Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Funkenfreunde,
ich habe das Fritterempfindlichkeitsproblem entdeckt!
Nobbys Hinweis zu den 100uA veranlasste mich den Fritter an einen Vorwiderstand zu hängen, um mit einer Widerstandsdekade den Strom so auf maximal 500uA zu begrenzen. Aber es brachte beim Anlegen von 9V Spannung keinen richtigen Durchgang. Bei 100Ohm funktionierte es ein bisschen..aber auch nicht stetig. Dann legte ich den Kondensator mit 470nF und einen 100k Widerstand parallel, da mir aufgefallen war, dass es manchmal mit dem Kondensator funktionierte....und dann plötzlich überhaupt nicht. Meine Idee war,... dass sich Ladungsträger am C sammeln und damit kein ausreichender Stromfluss mehr stattfinden kann. Also dieser schon vorgeladen ist.
Und tatsächlich eine Grundlast über dem C hat gefehlt. Mein Messgerätepieper ist zu hochohmig! Um den Pieper mit dem Fritter sicher zu schalten reichen 100k parallel. Hier sitzt im Normalfall ja die Spannungsquelle und ein kleines Relais. Diese Last hätte das C entladen.
Ich habe dann den Widerstand entfernt und den Kondensator mit einer Drahtbrücke entladen. Das funktionierte auch und der Fritter war dann für den nächsten Volldurchgang bereit. Also ganz simpel. Hätte ich bloß eine kleine Fahrradlampe mit Batterie angeschlossen....aber was soll es mit hätte, hätte,...
Fein nun werde ich den Empfangsversuch mit der Rahmenspule wiederholen können. Sachen gibt es...
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Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Funkenfreunde,
nun habe ich den Fritterrahmenempfänger modifiziert und einen Schalter eingesetzt um die parallele RC- Kombination abzuschalten. Das dient nur zur Messung mit dem Oszilloskop.
Der Fritterempfang hat wohl generell ein Problem, welches ein niederohmiges Auslösen beim Durchdrehen des Kondensators verhindert. Man muss das Signal im Resonanzmaximum erwischen, ansonsten gibt es schon am Anfang der Resonanzkurve eine hochohmige Auslösung, die sofort den Schwingkreis kurzschließt. Da die Oszillatorfrequenz noch nicht fest ist, blieb also nur die Lösung mit dem Oszilloskop zur Ermittlung des Resonanzmaximums.
Beim Anschluss eines Antennendrahts konnte ich egal welche Anzapfung der Oszillatorschwingkreisspule auch immer genommen wird, nur 1,25MHz empfangen. Dies hat wohl mit der Eigenresonanz der Antenne beim direkten Anschluss zu tun. Antenne und Erde sind nun in der Braunschen Schaltungsweise über eine Sekundärspule zum Schwingkreis gekoppelt. Das half sofort....hat aber auch zur Folge, dass die Erstamplitude nicht so stark ausfällt und das Maximum hier erst nach 4us erreicht wird.
Mein Selbstbaufritter sprach jetzt bei Resonanz niederohmig an, zeigte aber auch unstetes Verhalten nach dem Beklopfen....also das Ergebnis schwankte. Nun muss die Silbervariante her. Die empfangene Signalstärke (Feldstärke) ist jetzt allemal ausreichend. Mal sehen was das "Radiotelegrahpische Praktikum" zum Fritterempfang mit Drehko sagt. Ich denke, es wurde immer eine Festabstimmung an Sender und Empfänger genutzt.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Jan,
um die Oszillatorfrequenz zu ändern, musste ich eine Anzapfung auswählen. (Veränderung der Schwingkreisinduktivität)
Dieser Versuch erfolgte noch ohne Antennendraht. Im Beitrag Blatt 4
joeberesf:An die Funkenstrecke kam nun ein Serienkreis bestehend aus einer 250uH Spule mit 6 Anzapfungen und einem russischen 10KV / 330pF Kondensator. Das Verändern der Frequenz gelang so zwischen ca. 540kHz und 2MHz durch die entsprechende Auswahl der Anzapfung. So höher die Frequenz, um so größer war die Ausgangsamplitude.
Messspule und Schwingkreisspule
Nachdem ein Antennendraht angeschlossen war, stellte ich fest, dass egal welche Anzapfung gewählt wird, immer nur 1,25MHz am Empfänger zu messen sind. Der Funkenoszillator machte nur noch eine Frequenz, auch wenn ich die Antenne an eine tiefere Anzapfung gelegt habe. (Dämpfung durch feste Kopplung)
Durch die Antennenkopplung über eine zweite Spule gelang nun auch das Einstellen verschiedener Frequenzen über die Anwahl einer Anzapfung am Oszillator. Hier 780kHz.
Hier mal eine Skizze meines Aufbaus. Die Anzapfungen sind zwar für jeden Schwingkreis Gift... aber für Versuche doch sehr praktisch.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Vielen Dank, Joerg, die Schaltzeichnung macht es sofort klar, was gemeint ist. War alles auch gut beschrieben, aber ich hatte den Faden verloren, sorry.
joeberesf:Die Anzapfungen sind zwar für jeden Schwingkreis Gift...
