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Alternative Steilheitsmessung
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20.07.09 12:08
Accutron 

WGF-Einsteiger

20.07.09 12:08
Accutron 

WGF-Einsteiger

Alternative Steilheitsmessung

Hallo zusammen,

im Buch Elektronen-Röhren 1. Band von H. Barkhausen liest man, man könne mittels folgender Konstellation zu einer Steilheitskurve kommen:

1) Zusammenschließen von Steuergitter und Anode
2) Heizung anschließen
3) Anodenspannung Ua und sich überlagernde Wechselspannung Delta(Ua) anlegen
4) Emissionsstrom I und Delta(I) messen
5) Bei variierenden Werten von Ua den Quotienten Delta(I)/Delta(Ua) ermitteln. Dieser entspricht der Steilheit.

Nun ist klar, dass man bei diesen Emissionskennlinien bei niedrigen Anodenspannungen ebenfalls in den Raumladungsbereich kommt. Wie kommt man allerdings von diesen Steilheitswerten (S = f(Ua)) auf die Steilheitswerte im Normalbetrieb, wo also die Anodenspannung wesentlich höher ist und man eine negative Gitterspannung hat, ist mir unklar. Das heißt, wie komme ich von dieser vereinfachten Steilheitsmessung auf jene für den Normalbetrieb?

Grüße

Dieter

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20.07.09 18:41
DC1MF 

WGF-Nutzer Stufe 3

20.07.09 18:41
DC1MF 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Alternative Steilheitsmessung

Hallo Dieter!
Die Steilheit in mA/V wird ermittelt aus der G1 Spannungsänderung zur Anodenstromänderung.
Erreicht eine Röhre die vorgeschiebenen Werte (Herstellerdaten) nicht, so neigt sich ihre Lebendauer dem Ende zu.

In der RöBu ist auch eine dynamische Steilheitsmessung beschrieben.
Dazu wird am G1 eine Wechselspg. angelegt und an der Anode das Ergebnis gemessen.

Mit freundlichen Grüßen aus Fraham
Helmut

Zuletzt bearbeitet am 20.07.09 18:43

20.07.09 20:41
roehrenfreak

nicht registriert

20.07.09 20:41
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Alternative Steilheitsmessung

Hallo Dieter,

zunächst ein Herzliches Willkommen im WGF und viele interessante Kontakte hier.

Nun - der "Röhrenpapst" Barkhausen beschreibt nach meinem Verständnis mit diesem Verfahren die Steilheitsmessung über den "Umweg" des Durchgriffs. Bei Zusammenschluss des g1 und der Anode muß mit sehr niedrigen Spannungen gearbeitet werden, da sonst sehr schnell die Sättigung erreicht wird und die Röhre wie eine "normale" Diode erscheint weil die Raumladungswolke vollständig abgebaut ist. Soweit meine unmassgebliche Sichtweise.
Was meint das Forum bitte dazu?

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

20.07.09 22:21
DC1MF 

WGF-Nutzer Stufe 3

20.07.09 22:21
DC1MF 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Alternative Steilheitsmessung

Hallo Jürgen,
das sehe ich auch so. Die Ausführungen sind, soweit ich das beurteilen kann, auf dem Raumladungsgesetz aufgebaut. Um genaueres zu sagen, müßte ich die komplette Literatur lesen, aber die Frage war: Wie komme ich zu einer aussagekräftigen Messung.
Statisch kann durch mindestens zwei verschiedenen Gittervorspannungen der Anodenstrom gemessen werden: Die Steilheit ist der Quotient aus Anodenstromänderung und Gitterspannungsänderung.

Mit freundlichen Grüßen aus Fraham
Helmut

20.07.09 22:42
roehrenfreak

nicht registriert

20.07.09 22:42
roehrenfreak

nicht registriert

Re: Alternative Steilheitsmessung

Hallo Helmut,

die Grundfrage von Dieter steht nach wie vor im Raum - so weit, so schön und natürlich richtig. Da ich mich mit dem Prinzip bisher noch nicht eingehend beschäftigt habe kam erst einmal meine Frage zum richtigen Verständnis auf.
Das ist nun hinreichend geklärt und so mache ich mir weitere Gedanken. So wie es die Zeit zulässt werde ich unabhängig vom weiteren Geschehen in diesem Thread mal ein paar Versuche starten. Wenn konkrete Ergebnisse vorliegen werde ich mich wieder melden.

Freundliche Grüsse,
Jürgen rf

Noli turbare circulos meos (Störe meine KREISE nicht! - Archimedes)

21.07.09 07:17
wumpus 

Administrator

21.07.09 07:17
wumpus 

Administrator

Re: Alternative Steilheitsmessung

Hallo zusammen,

das ist wieder mal eine Frage, die es in sich hat. Ich muss zugeben, ich habe bisher das Problem immer nur praxisbezogen betracht. Also ich habe die Ermittlung der Steilheit als gegeben angenommen, mir also immer nur den Wert in Röhrentabellen betrachtet. So nach dem vereinfachten Motto: Je höher die Steilheit, desto besser.

Durch die Frage von Dieter wird man sozusagen gezwungen, die Röhrenbücher zu Rate zu ziehen.

