am Sonntag, 30.6. ist 'Alexandersondagen' in Grimeton. Traditionellerweise wird an diesem Tag der alte SAQ-Alexanderson-Maschinensender angeworfen und eine halbstündige Nachricht verbreitet auf die viele wieder warten werden.
Ich habe schon mal meine beiden Empfänger (http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...55_68_6.html#53) entstaubt, um sie auf den Empfang der nächsten SAQ-Aussendung vorzubereiten. Weil ich zwei Empfänger mit zwei Antennensystemen gleichzeitig betreibe, gibt es immer ein kleines Problem. SAQ leitet seine Sendungen mit Einstellarbeiten am Sender immer ca. eine halbe Stunde vor Beginn der offiziellen Aussendung ein. In dieser Zeit muß man seine Empfänger richtig eingerichtet, genau abgestimmt und auf Fehler überprüft haben. Bei zwei Empfängern gleichzeitig betrieben, ging es dabei immer etwas immer etwas hektisch zu. Besonders wenn wie hierorts, 1000km landeinwärts, der SAQ-Sender nur gerade soeben über dem Rauschen zu hören ist.
Rechtzeitig für diesmal habe ich mir daher selber einen kleinen 'SAQ-Sender' aufgebaut mit dem ich alle Einstellungen in Ruhe vorher ausführen kann. Recht praktisch auch für den Fall, daß man zur Sendezeit etwas wichtigeres zu tun hat und die Anlage samt Aufzeichnung zeitgesteuert einschalten will.
Um aufkommenden Bedenken gleich vorzubeugen: der 'Sender' ist so schwach, daß er außerhalb meiner eigenen vier Wände nicht mehr wahrnehmbar ist bzw. untergeht im allgemeinen PLC-, Energiesparlampen-, Schaltnetzteil-, etc.-Störpegel.
So ganz einfach wie zunächst gedacht, erwies sich das Vorhaben nicht. Meine beiden Empfänger arbeiten schon 'HF'-seitig mit der geringen Bandbreite von 17200 +/-40Hz. Der Sender sollte daher eine Frequenzgenauigkeit von 17200 +/-4Hz haben. Inklusive Temperaturdrift in einem Temperaturbereich von 20°C +/-10°C. Quarzgenauigkeit wäre gut, aber geeignete Quarze müßte man sich anfertigen lassen. Eine zeitgenössische Lösung wäre die Verwendung von programmierbaren Quarzgenerator-Bausteinen. Auch da wird man alles in allem nicht unter 50 Euro; wegkommen. Das war mir dann aber zuviel für ein kleines Bastelprojekt aus der Bastelkiste.
Ich habe deshalb erstmal einen konventionellen Oszillator gebaut. Allerdings mit möglichst guten stabilen Bauteilen. Aus praktischen Gründen, aber auch aus Gründen einer ungestörteren Stabilität wurde der Oszillator auf einer eigenen kleinen Streifenleiter-Platine aufgebaut. In der Bastelkiste fand sich noch eine abgleichbare Spule mit Glockenkern und einer Induktivität von ca. 0.9mH. Damit und mit drei Styroflexkondensatoren ließ sich ein einfacher (Colpitts-)Oszillator für die Frequenz 16 x 17200 Hz = 275.2kHz aufbauen. Bei dieser Frequenz ist es leichter, eine gute Frequenzstabilität zu erreichen als bei der Grundfrequenz von 17.2kHz.
Auf den Oszillator folgt dann noch eine separat aufgebaute 'Leistungsendstufe'.
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was denkst Du....? Macht es eigentlich Sinn einen Detektorversuch zu wagen?
Ich könnte eine Spule auf einen fetten Ferritkern / Platte wickeln und eine Festabstimmung mit meinem Mess- Sender auf 17,2kHz vornehmen.
AL- Wert von 680nH/W² . Unglaubliches Teil. Herkunft unbekannt. Bestimmt 1,5 Kilo schwer.
Einen russ. Drehko mit 1nF könnte ich in Kombination mit einem Festkondensator zur Feinabstimmung nutzen.
