in den letzten paar Tagen hatte ich mal wieder mehr Zeit zum Basteln. Vor einiger Zeit habe ich einige DDR-Röhrenradios bekommen, darunter auch zwei Sekretär von Stern Radio Sonneberg. Äußerlich waren beide noch in gutem Zustand, innerlich aber schon halb verrottet, mit Fehlteilen, verbrannte Bandfilter und ähnliches. Kurzum ich habe aus 2 Radios wieder eines in den (spielenden) Originalzustand versetzen können. Vom Organspender aber war aber nicht mehr viel übrig, es diente daher als Bastelgrundlage.
Mein Ziel war es wieder UKW Empfang zu haben. Da ich mit der Mittelwelle nicht mehr viel anfangen kann, ich höre lieber Kurzwelle, musste auch ein KW-Bereich her, die Spulen dazu fanden sich noch im Tastensatz. Aufgebaut habe ich den Empfänger mit einem IC, Bezeichnung A4100D, ein DDR-Typ des TDA4100. Das IC war bis vor kurzem noch bei Conrad für 10Cent/Stück erhältlich. Alternativ wäre ein Aufbau auch mit A225D (TDA 1047) und A281D (TAA981) gegangen, diese sind in ählicher Preislage vielerorts zu finden. Den originalen AM-Dreko habe ich ausgebaut und durch einen RFT-Tuner 4413 ersetzt. Der alte AM-Dreko kommt ins Lager, er wird sicher irgendwann mal noch gebraucht. Der Tuner passte jedenfalls wunderbar zum Chassis und ließ sich schnell montieren.
Die Endstufe sollte, im Gegensatz zum Frontend des Radios, in alter Röhrentechnik umgesetzt werden. Vor kurzem fiel mir ein größerer Bestand der ECL113 in die Hände, deshalb habe ich mich für diese Röhre entschieden. Sie bringt schon bei relativ geringer Anodenspannung ordenliche Lautstärke, macht hier in diesem Gerät also ordentliche Schwingungen. Einen Heiztrafo musste ich für den ehemaligen Alstromer natürlich noch besorgen, dieser wurde seitlich an Stelle des ehemaligen Selengleichrichters montiert.
Das Gerät spielt jetzt auf UKW 87.5 - 104 MHz, KW 49m - 19m, und TA. Auf der "Klaviatur" wäre noch die Möglichkeit gegeben einen Bluetoothempfänger oder ein DAB-Modul zu schalten. Aber diese Idee will ich schnell aus dem Kopf streichen, wer meine anderen Bastelsachen kennt, der weiß das ich bei der Aufrüstung keine Rücksicht kenne. ;-)
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immer lohnenswert die Erhaltung dieser Geräte. Einen kleinen Jalta habe ich auch. Mit einem FM Transmitter dudelt bei mir auch Tammy Wynette über das Röhrenradio. Der Transmitter liegt irgendwo in der Nähe und es funktioniert sehr gut.
Opa.Wolle:Aber, wo bleibt das Magische Auge, das Loch muß noch gestopft werden?!
Da kommt eine hell leuchtende blaue LED rein. Gegebenenfalls feldstärkeabhängig helligkeitsmoduliert.
Viele Grüße. Wolle.
Schämen sollten sich die Menschen, die sich gedankenlos der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben, als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. Albert Einstein zur Eröffnung der Internationalen Funkausstellung 1930.
ja das Loch muß noch gestopft werden. Aber nicht mit einer blauen LED. Im Radiobastlerforum gab es mal eine längere Diskussion über den Nachbau von magischen Augen mittels grüner LEDs. In dieser Richtung werde ich mal etwas experimentieren. So eine EM80 muss doch diskret nachbaubar sein?
Eine diskret aufgebaute EM80 könnte recht aufwändig werden, ist aber machbar. Mein Vorschlag blaue LED war etwas ironisch gemeint, weil heute wohl alles blau leuchten muss. Das gilt für die Betriebsanzeige des Fernsehgerätes genauso, wie für die Anzeige Betrieb/ standby für mein Heizkissen, welches übrigens auch ein Schaltnetzteil enthält.
Mit vielen Grüßen. Wolfgang.
Schämen sollten sich die Menschen, die sich gedankenlos der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben, als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. Albert Einstein zur Eröffnung der Internationalen Funkausstellung 1930.
du hast Recht das es schwierig wird. Während ich die Ansteuerungsungsseite bequem hinbekomme, habe ich ernsthafte Probleme mit LEDs (rund, rechteckig, SMD oder normal) einen ordentlichen Fächer hinzubekommen. Im Radiobastlerforum wurde ein 3D Drucker genutzt, um eine Halterung für LEDs eines richtig runden magischen Auges herzustellen, die Ergebnisse sprechen dort für sich. Aber ein rundes Auge ist halt kein Fächer einer EM80!
