sicherlich muss man sich in die Zeit Anfang 1960 zurückversetzen, in der AM noch dominierte und SSB gerade aufkam. Es war aber gerade Paffrath, der an der Arbeitsweise und Arbeitsausführung der Arbeitskräfte bei Funke herbe Kritik äusserte. Nun ja, Geld wird man mit dem Mikrohet kaum verdient haben. Das Kerngeschäft waren die Röhrenprüfgeräte, die im Fehlerfall aber auch sehr schwierig auseinander zu nehmen waren, wie der Mikrohet übrigens auch. Ist man freilich der Meinung, was von Funke kommt, geht nicht kaputt, kann man so bauen.
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Moin, auch ich bin seit kurzem Besitzer eines Mikrohets. Er ist zur Zeit zur Instandsetzung bei einem befreundeten OM. Was an Unterlagen zu dem Gerät zu finden ist, habe ich mir alles runtergeladen aber es fehlt mir die Bedienungsanleitung. Kann mir jemand damit helfen?
Und eine Frage hätte ich noch: Wofür war ursprünglich die 5-polige Buchse gedacht? Im Schaltbild ist sie zwar vorhanden, aber nicht beschaltet. Irgendetwas werden die Konstrukteure sich schon dabei gedacht haben.
Hallo Bernd Leider habe ich auch keine Bedienungsanleitung aber im DL- QTC Heft 6/1960 ist das Gerät vom Entwickler OM Paffrath, DL6EG, damals technischer Referent im DARC, sehr umfangreich beschrieben. Ich denke OM Paffrath war ein Könner seines Faches. Die Gedankengänge bei der Geräteentwicklung werden ausgiebig beschrieben die Mathematik kommt nicht zu kurz. Wenn Interesse dann könnte ich den Artikel kopieren oder evtl. scannen. Bitte einen kurze Nachricht an "meincall@t-online.de" Soweit ich das überblicke gab es mindestens 2 Versionen vom MIKROHET. Vers1 im DL- QTC 6/1960 Seite 251 folgende: Hier gibt es keine zusätzliche DIN- Buchse. Das Gerät ist mit 2 GE Transistoren bestückt. Einmal BFO, einmal NF- Vortreiber, kein Eichmarkengeber. Vers2 erschienen in der Funkschau um 1961/62: Dieses Gerät hat die DIN- Buchse und einen Eichpunktgeber dafür fehlt der NF- Vortreiber. Mein Gerät könnte ein Zwitter sein, hier gibt oder gab es die DIN- Buchse (ist jetzt eine BNC- Buchse) aber keinen Eichpunktgeber. Der NF- Vortreiber ist vorhanden. Es könnte aber sein dass der Vorbesitzer ein über 90 jähriger OM sich erfolglos an einen "up- oder downgrade" versuchte. Das Gerät war ziemlich zerstört, unbraucbar, einige ZF- Filter wurden mittel einer "Säge" geöffnet. Es ist wie ein 6er im Lotto, so wurde mir gesagt, dass ich von einen guten Feund neuwertige original Filter von Phillips bekam. Die DIN- Buchse ist lediglich eine Parallelschaltung vom Antenneneingang, könnte evtl eine Anschaltemöglichkeit für einen Konverter e.t.c. gewesen sein? Zur Bedienung: Eigentlich erklärt sich alles von selbst, learning by doing! Mein Gerät lässt sich schnell übersteuern deshalb ist die HF- Verstärkung auf ein Minimum einzustellen. Der BFO- ist gewöhnungsbedürfti. Weil mit der Amplitudenrelung gleichzeitig der Arbeitspunkt vom Transistor verändert wird ändert sich zumindest bei meinen Exemplar auch die BFO- Frequenz. Mit etwas spielen bekommt man das aber leicht in den Griff. Ich habe am letzten MAS (minimal art session) Test mit MIKROHET gefunkt. Zusammen mit einen 4W QRP Sender, natürlich auch mit alten Röhren hatte ich viel Freude. Wie das dann aussah kannst Du hier, nach runterscrollen, sehen:
Wenn ich auch sicherlich nicht die grosse Hilfe sein kann so will ich zum Gerät gratulieren und wie geschrieben, falls der DL- QTC Artikel gewünscht wird dann einfach mailen.
vy 73 auch an evtl. Leser frohes Weihnachtsfest einen gutes Rutsch und vor allem bleibt alle gesund Reinhold
Hallo Reinhold, vielen Dank für deine Ausführungen. Die Artikel aus der Funkschau und dem DL-QTC habe ich, darüber hinaus sogar einen Prospekt von Funke, in dem der Mikrohet (sowie der RX 60) mit den technischen Einzelheiten und Schaltbild beschrieben wird.
In dem Prospekt steht als letzter Hinweis „Ein Quarzeichpunktgeber 100 kHz kann mit eingebaut oder zum Selbsteinbau nachbezogen werden. ..... Der Selbsteinbau läßt sich ohne Mühe leicht durchführen.“
Daraus schließe ich, dass es nicht einfach sein dürfte, herauszufinden, ob der Eichpunktgeber ab Werk oder in Eigenregie in das Gerät integriert wurde, standardmäßig war er auf jeden Fall nicht vorhanden (wenn auch das Schaltbild in der Funkschau und im Funke-Prospekt es nahelegt).
Interessant finde ich, dass im DL-QTC nur zwei Artikel über den Mikrohet erschienen sind: Der Testbericht im Heft 6 aus 1960 und ein Produktdetektor für den Mikrohet im Heft 7 aus 1965. Der RX 57 und der RX 60 fand wesentlich häufiger Beachtung.
Sobald mein Reparateur neue Erkenntnisse hat, werde ich diese hier kundtun. Beispielsweise ist in meinem Gerät eine ECL 82 als Endröhre eingesetzt.
Moin, zwischenzeitlich habe ich die Bedienungsanleitung bekommen, etwas aufgehübscht und stelle sie hier zum allgemeinen Vergnügen zum Runterladen zur Verfügung.
Ringsum eine schöne und ruhige Weihnachtszeit wünscht Bernd, DC7XJ
Danke Bernd somit wäre ja die vorgesehene Funktion der DIN- Buchse geklärt. Bei meinen Gerät wurde allerdings an dieser Stelle eine BNC- Buchse welche der "alten Autoantennenbuchse" parallel geschaltet ist eingelötet. Den dazugehörenden Sender habe ich nie gesehen oder davon gehört, evtl kam dieses Projekt nie über die Planung hinaus. Wenn ich mich recht entsinne ist ja OM Paffrath ziemlich früh verstorben. Nochmal Danke für die Recherche und die Veröffentlichung. Ich werde mit Deinen Einverständnis mir die Beschreibung kopieren. Ein gesegnetes Weihnachtsfest, guten Rutsch ins neue Jahr und vor allem "gesund bleiben!" 73 Reinhold DL6NAA
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