mein Theremin ist fertig, und ich übe schon intensiv darauf. Es ist über mehrere Oktaven sehr schön linear. Das Mischpult ermöglicht ein reiches Spektrum verschiedener Klangfarben.
Bild01 zeigt das Instrumen in der Totalen von links.
Der große Drehknopf ganz links dient zum Einstellen der Gesamtlautstärke. Rechts daneben gibt es 3 Leuchtdioden: Eine weiße, die aufzuleuchten beginnt, sobald ein Tonsignal auf den Ausgang gelangt. Die blaue leuchtet bei Forte auf und die rote bei Fortissimo. Wenn man den Knopf mehr nach links dreht, bleibt die rote LED dunkel.
Es schließt sich der extrem leichtgängige "Mute"-Kipphebel an, mit dem der Ausgang stummgeschaltet werden kann. Dann leuchtet der Schriftzug "MUTE" gelb auf, und die grüne LED am Hebel wechselt auf Rot.
Der Einsteller "Brilliance" steuert ein variables Tiefpaßfilter mit einer Eckfrequenz von 520 Hz. Man kann damit den Obertonreichtum beeinflussen. Der Bereich geht von -30 dB bis -16 dB bei 5 kHz. Alle besseren Theremine haben ähnlich wirkende Filterschaltungen. Beim Üben stellt man hohe Brillanz ein, bei der Aufführung aber das weichere Klangbild, damit kleine Fehler dem Publikum weniger auffallen.
Die nächste Gruppe der Einsteller beinhaltet die Vorhör-Lautstärke im Kopfhörer (Pitch Preview). Dieses Signal gelangt nicht auf den Ausgang fürs Publikum. Darunter wird die Kopfhörer-Lautstärke eingestellt, damit man üben kann, ohne die Umgebung zu stören. Der silbrige Knopf "Vol-Master" stellt die Lautstärke am Ausgang ein. Dieses Signal geht auf die Verstärkeranlage.
Die rechte Gruppe dient zur Einstellung des Pitch-Feldes: Pitch-Register, Pitch-Trimmung grob (unten) und Pitch-Trimmung fein (Digitalknopf oben).
Bild02 gewährt einen Blick ins Innenleben. Auf Wunsch vieler Freunde habe ich die Oberseite durchsichtig gelassen und nur das Bedienpanel und die Rückseite weiß hinterspritzt.
Bild03 zeigt die Halbtotale mit dem Bedienfeld aus der Nähe. Da die Theremin-Gemeinschaft international ist, habe ich mich für eine englische Beschriftung entschieden. Oben darauf steht mein Stimmgerät, ohne das man aufgeschmissen ist, wenn man kein absolutes Gehör hat. Dieses Fabrikat spricht schnell genug an, um vernünftig spielen zu können.
Auf Bild04 sehen wir das Innenleben mit den 3 Stimmen, die ich schon im vorigen Beitrag vorgestellt habe.
Die 3 Stimmen werden mit dem kleinen Mischpult auf Bild05 abgemischt und der Gesamtpegel mit dem Summenregler (großes Sigma) eingestellt.
Bild06 zeigt die zweigeteilte Antennenspule, die zwischen der Pitch-Antenne und dem variablen Oszillator liegt. Deutlich ist auch der kleine Trimm-Drehko zu sehen, der parallel zur Innenspule liegt. Mit ihm kann die Linearität eingestellt werden. Er ist winzig, aber sehr mächtig in seiner Wirkung.
Auf Bild07 sehen wir noch einmal die beiden Oszillatoren - die wichtigste Gruppe, ohne die gar nichts geht.
Die Bilder 08 und 09 zeigen die Unterseite mit den Anschlüssen:
Bild10 zeigt das Netzteil in Aktion. Die rote und die grüne LED zeigen die funktionierenden Spannungen + und -15 V an. Die mittlere darunter darf im Normalbetrieb nicht leuchten. Wenn der 12-V-Strang kurzgeschlossen ist, blinkt sie gelb.
Das war's für heute. Ich wünsche allen viel Freude mit meinem Beitrag.
Für die Klangbeispiele bitte ich noch um etwas Geduld. Die werden folgen, sobald mein Spiel etwas sicherer geworden ist. Ich übe schon nach Kräften.
Doch da ich noch kein Meister bin und keinen Meister in der Nähe habe, wird sich die volle Klangschönheit noch nicht ganz entfalten können.
Als ich noch mein simples amerikanisches Theremin hatte und bei Carolina Eyck Unterricht nahm, spielte sie mir mein Übungsstück vor, und mir fiel vor Staunen der Unterkiefer runter. So schön hatte mein einfaches Instrument noch nie geklungen.
Aber ich werde mein Möglichstes tun. "I'll do my very best!" versprach ja auch schon der Butler James in "Dinner for One", lol!
