bekanntlich gibt es ja nur eine Labor-Serie der EL87. Man geht davon aus, dass in der Null-Serie der EL87 nur ca. 300 Röhren gefertigt wurden. So gesehen, freut es mich nun auch ein Exemplar in der Sammlung zu haben.
Die EL87 entspricht der EL84, ist aber über das Steuergitter in der Steilheit regelbar. Damit sollten Dynamik-Expanderschaltungen auf einfache Art realisiert werden. Letztlich kam es nicht zur richtigen Markteinführung, da die Rundfunkgerätehersteller (noch) keinen Bedarf an Dynamik-Expandern hatten. Einige Firmen realisierten dann später Dynamik-Schaltungen auf andere Art.
Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forumbetreiber)
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Das Hauptproblem bei der Markteinführung der EL87 war ja die Notwendigkeit, neben der Steilheit auch das Vakuum zu regeln. Nur so war eine hochwirksame Dynamikexpansion realisierbar. Deshalb ist es bei einer Fertigungsstückzahl von 300 Röhren geblieben. Die nachfolgenden Konzepte beruhen auf der Sandtechnologie.
Moin, soweit ich die Literatur zur Röhrenentwicklung im Kopf habe, hat Dr. Lirpa auch noch eine EL87B mit einem weiteren Gitter zur Klangfarbenbeeinflussung (Tiefengitter) bei OVLAV entwickelt, nachdem Siemens wegen zu geringer Verkaufsaussichten abgewunken hatte. Auch dabei ist es über eine Versuchsfertigung nicht hinausgekommen. Beide Röhren sind von Sammlern sehr gesuchte, rare Stücke.
aber kleiner Hinweis zur Funktion dieser interessanten Röhre: die Dynamikexpansion erfolgte bei der EL87 nicht über das Steuergitter. Die Röhre hatte 14 intern gekoppelte multiple Subanoden, die wie bei einem Fotomultiplier den Anodenstrom durch Sekundärelektronen verstärkten. Die Markteinführung gelang deshalb nicht, weil damals gerade der extreme Lautstärkeanstieg in der Pop-Musik aufkam, wobei ja der Unterschied zwischen laut und leise total eliminiert wurde, und somit kein Bedarf mehr für Dynamikexpansion vorhanden war, was bis heute so geblieben ist. Die Sender drehten seit damals ihre Modulation einfach auf 110 % und sogar die Sprechpausen werden seit dieser Zeit mit Gedudel ausgefüllt, damit keine Millisekunde Ruhe eintreten kann.
wenn man die EL84 durch eine EL87 ersetzt, kann man dann wieder den Deutschlandfunk auf Mittelwelle hören?
Von der EL80 bis EL89 gibt es ja alles mit Ausnahme der EL87, wenn ich mich nicht irre. Warum gibt es die EL87 nicht? Weil die 7 leicht mit einer 1 verwechselt werden könnte? EL85, EL86 und EL88 wären demnach aber auch leicht zu verwechseln.
dieser Aprilscherz ist eigentlich gar keiner, bis auf das "L". Die Regelversion der Audioröhre EF86 mit veränderlicher Steilheit heißt EF83. Sie kam vermutlich aufgrund der Transistorisierung zu spät, um im Zusammenhang mit Kompandersystemen wie Dolby B Bekanntheit zu erlangen.
Bei dem von mir vorgeschlagenen modernisierten LW-MW-Rundfunk via SSB mit abgeschwächtem Träger und Dynamikkompression hätte sie Bedeutung erlangt, um in hochwertigen Empfängern die Dynamik zu expandieren.
Eine Großsignal-Audioröhre mit Regelgitter wie die fiktive EL87 ist sinnfrei, da ein Regelgitter bei hoher Aussteuerung hörbare Verzerrungen verursacht.
Vorschlag für einen besseren Aprilscherz: Raumsonde Cassini arbeitete mit Nachbau der Lieben-Röhre als Sendeendstufe, denn sie ist das einzige von Menschen gemachte aktive Elektronikbauteil, das robust genug ist, um den Strahlungsgürtel des Jupiters schadlos zu überstehen.
eine in der Steilheit regelbare Endpentode wäre ganz hübsch zum Schutz von Lautsprechern, zum Schutz vor Verzerrungen (Abregeln bei zu hohen Amplituden). In einem Radio mit getrennten Endstufen für Höhen und Tiefen könnte man den Klang damit beeinflussen und in Gegentaktendstufen könnte man Paarigkeit durch Steilheitsanpassung erreichen. In Gitarrenverstärkern könnte auch Tremolo darüber realisiert werden. In Vertikalendstufen von Röhrenfernsehgeräten könnte die Bildamplitude (vertikale Auslenkung) geregelt werden. In Tonbandgeräten wurden die Endröhren zum Teil als Löschgenerator genutzt - hier könnte die Amplitude stabilisiert oder auch bandsortenabhängig gesteuert werden.
Also einen gewissen Bedarf könnte ich mir insofern schon vorstellen - auch an anderen Apriltagen. Wenn also mal wieder eine auftaucht, gib' mir bescheid.
Eine Großsignal-Audioröhre mit Regelgitter wie die fiktive EL87 ist sinnfrei, da ein Regelgitter bei hoher Aussteuerung hörbare Verzerrungen verursacht.
Vorschlag für einen besseren Aprilscherz: Raumsonde Cassini arbeitete mit Nachbau der Lieben-Röhre als Sendeendstufe, denn sie ist das einzige von Menschen gemachte aktive Elektronikbauteil, das robust genug ist, um den Strahlungsgürtel des Jupiters schadlos zu überstehen.
Gruß Herrmann
Hallo Herrmann,
sind Aprilscherze nicht immer sinnfrei?
Besserer Aprilscherz: So schlecht fand ich meinen eigentlich nicht. Zumal es wohl keinen weiteren im Forum gab.
die EL87 hätte wegen ihrer Verzerrungen eine interessante Anwendung in Gitarrenverstärkern. Stempel EL84-Röhren einfach um und du kannst die dann in der Bucht für ordentlich Geld verkaufen