Derzeit bin ich dabei eine Ferritantenne für den VLF/LF Bereich zu bauen und testen. Dazu auch entsprechenden Verstärker, aber das ist anderes Thema. Die Antenne selbst ist fast fertig (siehe Bilder), aber mir fehlt nun das KnowHow bezüglich Abschirmung. Die Abschirmung soll z.B. als Alufolie über das Papprohr (D=80mm) aufgebracht werden und die Wicklung möglichst wenig beeinflussen. Grundlagen dazu sind mir bekannt.
Nach umfangreicher Informationssuche darüber, kann ich nur sagen, dass ich bislang zwar viele "Infos" gefunden habe, aber nicht wirklich überzeugende Informatioinen dazu. Wie leider oft bei Antennen scheint auch bei der Abschirmung des E-Feldes bei Ferritantennen eine "sehr große Meinungsvielfalt" vorhanden zu sein. Meinungen die sich auch völlig widersprechen...
Ich bin sehr interessiert an PRAXISberichten und an seriösen Literaturhinweisen zum Thema Abschirmung. Falls jemand zweckdienliche Hinweise liefern kann, wäre ich sehr dankbar.
Selbstverständlich fliesen etwaige Ergebnisse meiner Studien (= Basteleien) wieder zurück um allen zu Gute zu kommen.
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so ganz verstehe ich das Problem nicht. Natürlich sollte die Abschirmung einen gewissen Abstand zur Wicklung haben. Und selbstverständlich muss man die Verstimmung durch die Abschirmung berücksichtigen, was aber durch simple Messung der Induktivität erfolgen kann. Wenn die Frage in Richtung: "Wie muss der Schlitz beschaffen sein", dann kann ich nur antworten: Ist unwichtig, es muss aber eben ein Schlitz sein. Sonst erfährt die Ferritantenne einen magnetischen Kurzschluss. Da sollte man schon ein Rohr nehmen, sonst ist die Konstruktion nicht stabil.
In der Anlage ist mein erster Versuchsaufbau zu einer Kleinserie an Empfängern zu sehen für die Langwelle DWD Pinneberg 147,3 kHz. Die technischen Details kann ich nicht mehr finden. Der Aufkleber ist beschriftet mit: primär 157 Windungen = 1,717 Meter, mit Schirm 823µH, sekundär 14 Windungen für das Koaxkabel 50 Ohm.
dass Du unterschiedliche Meinungen zur richtigen Abschirmung des elektrischen Feldes bei der Ferritantenne findest, ist nicht verwunderlich. Warum? Weil es hier eben mehrere Wahrheiten gibt.
Die Empirik bringt manchmal andere Ergebnisse, als die Theorie voraussagt.
Beispiel: Ich hatte ein Abschirmrohr mit und ohne "Kurzschluß" (also mit Langschlitz in der Schirmung) bei unterschiedlichen Abständen zur Spule getestet. Und siehe da: Bei manchen Sendern war die eine Konstruktion besser, bei anderen Sendern eben die andere Konstruktion. Trotzdem ist die Schlitz-Variante zumeist die richtige. Auch die prozentuale Abdeckung kann eine Rolle spielen.
Auch Du wirst ohne Versuch und Irrtum keine optimale Lösung für Deine Antenne und Deinen Antennenstandort finden oder vielleicht doch .
ich habe für meine Ferritantennen (Mittel- und untere Kurzwelle) Käfige aus Alulochblech gebogen. Dabei bleibt die untere Seite komplett offen. Das ist ein Riesenschlitz. Die Abschirmung von unter erledigt das Gehäuse des Empfängers. Die Wirkung dieser Abschirmung vor dem Elektrosmog ist, jedenfalls in meiner Empfangssituation, ganz außerordentlich. Die Richtwirkung entspricht in etwa einer Acht, d. h. mit 2 Maxima und 2 Minima, beide gleich stark ausgeprägt.
Bislang scheint die sich Schlitzvariante als Standard herauszustellen (aber mit Anmerkung von Rainer).
