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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Röhre EF 86 heizt nicht richtig
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29.11.09 19:54
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

29.11.09 19:54
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Röhre EF 86 heizt nicht richtig

Wolle:
Einen primärseitigen Windungsschluß des Trafos würde ich als Ursache für zu hohe Anodenspannung ausschließen, weil hierbei als Folge der Überlastung des Trafos die Sekundärspannungen niedrig bleiben.

hallo Wolle,
genau das liegt doch vor wenn der Trafo einen sekundärseitigen Windungsschluß hat.

Jetzt stehts also 2:2, wir müssen einen weiteren Spezialisten herbeirufen ..

hallo Rainer ?

nette Grüße
Martin

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29.11.09 19:59
roehrenfreak

nicht registriert

29.11.09 19:59
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Röhre EF 86 heizt nicht richtig

Hallo zusammen,

mit leiser Stimme möchte ich noch darauf hinweisen, daß wer da mißt, Mist mißt. Ja - Das meine ich auch so! Wir benutzen heutzutage Messgeräte, welche mit ihren Eigenschaften deutlichst von denen jener Tage abweichen. Deshalb nochmal die Erinnerung an den "Innenwiderstand" von Messgeräten. Der hat ganz entscheidenden Einfluß auf den angezeigten Wert!

Nehmen wir folgendes Beispiel:

An eine Spannungsquelle von 100 Volt liegt ein Widerstand von 100kOhm. Welchen Wert lesen wir hinter dem Widerstand gegen Minus (Masse) an einem

a) Digitalvoltmeter mit einem Eingangswiderstand von 10 MegOhm
b) Drehspulvoltmeter mit 333Ohm pro Volt im 100-Volt-Messbereich

ab?

Nach Gevatter Ohm rechnen wir:

a) 100kOhm + 10MegOhm = 10,1MegOhm, bei 100Volt fließen durch diese Reihenschaltung 9,9µA. Das verursacht an dem Innenwiderstand von 10MegOhm unseres Digital-Voltmeters eine Spannung von 99,0099Volt. Dieser Wert erscheint dann auch auf dem Display, abzüglich der Messtoleranzen des Gerätes.

b) Jetzt wird´s etwas anspruchsvoller. Zunächst muß der Innenwiderstand des Messgerätes für den gewählten Messbereich bestimmt werden. Bei 333Ohm pro Volt bedeutet dies für den 100-Volt-Messbereich 333Ohm mal 100Volt, entspricht einem Widerstand von 33300Ohm oder 33,3KiloOhm. Diesen Wert schalten wir nun mit dem gegebenen 100kOhm-Widerstand in Reihe. Und wieder rechnen wir ein wenig: 100kOhm + 33,3kOhm = 133,3kOhm, bei 100Volt fließen durch diese Reihenschaltung 750µA. Das verursacht an dem Innenwiderstand von 33,3kOhm unseres Drehspul-Voltmeters eine Spannung von 24,98Volt, welche der Zeiger nun anzeigen wird.

Messinstrumente mit 333Ohm/Volt waren früher recht gebräuchlich - deshalb bitte nicht über das Beispiel wundern. Schaut vor der Messung immer erst in die Fußnoten des Schaltplans. Meist findet sich dort der Vermerk über das verwendete Messgerät und dessen Eigenschaften.

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

Zuletzt bearbeitet am 29.11.09 20:23

30.11.09 09:41
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

30.11.09 09:41
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Röhre EF 86 heizt nicht richtig

Hallo Martin M.

Du meinst, es steht jetzt 2:2. Rechthaberei bringt den hilfesuchenden Ingo mit seinem Radio doch auch nicht weiter.
Wem nützt es, wer mehr oder weniger Recht hat?
Ingo hat noch keinerlei tiefergehende Messungen oder Kontrollen anliegender Signale oder Pegel aus den HF-Stufen vorgenommen oder vornehmen können. Da ist noch für die bisherigen "Ratgeber" weiterer und nicht ausgeschöpfter Spielraum. Das fachliche Wetteifern ist schön und gut, aber besser per E-Mail, wer`s braucht.

