Frage zum Typenbezeichnungsschema amerikanischer Röhren
Hallo zusammen,
daß hinter den amerikanischen Glühlampen-Typenbezeichnungen offensichtlich gar kein System steckt habe ich ja mittlerweile einfach als gegeben hingenommen. So weit - so gut. Aber wie sieht´s mit den Röhren aus? Einzig die erste Zahl scheint auf volle Volt gerundet die Heizspannung zu repräsentieren. Aber der Rest? Unser Schlüsselsystem gibt ja schon fast im Klartext Auskunft über Heizung, Aufbau, Verwendung und Sockel einer Röhre. Aber aus den amerikanischen Bezeichnungen werde ich einfach nicht schlau. Ein Beispiel: Die UBF80 ist äquivalent der 17C8 und die UBF89 der 19FL8. Bis auf die Heizung (17, respektive 19Volt) gleicher System-Aufbau, sogar gleiche Sockelschaltung aber was will mir die noch nicht einmal ähnliche Buchstaben/Zahlenkomination sagen? Wer klärt mich bitte auf?
MfG Jürgen rf
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Re: Frage zum Typenbezeichnungsschema amerikanischer Röhren
Hallo Juergen rf, es ist "gemein" eine solche Frage zu stellen, weil die Antwort eine typische "Jein" oder "mal so, mal so" Ansage ist.
Vorbezeichnung: US-Röhren können vor der eigentlichen Typenbezeichnung einen meist 2-Buchstaben-Firmen-Code haben. Fiktives Beispiel: KR 1LN5 (auch KR1LN5). Kleine Auswahl dieser Firmen-Code, sicher nicht abschliessend: CK, R, RK = Raytheon Hy = Hytron KR = Kenrad TS = Tungsol S = Sylvania
Nachbezeichnung: US-Röhren können nach der eigentlichen Typenbezeichnung einen meist 2-Buchstaben-Code haben. Fiktives Beispiel: 1LN5 G (auch 1LN5G). Kleine Auswahl dieser Code, sicher nicht abschliessend: G = Glastype GT = tubusförmige Kleinröhre LT = Loktalröhre MG = Glastype mit Abschirmzylinder
Die Ziffern am Beginn der eigentlichen Röhrenbezeichnung ist die Heizspannung: 1 = 1,4 V 2 = 2,5 V 3 = 2,8 V 5 = 5 V 6 = 6,3V 7 = 7V 12 = 12,6V 25 = 25V usw.
Bei den Buchstaben zwischen den beiden Ziffern (Zahlen) Gruppen: 1-Buchstaben-Code: Zuerst wurde damit der Systemaufbau unterschieden, musste aber wegen der ständig wachsenden Typenvielfalt aufgegeben werden. Sind zwei Buchstaben vorhanden, bedeutet z.B. der Buchstabe S = "single ended" und L einen Loktalsockel.
Die Endziffer ist ein Hinweis auf die Anzahl der Kontaktstifte. Die beiden Heizstifte werden al 1 Stift gezählt.
Alles in allem ein eher unübersichtliches System.
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
Re: Frage zum Typenbezeichnungsschema amerikanischer Röhren. Nachtrag
Hallo, ich werde in den nächsten Tagen auf der Seite http://www.oldradioworld.de/tusa.htm noch einige weitere Informationen zur USA-Röhrensystematik zufügen.
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
Re: Frage zum Typenbezeichnungsschema amerikanischer Röhren
Oh ha - lieber Rainer,
habe ich mit meiner "gemeinen" Frage etwa schlafende Hunde geweckt? Jedenfalls danke ich Dir erst mal für Deine - wie immer - prompte und kompetente Antwort. Wenn´s Dich nicht schon gäbe müsste man Dich erfinden - aber hallo!
MfG Jürgen rf
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Re: Frage zum Typenbezeichnungsschema amerikanischer Röhren
Hallo Jürgen, geht ja runter wie Öl. Die Seite liegt jetzt bei http://www.oldradioworld.de/us-roehren.htm Ich will nicht hoffen, dass doch noch eine logische Systematik für die Buchstaben zwischen den Ziffern bei den 6V6-artigen Metallröhren auftaucht.
Ich will aber in den nächsten Tagen ein wenig mit Vergleichen deutscher Vergleichsröhren verbringen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das die "Amis" irgendeine wirre Buchstaberei veranstaltet haben.
MFG Rainer
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Re: Frage zum Typenbezeichnungsschema amerikanischer Röhren
Hallo Rainer,
da hast Du ja wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Aber um´s kurz, bündig und schmerzlos zu machen: Unseren lieben Freunden jenseits des Teiches - ich möchte ihnen dabei nicht zu nahe treten - ist, was Systematik angeht (fast) alles zuzutrauen. Wir hatten´s ja hier schon lang- und breitgetreten - siehe Drahtquerschnitte und Glühlampen, da haben wir ja auch noch so unsere Verständnis-Defizite. Bleibt nur noch die Antwort auf die Frage offen: Was denkt man da "drüben" über unseren Röhren-Typenschlüssel? Gibt´s vielleicht jemand mit US-Hintergrund, der uns bei der Problematik weiterhelfen kann und sagt "Hey - das ist alles ganz einfach..."? Unser Dank eilt ihm jedenfalls voraus!
MfG Jürgen rf
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Ach -ähhhm- watt iss denn ´ne "Tenthode"...pfeiff....pfeiffffff...hmmm???