Welches Signal ist mit dem Kopfhörer zu erwarten? Könnte eine Antennenverlängerungsspule nützlich für meine doch zu kurze L- Antenne sein? Lambda = 17,4km Ich bin mir da nicht sicher, denn am Zeitzeichensender DCF77 Deutschland, Mainflingen 77,5 kHz bin ich gescheitert.
joeberesf:Hallo Heinz, was denkst Du....? Macht es eigentlich Sinn einen Detektorversuch zu wagen?
ich denke, daß Du mehrere Probleme lösen mußt.
joeberesf:Welches Signal ist mit dem Kopfhörer zu erwarten?
Zunächst ist ein üblicher Detektorempfänger ebensowenig wie ein normales AM-Radio in der Lage, die Aussendungen von Sendern wie SAQ hörbar zu machen. SAQ arbeitet wie auch im Amateurfunk üblich mit sog. A1A-Modulation (s.Wikipedia --> Modulationsart). In früheren z.B. Amateurfunkempfängern, die eine Gleichrichterdiode zur Hüllkurvendemodulation besaßen, behalf man sich zur Hörbarmachung von A1A-Zeichen (Morsezeichen) mit einem sog. BFO. Das war ein Hilfsoszillator, der die Gleichrichterdiode umfunktionierte zu einem Mischer, der dann die getaktete HF bzw. ZF in den NF-Bereich heruntermischte und sie so hörbar machte. Etwas ähnliches würdest Du auch benötigen.
Dein zweites Problem wird die Empfindlichkeit sein. Ich benutze hier für einen meiner Empfänger auch eine abgestimmte Ferritantenne aus mehreren Stäben. Deren Signal muß ich aber noch erheblich verstärken.
Als abgestimmte Empfangsantenne würde sich m.E. Deine Ferritplatte schon eignen. Nur die Signalverarbeitung dahinter geht eben nicht nach Art eines Detektorempfängers.
mir war schon klar, dass ich das gesendete Signal mit einem Detektor nicht dekodieren kann. Es ging mir bei meiner Frage eher um den Empfang der 17.2kHz Trägerfrequenz. Also nur um den Nachweis des Empfangs! Bei DRM z.B. gibt es ein starkes Rauschen im Detektorhörer zu hören. Auch auf dem 75m Band gibt es ja einiges zu empfangen......undefinierte Geräusche....die sich in meinem Weltempfänger (100kHz-30Mhz) mit integriertem BFO, auf dem SSB entschlüsseln lassen. Etwas fippsig einzustellen...aber funktioniert. Also irgendein Geräusch auf 17,2kHz wäre schon ein Erfolg...so meine Idee!
Kannst Du Dir vorstellen einen NF- Frequenzgenerator, am Detektor, als....Hilfsoszillator einzusetzen? Die Empfindlichkeit ist natürlich das entscheidene Problem. Da sieht es ohne Verstärkung ...mau aus. 200KW Sendeleistung auf MW sind für den Detektorempfang eigentlich ab 21:00 ziemlich .
...aber Detektor bei 17.2kHz, sollte wohl eher mit 1 MW oder mehr abgestrahlt werden. Ich könnte ja auch mal kurz 2,2km Landraht spannen um eine entsprechende Antenne zu haben. Die Ferritplatte hätte ich nicht für Ferritantennenempfang vorgesehen. Eher um den hohen AL- Wert für eine nicht so hohe Windungszahl zu nutzen. 150W = 15,3mH. Lustig diese niedrigen Frequenzen, die sich über Berg und Tal schlängeln und sogar in Wasser eindringen können.
