in Verbindung mit meinen Versuchen (zwecks Vergleich!) rund um die 3NF und dem Einkreiser von HB9 wäre es interessant zu wissen, ob es einen Röhrentyp gegeben hat, der eine Äquivalenz zur REN1004 darstellt und direkt geheizt war (RE58/85?). edit: Hier geht es um die Maximierung der Selektivität eines Einkreisers ala OE333 an einer "richtigen" Hochantenne mit Dachkapazität , denn bisher gelangen gleich gute Resultate mit 3 Substituten nicht! Zwischen 1927 und 1931 gab es alleine für die Bestückung REN1004, REN1004 und RE134 fast 200 gelistete Modelle im RM. Die REN1004 besticht durch ihren kleinen Durchgriff von 2,6% und ihrer Steilheit von 1,5mA/V bei einem Innenwiderstand je nach Arbeitspunkt bis zu 400 kOhm. Damit liessen sich Einkreiser mit hoher Selektivität aufbauen.
Es ist sichergestellt, dass es auch Batteriegeräte (zunächst) mit der REN1004 gegeben hat. Zwei dieser Röhren benötigten zusammen nur 0,2 mA Anodenstrom. Allerdings wurde vielen Nutzern der 2A Heizstrom bald zuviel.
Nachtrag vom 12.03.2023:
Nach Umbau des Versuchsaudions auf eine fünfpolige Europafassung überzeugte die REN1004 durch lupenreinen Empfang von Radio Caroline aus Orfordness auf 648 kHz. Bei 27V flossen knapp vor dem Rückkopplungseinsatz 0,05 mA. Die Kathode habe ich auf das negative Potential der Heizung geklemmt. Es wird ein Serienschwingkreis zur Antenne (2x20m) benutzt. Mein Hausmodulator in Ortssenderstärke störte auch nicht. Aber das WSPR-Bakensignal (30m) bringt den Empfang zum Erliegen.
Gruss Walter
Nachtrag:
Die RE034 hat nur etwa ein Zehntel des Innenwiderstandes einer REN1004 (Triode, keine Schirmgitterröhre!) und ist insofern nur ein Behelf, mit der ich schon unlängst geabeitet habe.
Die Fassung hat nur ein weiteres 3,3mm Loch bekommen und eine zusätzliche Messinghülse, daher ist ein Adapter unnötig. Kennlinie ist nicht alles. Ich erinnere an den Zusammenhang S x D x Ri = 1. Die Werte sind differentiell zu betrachten. Ein Audion wird nicht im Punkt der grössten Steilheit betrieben! Es macht keinen Sinn, Kurven mit höherer Anoden- spannung als 50V zu betrachten (vgl. 3NF ca. 30V)
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Zitieren:in Verbindung mit meinen Versuchen (zwecks Vergleich!) rund um die 3NF und dem Einkreiser von HB9 wäre es interessant zu wissen, ob es einen Röhrentyp gegeben hat, der eine Äquivalenz zur REN1004 darstellt und direkt geheizt war ?
Hallo Walter Da kann ich die Philips A435 näherungsweise anbieten:
vor allem die letzte Röhre ist da sehr vielversprechend. Die Philips Röhren hatte ich nicht ganz so im Blick. Ich konnte eine B438 bestellen und werde sie auch im Empfänger mit den drei Spheria testen. Eine messtechnische Gegenüberstellung mit der Eingangsstufe der 3NF (Ua=50V, Ra=0) werde ich auch nachliefern.
Die 3NFB hat z.B. eine Röhrenkonstante von 0,0001568 und einen Durchgriff von 1,75%. Das waren aber Zielvorgaben, die in der Massenproduktion nicht immer zu halten waren, wie dem Buch von Gerhard Eisenbarth zu entnehmen ist.
Eine KC1, die ich heute getestet habe, überzeugte zwar in puncto Innenwiderstand und Selektivität, aber enttäuschte in der Lautstärke, ausserdem ist es eine 2V-Röhre. Ähnliches galt für die A409 und die Radio Micro. Durchgriffe zwischen 5 und 10% sind halt zuviel. Getestet wurden auch RE074, RE144 und NOS RE034/084, die zwar laut waren, aber nicht durch Selektivität auffielen.
nach den für mich wenig hilfreichen Kurvendiskussionen wollte ich mich zu dem Thema noch einmal melden. Mein spezieller Dank geht an Wolfgang (WoHo), auf dessen Expertiese man sich immer verlassen kann. So war der Einsatz der B438 von Philips ein voller Erfolg. Die ausführlichen Angaben im Datenblatt des Herstellers liessen die besondere Eignung als Anodendemodulator vermuten.
In vereinfachten Datenblättern werden nur Werte für den Punkt der grössten Steilheit gemacht, in dem die Detektion im Audion aber nun einmal nicht stattfindet.
Die Selektivität des Radios mit den drei Spherias erhöhte sich signifikant, als im Audion die B438 hineingesteckt wurde. Es bestehen meinerseits nunmehr keine Verbesserungswünsche mehr. Die Eigenschaften erreichen locker eine 3NF, vor allem nach Einsatz eines 8,2 Megohm-Widerstandes im Audion Anodenkreis.
