Hallo zusammen, es war einmal: Im Jahr 1969 (ich hatte soeben aus den berühmten Lausen SEMCO-Bausteinen einen portablen 144 MHz-Sende-Empfänger aufgebaut. Mit 600 mW und einem Quarz-Sendekanal für AM und einen durchstimmbaren Konverter (144 zu 30 MHz) und Nachsetzer).
Nun musste gefunkt werden, Dachantenne war noch nicht vorhanden. Also raus in Berlin auf einen "BERG". Das Problem in der norddeutschen Tiefebene: Kein Berg im ummauerten West-Berlin. Aber da war doch der Teufelsberg mit knapp 100 Meter Höhe: EIN BERG! Mit einem befreundeten Funkamateur fuhr wir zum Teufelsberg (einen nach dem 2. Weltkrieg aus Ruinen-Schutt aufgehäuften Hügel am Rand des Grundewaldes), bestiegen diesen und funkten los. Bald kamen einige QSOs zustande, sogar bis Jessen an der schwarzen Elster, ca. 100 km südlich von Berlin zu DM3UVFa.
Nun muss erwähnt werden, dass auf dem Teufelsberg eine miltärische Abhörstation der USA seine Ohren in Richtung Ostblock richtete. Umzäunt, bewacht. Es dauerte 20 Minuten, dann erschienen zwei schwarz gekleidete Sicherheitsleute und nahmen uns als vermutetete Spione oder Saboteure fest. Wir wurden in eines der riesigen Gebäude gebracht und "verhört". Die von uns vorgelegten Amateurfunk-Lizenen wurden kaum beachtet. Erst als nach einer Stunde ein US-Offizier erschien, ging alles ganz schnell: Ein Anruf beim Funk-Messdienst in Tegel erbrachte: Wir sind harmlose Funkamateure. Wir wurden freigelassen und des Berges verwiesen.
Am nächsten Wochenende waren wir wieder da und nun wurden wir nicht mehr verhaftet, man hatte sich an uns gewöhnt.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
So sind die Amis eben. Da fällt mir ein das die Amis selbst für militärische Zwecke die Kurzwelle nutzten zumindest Ende der 70er noch. Die hatten in Ihrem Bereich der Kaserne einen bestimmt 15m hohen Sendemast aufgebaut und wenn man da vorbeikam hörte man KW Funk, also die typischen Töne der Welle. Also die stützten sich damals auch noch auf terrestrischen Funk.
Du kannst einfach froh sein, dass du da ohne grössere Scherereien rausgekommen bist. Aber schöne Geschichte, die Amis haben sich bestimmt ein Bischen über die German Hobby Funkers gewundert :D
Wir waren 1970 aus Berlin wieder einmal über die "Zonen-Autobahn" via Helmstedt und dem Elm zum Harz gefahren. Wir, das waren vier Funkamateure mit UKW-Funkgeräten. Auf dem Torfhaus-Parkplatz haben wir neben dem Auto eine 10 Element Yagi (von Kathrein) für 144 MHz aufgebaut. Dann wurde die Antenne nach Berlin gedreht (dicht am Brocken vorbei) und fleißig QSOs gefahren, so an die 30 Verbindungen kamen zu Stande.
Hat alles richtig Spaß gemacht (damals gab es noch kein Internet und keine Smartphones).
Damit ist die Geschichte eigentlich zu Ende. Eigentlich, denn 14 Tage später flatterte ein Brief von der West-Berliner Polizei (Politische Polizei) ins Haus. Aufforderung zum Verhör. Also ab ging es zum Fehrbeliner Platz in Berlin-Wilmersdorf.
Warum? Weil auf dem Torfhaus-Parkplatz versteckt am Waldrand ein Bundeswehr-Funkfahrzeug gestanden hatte, welches an einem Manöver teilnahm. Die Funker sahen uns und machten Meldung: Vielleicht waren wir Geheim-Spione. Schließlich sprach für diesen Verdacht unsere konspirative Tätigkeit: Weithin auffälliges Funk-Getue.
Na ja, es stellte sich heraus, dass wir wiedermal harmlose Funkamateure waren und durften bald wieder gehen...