im Amateurfunk wird bei Phonie seit vielen Jahrzehnten die SSB-Technik als Modulation verwendet. Gegenüber AM hat SSB folgende Vorteile:
1) Geringere Bandbreite, Amateurfunkbänder werden weniger belegt. 2) Die gesamte Sendeleistung kann in das Nutzsignal (Modulation) gegeben werden.
Allerdings kann man SSB-Signale (Single Side Band) nicht mit einem reinen AM-Empfänger (Amplitudenmodulation) verständlich machen. Zumindest ein BFO im Empfänger (Beat Frequency Oscillator) ist nötig, besser ein Produktdetektor. Amateutfunk-Empfänger haben in der Regel Produktdetektoren für SSB und CW. Im Amateurfunk wird in den unteren Bänder LSB, in den oberen USB als Varianten des SSB genutzt.
Wer SSB-Signale noch nicht im Vergleich zu AM im Amateurfunk gehört hat, kann sich hier eine Probe ansehen und (besser) anhören:
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danke für Dein Video. Zu Hause habe ich einen Sony 7600D der mich schon seit den 80-iger Jahren durch mein Leben begleitet und mich jeden Morgen weckt!
dass normalerweise mit einem herkömmlichen AM-Empfänger SSB-Signale nicht verständlich sind, ist natürlich soweit richtig. Wenn man ihm jedoch unter Zuhilfenahme eines Messsenders auf die Sprünge hilft, geht auch das. Zwar bei weitem nicht so perfekt, wie mit einem richtigen SSB-Empfänger, aber immerhin!
Vor ein paar Wochen gastierte ich mit Sack und Pack bei einem Sammlerkollegen. In Gemeinschaftsarbeit wurde ein Röhrenradio aus den 50ern zu neuem Leben erweckt. Beim Durchkurbeln des KW-Bereiches fragte dann der Kollege, was denn das für ein Gequake sei, das könnte ja niemand verstehen. "Moment", meinte ich, "das haben wir gleich..." und stellte meinen Generator/Synthesizer daneben, bereitete einen Versuch vor. Und dann - man höre und staune - glasklarer SSB-Empfang. Und der Kollege staunte nicht schlecht
genau so ist es: Wenn ein Oszillatorsignal auf der Nutzfrequenz oder gar nur auch der halben Nutzfrequenz eingekoppelt wird, geht auch ein AM-Radio für SSB oder CW. Viele ältere Amateurfunkempfänger hatten auch einen CW-BFO, ist mit etwas Geschick und Einstellung der HF/ZF-Regelung ganz brauchbar für SSB genutzt werden kann. Im Grunde gilt da auch für einen KW-Detektorempfänger.
Es gab einige Empfänger, die konnten sogar die BFO-Frequenz und den BFO-Pegel verändern. Dadurch konnten schwache und starke SSB-Signale halbwegs gut empfangen werden.
SSB kann man auch mit einem einfachen KW- Audion hören. Das zusätzliche Oszillatorsignal entsteht durch eine sehr stark angezogene Rückkopplung. Die Frequenz des KW Nutzsignals und die Rückkopplungsfrequenz weisen dann eine Differenz auf. Diese Überhöhung der Rückkopllungsfrequenz macht sich beim Audion durch starkes Pfeifen bemerkbar. Bei SBB - Empfang kann man diese zusätzliche Frequenz als eine Art BFO- Signal nutzen. Die Einstellung ist aber sehr schwierig und lebt vom Zusammenspiel von Rückkopllungsregelung und Abstimmung. Problem ist auch ein unabgeschirmter Empfänger, da eine bleibende Einstellung, aufgrund der auftretenden Handkapazitäten, kaum möglich ist. Eine sehr wackelige Angelegenheit.... funktioniert aber und ist die Königsdisziplin beim Audionempfang!
auch ich habe schon im vorigen Jahrhundert Kurzwellen-Audions mit Röhren aufgebaut: Mit EF80 und ECC85. Die SSB/CW-Empfangsmöglichkeit brachte zumindest die Empfangsmöglichkeit. Die Empfangsempfindlichkeit des Audions ist auch für AFU recht ordenlich, denn im Zustand des Eigenschwingens ist ja die Schwingkreiskurve am schmalsten. Das Einstellen eines SSB-Senders erfordert (wie Joe schon vorgetragen hat) ein wenig Fingerspitzengefühl, aber es geht. Man kann sozusagen sogar das richtige Seienband (USB, LSB) finden.
Es gibt aber eine kleine Einschränkung: Das Audion wird im Zustand der Selbstschwingung betrieben, anders als ein Audion beim AM-Empfang. Das wiederum kann andere Funkamateure in der Nähe stören, wenn sie denn auch gerade auf dieser Frequenz hören.
