Re: Röhrenrätsel: Serienmäßig unglaublich schlecht konstruierte Triode mit 83% Durchgriff
Hallo zusammen,
immerhin sind 235 Geräte mit der ECLL800 im RM gelistet, bis auf 7 alle aus Deutschland! Super kleine Verstärker mit 2 Röhren (ECC83/ECLL800) waren möglich mit 4W Sprechleistung und einem Klirrfaktor von angeblich 1% (7,5W 1,4%).
Quelle: Franzis-RPB-Buch # 97/98 "Kleines Stereo-Praktikum", Autor: Kühne und Tetzner ISBN 3-7723-0974-7
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Re: Röhrenrätsel: Serienmäßig unglaublich schlecht konstruierte Triode mit 83% Durchgriff
Hallo zusammen,
zu den erwähnten Nachteilen kann man noch die thermische Problematik der ECLL800 zählen. Einige Röhren erzeugten auch interne Schlüße durch Überhitzung, insbesondere bei gedrängten Aufbau im Radiogehäuse. Eine weitere nachteilige Folge aus heutiger Sicht: Durch den nicht unerheblichen Verschleiß der Röhren sind heute nur noch relativ wenige beschaffbar mit der Folge der recht hohen Preise.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber) Ein Leben ohne Facebook ist möglich, aber(und) sinnvoll.
Re: Röhrenrätsel: Serienmäßig unglaublich schlecht konstruierte Triode mit 83% Durchgriff
Hallo zusammen,
es freut mich, daß der Thread auf solches Interesse stößt.
@HB9
Zitieren:Problem 1: gemeinsamer Kathodenanschluss [...] Problem 2: Gitter und Kathode der einen Pentode und Triode miteinander verbunden
Aus technischer Sicht bin ich absolut bei Dir. Man könnte als Problem Nr. 3 auch noch monieren, daß beide Schirmgitter nicht getrennt herausgeführt sind und somit Ultralinear entfällt. Nur: Für die Umsetzung dieser Wünsche reicht nicht einmal der Dekal-Sockel, die Röhre hätte dann mit Compactron-Sockel produziert werden müssen. Das ganze wäre dann höchstwahrscheinlich unwirtschaftlicher als 3 Einzelröhren gewesen. Die wirtschaftliche Intention der ECLL800 finde ich gut, es sollte eine Brot-und-Butter-Röhre sein, ein "Volks-Gegentakt" für kleine Geräte. Den "Volks"-Charakter teilt sie mit der 3NF und der VCL11.
@Wolle
Zitieren:Das größte Problem bei der Anwendung dieser Röhre ist deren späterer Ersatz durch ein Äquivalent. Wenn der Originalersatz nicht mehr verfügbar ist, wird eine Ablösung schwer möglich, ohne in die Schaltung des Empfängers einzugreIfen. Im Fall der ELL80 konnten zwei EL95 adaptiert und eingesetzt werden. Hierzu gab es auch industrielle Lösungen, die im Ersatzteilvertrieb angeboten wurden. Solche Versuche der Adaptierung einer ECLL800, zum Beispiel mit einer EC92 und zweimal EL95 gab es auch, nur funktionierte dieser Ersatz unbefriedigend und verschwand sehr schnell.
Soweit ich das mitbekommen habe, hat man bei der ECLL800E immer eine ungeeignete Triode verwendet und diesen Mangel nicht durch Zusatzbeschaltung innerhalb des Adapters behoben. Dabei kann man mit 3 Widerständen und einem Kondensator schon eine Pseudo-Katodynschaltung aufbauen (bei der der untere Arbeitswiderstand nur für die Gegenkopplung, aber nicht zum Auskoppeln der Phase da ist). Führt man einen zusätzlichen Masseanschluß zum Chassis (mindestens für den Gitterableitwiderstand der linken Endröhre), ist mit dem Adapter eine echte Katodynschaltung möglich.
Aber auch mit einer "falsch" beschalteten Bleistift-Pentode, z.B. 1SH24b, die mit dem Katodenstrom der Endröhren + Shunt beheizt wird, könnte man experimentieren. Z.B. indem als Steuergitter die Anode verwendet wird, so daß die Verstärkung in den Bereich 1 gedrückt und die Aussteuerbarkeit am "Gitter" enorm erhöht wird.
Aus einer guten Röhre durch falsche Beschaltung eine unglaublich schlechte zu machen, ist deutlich einfacher als umgekehrt.
Re: Röhrenrätsel: Serienmäßig unglaublich schlecht konstruierte Triode mit 83% Durchgriff
Hallo zusammen,
habe nun eine Möglichkeit gefunden, eine ECLL800E absolut pinkompatibel als echte Katodyne-Schaltung auszuführen. Voraussetzung ist ein fester Massebezug des Heizkreises. Die Entbrummung erfolgt 2-Stufig über Entbrummerpoti und über das Siebglied 470k / 10µF. Der Fußpunkt der Katodyne-Schaltung liegt an den Pentoden-Katoden. Der Heizungs-Massepunkt würde in diesem Fall Probleme bringen.