Ich glaube, bei deiner Annahme zu den Anzapfungen, da ist es nicht so schlimm. Sämtliche wirklich frühe Empfänger- und Senderschaltungen hatten unzählige Spulenanzapfungen, um die beste Güte, richtige Frequenz und Anpassung hinzubekommen.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Jan,
ja die alten Detektorgeräte lebten von den Anzapfungen. Es war ja damals auch üblich keinen Drehko einzusetzen, weil der viel zu teuer war. Also wurde mit Schleifer, Anzapfungen, mit und ohne Festkondensator und Variometer gearbeitet. Ich habe ja auch nur einen Festkondensator im Oszillator, daher ist das für mich auch der richtige Weg. Die Spannungsfestigkeit ist das Problem. Mit einem normalen alten Plattendrehko bekommt man das nicht hin. Im Oktober werde ich im Besitz eines 10KV- Vakuumdrehkos sein, dann kommt eine feste Induktivität ins Spiel. Nun geht`s an den Silberfritter um die jetzt schon guten Resultate weiter zu verbessern und die Empfindlichkeit noch zu steigern. Mal sehen wie lange der 10Hz-Klapperzerhacker noch durchhält? Der ist so tapfer!
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Funkenfreunde,
Hier die erste Version des angedachten Silberfritters. Das 6mm Glasröhrchen stammte wieder aus einer großen Feinsicherung.
Dieser ist ca. 4x empfindlicher als die Cu- Variante. Es gibt aber ein Problem....
Die beklopfte Strecke ist aus meiner Sicht nicht hochohmig genug (< 1MOhm) und schließt mir wahrscheinlich meinen Schwingkreis kurz. Der Widerstand schwankt auch sehr stark. Bis jetzt habe ich nur mit dem Piezoknackfrosch das Teil betrieben. Am Freitag baue ich dann wieder den Funkenoszillator auf und schau mir mal an ob der Innenwiderstand für die HF ausreicht.
Der Fritter reagiert auch empfindlich auf angelegte niedrige Spannungen. Der Innenwiderstand nimmt ab und ich muss die Strecke sehr breit einstellen und mehr Späne befüllen. Dann wird er wieder zu unempfindlich.. Da muss ich noch forschen. Nur reale Bedingungen mit Glühlämpchen oder Relais und Batterie werden hier Aufschluss bringen.
Ein weiteres Problem ist die Reaktion auf Luftfeuchtigkeit, da das Röhrchen ja nicht luftdicht ist. Die feinen Späne verklumpen leicht.....so mein Eindruck. Silber ist auf jeden Fall das richtige Material... aber die Körnung eventuell noch zu fein. Ich will auch eine Mischung aus Cu + Ag versuchen.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Joerg,
einstellbar ist schon mal große Klasse.
Nickel hast Du wohl nicht, um die Mischung aus dem Scan zu probieren. Wenn ich mich recht entsinne, waren früher , vielleicht auch noch heute, die Arztwerkzeuge aus reinem Nickel. Eventuell spielt auch die magnetische Eigensachaft des Materials eine Rolle. Leider findet man nirgends Angaben über die Korngröße. Eventuell könnte man auch mal Edelstahl probieren.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Bernd,
Nickel und Silber sind wohl gleichauf beim Fritterbau. Gold wäre natürlich das Beste... aber halt auch zu teuer. Nickelspäne aufzutreiben ist auch nicht einfach...das müsste man selbst herstellen. Die Elektroden sind vernickelte Gewindebolzen bzw. Edelstahl. Ich wollte erst Messing nehmen, aber die Leitfähigkeit war noch etwas besser. Damit die feinen Späne nicht in das Gewinde geraten und durchschlüpfen, ist eine Lage Tesafilm am Ende der Elektroden aufgebracht. Passt sich sauber ein und saugt sich fest. In den Kabelschuhen sind Goldkontakte eingelötet damit ich den Fritter problemlos anlöten kann. Eine sehr gute Experimentiervariante.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Bernd, hallo zusammen,
der Widerstand der Silberstrecke hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe eben mal mit folgenden Aufbau den Innenwiderstand überprüft.
Die Silberstrecke war nicht zum Sperren zu bewegen wenn ein paar Volt Spannung anliegen. Es flossen immer so 3- 6mA. Es machte einfach keinen Sinn ...die Strecke war am Schluss 20mm lang und ganz locker. Keine Sperrung möglich..klopf,...klopf.
Schade,.. aber die Körnung ist einfach zu fein. Ich habe dann mein grobes Kupfergranulat durch ein sehr feines Sieb gedrückt. Es kamen jede Menge feiner Cu- Sägespäne zum Vorschein. Dann habe ich die Strecke damit befüllt und mit meinem Aufbau getestet. Ich konnte die Strecke immer sperren, wenn die Späne nicht zu fest zwischen den Elektroden hingen. Der Abstand der Elektroden ist nun auf 5mm gesunken. Der Zwischenraum an der abgeschrägten Elektrode ist 8mm. Das Teil hat seine Empfindlichkeit gegenüber der ersten Version verdoppelt und funktionierte mit dem Piezoknackfrosch auf 10m Entfernung. (70Ohm) Sperrwiderstand >100MOhm
Die Version werde ich morgen mit dem Funkenoszillator probieren. Das Klappt bestimmt. Ich will natürlich das Cu irgendwann austauschen. Nickel wäre wirklich eine gute Alternative....oder Gold...ha,..ha..Nee Silber ist schon fein, das konnte ich ja beobachten. Mal sehen vielleicht den echten Vollsilberlöffel vorkramen und zersägen.