Freundliche Grüße von Dietmar

30.11.09 13:48
wumpus 

Administrator

30.11.09 13:48
wumpus 

Administrator

Re: Röhre EF 86 heizt nicht richtig

Hallo zusammen,

da ich zum Windungsschluß angesprochen wurde , will ich der Antwort nicht ausweichen. Ich mache das mal von der praktischen Seite.

Beispiel: Es ist Freitag, der 17 April 1964, gegen 14:00 Uhr. Auf meinen Werkstattisch bei Radio-Wichmann in Berlin-Charlottenburg wird vom Meister ein Radio gestellt mit der Bemerkung "Mach mal eben schnell fertig, der ist von meiner Schwester!!!"

Das Radio brummte und war recht leise, nicht alle Sender kamen gut, das Mag.Auge war fast dunkel.
Spannung gemessen: Anodenspannung am Ladeelko 185 Volt, anstatt von 255 Volt. Irgendwo ein Feinschluß von der Anodenspannung nach Masse? Also alle Leitungen weg vom Siebelko ins Gerät abgelötet: Am Ladeelko 200 Volt. Hmmm? Also kein Feinschluß. Warum ist die Betriebsanodenspannung so gering? EZ80 getauscht. Das Gleiche. Vielleicht falsche Netzspannung vom Kunden eingestellt? Netztrafo angefasst, um besser an den Netzumschalter zu kommen. AUHHH ! Ist der Trafo aber heiss!!! Alle Sekundärleitungen vom Trafo abgelötet (Anodenspannung und Heizwicklung): Anodenwechselspannung 190 Volt, Heizwechselspannung 5,8 Volt im Leerlauf. Trafo abkühlen lassen. Dauerte bis 16 Uhr. Zwischenzeitlich die falsche Netzsicherung 1 Amp träge gegen die originale 630 mA MT getauscht. Nach 2 Stunden eingeschaltet, Sicherung raus. Nochmal, Sicherung raus. Wieder die 1 Amp träge rein. Nach ca. 10 Min Trafo wieder kochend heiss. Trafo bestellt, erneuert, alles ok.

Umdeutungsversuch in die Theorie: Es mag sein, daß sich durch einen Windungsschluß das Übersetzungsverhältnis ändert und zu einem Anstieg der Sekundärspannung führen müßte, andereseits wird aber erheblich mehr Leistung verbraucht und in Wärme umgesetzt. Das scheint den erwarteten Spannungsanstieg zuwiderzulaufen und zu einem tatsächlichen Spannungsabfall auf der Sekundärseite zu führen....

Frage: Was passiert, wenn ich um einen Wicklungsblock eines intakten Trafos eine Kurzschlußwicklung schließe? (Ja, die ist im eigentlichen Sinne kein Bestandteil der Primärwicklung.)

Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)

Möge die Welle mit uns sein.



Zuletzt bearbeitet am 30.11.09 13:49

30.11.09 16:15
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

30.11.09 16:15
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Röhre EF 86 heizt nicht richtig

Hallo Rainer

Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Es kommt wohl darauf an, ob der Windungsschluss in der Primär- oder Sekundärwicklung liegt und ganz besonders in welcher Art und Intensität er vorliegt. Du hast vollkommen Recht, daß eine "Kurzschlussschleife" einen hohen Stromfluss bedeutet. Durch die starke Überlastung des Trafos brechen die Spannungen in ihrer Höhe zusammen. Die auftretende starke Erwärmung der Kupferwicklung erhöht zusätzlich ihren Ohmschen Widerstand usw. In Deinem geschilderten Fall war der Windungsschluss wahrscheinlich in der Sekundärwicklung. Es ist aber auch egal. Interessant ist, daß es immer wieder Fehler mit überraschenden Effekten gibt und man nie auslernt. Bei Ingo`s Radio sind die Spannungen jedenfalls nicht zu niedrig und der Fehler resultiert wohl entweder in einer Unterbrechung im Signalverlauf oder der Fehlfunktion einer HF-Stufe. Da wird nur systematisches Weitermessen der Stufenfunktionen helfen.

