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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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20m-Audion nach Körner/Hemme 1950 mit 2x RV12P2000
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22.09.21 13:20
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

22.09.21 13:20
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

20m-Audion nach Körner/Hemme 1950 mit 2x RV12P2000

Hallo zusammen,

in dem Beitrag von Wolfgang "WoHo"

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...mp;thread=397#4

ging es um die Wehrmachtsröhre RV12P2000. Im Netz gibt es über diese Röhre,
die von RFT bis 1961 (Telefunken bis 1954, 5 Mio.Stück) noch gefertigt wurde,
überaus interessante Beiträge. Die nach meiner Meinung beste Übersicht ist in
Jogis-Röhrenbude zu finden. Der deutsch-schweizer Ingenieur Jürgen F.Hemme
kam in seinem Buch regelrecht ins Schwärmen.


Zitat aus: "Jürgen F. Hemme "Rote Röhren, grüne Spulen", Seite 178/203":

Zitat Beginn

"In der "QRV", der kleinen, feinen Zeitschrift von Wolfram Körner in Stuttgart,
entdecke ich eine moderne 0-V-1-Schaltung. Bestückt mit zwei leistungsfähigen
Röhren vom Typ RV12P2000, einer HF-Pentode, 50 Millimeter hoch, Gitteranschluss
oben, mittlere Steilheit, eine Universalröhre, bis UKW geeignet. In kurzer Zeit
entsteht auf einem Aluminiumchassis ein kompakter Empfänger für alle KW-Bänder.
Steckspulen vereinfachen den Frequenzwechsel und vermeiden die Verluste eines
Wellenschalters. Abgestimmt wird mit einem UKW-Drehko (Rotor und Stator aus dem
Vollen gefräst). In den Steckspulen sitzt auch der keramische Bandsetzkondensator
(100 Picofarad), mit der geringen Kapazität des UKW-Drehkos wird ein Amateurband
über den ganzen Abstimmbereich gedehnt. Raffiniert war die Rückkopplung: Die
Kathode vom Audion lag nicht wie üblich direkt auf Masse, sondern ging an einen
niedrigen Anzapf der Schwingkreisspule. Eingestellt wurde die Rückkopplung durch
veränderliche Spannung am Schirmgitter, mit Spannungsteiler und niederohmigen
Potentiometer: feinfühlich und butterweich. Es sollte der beste 0-V-1 werden,
den ich jemals in die Finger bekam."

Zitat Ende

Insbesondere der letzte Satz weckte mein Interesse für einen Nachbau, zumal ich
mich in diesem Forum wegen der mangelnden Selektion wiederholt gegen jede Art
Kurzwellenaudion ausgesprochen habe. Als Vorlage diente die Skizze aus Wolfgangs
Beitrag. Um einen einigermassen stabilen Betrieb zu ermöglichen, ist eine
elektrische Bandspreizung sowie der Einsatz eines Feintriebs erforderlich.
Mein Nachbau sollte nur auf 20 Meter funktionieren. Thema ist auch die
Handkapazität, sodass der Hauptabstimmdrehko möglichst weit von der Frontplatte
entfernt liegen sollte. Möglichst kurze Verbindungsleitungen sind bei einem
KW-Audion eigentlich selbstverständlich.



Damals war eine Koaxantennenspeisung noch ungewohnt. Weil ich hier eine
symmetrische Antenne mit "Hühnerleiter" verwende, habe ich dem Schwingkreis
eine Koppelspule von 0,5 Mikrohenry auf 2cm angenähert. Eine direkte Ankopplung
mislang. Die Bandbreite des Kreises stieg zu stark an, und die Rückkopplung
setzte aus. Mein Drehko hat eine Endkapazität von 13 pF. Anstelle der Fest-
kapazität von 100 pF habe ich einen Keramiklufttrimmer (Endkapazität 60pF) parallel
mit einem 50 pF Glimmer eingesetzt. Interessierten Nachbauern kann ich einen
13pF Drehkondensator zusenden.



Die Eigenschaften des Audions sind einfach nur hervorragend, Empfindlichkeit und
Kopfhörerlautstärke sind völlig ausreichend. Schon die blosse Annäherung der
Antennenfeederleitung zum Schwingkreis (ca. 15 cm) brachte zahlreiche CW-Stationen
zu Gehör.



Die Stromaufnahme kann bei 200 Volt Anodenspannung bis 5 mA ansteigen. Zu
beachten ist, dass die Anodenbatterie nach einer Nutzung immer abgeklemmt werden
muss, denn der 65V-Spannungsteiler für das Schirmgitter des Audions zieht auch
ohne Heizung um die 1,5 mA. Geheizt habe ich aus 3 Flachbatterien. Der Betrieb
aus einem Hochvolt-Labornetzteil funktionierte einwandfrei ohne jeglichen Brumm.


Gruss
Walter

Nachträge:

Für den Betrieb in einem anderen Amateurfunkband habe ich dem Buch folgende Angaben entnommen:

Band -- Windungen -- Antennenabgriff von Erde aus -- Festkapazität/Schwingkreis -- Antennenkapazität

160m -- 62 -- 5 -- 30pF -- 200pF
80m -- 30 -- 3 --50pF -- 80pF
40m -- 14 --2 -- 100pF -- 40pF
20m -- 7 -- 2 -- 100pF -- 40pF
10m -- 4 -- 1,5 -- 80pF -- 20pF
5m -- 2 -- 0,5 -- entfällt -- 10pF
2,5m -- 1 -- 0,3 -- entfällt -- 3pF

Als Spulenkörper wird der Spulenkörper Görler F256 (Durchm. 40x90mm) genannt. Er passte auf einen Aussenkontaktsockel und bestand aus Amenit, einer Mischung aus Polystyrol und Quarzmehl, einem gängigen Material für Spulenkörper.

https://www.radiomuseum.org/r/gorler_kur...erper_f256.html

Ich habe einmal das Handy an den Kopfhörer gehalten, während der Empfänger auf der Bakenfrequenz 14100 kHz lief.



Später wurden dann auch 4U1UN, W6WX und ZS6DN gehört.

Zuletzt bearbeitet am 03.10.21 11:04

Datei-Anhänge
Kreis_20m-Audion.jpg Kreis_20m-Audion.jpg (190x)

Mime-Type: image/jpeg, 297 kB

KW-Audion_Körner_Hemme_1950_fertig.jpg KW-Audion_Körner_Hemme_1950_fertig.jpg (191x)

Mime-Type: image/jpeg, 221 kB

KW-Audion_in_Betrieb.jpg KW-Audion_in_Betrieb.jpg (195x)

Mime-Type: image/jpeg, 276 kB

OH2B_leise_CS3B_14100_audion.mp3 OH2B_leise_CS3B_14100_audion.mp3 (181x)

Mime-Type: audio/mpeg, 173 kB

14100kHz.jpg 14100kHz.jpg (183x)

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07.10.21 11:21
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

07.10.21 11:21
WalterBar 

WGF-Premiumnutzer

Re: 20m-Audion nach Körner/Hemme 1950 mit 2x RV12P2000

Dank Hajos Arbeit findet man hier die Schaltung:

https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...&thread=306

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