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Kompliment zu dem Eigenbau - gefällt mir sehr gut.
Nun bin ich nur noch gespannt auf eine Vorführung des Klangs dieses nahezu "Industriegerätes", vllt. bei YouTube?
Übrigens ist die grüne "Erdbuchse" bei den meisten meiner Geräten als Klemme ausgeführt, s.d. man dort notfalls einen Draht anklemmen kann und auf der anderen Seite die Heizung o.ä.
ein total ungewöhnliches Projekt. Sehr sauber gearbeitet und tolle Detailfotos. Ich habe auch keine Vorstellung wie solch ein Instrument klingt. Ich hatte gelesen, dass das Theremin schon 1919 erfunden wurde und das der bekannte Synthesizerbauer Robert Moog in seiner Jugend solche Geräte gebastelt hat. Mit diesen gewonnenen Erfahrungen entwickelte er dann später den Moog- Synthesizer. Sehr beliebt im Jazzrock und Bombastrock der 80er Jahre. Das Theremin kam in Science-Fiction-Filmen und in experimenteller Pop-Musik zum Einsatz.
chapeau! Das sieht wirklich schon sehr profesionell aus - Congrats. Eine Hörprobe wäre jetzt natürlich allerliebst
Zum Theremin fällt mir als Liebhaber der elektronischen Musik gleich und spontan Jean-Michel Jarre und sein frühes Album "Oxygene" ein. Muss ich doch aus gegebenem Anlass mal gleich wieder auflegen...
Viel Erfolg beim Spielen der "Ätherwellengeige".
Interessant ist vielleicht auch dies hier: http://www.lydiakavina.com/ Diese nette Dame ist die Großnichte des Erfinders des Theremins und eine Virtuosin auf ihrem Instrument.
danke für die Komplimente und den Hinweis auf Lydia Kavina!
Die Dame kenne ich persönlich. Ich hatte schon einige Lektionen bei ihr in Lippstadt. Beim ersten Mal durfte ich auf ihrem TVox-tour spielen, und sie zeigte mir gerne alles, was ihr Instrument kann. Sie ist überaus freundlich und warmherzig und hat die Gabe, ihre Schüler dort abzuholen, wo sie wirklich sind, ohne sie zu überfordern. So fühlt man sich verstanden und optimal gefördert.
Das TVox-tour wurde von ihrem Mann entwickelt. Den habe ich im November 2012 in Lippstadt kennengelernt. Sie stellte ihn mir vor.
Das Instrument wird nicht mehr produziert. Die begrenzte Anzahl von Exemplaren macht es mit der Zeit immer wertvoller und teurer.
Hörproben meines Instrumentes werde ich so bald wie möglich bringen. Ich möchte aber nichts Dilettantisches ins Internet stellen. Auch eine einfache Melodie sollte einigermaßen professionell gespielt werden. Daran arbeite ich.
Zur Zeit baue ich einen Transportkoffer mit weicher Innenpolsterung, um das Instrument sicher überall hin mitnehmen zu können.
ein feines Projekt. Da Du in der Nutzergruppe "Mitglieder-Plus" bist, kannst Du auch uploads bis max. 750 kb nutzen. Das dürfte im mp3-Format schon für kurze Demos reichen...
da ich meine schöne Werkstatt in Bladenhorst (Castrop-Rauxel) wegen Umzug aufgeben mußte, ruhte die Arbeit an meinem 2. in Arbeit befindlichen Theremin.
Doch dank der lieben Martina mit ihrem Verein "Von Menschen für Menschen" bekam ich die Möglichkeit, einen Kellerraum im Vereinshaus zu meiner Werkstatt zu machen.
Jetzt kann die Arbeit endlich weitergehen, nachdem ich alles eingeräumt habe.
Die beiden wichtigsten Platinen für Pitch (Tonhöhe) und Volume hatte ich noch fertig und funktionsfähig bekommen, bevor alles in Kisten verschwand.
Auf dem beigefügtem Bild könnt Ihr meinen Arbeitsplatz erkennen mit der Ätzanlage ganz im Vordergrund.
Einige Vorarbeiten waren zu leisten, vor allem war ein neues, wirklich wasserdichtes Kellerfenster erforderlich, damit im Winter keine eiskalte Luft durch den mehrere cm breiten Spalt zwischen Blech- und Glasfenster hindurchpfeift und bei heftigem Regen der Keller nicht vollläuft.
Das alte Fenster mit Winkelschleifer und Brechstange rauszubekommen war Knochenarbeit. Das neue Fenster vom Baumarkt ist wirklich schön und dicht. Beim Arbeiten mit Mörtel und Spachtel merkte ich, daß ich auch ein guter Maurer hätte werden können.