Sag` mal?? 17kHz.??.. Kann man da in der Nähe des Senders nicht mit dem Ohr etwas wahrnehmen? Luftschwingungen durch Vibration der Antennenanlage? Also ich nicht.....aber vielleicht ein frisches Ohr..
wer nicht gern selbst wickelt - eine einfache Antenne, die ich sehr erfolgreich nutze erhält man, wenn man aus einem alten Farbröhrenmonitor oder Farbfernseher die Entmagnetisierungsspule entnimmt und ihr eine geeignete Kapazität parallelschaltet, um sie auf 17,2kHz abzustimmen (bei mir einige 10 nF). Dahinter kommt bei mir noch Verstärker, Umsetzer auf 4 MHz und Weltempfänger. Anfangs hatte ich einen sehr dicken Ferritstab (russ. Militärtechnik) genutzt, die Entmagnetisierungsspule empfängt erheblich besser.
joeberesf:Hallo Heinz, Kannst Du Dir vorstellen einen NF- Frequenzgenerator, am Detektor, als....Hilfsoszillator einzusetzen?
das sollte schon funktionieren. Ich mache bei meinem Eigenbau-SAQ-Empfänger auch nichts anderes. Ich benutze zwar keine Diode als Mischer und verstärke das Antennensignal noch etwas, aber das ist im Prinzip unwichtig.
joeberesf:Die Empfindlichkeit ist natürlich das entscheidene Problem. Da sieht es ohne Verstärkung ...mau aus.
Das ist richtig. Solltest Du Dich doch entschließen, Deine Ferritplatte als Empfangskreis und gleichzeitig Antenne einzusetzen, so könntest Du an Deinem Standort mit einigen µV, vielleicht einigen 10µV Signal am Kreis bei 17.2kHz rechnen. Die von Ingo vorgeschlagene Antenne liefert vielleicht noch etwas mehr Signal. Der Mischvorgang mit Diode kostet dann nochmal einige dB.
Du könntest Deinen RC-Generator auf z.B. 18kHz einstellen und ihn so lose ankoppeln, daß der Eingangskreis nicht allzu stark bedämpft wird. Der Strom durch die Diode sollte zwischen Null und mindestens 1mA im 18kHz-Takt variieren. Danach hast Du ein 800Hz-Signal im µV-Bereich mit viel Rauschen und natürlich einem starken alles überdeckenden 18kHz-Anteil.
Mit Deinem Röhrenverstärker könntest Du dieses Signal verstärken und als .wav aufzeichnen. Dabei den 18kHz-Anteil z.B. durch ein einfaches RC-Glied am Ausgang des Verstärkers mit einer Grenzfrequenz von 1 kHz dämpfen. Am Rechner ließe sich dann der Bereich um 800Hz schmalbandig mit einem digitalen Filter - Bandbreite ca. 100Hz - ausfiltern. Im Resultat sollte das SAQ-Signal zu ahnen sein... :-) . Alles nicht ganz unaufwendig.
Testen ließe sich die ganze Anordnung mit einem provisorischen 'SAQ-Sender'. Einige bis einige 10 Windungen CuL um einen Pappkarton gewickelt und in Serie mit 4 Ohm an einen beliebigen NF-Leistungsverstärker angeschlossen. Der Verstärker wiederum wird von einer Soundkarte des PC oder Laptop mit 17.2kHz versorgt.
qw123:Mit Deinem Röhrenverstärker könntest Du dieses Signal verstärken und als .wav aufzeichnen. Dabei den 18kHz-Anteil z.B. durch ein einfaches RC-Glied am Ausgang des Verstärkers mit einer Grenzfrequenz von 1 kHz dämpfen. Am Rechner ließe sich dann der Bereich um 800Hz schmalbandig mit einem digitalen Filter - Bandbreite ca. 100Hz - ausfiltern. Im Resultat sollte das SAQ-Signal zu ahnen sein... :-) Alles nicht ganz unaufwendig.
den Röhrenverstärker ins Spiel zu bringen, darin hatte ich noch nicht gedacht. Aber ich muss mich bei Dir entschuldigen ....ich kann den Versuch ja dieses Jahr gar nicht durchführen.... Ich habe mich in meiner unbekümmerten Begeisterung ..im Datum geirrt. ...Auweia.....denn ich bin auf dem Weg in die Ferien!
Trotzdem vielen Dank für Deine interessante Anmerkung zum Längstwellenempfang mit elementarer Empfangstechnik.
Beste Grüße ....und vielleicht gibt es ja nächstes Jahr wieder 'Alexandersondagen' in Grimeton.