Re: Frage zum Typenbezeichnungsschema amerikanischer Röhren
Mein LIEBER Jürgen, eine Tenthode ist natürlich (neudeutsch) eine (Ten)thode = Zehnpolröhre. So gibt es natürlich Elthoden = El(even)thoden = Elfpolröhren, usw.
Nochmal zu der Systematik. Bei den Mittelbuchstaben als 1-Buchsatben-Code soll tatsächlich die Sockelart und oder die Pin-Zahl dahinterstecken, erschliesst sich nur nicht bei mir beim Betrachten der Test-Tabelle auf http://www.oldradioworld.de/us-roehren.htm Ich befürchte wie gesagt nur, dass ich gerade dabei bin, das schon längst erfundene Rad neu zu erfinden, wäre echt peinlich. Ich hatte mich bisher wenig um diese Röhren gekümmert.
MFG Rainer
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Re: Frage zum Typenbezeichnungsschema amerikanischer Röhren
ahhh ja, lieber Rainer,
und ich dachte schon, daß eine neue Entwicklung im Bereich der Röhren womöglich an uns vorüber gegangen ist. Nun suche ich, neugierig wie ich nun mal bin, nach einer revolutionären neuen Anwendung für die Tenthode und habe da auch schon eine Idee: Wie wäre es mit einer neuartigen Schaltung für einen Doppelsuper, wo in ein und der selben Stufe die erste UND die zweite ZF mit zwei Oszillatoren und Mischern - an Hilfsgittern wurde ja schliesslich nicht gegeizt, so daß das gehen müsste - die Doppelkonversion realisiert wird und somit eine Unmenge an Bauteilen eingespart und die Schaltung erheblich vereinfacht würde? Am ersten vierten dieses Jahres werde ich vielleicht erste konkrete Ergebnisse präsentieren können...
MfG Jürgen rf
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Re: Frage zum Typenbezeichnungsschema amerikanischer Röhren
Hallo Jürgen zumindest eine Tenthode gibt es schon: Die von mir entwickelte EL841. Die Röhre ist durchgerechnet und bedarf lediglich noch der eigentlichen Produktion. Gespräche mit China und (wegen des Preisvorteils trotz langen Transprtweges gegenüber dem Hochlohnland China - da wollen Arbeitnehmer doch schon tatsächlich 30 Euro-Cent pro Stunde haben) mit dem Mars.
In Anlehnung der griechischen Zahlen-Reihe müsste der Röhrentyp ja vielleicht besser Dekalode (in Anlehnung an die 10-Stift-Röhren des Gnom-Types, z.B. EF171) heissen. Aber das wäre nicht cool, heute muss da ein englisches Wortteil rein.
Die EL841 ist für die Entwicklung einer frequenz-getrennten NF-Endstufe gedacht. Schon unsere Radio-Vorväter hatten bei hochwertigen Radios in der Endstufe des Bass-Bereich vom Mittel/Hochton-Bereich getrennt und jeweils eigenen Röhren zugeführt und über zwei Ausgangstrafos getrennten Lautsprechersytemen zugeführt. Dadurch wurde der Frequenzgang besser und Phasenproblem im Übergangsbereich geringer. Beispiel: EL84 (Tiefen) und EL95 (Mitte/Höhen).
Die EL841 vereint beide Frequenzkanäle in einem System. Das Hauptsystem hat eine höhere Leistung (Tiefen) und das zweite System eine etwas geringe Leistung (Mitten/Höhen). Durch die getrennten Schirm- und Fanggitter und die zweite Anode kann eine gute Impedanzanpassung erreicht werden. Als Sockel wird lediglich bei dem Noval-Sockel die Lücke ausgefüllt und eine Glasmarke - wie z.B bei der EL41 - eingeführt.
Man könnte nun sagen: Eine ELL80 kann das auch. Ja und nein. Die ELL80 ist mit zwei völlig getrennten symetrischen Systemen ausgerüstet, hat also auch zwei Steuergitter. Anwendung Stereo-Endstufen. Die EL841 dagegen hat zwei nur bedingt unabhängige unsymetrische System mit einem gemeinsamen Steuergitter. Anwendung Monostufen mit getrenntem Frequenzgang.
Hier das Prinzipbild der EL841:
Die Glasmarke ist gut unten links zu erkennen. MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.
Re: Frage zum Typenbezeichnungsschema amerikanischer Röhren
Sehr schön, lieber Rainer,
könntest Du uns für die weitere Schaltungsentwicklung hier noch die wichtigsten Parameter bekannt geben:
> Heizleistung (kcal.) > Verbrauch (Bph*) > Steilheit (Reziprokwert des Gefälles) > max. Anodenstrom (m³/h) > Stoß- und Rüttelfestigkeit (kann die Röhre nur für Classic-Betrieb oder auch für Heavy-Metal eingesetzt werden?) > Ofenrohr-Durchmesser (in 1/10 Klafter) > Kühlluft-Durchsatz (in Cubic-Inch/LJ**) > Klirrfaktor (Phon pro Meter Fallhöhe)
Ausserdem wird noch eine Prüfkarte für den Funke W19 benötigt. Und: Könntest Du mir zu Forschungs- und Entwicklungszwecken einen kalibrierten Prototypen übersenden? Das wäre SUPI!
MfG Jürgen rf
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