Erfassung und Beurteilung von Peilfehlern bei Raumwellenempfang....
Das Gesetz der großen Zahlen besagt, dass sich die relative Häufigkeit eines Zufallsergebnisses immer weiter an die theoretische Wahrscheinlichkeit für dieses Ergebnis annähert, je häufiger das Zufallsexperiment durchgeführt wird. Das heißt, der Einfluss von Messfehlern kann durch häufige Versuchwiederholungen reduziert werden. (so steht's geschrieben...)
In der Praxis bedeutet das, wenn ich einen Sender anpeile, dann erhalte ich unterschiedliche Peilergebnisse bedingt durch die Raumwelle. Durch vielfache Wiederholungen trägt man diese Werte zunächst in eine Tabelle ein. Mit viel Geduld und Ausdauer wird sich herausstellen, dass sich die Unsicherheit reduziert und eine Anhäufung auf einen eng begrenzten Wert konzentriert. Grafisch dargestellt erhalten wir dann annähernd eine „Gaußsche Normalverteilung“!
Nun bin ich kein Theoretiker, sondern Bastler vor dem Herrn der -mit etwas Aufwand- eine Bestätigung der Theorie sucht....
Mein schon vorgestellter Peilrahmen: link---- wurde mit einem GPS-Kompass erweitert. Damit sollte die magn. Missweisung kein Thema mehr sein. Weiterhin wurde zum besseren Auffinden des Peilminimums ein NF-Filter eingefügt. Der bereinigte 1kHz -Ton (ICF 2001D Stellung USB, Träger) wird gleichgerichtet und die gewonnene Gleichspannung auf den Vertikaleingang des Speicheroszilloskopes gegeben. Das alles steht abseits im Gartenhaus, ca. 3m von der Antenne entfernt.
Für meine Ohren ist eine Änderung der Tonhöhe viel besser zu erkennen, als eine Änderung der Lautstärke! Ich mache das mit einem „Voltage Controlled Oscillator“. Da ich den Rahmen mit der Hand bewege, werden die Tonhöhenschwankungen mit einem Bluetooth TX-RX auf den Kopfhörer übertragen.
Zur groben Orientierung in welcher Richtung sich der Rahmen befindet, dient ein mechn. gekoppeltes Potenziometer. Dieses gibt mir die nötige Spannung für die Auslenkung der X-Achse. Der Rahmen wird immer von Nord über Ost nach Süd (und wieder zurück) = 180° gedreht. Damit lassen sich alle Himmelsrichtungen erfassen, weil ja von beiden Seiten Empfang möglich ist.
Zum Eingewöhnen eine leichte Übung mit einer Station, deren Standort bekannt ist.
Um 09:15 Ortszeit den Sender Weenermoor auf 3995kHz angepeilt. Wider Erwarten konnte schon mit nur etwa 10 Peilungen ein deutliches Minimum sichtbar gemacht werden. Der Kompass zeigte die Richtung 18°, meine Einteilung auf dem Bildschirm NNO, was 22,5° entspricht. Der Unterschied kommt durch die nicht ganz genaue Eichung der X-Achse.... Kann man doch nicht meckern?
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Re: Erfassung und Beurteilung von Peilfehlern bei Raumwellenempfang....
Hallo Wolfgang,
es ist eigentlich unnötig zu betonen, dass professionelle Peilsysteme genau so verfahren. Es wird eine Häufigkeitsverteilung per Histogramm über die Zeit erstellt. Die übliche Mittelungszeit beträgt 20 Sekunden und die Peilhäufigkeit alle 20ms. Bei einer Einbindung in ein Netzwerk werden bei allen Stationen eindeutige Zeitmarken gesetzt und zusammen mit den beiden Werten für die Peilellipse zum Ortungsrechner übertragen. Der ideale und selten erreichte Zustand wäre eine strichähnliche Ellipse. Das andere Extrem wäre genau ein Kreis, wenn die Raumwelle exakt senkrecht auf die Peilantenne auftrifft. Die häufigsten Peilschwankungen sind +/-5 Grad, aber Werte über +/- 15 Grad keine Seltenheit.
Gruss Walter
Nachtrag: Einziger Unterschied ist bei dir das nachteilige Minimumpeilen und der Handbetrieb. Die Häufigkeitsverteilung ist aber invertiert sehr ähnlich.