Selbstgebautes Mischpult Version 1.1 - eine Zusammenfassung
Hallo Zusammen!
In dem Thread „selbstgebautes Mischpult“ habe ich mit viel Hilfe der Mitglieder des Wumpus Gollum Forum ein Mischpult Marke Eigenbau entworfen und gebaut.
Für eure Unterstützung noch mal ein Herzliches Dankeschön!
Da ich am Anfang nur wenig Technik einbauen wollte und es später immer mehr geworden ist und es viele Änderungen gegeben hat, möchte ich hier eine Zusammenfassung beschreiben, damit jeder einen Überblick über das hat, was aus einem kleinen Projekt geworden ist.
Die erste Frage die sich stellt ist folgende: „Lohnt es sich heute noch, ein Mischpult zu bauen?“ Meiner Meinung nach ja: Man kann es nach seinen Vorstellungen bauen, es so anpassen wie man es gerne hätte. Ich habe mein Mischpult aus folgenden Gründen selbst gebaut:
1. Das Vorbild Pult aus den 70er Jahren existiert heute leider nicht mehr, Fotos davon fand ich einfach faszinierend – so etwas wollte ich auch haben und sagen können: „Das ist selbst gebaut!“
2. Auch heute ist es schwierig, ein Mischpult zu finden was zwei Mono Mikrofon Eingänge, zwei Stereo Plattenspieler Eingänge und 8 Stereo Line Eingänge hat. Die meisten Mischpulte haben 8 Mono Eingänge und 4 Stereoeingänge, das war mir zu wenig.
Der Aufbau:
Die Frontplatte besteht aus Aluminium, die Schlitze für die Flachbahnregler wurden mit einer Dekupiersäge gefräst, die Löcher mit der Standbohrmaschine mit Stufenbohrern gebohrt. Kleine Löcher kann man in Aluminium mit einer normalen Bohrer bohren, bis etwas 10mm Größe. Größere Bohrlöcher werden nicht rund, weil der Bohrer „frisst“. Deshalb besser mit einen Bohrer von ca. 6mm vorbohren und danach mit dem Stufenbohrer das Loch auf die richtige Größe bohren.
Wer nicht die Möglichkeit hat, eine Frontplatte selbst zu fräsen, kann diese auch bei Firmen bauen lassen. Es gibt Firmen, die sich auf Frontplattenbearbeitung spezialisiert haben.
Der technische Aufbau sieht folgendermaßen aus:
Das Eingangssignal geht von den Eingangsbuchse aus auf einen Vorpegelregler, danach auf einen Flachbahnregler, logarithmische Ausführung, 22 Kilo-Ohm. Bei den Mikrofon und Plattenspieler Eingängen geht das Signal erst über einen Vorverstärker und dann auf den Vorpegelregler.
Die Mikrofoneingänge haben zusätzlich Klangregler, bei den Stereo Eingängen sind diese nicht nötig, weil eine CD, Schallplatte usw. normalerweise ja schon fertig abgemischt ist.
Eine Stereoanlage hat ja auch nur eine Ausgangsklangregelung drin, bei mir ist diese im Verstärker, an dem das Mischpult angeschlossen ist.
Mit den Vorpegelreglern kann man jeden Eingang so anpassen, das später bei voll aufgezogenen Flachbahnreglern jeder Eingang gleich laut ist.
Von den Flachbahnreglern geht das Signal über 22 Kilo-Ohm Entkoppelwiderstände auf einen Knotenpunktverstärker. Von diesem Knotenpunkverstärker auf einen Masterregler und von dort aus auf den Ausgang.
Am Knotenpunktverstärker ist außerdem noch die Aufnahme Buchse angeschlossen. Technische Daten meines Mischpultes:
Eingänge insg. 14, 12 über Flachbahnregler, 2 extra Eingänge über Drehregler.
Davon: 2 Mono Mikrofon über DIN, Klinke od. XLR Buchse mit symmetrischen Vorverstärkern. 2 Stereo Plattenspieler über DIN Buchse 8 Stereo Line und die 2 extra Eingänge. 8 Chinch und 2 DIN Buchsen
Ausgänge:
1 regelbaren Stereo Master 1 regelbaren Mono Master 1 Aufnahme Ausgang über Chinch 2 Aufnahme Ausgänge über die 5 Pol Diodenbuchsen der Tonbandgeräte.