Limann in "Funktechnik ohne Ballast" macht die Beschreibung kurz und klar. Die Anodenstromänderung bei zwei Gittervorspannungen, die um ein Volt differieren, ist die Steilheit. Dabei sollte die Mitte der Giterspannungs/Anodenstromkennlinie genutzt werden. Limann sagt aber nicht, wie die Steilheit durch Messen ermittelt wird. Mit oder ohne Arbeitswiderstand, hohe oder geringe Anodenspannung.

H.Pitsch im "Lehrbuch der Funkempfangstechnik" weist auf die Bedeutung des Arbeitswiderstandes der Röhre hin und empfiehlt, bei Ermittlung der Steilheit diesen möglichst klein zu halten, da sonst nur die Arbeitssteilheit (dynamische Steilheit) ermittelt wird.

Auch die Raumladezone wirkt auf die Messung ein.

Im Grunde muss man wohl zuerst den steilsten Teil der Gitterspannungs/Anodenstromkennlinie ermitteln und dort die Anodenstromänderung pro 1 Volt Gittervorspannungsänderung ermitteln.

Ich bin aber nicht im Klaren darüber, welche Steilheit in den Röhren-Datenbüchern angegeben wird: Die Steilheit oder die Arbeitssteilheit.

Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)

Möge die Welle mit uns sein.

21.07.09 10:12
oldeurope

nicht registriert

21.07.09 10:12
oldeurope

nicht registriert

Re: Alternative Steilheitsmessung

Hallo Dieter,
vielen Dank für die Kopieen, ich habe hier die letzten Auflagen von Barkhausen, da ist das so nicht drin, zumindest habe ich die entsprechenden Seiten nicht auf die Schnelle gefunden.

Bei der Steilheitsmessung im Arbeitspunkt muss die Trioden-Anodenspannung konstant gehalten werden, um den Einfluss des Durchgriffs auf die Messung auszuschliessen.
Also s = Anodenstromänderung bei konstanter Trioden-Anodenspannung / Gitterspannungsänderung.

Bei positivem Gitter verliert der Durchgriff (D!) seine Wirkung. Siehe Bild
D.h. bei der Messung darf man nun die Anodenspannung mit ändern. Das macht diese einfache Diodensteilheitsmessung möglich.

Tatsächlich ist die Steilheit auch ein wenig von der Betriebsspannung abhängig aber diese Abhängigkeit ist nicht so gravierend, als dass diese Messung keinerlei Aussagekraft hätte.

Bild kommt von
http://rl12t15.blogspot.com/2007/11/ecc83-als-treiber-fr-die-300b.html

Gruss Darius





Zuletzt bearbeitet am 21.07.09 11:48

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21.07.09 12:19
DC1MF 

WGF-Nutzer Stufe 3

21.07.09 12:19
DC1MF 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Alternative Steilheitsmessung

Hallo Forum,
wer sich eine Röhrenseite z.B. Telefunken EF12 aus dem Netz runterzieht, sieht auf einen Blick wie gemessen wird.

Mit freundlichen Grüßen aus Fraham
Helmut

21.07.09 12:40
Accutron 

WGF-Einsteiger

21.07.09 12:40
Accutron 

WGF-Einsteiger

Re: Alternative Steilheitsmessung

Hallo alle zusammen,

die Thematik hat für mich den Praxisbezug, auf diese einfache Weise aus den Emissionsdaten auch welche für die Steilheit zu gewinnen. Und für ein Prüfgerät vereinfacht sich der Schaltungsaufwand nicht unerheblich.

Natürlich spielt da die Röhrenphysik eine große Rolle. Im Grunde werden nach dem beschriebenen Verfahren die Emissionskennlinie ermittelt und aus dieser die Steigung durch Ableitung. Dann hat man dI/dU. Leider hat Barkhausen die beiden Kurvenscharen aus unterschiedlichen Röhrentypen gewonnen, so dass kein direkter Vergleich möglich ist.

Mal direkt selber die beiden Kennlinienarten aufzunehmen, ist natürlich sehr aufschlussreich. Meine Möglichkeiten sind hier jedoch etwas beschränkt. Ich denke auch, man kann diesen Zusammenhang nur bei klassischen Trioden finden, denn Pentoden oder andere zeigen andere Steilheitszusammenhänge (Steilheitsvaraiation über Schirmgitter usw.).

Viele Grüße

Dieter

21.07.09 13:22
oldeurope

nicht registriert

21.07.09 13:22
oldeurope

nicht registriert

Re: Alternative Steilheitsmessung

Hallo Dieter,
ich habe es gemessen. ECC83 beide Systeme parallel.
Bei 150VDC brauchte ich für 2,0mA Anodenstrom 1,13V am Gitter,
für 1,5mA, 1,31V.
s = 0,5mA/0,18V = 2,8mA/V

Diodenschaltung
0,63V ergeben 2,0mA
0,46V ergeben 1,5mA

s = 0,5mA/0,17V = 2,9mA/V

Das ist doch schon ganz ordentlich, oder?

Gruss Darius

PS: Ich finde es immer nett, wenn ich mit Barkhausen meine Aussagen belegen kann. Dieser Thread ist daher für mich sehr interessant. Vielen Dank dafür.

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