Eine besonders gute Audionschaltung hoch bis zu 30000 KHz ist das Kaskode-Audion mit einer Doppeltriode. Hochempfindlich auch noch im 10 Meter-Band und einem sehr weichen Schwingungseinsatz (gut für SSB).
Unter dem Stichwort "Kaskode" ist auch hier im Forum was zu lesen. Ein Röhren-Kaskode-Audion ist ein richtig guter Empfänger.
wumpus: Das Audion wird im Zustand der Selbstschwingung betrieben, anders als ein Audion beim AM-Empfang. Das wiederum kann andere Funkamateure in der Nähe stören, wenn sie denn auch gerade auf dieser Frequenz hören.
Genau hier besteht dann die Gefahr, dass das Audion zum Senderlein wird. Um die Gefahr zu bannen und das entsprechende Wissen zu vermitteln, gab es in der Frühzeit des Rundfunks die sogenannte Audionprüfung, bzw. Versuchserlaubnis.
Infos dazu findet man bei Wiki. Sehr interessant, wenn man diesbezüglich völlig unbeleckt ist.
die Lösung de Problems ist die Verwendung eines Audionempfängers mit HF-Vorstufe, also ein 1-V-[n]. Die dritte Stelle nennt die Anzahl der NF-Verstärkerstufen. Üblich waren der 1-V-1 mit Kopfhörerausgang oder der 1-V-2, der bereits Lautsprecherempfang gestattete.
Die HF-Vorstufe verhindert recht wirksam die Abstrahlung der vom Audion erzeugten Schwingungen. Ausserdem werden Empfindlichkeit und Frequenzkonstanz verbessert.
den guten Vorschlag von Jürgen habe ich auch schon mal in die Tat umgesetzt und zwar in Form einer "stand alone" HF-Vorstufe (quasi als Vorsetzer für jedes Radio mit KW-Bereich). Dabei wurden nur die AFU-Bänder selektiv verstärkt (mit jeweils einem Schwingkreis pro AFU-Band). Es gab dabei auch eine Stellung "aperiodisch", also HF-Verstärkung ohne Selektionswirkung für alle KW-Bänder. Es wurde eine EF85 verwendet, weil diese Röhre regelbar ist. Die Gittervorspannung konnte über ein Front-Poti eingestellt werden. Hat sich aber nicht bewährt, deshalb bin ich wieder auf die EF80 umgestiegen, die auch bessere Rauschwerte hatte.
Der Schwingkreis lag vor dem Steuergitter, in der Anodenleitung befand sich ein Poti, mit dem der Ausgangspegel einstellbar war und über Koppelkondensator-Anpassteiler weitergeben wurde
Der Aufbau war abgeschirmt, die Leitung zum Empfänger auch. Das Gerät hatte ein eigenes Netzteil. Das funktionierte ganz gut an eigentlich allen Radios und an KW-Audions, nur beim Kaskode-Audion war die Schwingneigung der Gesamt-Schaltung mit dem Nachsetzer etwas kritisch.
Die Bedienung war ein wenig umständlich, da man für jeden Sender (außer in Stellung "aperiodisch) den Schwingkreis und das Band einstellen musste.
Wenn man sich beim Verstärkungspegel an immer möglich geringste noch erkennbare Verstärkung hielt, war eine HF-Vorstufe hilfreich. Die Störstrahlgefahr wurde beim Audion in "Stellung" SSB und CW ebenfalls reduziert.
ja hier bin ich bei meinen Laborversuchen stehen geblieben. Es soll ja mal ein Empfänger für vier Wellenbereiche ( LW MW KW UKW) entstehen....aber ohne ZF, also Geradeausempfang.
Es ist eine Audionschaltung und ein Pendelempfänger, die als 1-V-3 aufgebaut werden sollen. Die HF- Vorverstärkung fehlt noch und für die AM- Bereiche die Wellenschalter. Da der Pendelempfänger sehr stark abstrahlt, will ich hier als erstes die HF- Vorverstärkung einsetzen. Problem die Anodenspannung beträgt nur 35V. Die ersten Versuche sind fehlgeschlagen. Um hier weiter zu kommen, muss erstmal die Abschirmung gezimmert werden...Mal sehen wann es weiter geht, denn wenn man halbfertige Projekte nicht konsequent zum Ende führt, bekommt man diese niemals fertig.
Die Bezeichnung 1-V-[n] kannte ich noch nicht...wieder was gelernt.
Jetzt bin ich aber auch ein bisschen vom Thema abgewichen...
Also zurück zu SSB . Zurück zu den mickey mouse Stimmen. Denn so klingt SSB ! ...... ...............wenn das BFO- Signal noch nicht richtig justiert ist.