Instrumente:
1 Stereo VU-Meter, zeigt den Eingangspegel an. 1 Mono VU-Meter extern, zeigt den Pegel des Mono Masterreglers an.
Bauteile:
11 Operationsverstärker, 12 Transistoren, 50 Elkos, viele Widerstände, Dioden.
Betriebsspannung:
15 Volt DC, Knotenpunktverstärker, Phono Vorverstärker und Mikrofon Vorverstärker haben eine symmetrische Spannungsversorgung.
Hier ein Bild des Inneren Aufbau:
Viele Grüße Technikfreund.
Admin : 26.06.2012: Technikfreund berichtet, dass er an einem Neubau - als Version 2 - arbeitet und das Projekt gegebenenfalls im WGF gesondert vorstellen wird.
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Re: Selbstgebautes Mischpult - eine Zusammenfassung
Hallo Zusammen!
Hier mal ein Bild von der Frontplatte:
Ich suche noch Alu Knöpfe für die Drehregler, 6mm Achse, Madenschraube. In der Bucht gibt es nur teuer Einzelstücke oder Sortimente, die aber nicht die passenden Knöpfe enthalten. Die 3 gleichen Knöpfe kommen aus der Grabbelkiste der Radiobörse in Bad Laasphe, leider waren nicht mehr dabei.
Wenn mir jemand beim Finden einer Bezugsquelle helfen möchte, jederzeit gerne.
Re: Selbstgebautes Mischpult - eine Zusammenfassung
Hallo Technikfreund,
da steckt sicher richtig viel Arbeit drin. Willst Du noch Skalierungen an den Dreh- und Schiebe-Einstellern anbringen?
Ich staune, dass Du keine Brumm-Einstreuungen hast. Ich denke, die NF-führenden Leitungen sind abgeschirmt? Liegen die Aluplatten zumindest an Masse? Ist aber ansonsten ein recht freier Aufbau ohne abgeschirmtes Gehäuse. Was passiert, wenn jemand am Mischpult mit dem Telefon-Handy telefoniert oder der Funkamateur oder CB-Funker im Nachbarhaus senden würde? Ist eine HF-Verblockung vorhanden?
Re: Mischpult Marke Eigenbau - eine Zusammenfassung
Hallo Rainer!
Die Eingangs & Ausgangsleitungen sind geschirmte Dioden und Chinchkabel.
Farbverteilung der Leitungen:
Rot: Plus 15 Volt oder rechter Stereokanal,
Schwarz: Minus 15 Volt oder linker Stereokanal,
Blau: Masse
Gelb und andere Farben: Steuerung der Mikroschalter, Verbindung der Klangregelplatine zu den Potis
Die Aluplatten sind geschirmt, einfach ein Blaues Massekabel mit Lötöse an eine Schraube geklemmt.
Wenn ich den nachgeschalteten Verstärker weit aufdrehe und der Masterregler auch hochgezogen ist, habe ich ein minimales leises Rauschen in den Lautsprechern, es brummt nichts.
Beim Original Pult von 1970 waren Skalierungen angebracht, die hatten eine selbstgefräste Frontplatte, auf der eine maschinell gefräste Frontplatte mit Skalierungen befestigt war.
Vielleicht verpasse ich dem ersten selbstgebauten Pult eine maschinell gefräste Frontplatte, dieses wird zur Zeit gerade überarbeitet. U.a. sollen Vorpegelregler eingebaut werden.
Re: Selbstgebautes Mischpult - eine Zusammenfassung
Hallo Technikfreund,
vor vielen Jahren baute ein Kollege ein Mischpult ähnlich deinem.
Zur Beschriftung der Oberfläche setzte er ebenfalls Reibebuchstaben ein, die er anschließend mit Klarlack aus der Sprühdose überzog, um zu versiegeln. Die Alu-Oberfläche wurde vorher mit sehr feinem Sandpapier geschliffen und erhielt dadurch eine matte Ansicht.
Insgesamt sah das Ergebnis sehr überzeugend aus.
Viele Grüße Klaus
Admin : 26.06.2012: Technikfreund berichtet, dass er an einem Neubau - als Version 2 - arbeitet und das Projekt gegebenenfalls im WGF gesondert vorstellen wird.