Antennenvergleiche mit WSPR (Weak Signal Propagation Reporter)
Hallo zusammen,
wir haben momentan die Phase der Eklipse (Tag-/Nachtgleiche), in der Satelliten- betreiber mit ihrer Energie haushalten müssen, weil nachts die Satelliten etwa 2 Stunden im Erdschatten sind und aus Batterien zu speisen sind. Vormittags ist der Empfang beeinträchtigt, weil die Sonne hinter dem Satelliten steht, was sich in erhöhtem Rauschen und niedrigem C/N ausdrückt.
Auf der Kurzwelle ist die Nord- und Südhalbkugel der Erde gleichmässig ausgeleuchtet, und die Ionosphäre weist ähnliche Grenzfrequenzen entlang der Längengrade auf den gleichen Breiten auf.
In dieser Zeit nutze ich verstärkt für DX-Versuche meistens WSPR, das ich in diesem Beitrag einmal kurz vorgestellt habe:
Dabei werden in unregelmässiger Folge (aber minutensynchron, PC-Uhr muss seklundengenau stimmen!) alle 8 bis 12 Minuten Aussendungen von knapp 2 Minuten Dauer gemacht. Sie sind in einem Empfänger als Dauerträger wahrzunehmen. Näher betrachtet ist es eine MFSK mit 4 Frequenzen und einer Bandbreite von 12 Hz. Übertragen werden nur das Rufzeichen, Standort-Kenner und die Senderleistung. Der Transceiver wird auf einer festgelegten Frequenz im oberen Seitenband geparkt und mit der Soundkarte eines Rechners verbunden. Das Programm WSJT-X bzw. JTDX sendet die Signale und dekodiert das Empfangsspektrum für alle Signale parallel und synchron. Die Pegel reichen von -30 bis +30 dB SNR.
Es werden zumeist Senderleistungen zwischen 1 und 5 Watt verwendet, 200mW sind auch keine Seltenheit. Schraubt man sie deutlich über diesen Wert, kommen oftmals bis zu 150 Rapporte nach den 2 Minuten Sendedauer zusammen, die im Internet unter http://wsprnet.org/drupal/wsprnet/spotquery einsehbar sind. Da man um die 10 Minuten Zeit hat, ist es einfach zwischen Antennen zwecks Vergleich umzuschalten.
Ich habe einen 10 Meter hohen 40m-Ganzwellendipol (Hühnerleiter) gegen eine 40m Groundplane verglichen. Das dritte Radial habe ich weggelassen, weil eine Strasse entlang läuft. Allerdings kommt das dem Stewellenverhältnis (1:1,4) entgegen. Nach starkem Regen steigt es auf 1:2, weil die Antenne niederohmiger wird.
Hier ein Auszug meiner Ergebnisse bei jeweils 85 Watt Antenneneingangsleistung:
Zum Schluss ein Wort zu meinen eigenen Empfangsergebnissen, die höchst unzufriedenstellend waren. Der Dipol empfing 70 DX-Signale, auf der Vertikal waren es ganze 7. Der Dipol empfing VK3DXE einmalig mit -23 dB SNR.
Mit Erklärungsversuchen bin ich noch beschäftigt. Filtere ich die Ergebnisse nach Stationen, die sowohl Senden als auch Empfangen, lag mein Dipolsignal um 8dB besser, die Vertikal 8 dB schlechter als bei der Gegenstation. Das ist umso erstaunlicher, denn die Vertikal empfängt bei mir weniger Rauschen als der Dipol, der natürlich effektiv höher hängt. Wahrscheinlich hatten die meldenden Stationen auch wesentlich weniger Grundrauschen als wir im "zivilisierten" Europa. Vor Jahren gelang mir schon der Nachweis eines Zusammenhangs des Grundrauschpegels während eines Mögel-Dellingers (Einbruch gemittelt um 3dB auf 8 MHz am 11.03.2015 um 16 UTC). Im Endeffekt bedeutet dies, dass ein "man made"-Summengeräusch bereits an der Ionosphäre reflektiert wird und nicht auf die nähere Umgebung beschränkt ist. Allerdings ist die Anzahl der militärischen, gespreizten Signale nicht zu unterschätzen.
Hinzu kommt, dass WSPR die Domäne der QRP-Leute mit Kompromissantennen ist. Die meisten Leute Senden ODER Empfangen, machen aber nicht beides zusammen.
Vielleicht habe ich einige OMs neugierig gemacht? Ansonsten hasse ich den Maschinenfunk, insbesondere FT4.
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