Warum ich überhaupt die Schirmung als "Problem" ansehe ist nicht die Verstimmung, sondern die Reduzierung der Empfindlichkeit. Manche Autoren berichten da von keinesfalls zu vernächlässigbaren Werten. Je nach Methode der Abschirmung (Blech mit Schlitz, Gitter, Flachbandkabel spiralförmig, kammförmig verzahnte Streifen usw.) scheint es erhebliche Unterschiede in der Reduzierung der Empfindlichkeit zu geben!
Noch etwas ist mir aufgefallen. Auch in den Antworten oben: Seitlich (Stirnseiten) fehlt die Abschirmung. Was ist der Grund? E-Feld 90° auf magnetischem Feld?
Ich werde selbstverständlich selbst experimentieren und messen, aber dennoch versuche ich bei meinen Projekten immer verfügbare Literatur und die Meinung von klugen Köpfen und erfahrenen Praktikern in meine Überlegungen zu integrieren. Daher auch weiterhin: Wenn jemand noch Ideen dazu oder Literaturhinweise (Internetlinks) hat, bitte um Beitrag.
nach meiner Erfahrung darf die Abschirmung nicht ganz dicht, also hautnah an der Wicklung liegen, weil dies die Güte herabsetzt. Ich hatte die Ferritantenne damals mit meinem Elektroinstallationsrohr und Alufolie umgesetzt.
Vielen Dank für Eure Anregungen. Ich sollte diese für meine DCF77-Uhr umsetzen, da der Empfang hier doch etwas schwächelt. Es ist immer gut zu wissen, was in Deutschland gerade die Uhr schlägt
nach meinen bisherigen Versuchen leidet die Empfindlichkeit durch die Abschirmung gegenüber der magnetischen Komponente der Ausstrahlung keineswegs, aber das elektrische Feld wird stark ausgebremst, was ja auch damit erreicht werden soll. Betreibt man die Antenne ohne Abschirmung, so ändert sich die Richtcharakteristik etwas. Das Maxima in der einen Richtung wird etwas größer. Auch ich bin der Meinung, dass sich die Güte der Anordnung verringert, wenn die Abschirmung sehr dicht an die Spule reicht. Ansonsten hat Rainer schon alles gesagt. Es gibt sicher kein allgemein gültiges Rezept. Hier ist ausprobieren angesagt. Grundsätzlich aber gilt; ein großer Ferritstab ist einem kleineren überlegen.
das Güteproblem wird auch abhängig davon sein, wie man die Antenne betreiben will: breitbandig oder resonant/schmalbandig. Gerade im Lang- und Längstwellenbereich mit dem hohen Geräuschspannungspegel bis 20dBµV/m muss man nicht unbedingt resonant sein.
Hallo, ich habe meinen VLF - Vorverstärker vollsymmetrisch ausgeführt, was eine Schirmung entbehrlich macht. Das ist natürlich problematisch, wenn der Eingangsschwingkreis abstimmbar sein soll. Für meinen 17,2 kHz Festfrequenzempfänger funktioniert es aber sehr gut.
@Volker: Güteminderung durch zu geringen Abstand Abschirmung-Spule. Bei mir ca. 2,5 cm Abstand rundherum. Zuwenig?
@Jürgen: Empfindlichkeit nicht durch Abschirmung verringert. Das klingt gut! Hatte in der Literatur/Webseite Verluste (6 dB; nur H-Feld) dadurch beschrieben gefunden (muss ich erst wieder raussuchen). Eigene Experimente folgen.
@Walter: Güte <--> resonanter oder breitbandiger Betrieb Meine alte 1,7m Schleife habe ich bisher breitbandig betrieben. Mit der neuen Ferritantenne möchte ich auch resonant experimentieren (Abstimmung per variablem Gyrator).
@Ingo: Symmetrische Anordnung. Guter Hinweis. Daran habe ich auch schon gedacht. Meine Schleifenantenne betreibe ich so. Ferritantenne derzeit nicht dafür konzipiert.
Jetzt sind einmal eigene Experimente angesagt...
P.S.: in den Fotos der Ferritantenne oben habe ich zwei Fehler in der Beschriftung entdeckt: Die Windungszahl ist korrekt 545 Wdg.