30.11.09 16:17
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

30.11.09 16:17
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Röhre EF 86 heizt nicht richtig

Hallo Rainer

Natürlich beste Grüße an Dich

30.11.09 17:16
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

30.11.09 17:16
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Röhre EF 86 heizt nicht richtig

wumpus:
Umdeutungsversuch in die Theorie: Es mag sein, daß sich durch einen Windungsschluß das Übersetzungsverhältnis ändert und zu einem Anstieg der Sekundärspannung führen müßte, andereseits wird aber erheblich mehr Leistung verbraucht und in Wärme umgesetzt. Das scheint den erwarteten Spannungsanstieg zuwiderzulaufen und zu einem tatsächlichen Spannungsabfall auf der Sekundärseite zu führen....

hallo alle, und danke Rainer,
jetzt kommt so allmählich des Pudels Kern :)

Wenn ich einen Windungsschluß inder Primär habe, bei sagen wir mal 15% vom Ende, dann könnte folgendes dabei rauskommen:

Fall 1: Die kurzgeschlossene Teilwicklung wirkt nun als "Sekundärlast" und zwingt den Trafo in die Knie, Spannungseinbruch. Diesem wirkt entgegen: Das um 15% geänderte Übersetzungsverhältnis. Es kann also sein, daß nun weniger Spannung verfügbar wird.

Fall2: Siehe Fall 1, aber mit folgendem Zusatz: Da die Primärspule aus dünnem Draht ist brennt die kurzgeschlossene Teilwicklung in sich nun nochmal durch und wird nichtleitend. Nun : Übersetzungsverhältnis ist um 15% geändert, Erwärmung nur unwesentlich höher, Sekundärspannung ist ca 15% höher.

Fazit: alles möglich.
Da wollte ich hin, es geht nicht um "Rechthaberei", wenn eine Uneinigkeit herscht übersetz ich das mit "Problem ist nach wie vor nicht gelöst".

Zurück zum Radio:
Wenn die Überspannung zB zur Folge hat daß der Oszillator aussetzt ist Stille. Da hilft auch kein Messen mehr, die Versorgung muß passen sonst geraten die Baugruppen durcheinander.
Meine Empfehlung lautet hier: Zuerst die Versorgung reparieren, dann gehts erst ans eigentliche Radio.

nette Grüße
Martin

30.11.09 21:30
InPe 

WGF-Einsteiger

30.11.09 21:30
InPe 

WGF-Einsteiger

Re: Röhre EF 86 heizt nicht richtig

Hallo ihr lieben,

was ich zu allerletzt wollte ist, das ihr euch streitet.

Ich möchte mich nochmals bedanken für die Tipps, ohne die ich nicht weiter gekommen währe weil ich so in der Reihenfolge gar nicht vorgegangen währe.
Also ich setze an der Stelle an, wo ich Bericht erstatten wollte.
Zuerst hab ich die Heizspannungen gemessen. (Martin) 6,1 - 6,2V, sollte Ok sein. (an fast allen Röhren)
Dann hab ich Wolles Tipps abgearbeitet.
Mit der Oszilatorprüfung hab ich kein Glück gehabt. Habe kein so eindeutiges Pfeifsignal gehört.
Dann hab ich die Anodenspannungsleitungen nochmal verfolgt (von EZ Röhre an )und bin wieder an dem Tastensatz (Wolle) hängengeblieben.
Dann hab ich sozusagen von hinten die Leitungen von den Anoden über die dazug. Vorwiederstände und Spulen verfolgt und gepr. wieder bis zu dem Tastensatz.

