Wer kennt es nicht: Da hat man mal unaufmerksam die Tür des Tiefkühlteils einer Kühlschrank/Tiefkühl-Kombination nicht richtig zu gemacht. Bald gibt es dann den Warnton der Kühlschrank-Elektronik. Man geht hin, macht die Tür richtig zu, löscht den Alarm, alles ist gut.
Nicht so bei meinem (an sich sehr guten) Pseudo-Zweikreis-Kühlschrank von Liebherr. Der "verbellt" natürlich auch das Ansteigen der Temperatur, das macht er aber nur für eine Minute !!! Dann zeigt er nur noch ein rotes Warnsignal, welches aber nur bei geöffneter Kühlschrank-Tür sichtbar werden lässt. Toll!
Nachdem ich also eine komplette Tiefkühlbefüllung versaut habe, weil der Fehler erst am nächsten Morgen aufgefallen war, 12 Stunden zu spät, habe ich entschlossen und verbissen nach Abhilfe gesucht.
Und siehe da: Es gibt drahtlose Kühlschrank-Thermometer, die sowohl den Kühlschrankbereich, als auch das Tiefkühlteil überwachen und beim Erreichen von einstellbaren Eckwerten Alarm auslösen und zwar (ganz wichtig) ohne aufzuhören mit dem zyklischen Warnsignal.
Gesagt, getan. System angeschafft und installiert. Ging alles bestens, erst einmal. Alarmtests gemacht. Das Gerät verspricht eine Reichweite von bis zu 60 Meter. Ha, ha.
Also, schon bei 3 Meter begann die Verbindung vom Kühlschrankteil instabil zu werden, Tiefkühbereich blieb stabil. Diverse Versuche gemacht, wie z.B. den Sensor an verschiedenen Stellen im Kühlschrank platziert, aber die Stelle, wo das Gerät gut in allen Zimmern der Wohnung hörbar ist, bliebt empfangsmäßig instabil.
Was machen?
Ja, jetzt kommt der Amateurfunk ins Spiel. Das drahtlose Thermometer-System arbeitet im 70 cm - Amateurfunkband bei ca. 433 Mhz. Dieser Bereich im AFU-Band ist für solche Anwendungen freigegeben.
Was wäre, wenn ich die schwache Sendeenergie aus dem (durch die leicht abschirmende Metallwände) Kühlschranks herausleiten könnte?
Also nachgedacht und eine "Innen-Antenne", eine Energie-Leitung, eine "Aussenantenne" in Form eines geschickt gelegten Schaltdrahts konstruiert.
Die "Aussenantenne" war ca. 17 cm lang ( 1/4) und damit strahlend und war abgesetzt von der Kühlschrankwand. Die "Koaxleitung" lag dicht an der Kühlschrankwand, nicht strahlend, die Einkoppel-Stummelantenne am Sensor nahm die Energie auf.
Schwachsinn? Nö, seit Montage des "Antennensystems" gab nie mehr einen Verbindungsaussetzer.
Sieht aber albern aus. Ja, stimmt, deshalb wird das Konstrukt weiss verkleidet und sauber neu verlegt.
DC7BJ, der Herr über 433 Mhz ....
Hier noch die Beweis-Fotos:
Der rechte Teil (17 cm) des Drahts ist 2 cm von der Metallwand entfernt.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber) Ein Leben ohne Facebook ist möglich und sinnvoll.
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Re: Was hat ein Kühlschrank mit Amateurfunk zu tun?
Hallo Rainer
Was hat eine Türklingel mit Amateurfunk zu tun?
Sie ist eine Funktürklingel und sendet auf 433,92MHz. Jetzt aber nicht mehr! Die Batterien im Sender und im Empfänger sind erneuert. Im Sender leuchtet beim Einschalten eine Leuchtdiode, ebenso im Empfänger.
Wie kann ich ohne passenden Empfänger den Sender testen?
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang.
Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort!
Re: Was hat ein Kühlschrank mit Amateurfunk zu tun?
Hallo Wolfgang,
zumindest scheint Dein Empfangsteil das Sendersignal zumindest als HF-Signal zu erkennen. Es könnte sein, dass ein anderes Gerät aus der Nachbarschaft hier ständig auf dieser Frequenz sendet, das ist bei solchen Geräten aber eher selten.
Funktioniert auch nicht wenn Sender und Empfänger direkt nebeneinander sind?
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Re: Was hat ein Kühlschrank mit Amateurfunk zu tun?
Hallo Wolfgang
ich weiss nicht, ob Du einen Feldstärke-Messer hast? Den könnte man leicht mit einer Germaniumdiode, parallel zum einen DC-Eingang eines Multimeters herstellen. An beiden Seiten ein 15 cm langes Drahtstück (Dipol) der Diode und schon kannst Du dicht am Sender die KURZEN-Träger anzeigen. Diese Senderchen nutzen allerdings zumeist eine Kodierung, die kannst Du so nicht analysieren.
Aber immerhin, der kurze HF-Pegel müsste erkennbar sein, wenn der nicht kommt, ist tatsächlich der Sender defekt. Da die Sendeleistung gering ist, den Prüfaufbau DICHT an die Sendeeinheit platzieren.
Die Messanordnung könntest Du mit einem Telefon-Händy ist ca. 2-3 Meter Entfernung testen.
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber) Ein Leben ohne Facebook ist möglich und sinnvoll.
Re: Was hat ein Kühlschrank mit Amateurfunk zu tun?
Hallo Wolfgang, wenn ich das auf den Photos richtig sehe, ist der Microschalter direkt auf der Platine verlötet. Durch die mechanische Belastung kann an einem Beinchen eine kalte Lötstelle entstanden sein.
So war es jedenfalls beim Sender meiner Schwiegermutter. Kannst du diese einfache Störung ausschließen?
Re: Was hat ein Kühlschrank mit Amateurfunk zu tun?
Ja Alfred, das kann ich!
Weil der Funksender über das Schaltmodul getaktet wird, dieses Modul ersetzt also den Taster. Auf dem Modul und dem Funksender sitzt jeweils ein Taster, wenn ich die betätige, dann leuchtet die LED an der Klingeltasterplatine.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang.
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