[ Startbeitrag leer ] 0V1-MW-Synchron-Audion "Caroline" (neu erstellt)
[kpl. überarbeitet 2024-04-13] Hallo zusammen, Wer heute noch das Glück hat, wenigstens einen oder zwei Sender auf Mittelwelle empfangen zu können, steht als "Audion-Bastler" wahrscheinlich vor dem gleichen Problem wie ich:
Problem Empfangssituation Die Sender fallen schwach ein, das Signal ist nicht nur verrauscht, es wird vom Audion auch nicht richtig demoduliert und klingt verzerrt.
Eine Lösung liegt in der Anwendung des "Synchronempfangs": dabei wird das Audion über seinen Rückkopplungseinsatz hinaus betrieben, es schwingt also etwas. Dadurch schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: 1,: Die Gittergleichrichtung arbeitet verzerrungsfreier, weil jetzt ein Träger vorhanden ist. Es erscheint so, als wäre der Träger weniger moduliert, als er es in Wirklichkeit ist.
2. : Kurz vor dem Schwingungseinsatz ist das Audion zwar am empfindlichsten, jedoch tritt eine starke Abschwächung bei den Höhen auf, ganz besonders, wenn hochwertige Spulen verwendet werden, z.B. Topfkerne oder Spulen aus HF-Litze, die auf 14cm - 20cm Ferritstäbe gewickelt wurden. (In diesem Vorversuch wurde ein Ferritstab verwendet) Lässt man aber das Audion (etwas !) schwingen, verbreitert sich die Durchlaßbreite wieder.
Man erhält dadurch eine Klangqualität, die den Vergleich mit dem "Kommerzellen" nicht zu scheuen braucht.
Leider kann ein schwacher Sender das Audion nicht so gut mitziehen wie ein schwacher:
Frequenz-Feineinstellung Daher Frequenz-Feineinstellung, die als Permeabilitätsabstimmung mit 6mm-Messing-Röhrchen gemacht wurde: Durch die Anordnung der einzelnen Stäbe ist eine recht lineare Einstellung erzeugt, die Frquenz steigt, wenn die Stäbe der Ferritstabspule angenähert werden. Maßnahmen Frequenzstabilität Hohe Frequenz-Konstanz erhält man bei sehr schwacher Ankopplung des Audion-Kreises und Anwendung einer 2-Röhren-Schaltung, die erste Röhre kann neutralisiert werden (veränderliche Gitter-Anodenkapazität, "Miller-Effekt"): Die KW-Spule rechts (um 1960) soll einen weiteren Punkt zeigen: Die Temperaturabhängigkeit der Kreisspule. Die gezeigte Spule wurde seinerzeit fest auf Keramik gewickelt. Schaltung des letzten Versuchaufbaus: Erwärmung Netztrafo Verursacht über längere Zeit Heizspannung-Verringerung. Eine einfache Stabilisierung der Heizspannung brachte hier deutliche Verbesserung. Die Audionröhre sollte deshalb auch nicht unterheizt werden.
Audion-Kreis Einige Aspekte: Parallel-Kapaztät: Je größer gewählt, desto geringer Frequenzdrift bei Eingangskapazität Audion-Röhre (s. Beispielrechnung) Kreisspulen-Anzapfung: Eingangs-Kapazit Röhre wird transformatorisch scheinbar herabgesetzt Kopplung zum Rahmenkreis: Hier arbeite ich mit Rahmen im Dachgeschoß. Er entzieht dem Kreis Energie, ein Schwingloch entsteht durch Aussetzen der Rückkopplung, man dreht dann über den Sender, ohne ihn zu hören. die Rückkopplung ist entsprechend stark anzuziehen und wird entsprechend schwieriger einzustellen.
Es treten bei zu fester Kopplung Bandfilter-Effekte auf, der sogenannte "Doppelhöcker-Effekt" mit zwei Empfangsstellen.
Ergebnis des Versuches: Kreisspule unbedingt vor Erwärmung schützen. Versuche, Erwärmung zu kompensieren unbefriedigend
Die HF-Siebung zur ersten NF-Röhre muß gut sein, sonst Beeinflussung Frequenz bei Regelung (Hier über gleichgerichtete NF von der Endröhre)
Feineinstellung Frequenz mittels Hebel geht sehr gut und ist feinfühlg.
Verbund-Endröhren mit gemeinsamer Katode (hier PCL81) können zu Schwingungen bei sehr niedriger Frequenz führen, hier wurde der Katodenkondensator sehr groß (über 3000µF) gewählt, so dass die untere Grenzfrequenz der NF-Koppelkondensatoren viel höher liegt.
Gruß Jens
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Ich möchte auf einen Nebeneffekt aufmerksam machen, welcher bei den Synchronempfangsschaltungen zwangsläufig gegeben ist: Eingerastet auf einem starken Sender, ist die Oszillatorfrequenz = Empfangsfrequenz.
Mit anderen Worten, wir verfügen somit über eine Frequenzreferenz! Koppelt man diese über eine Trennstufe aus und gibt sie dann auf einen Frequenzzähler, erscheint diese im Display (+- 1 count). Mein Zähler hat keine besondere Langzeitfrequenzstabilität. Aber mit diesem Trick kann ich das ab und zu korrigieren.
Wenn man als Referenz die BBC Sender nimmt (693kHz und 909kHz), kann man sicher sein, dass das stimmt. Bei Radio-Caroline habe ich so meine Zweifel, weil das ein Privatsender ist....
für SSB-Empfang eignet sich ein Synchron-Audion nicht, da das 'Einrasten' des Oszillators bei SSB sehr störend ist (es gibt ja keinen Träger, auf den der Oszillator synchronisieren kann). Somit sollte für SSB-Empfang immer ein separater Oszillator verwendet werden, der durch das Empfangssignal nicht beeinflusst werden kann.
Mit geeigneten Kondensatoren (Keramik C0G und Luft-Drehko) und temperaturstabilen Eisenkernen sollte die Frequenzstabilität kein Thema sein.