Vor fünf Jahren scheiterte ich trotz Wolfgangs Hilfe bei dem Versuch, eine Rückkopplung zu realisieren, Jetzt, wo dies auch bestens funktioniert, kann ich sagen, dass die Ursache eine Aufsummierung etlicher Gründe war;
- die Spheria ist etwas zu schwachbrüstig gewesen - der Einbau des 400pF Kondensators (ersatzweise Drehko) parallel zum Ra ist einfach besser - die Rückkopplungsspule muss in ihrer Induktivität mindestens doppelt so gross sein wie die Schwingkreisspule. 35/30 Windungen wie in der Funkschaugrafik gezeigt sind zu wenig!
Die Dimensionierung im HB9-schen Einkreiser ist schon optimal. Der 3,3 MOhm Anodenwiderstand kann auch mit Rückkopplung - im Gegensatz zum Loewe RO433 - jederzeit verwendet werden. Trotzdem habe ich die Schaltung so verändert, dass ich ohne Öffnung des Geräts den resultierenden Widerstand zwischen 3,3 und 8,2 Megohm ändern kann. Ich habe hierzu Komponenten von Hajo verwendet, die er mir dankenswerterweise überlassen hat.
Die B438 rangiert auch im Einröhren-Versuchsaudion unter Ausnutzung der Gitterdemodulation an erster Stelle. Ich konnte in der Tagesdämpfung erstmals die weiter entfernte BBC aus Droitwich auf 693 kHz hören, die leiser als Orfordness auf 648 kHz hier ankommt. Wollte ich eine Reihung vornehmen, würde die RE034 hinter B438, REN1004 und KC1 stehen.
@HB9: Das Empfangsloch im Einröhrenaudion mit der gleichen Eingangsschaltung wie bei Dir besteht nicht. Es tritt nur beim Parallelschwingkreis auf. Tauschen der Schwingkreis- und Antennenspule verschieben die Frequenz, bringen aber nicht den erwarteten Durchbruch. Wahrscheinlich ist die nicht optimale Verdrahtung schuld.
Funke hat die B438 auf die Karte 3 (RE034) gesetzt, was völlig deplaziert ist. Das Drehspulinstrument schlug bei der Prüfspannung von 200 Volt an den Anschlag. Der Strom liegt um 12,5 mA bei 200V und -Ug1=0. Die Röhre ist NOS. Das ist der doppelte Wert einer RE034. Der Verkäufer will mit RoeTest V10 sogar 350% gemessen haben (1mA=100%). Offenbar schrieb man voneinander ab - die B438 ist zu selten und bleibt ein Exot. Das Radiomuseum schreibt: Triode (Hoch-) Vakuum, Ca. 1925 bis 1945, aber selten.
Hier sind abschliessend noch ein paar vergleichende Kurven. Obwohl sich die Anodenströme bei Ua=200V annähern, sind es doch unterschiedliche Röhren, wie man hier sehen kann:
Gruss Walter
Nachtrag vom 21.03.23:
Gerne hätte ich die Kennlinie(n) meiner 3NF(B) für die Eingangstriode bei 50V gezeigt. Wie sich leider erwartungsgemäss zeigte, kann man den unteren Kennlinienknick nur messen, wenn man ausreichend genau im einstelligen Mikroamperebereich messen kann. Das geben meine Messgeräte nicht her. Weiterhin sind ultrakurze und kapazitätsarme Verkabelungen, vermutlich sogar in einer abgeschirmten Kammer erforderlich. WoHo hat die Kurve hier gezeigt:
nachdem eine Philips A435 Röhre bei mir eingetroffen ist, möchte ich kurz an dieser Stelle nachtragen, dass auch sie als Audionröhre mit hoher Selektion im Einkreiser gut geeignet ist. Allerdings fand ich den besten Arbeitspunkt für höchste Lautstärke (Referenz 648 kHz, Orfordness in der Mittagszeit) bei einer Anodenspannung von 85 Volt und 0,4 mA Anodenstrom im Einröhrenaudion. Das ist deutlich mehr als bei der B438. Bei 60V Anodenspannung im Dreiröhrenaudion spielte die Röhre mit 3,3 und 8,2 Megohm Anodenwiderstand in etwa gleich gut.
Funke sieht für einen Test der Röhre im Verzeichnis auch die Karte 3 vor, obwohl sie auf der Karte nicht aufgeführt ist. In der überarbeiteten Fassung der Karten durch K.F.Müller findet man diese Röhre nicht mehr. Der Messwert von 3 mA zwischen fraglich und unbrauchbar war auch nicht sonderlich plausibel. Die anschliessend von mir aufgenommenen Kennlinien lagen in ihren Werten allerdings etwas niedriger als im Philips-Datenblatt.
Die Röhre reizt durch ihre Konstruktion mit dem grossen Anodenkasten und der kurzen Verbindung zum obenliegenden Anodenanschluss zum Bau eines kleinen Einröhren-Kurzwellenaudion bis 10 MHz. Allerdings muss ich das zurückstellen.
Es steht eine Dachsanierung (Reinigung, Acrylatbeschichtung) an. Zuvor muss die 30 Jahre alte PV-Anlage demontiert werden. Der örtliche Solarbauer winkte ab. Ich möge mich an meinen Installateur oder Elektriker wenden. Also muss der Rentner selber ran. Zu meiner positiven Überraschung würden 2 bis 3 400Wp-Module aus neuester Fertigung noch perfekt zum SMA Solar Boy passen. Der war damals ohne Berücksichtigung der Inflation doppelt so teuer als heute eine komplette 800Wp-Balkonanlage.
Nachtrag: Der Solarboy schnattert auch nicht auf MW/LW wie diese chinesischen Schnatterboxen (Mikrowechselrichter).