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KW-Peilrahmen (Peilungen Charleston Radio International 5100kHz)
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12.04.24 18:29
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

12.04.24 18:29
basteljero 

WGF-Premiumnutzer

KW-Peilrahmen (Peilungen Charleston Radio International 5100kHz)

Hallo, jetzt darf leider offen über Peilversuche gesprochen werden, die im Jahr 2021 stattfanden.

Hintergrund ist, das Charleston International von den Behörden außer Betrieb genommen wurde.
Musik wie vor 100 Jahren, ein tolles Projekt.

Es wurde in kleinem Kreise natürlich über den Standort diskutiert, selbst wurden 2 Peilungen vorgenommen,
bei denen eine verhältnismäßig deutliche Richtung zu erkennen war.

Dafür wurde seinerzeit ein Peilrahmen gebastelt,
Die notwendigen Grundlagen fanden sich in einer alten Ausbildungsunterlage:
https://www.cdvandtext2.org/L-Dv-702-1-Heft-168.pdf

Es wurde aber entschieden, nichts darüber allgemein sichtbar zu machen, um den Standort des Senders
nicht im geringsten zu gefährden, selbst wenn die Vermutungan auch recht ungenau sein konnten.

Auf Anfrage erhielt ich heute freundliche Antwort, aus der ich nur den Standort wiedergebe, andere
Einzelheiten bekanntzugeben, das ist natürlich dem Betreiber des Senders vorbehalten.

"Schweizer Walliser Alpen"
ist hier mehr als ausreichend.

Je verrückter ein Projekt, umso mehr reizt es mich: Peilungauf große Distanz,
vielleicht erfährt man ja über Umwege irgendwann den ungefähren Standort des Senders...

Die benutzte Peilantenne sieht so aus:

Es wurde ein zusamenlegbar Rahmen mit zwei Windungen gebaut.
Dadurch liegt der Anschluß für den Empfänger symmetrisch in der Mitte, hier wird direkt die
Koax-Zuleitung zum Empfänger angeschlossen.

Der "Hochantenneneffekt" ist so sehr gering. Gepeilt wird immer mit einer Nullstelle, das heißt
eine Breitseite des Rahmens zeigt in die Sender-Richtung und wo die Empfangsspannung am geringsten
ist, in dieser Richtung liegt der Sender.
Es wurde ein Loch in den senkrechten Teil des Rahmenkreuzes gebohrt, der als "Kimme" dient.
Ein ausklappbarer und mittels 2 "nicht-dehnbaren" Schnüren Teil wurde am Ende mit einer hochstehenden
Schraube versehen als Korn Verlängerungspunkt ("Korn).

Es muß dann noch ein Peilort gefunden werden:
Keine großen Gebäude in der Nähe, keine Masten, welche sogenannte "Rückstrahlung" verursachen,
keine Drahtzäune usw.
Das ist hier am Standort eigentlich nur das Wattenmeer, und so bestand die Ausrüstung aus:
1.Peilrahmen
2."Kommerzieller" kleiner tragbarer KW-Röhrenempfänger ohne Schwundausgleich.
3.Bollerwagen
4.GPS-Navi
5.Zettel mit Wattlaufzeiten
6.Ausreichend Zielwasser

Zunächst wurde der GPS-Standort aufgenommen und die Zielmarke, die sich in möglichst
großer Entfernung befinden muß.
Die ersten Versuche wurden mit einem bekannten Sender in Dänemark vorgenommen.

links ist skizziert, wie sich die Wellen ausbreiten:
Es handelt sich um die reflektierte Raumwelle, die von der Ionosphäre reflektiert, auf die Antenne
fällt.
Hier liegt ein großes Problem:
Mal scheint die Richtung mehr links, mal mehr rechts zu liegen, mal ist das Ergebnis zweideutig.
Die Ergebnisse waren am Besten etwa gegen 09.00-10.00 Uhr morgens, die Zeiten in denen Peilung
möglich war, dadurch begrenzt. (Punkt 5.)
Der Rahmen verhielt sich wie ein Mittelwellen-Rahmen gegen Abend, wo seine Richtwirkung teilweise
nicht mehr festzustellen ist und die tagsüber sehr scharfe Nullstelle nicht mehr zu erkennen ist und in
eine falsche Richtung zeigt. ("Fehlweisung").

Aber unmittelbar vor dem Verschwinden von "Charleston international" auf 5400 kHz konnte
eine Richtung über mehrere Messungen intuitiv gemittelt werden.
An zwei Tagen muß das recht eindeutig gewesen sein, denn ich hatte nur diese als Doku aufbewahrt:


Die Auswertung ergibt jetzt folgendes Bild:

Die zweite Messung ist genauer:
Einmal ist das Peilziel weiter entfernt, dann ging noch der hiesige Sendemast auf Sendung, so daß
die Schnüre nachjustiert werden konnten.

Aber auch die Erste Peilung (Richtung Madesis, Italien) liegt mit etwa 110 kM Entfernung verhältnismäßig
nah am Peilziel.
Beide Peilungen liegen östlich des Peilzieles.
Der rote Kreis bezeichnet den Bereich, in dem der Sender zu vermutet worden wäre, wenn ein "Ost-West"-
Peilergebnis da gewesen wäre.
Wie man an der Tabelle sehen kann, wurde die Verlängerung der Richtung nur bis zum Bodensee
fortgführt. (Beobachtungen von Web-SDRs)


Es ist anzunehmen, dass die Schweizer Behörden auch noch die "Hühneraugen" zugedrückt haben, was
angesichts der besondern Randbedingungen bei dem Sender sehr verständlich ist.

Gruß
Jens

Zuletzt bearbeitet am 15.04.24 19:23

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Peilversuch_Bramming-Bergen_2021-06-24.jpg Peilversuch_Bramming-Bergen_2021-06-24.jpg (41x)

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