Ich werde das Problem jetzt so angehen da ich mit LEDs nicht weiterkomme. Im Internet habe ich mir für weniger als 5 EUR ein 0.96 Zoll großes farbiges OLED bestellt. Auf einer also fast Zoll großen Fläche lässt sich mit 65000 Farben und einem Mikrokontroller sicher ein mehr als brauchbarer Fächer zeichnen. Sicher kann man so ein Display auch für ein magisches Band oder rundes Auge nutzen.
Der Weg, einen Fächer über eine OLED - Matrix zu realisieren, könnte zum gewünschten Ergebnis führen. Zu einer originalgetreuen Nachbildung des Fächers brauchst Du nur zwei Farben, ein helles und ein dunkles Grün. Bleibt das Problem der Programmierung eines Mikrocontrollers. Ich wünsche Dir hierbei viel Erfolg und würde mich über weitere Berichte freuen.
Mit vielen Grüßen. Wolfgang.
Schämen sollten sich die Menschen, die sich gedankenlos der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben, als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. Albert Einstein zur Eröffnung der Internationalen Funkausstellung 1930.
nachdem die Post ein paar Umschläge mit Elektronik aus Fernost für mich hatte, geht die Bastelei weiter. Als erstes habe ich versucht die Displays überhaupt mit einem Mikrokontroller, in meinem Fall ein ATMega328 auf einem Arduino Nano Board, anzusprechen. Das geht recht leicht, es müssen nur 4 Leitungen verbunden werden.
1.) 3.3V als Versorgungsspannung für das Display (kommt vom Prozessorboard) 2.) Masse 3.) Eine Taktleitung für die Datenkommunikation "Clock" 4.) Eine serielle Datenleitung die die Daten im Takt der "Clock" zum Display schreibt.
Das Kommunikationsprotokoll ist I2C (gesprochen: I-Quadrat-C) und dafür gibt es ja vordefinierte Bibliotheken in der Arduino-Entwicklungsbibliothek.
Arduino Nano mit OLED. Es läuft das Beispielprogramm der Adafruit GFx-Bibliothek.
Um nun in einer Art Hochsprache mit Direktiven (SetzePunkt, ZeichneKreis usw.) etwas zeichnen zu können, benötigt man noch Hilfe einer Grafikbibliothek. Diese Hilfe bekommt man mit der Adafruit-Gfx-Erweiterung. Sie ist ebenfalls Bestandteil der Arduino-Entwicklungsumgebung. Da mir keine mathematische Funktion für einen magischen Fächer einer EM80 bekannt ist (eine EM84 ist hingegen ja leicht berechenbar) versuche ich das Problem mit Hilfe der Sprite-Programmierung zu lösen. Vielleicht erinnerst sich noch jemand an die Zeit von C64 und Amiga? So wirds gemacht: https://www.c64-wiki.de/wiki/Sprite
So mein Prototyp ist fertig. Er besteht aus einem Basismodul für mehrere LED-Bildschirme und zum Einstecken in eine Röhrenfassung. Die Betriebsspannunng für alle Komponenten (Prozessor, OLED, Operationsverstärker usw.) wird aus der AC-Wechselspannung für die Heizung gewonnen.
Mittels genormter steckbarer LED-Module lassen sich Schirmbilder sämtlicher magischer Augen simulieren, die passenden Kenndaten werden vor der erstmaligen Benutzung über USB in das Basismodul geladen. Die Schirmbilder für EM1,EM3,EM34,EM11, EM83 und EM84 werden in Echtzeit berechnet. Fächer wie die EM80, EM85 usw.... werden über im Speicher abgelegte Sprites simuliert.
Leider hat mein Fotoapparat einige Probleme die Farbe einer OLED richtig abzubilden bzw. habe ich irgendwie den Weißabgleich verstellt. Die Farbe des Fächers entspricht in Wirklichkeit einem tiefen Giftgrün/Türkis wie man es von neuen Röhren her kennt.
Von den Baukosten her würde so ein Nachbau in Kleinserie um die 10-15 EUR kosten. Dies lohnt sich im Fall einer EM80 vielleicht noch nicht, aber andere wesentlich teuere Röhren können ja ebenfalls simuliert werden. Der hiesige Aufbau ist noch ein Hybrid aus SMD und THT-Bauteilen und lässt sich noch deutlich verkleinern und dann mit etwas Geschick sogar in eine alte leergeräumte Röhre einbauen.