Dann hab ich die Tastensatzkontakte der UKW Taste, die die Spannung weiterschalten sollten gepr. und hatte keinen Durchgang.
Das war der Fehler.
Der Kontaktschieber geht nicht mit. Habe dann also den Schieber "manuell" betätigt und eingeschaltet und
folgende Messungen gemacht: (Bei jetzt wirklich gedrückter UKW-Taste)
2x EF89 239 /241V
EF 80 (Pin 7) 21 V
EZ 80 Ausagng 303V und nach der Drosselspule 298 V und nach dem 1k Wiederstand jetzt 251 V und
EM 80 (Pin 8) 249 V
Dann hab ich die Lautsp. angesteckt und ... UKW geht ! ( Luftsprung)
Der Kontaktschieber war offensichtlich in einer Pos. wo sich dann die Spannungen irgendwie hochschaukeln konnten.(ich habe keine Ahnung warum), denn jetzt entspricht es ja doch in großen und ganzen den Angaben auf der Schaltung. (Messgerätetypenfehler) mal vernachlässigt. Zum Glück ist es nicht der Trafo, da hätte ich wohl keine Chance zur Rep. gehabt.

Als nächstes werde ich diesen Schieber versuchen zu reparieren. Das kann ein paar Tage dauern. Dann berichte ich euch wieder.

Bis dahin nochmals Dank für euere Hilfe

Grüße Ingo



30.11.09 21:46
roehrenfreak

nicht registriert

30.11.09 21:46
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Röhre EF 86 heizt nicht richtig

Hallo Ingo,

auch hier bewahrheitet sich so manch "kluger" Spruch wie "In der Ruhe liegt die Kraft" und "Steter Tropfen höhlt den Stein". Fein, daß Du zu diesem Erfolg gekommen bist. Der Rest wird wohl weniger schwierig werden - so steht jedenfalls zu hoffen.

Streiten? Nein - Streiten wollen wir uns hier nicht wirklich. Aber natürlich hat jeder seine eigenen Strategien entwickelt, letztlich auch fussend auf selbst gemachten Erfahrungen. Und nichts weniger möchte er wohlwollend an andere, hilfesuchende Kollegen weiter geben. Dazu kommt, daß sich einige unter uns die Fachkenntnisse nicht beruflich, sondern privat und hobbymässig angeeignet haben. Diesen Kollegen zolle ich Respekt und erkenne ihre Leistungsbereitschaft besonders hoch an! Das mußte ich an dieser Stelle einfach mal los werden. In diesem Sinne "Gutes Gelingen!"

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

01.12.09 08:30
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

01.12.09 08:30
Pluspol 

WGF-Premiumnutzer

Re: Röhre EF 86 heizt nicht richtig

Hallo an alle

Jürgen hat es allgemein verbindlich und versöhnlich auf den Punkt gebracht. Es macht keinen Sinn, wenn sich fachkundige Helfer vom eigentlichen Sinn des Themas entfernen und eine Art fast fachlichen Wettstreit führen, der in eine gewisse Eifersüchtelei mündet. Da fühlt sich der hilfesuchende Ingo fast schuldig, obwohl davon keine Rede sein kann. Da sagt man auch nicht, es steht jetzt 2:2 oder Ähnliches. Die eigene Meinung lässt sich doch auch positionsfrei hinzustellen. Bei allem Eifer soll es schon trotz unterschiedlicher Bewertungen ein normales Miteinander bleiben. Keiner ist nur nur alleinig allwissend, dazu ist dieses Fachgebiet viel zu groß und in ständiger Neugestaltung. Es gibt hier die gelernten Radioprofis, die über langjährige eigene auch gerätespezifische Erfahrungen und Kenntnisse verfügen, aber auch die Amateure oder Hobbysten sowie studierte Leute, die aus einem speziellen Teil der angewendeten Elektronik und Steuerungstechnik stammen. Alle sind nützlich und tragen zur Belebung dieses Forums bei.
In diesem Sinn sehe ich die Dinge.

Mit freundlichen Grüßen von Dietmar

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