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Sind beide Trafos gleich ?
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08.03.20 11:54
Mikesch 

WGF-Premiumnutzer

08.03.20 11:54
Mikesch 

WGF-Premiumnutzer

Sind beide Trafos gleich ?

Hallo zusammen.
Seit langen Jahren will ich mal wieder ein Verstärkerchen bauen. So zum wieder einarbeiten . Es ist ein Hybridgegentaktverstärker aus Kainka Röhrenprojekte 6-60 Volt. Da wollte ich euch fragen ob auf der Zeichnung der linke Trafo mit der Bezeichnung 2x115V/2x12V auch dem rechten Trafoschaltzeichen entspricht. Ich bin mir da unsicher. Der Trafonsoll als AÜ, wie im Plan zur Anwendung kommen. Verstärker mit höheren Spannungen sind wegen meinem Defi für das Herz tabu. Schönes WE. Gruss Mikesch.

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Trafo.jpg Trafo.jpg (271x)

Mime-Type: image/jpeg, 213 kB

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08.03.20 12:31
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

08.03.20 12:31
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Sind beide Trafos gleich ?

hallo,

ja die sind identisch.
Verwende Netztrafos als AÜ bitte nur in Gegentaktverstärkern, da sie keinen Spalt haben.

lG Martin

08.03.20 15:09
Mikesch 

WGF-Premiumnutzer

08.03.20 15:09
Mikesch 

WGF-Premiumnutzer

Re: Sind beide Trafos gleich ?

Hallo Martin. Danke für deine schnelle Antwort. Nun ist mir geholfen, was die AÜs betrifft. Eine andere Frage ist: Kann ich einen LED Netztrafo- Flachbauweise, dimmbar oder auch nicht dimmbar, z.B. 24V/50Watt , für den Bau eines Netzteiles verwenden ? Gruss Mikesch.

20.03.20 20:33
Mikesch 

WGF-Premiumnutzer

20.03.20 20:33
Mikesch 

WGF-Premiumnutzer

Re: Sind beide Trafos gleich ?

Hallo zusammen.
Für mein Verstärkerchenbau habe ich 2 grosse Trafos . 230V/24V 63VA. Richtige grosse Klötze . Sie laufen zur Zeit mit der kleineren PL504 Verstärkerversion zu meiner Zufriedenheit. Am Oszi konnte ich auch bei niedrigen Frequenzen keine Abflachungen feststellen. Meine Frage: Wären diese beiden Trafos von ihrer Grösse, Daten und Eisenmasse her eher als AÜ geeignet als die oben angeführten Flachtrafos 2x115V/2x12 V ? Bleibt gesund Freunde, wünscht euch Mikesch.

21.03.20 11:50
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

21.03.20 11:50
Reflex-Kalle 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Sind beide Trafos gleich ?

Hallo alle Mitleser,

alle grundlegenden Beziehungen eines Transformators ergeben sich aus dem Induktionsgesetz und das auf Transformatoren mit Eisenkern angewendet ergibt dann die sogenannte Transformatoren-Hauptgleichung

B= SQRT(2) * Ueff / (A * N * 2Pi * f)

B ist die magnetische Flussdichte im Eisenkern
A ist der magnetisch wirksame Eisenkernquerschnitt
N ist die Windungszahl der Wicklung
f ist die Frequenz der Wechselspannung Ueff

Da Primärwicklung von Netztrafos für eine Netzfrequenz von 50/60Hz und eine Netzspannung von 220V/2*115V so dimensioniert werden, dass die vom Kernmaterial maximal zulässige Flussdichte knapp erreicht wird, sind sie nur bedingt für Ausgangsübertrager geeignet, auch nur bedingt als Gegentakt-Übertrager.

Die Flussdichte steigt bei konstanter Wechselspannungs-Frequenz nämlich proportional mit der Spannung der Primärwicklung. Außerdem steigt die Flussdichte indirekt proportional mit sinkender Frequenz der zu transformierenden/übertragenden Wechselspannung. Dem entsprechend bräuchte man eine Gegentakt-Endstufe mit niedriger Betriebsspannung, um nicht die maximale Flussdichte im Netztrafokern zu überschreiten und um gleichzeitig eine untere Grenzfrequenz kleiner als 50/60Hz zu erhalten. Die maximal zulässige Flussdichte im Kern wird durch dessen Kernmaterial bestimmt und darf nicht überschritten werden, ohne dass der Trafo/Übertrager seine transformatorischen Eigenschaften verliert.

