probleme auf diesem "Adapter" gewechselt werden und der ohnehin knappe Euro-Sockel wird geschont! Optik-Fetischisten stülpen ggf. einen passend gemachten Glaskolben über und fixieren ihn mit wenig Heißkleber.
MfG Jürgen rf
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Nachtrag: Auch eine EL95 funzt auf diesem Adapter, wenn auch etwas leiser bedingt durch die Unterheizung. Bleibt noch die Frage ob ihr das auf Dauer schadet. rf.
die "Forschung" nach alternativ einsetzbaren Röhren förderte für die REN904 (A4110) zu Tage, daß recht eine breite Palette PCxx-Typen mit einer Fadenspannung von rund 4 Volt als Ersatz in Frage kommen. Die PC86, PC88 und PC93 z.B. spielen in meinem VE301W mit Adapter bei weich einsetzender Rückkopplung einwandfrei. Wird fortgesetzt...
MfG Jürgen rf
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Hallo Jürgen, deshalb ist es auch ratsam, alte defekte Röhren mit Sockel aus Nichtglas nicht ohne "Ausschlachtung" wegzuwerfen. Diese Sockel sorgfältig entfernen und für Ersatzröhrenadapter oder gar für steckbare Spulenkörper (Kurzwellen-Audios, KW-Detektoren, usw) weiternutzen.
Vielleicht kannst Du sogar eine Nahaufnahme von einem solchen Konstrukt einstellen?
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
ein PL95-zu-RES164 ist bereits betriebsfertig aufgebaut, eine weiterer Adapter Noval9-zu-Europa5+1Universal ist in Arbeit. Von alledem schicke ich Dir nach Abschluß ein paar Bilder mit meinem Copyright zu Deiner freien Verwendung zu. Bitte um etwas Geduld...
MfG Jürgen rf
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Hallo Jürgen, ich habe vorläufig in diesen Beitrag Deine Photos eingefügt. Schön wäre es, wenn Du in diesem Unterforum einen neuen eigenen Beitrag einstellen könntest, vielleicht mit einigen weiteren Erläuterungen. Ich würde dann die Photos später dahin schieben.
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
zunächst einen Dank an Dich, lieber Rainer, für´s Einsetzen der Bilder, auf denen der Werdegang eines Europa5+1-zu-Noval9-Adapters zu sehen ist.
Bild 1 zeigt die Vorbereitung der Miniatur-Kontakte. Es werden Präzisions-Kontakte aus der Computer-Steckverbindertechnik "normal Density" (Sub-D zweireihig, passt prima auf Röhrenpins mit 1mm DM) und "high Densitiy" (Sub-D dreireihig, passt für Schaltdraht 0,8mm DM) verwendet, welche mit einer speziellen Presszange konfektioniert werden. Alternativ könnten sie auch gelötet werden.
Bild 2: Die fertig vorbereiteten Kontakte am Sockel einer neuen PC86 mit einwandfrei geraden Pins! Wichtig für die spätere Montage. Im Hintergrund der ausgeweidete Europa-Sockel, welcher in...
Bild 3 mit Brücken von den Stiften zu 0,8er Mini-Buchsen versehen ist. Nun wird 2-Komponenten Epoxy-Harz angerührt und der Sockel damit bis 4mm unter dem Rand befüllt. Die Röhre mit den vorgefertigten und genau ausgerichteten Kontakten in die Harzmasse versenken und mit Drähten unterstützen, damit die während des Aushärtens nicht wegkippen kann. Das verwendete Harz sollte eine Verarbeitungszeit von mind. einer halben Stunde haben, damit man genügend Zeit zum präzisen Ausrichten hat (UHU-Endfest 300 oder äquivalent).
Bild 4: Nach dem Aushärten die Röhre gefühlvoll ziehen und wieder einstecken und kontrollieren, daß nichts verklemmt. Gut zu sehen der Seitenschraubanschluss wie er an klassischen Penthoden mit indirekter Heizung wie RENS1823 zu finden ist. Auch daran wurde gedacht! Im Innenkreis befindet sich nun die Noval9-Fassung mit den zum Mittelkreis heraus geführten Anschlüssen, im Aussenkreis die Anschlüsse des Europa-Sockels.
Bild 5: Der Adapter im Einsatz am VE301W. Mit Hilfe einiger Drahtbrücken ist er für die PC86 auf REN904 (A4110) "programmiert". (Die verminderte Bildqualität bitte ich zu entschuldigen, aber besser habe ich´s mit meinen bescheidenen Fotografie-Kenntnissen nicht hinbekommen ) Vorteilhaft: Es können jederzeit mit entsprechend konfigurierten Drahtbrücken viele andere Röhren adaptiert bzw. dahingehende Experimente durchgeführt werden. Ein entsprechender Adapter für Min7-Röhren wird demnächst aufgelegt.
MfG Jürgen rf
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