Damit meine Werkstatt auch nicht von innen, vom Kellerflur her, überschwemmt werden kann, habe ich in der Tür und am Boden ein Kunststoffprofil eingesetzt, in das ich eine passend zurechtgeschnittene wasserfeste Platte von 12 mm Dicke einschieben kann. So machen es auch die Friesen auf den Halligen, wenn der blanke Hans kommt ...
Und ich habe auch schon Arbeit von dritter Seite bekommen: Ich soll für einen Freund aus dem Verein einen Formant-Synthesizer nach Elektor-Unterlagen reparieren.
Am Sonntag, dem 16. November, erklang mein selbstgebautes Theremin zum ersten Male vor einem größeren, offiziellen Zuhörerkreis an der Musikschule Lippstadt. Lange genug geübt hatte ich ja inzwischen.
Jetzt ist es an der Zeit, eine Klangprobe aufzunehmen, damit Ihr mein Instrument auch hören könnt. Ich brauche nur noch ein hinreichend langes Kabel zu meinem Computer.
freut mich für Dich, daß Du deine Werkstatt wieder hast und loslegen kannst. Solch interessante Beiträge verfolge ich auch immer wieder gerne. Und meine Hochachtung, wenn Du das Theremin sogar spielen kannst. Ich habe mal einen Uraltnachbau mit original uralten Röhren zum Sachsenstammtisch in Kleinschirma bestaunt und paar Töne entlockt. Aber eine Melodie damit zu zaubern, ist sicherlich ein Jahrelanges Training. Aber mich hat ja auch mehr die Technik interessiert.
vielen Dank für die freundliche Nachricht, die mich sehr gefreut hat.
Als ich mein erstes Theremin hatte (ein Billig-Instrument, eher eine Krankheit als ein Instrument), gelang es mir den erheblichen technischen Mängeln zum Trotz recht schnell, einfache Melodien zu spielen.
Doch diese Mängel waren nerv*(N)*d. Am schlimmsten war es, daß beim Ändern der Lautstärke die Tonhöhe um mindestens einen halben Ton rauf und runter jaulte.
Um wirklich weiterzukommen, besorgte ich mir die Thereminschule von Carolina Eyck, nach der ich systematisch zu üben begann. Dadurch stellten sich die ersten Fortschritte ein.
Dieses Instrument liegt mir einfach von Anfang an, nur brauchte ich eben ein besseres Modell.
Viele meinen ja, ein Anfänger-Instrument brauche keine besondere Qualität zu haben. Doch das kann ich nicht bestätigen. Künstlerisch vorankommen, sofern man Begabung hat und vor allem fleißig übt, kann man nur mit einem Instrument, das einem keine zu engen Grenzen setzt. Und mein eigenes Theremin läßt bei mir keine Wünsche mehr offen.
Als meine Tochter mit 6 Jahren Geige spielen lernte, habe ich sie ihr immer nach dem Klavier gestimmt. Dabei hatte ich von Anfang an einen sauberen Bogenstrich, ohne zu kratzen, und Melodien spielte ich nach dem Gehör durchaus richtig. In der Familie nannte ich mich Anne-Sophie Vater, lol!
Ich habe zwar kein absolutes Gehör, aber wenn ich den richtigen Anfangston habe, funktioniert die Rückkopplung durch das Gehör, inzwischen sogar zunehmend ohne dauernd auf die Anzeige des Stimmgerätes schauen zu müssen.
Heute stellte ich fest: Mein Laptop kann keine Musiksignale aufnehmen. Ich brauchte ein Soundprogramm. Im Internet habe ich dann ein kostenloses und gutes Programm gefunden. Da wird dann der Aufnahme nichts mehr im Wege stehen.
Hallo Arno, gut zu lesen, dass es mit deinem Projekt jetzt weiter gehen kann. Durch deine Beiträge bin ich überaupt erst auf das Theremin gestoßen und von dem Thema inkl. seiner Historie und Protagonisten ziemlich angetan. Demnächst werde ich hier im Forum auch ein paar diesbezügliche Erkenntnisse inkl. Klangbeispiel einer Testschaltung zum besten geben.
Wenn du Aufnahmen bringst, wäre es für mich interessant, den Klang auch mal ohne Vibrato und Volumenkontrolle, z.B. einfach nur Tiefe bis hohe Töne oder umgekehrt. Sozusagen ohne B-Note für künstlerischen Ausdruck. Aber mach es, wie es für dich am besten ist.
Schöner Gruß, Jan
P.S. Ein Soundprogramm für unter 60 Sekunden ist auch sndrec32.exe. Das findet sich auf eigentlich jedem Windows Rechner. Das wav Format kann man dann mit einem kleinen Programm (z.B. FlicFlac.exe Audiokonverter) in mp3 umwandeln, um Speicherplatz zu sparen.