Bei Eintakt-Enstufen kommt die Vormagnetisierung durch den Gleichstromanteil der zu übertragenden Wechselspannung hinzu, die bereits bei ein paar 1...10mA zur Kernsättigung führt, womit die transformatorischen Eigenschaften begrenzt werden oder gar ganz verloren gehen. Die insbesondere bei Ringkern-Netztrafos, da übliche UI/LL/EI/M-Kerne immer einen gewissen, wenn auch sehr kleinen, Luftspalt haben. Nur mit einem entsprechend großen Luftspalt kann man den Auswirkungen einer Vormagnetisierung des Kernes entgegenwirken.

Zusätzlich wird die untere Grenzfrequenz durch die Induktivität der Primärwicklung begrenzt. Außerdem zeichnen sich gute Ausgangsübertrager durch eine sehr feste Kopplung von Primär- und Sekundärwicklung aus, die maßgeblich die obere Grenzfrequenz bestimmt und dann durch miteinander verschachtelte Wicklungen erreicht wird. Dies wäre nur bei Ringkern-Netztrafos gegeben, üblicher Netztrafos mit UI/LL/EI/M-Kernblechen und insbesondere fast vollkommen getrennte (Kammer-)Wicklungen nicht gut gegeben.

Wie man aus der Transformatoren-Hauptgleichung erkennt, gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen übertragbarer Leistung und Kern(querschnitt) weil nur die Spannung und nicht auch gleichzeit der Strom in der Gleichung enthalten ist. Die Leistungsbegrenzung wird nur durch die in Wärme umgesetzten Verluste und da hauptsächlich durch die ohmschen Verlustleitsungen der Wicklungen sowie der Abführbarkeit der Verlustleistungswärme bestimmt. Deshalb gibt es kleine Trafos für hohe Leistungen und Kurzzeitbetrieb oder extra (öl)gekühlte Leistungstrafos bei der Energieversorgung.

Gruß

(Reflex-)Kalle

21.03.20 12:58
HB9 

WGF-Premiumnutzer

21.03.20 12:58
HB9 

WGF-Premiumnutzer

Re: Sind beide Trafos gleich ?

Hallo zusammen,

es gibt noch einen Grund, warum Netztrafos als Ausgangsübertrager nicht ideal sind:
Das Trafoblech der Kerns ist elektrisch relativ gut leitdend und somit werden Wirbelströme induziert. Damit diese für den angedachten Zweck nicht zu gross werden, wird der Trafokern bekanntlich mit gegeneinander isolierten Blechen gebaut, um den Pfad für Wirbelströme zu unterbrechen. Bei grösseren Netztrafos kann man die über dem Blechpaket induzierte Spannung gut messen, sie kann ohne Weiteres 0.5..1V betragen. Daher ist es eigentlich keine besonders gute Idee, den Netztrafo mit den üblichen Befestigungswinkeln ohne Isolation auf ein Metallchassis zu schrauben, da so Brummströme im Chassis fliessen.

Um die Netztrafos nicht unnötig zu verteuern, sind die Bleche relativ dick und auch die Isolation ist nicht immer perfekt, insbesondere wenn das Blechpaket mit Schrauben oder gar Schweissnähten zusammengehalten wird. Je höher die Frequenz ist, um so grösser werden die inuzierten Wirbelströme bei gegebener Blechdicke. Da diese Wirbelströme nichts anderes bedeuten als einen Widerstand parallel zur Primärwicklung, geht so ein Teil der Audio-Energie verloren, je höher die Frequenz, umso mehr. Daher werden Audio-Trafos mit viel dünnerem Blech oder auch mit Ferritkernen gebaut. Je nach Qualität des Eisens spielen auch die Ummagnetisierungsverluste eine Rolle, diese steigen ebenfalls proportional mit der Frequenz.

Für Experimente mit Röhren-Gegentaktstufen sind Netztrafos aber durchaus empfehlenswert, da recht preiswert, gut erhältlich und dank verschiedenen Sekundärspannungen auch für fast alle Übersetzungsverhältnisse verfügbar.
Das Problem der Vormagnetisierung bei Eintakt-Endstufen kann übrigens gut entschärft werden, indem man entweder wie für eine Gegentakt-Endstufe einen Trafo mit 2 Primärwicklungen (oder Mittelanzapfung) verwendet und an Stelle der 2. Röhre einen Widerstand verbaut, so dass derselbe Strom wie durch die Röhre fliesst (Verlustleistung beachten). Alternativ kann man diesen Korrekturstrom auch auf der Sekundärseite fliessen lassen, wenn das Übersetzungsverhältnis und die korrekte Polarität beachtet wird. Der Widerstand liegt signalmässig parallel zur Röhre und verheizt somit einen Teil der Ausgangsleistung, allerdings recht wenig, bei einer EL84 vielleicht 10%, das merkt man kaum. Bei Trioden ist er bedeutungslos, da der Innenwiderstand der Röhre viel kleiner ist als der Widerstand.

Gruss HB9

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