Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Jan,
das hat Du sehr schön formuliert...vielen Dank für dein Statement. Es ist nun ein sehr langes Projekt geworden und ich freue mich, dass ich nun den Teil 2 (Induktor / Oszillator) abschließen konnte. Nichts nervt mehr, als solch ein Gerät in der Versuchsphase zu belassen. In natura sieht das Ganze noch viel gediegener aus, da durch den transparenten Makrolonaufbau die Teile schweben und überall das Kupfer zu sehen ist. Den Drehko als Basisaufbau zu nehmen, war die zündene Idee. Drei Dinge fehlen noch...die neue Batterie, ein kleiner Messingknopf als Abschluss des Griffes der Koppelstange (habe ich verbummelt und finde das Teil nicht in meinem Bastelkistenchaos) und den Kurbelgriff, welcher noch schwarz angesprüht werden soll....damit das Gesamtdesign stimmt.
Nun geht es an den Empfänger...aber hier will ich eigentlich Bernds Aufbau und auch Tests abwarten. Der Punkt ist der Schwingkreisaufbau. Ich weiß nicht, ob ich die Rahmenspule nun nehme oder nicht! Der Rahmen ist eine praktische Sache, da im Nahbereich keine Erde und Antenne benötigt wird...aber es ist halt ein riesen Drahtverhau der den Empfänger sehr groß werden läßt. Der Empfänger ist ja fertig und funktioniert. Die Umsetzung ins Reine wird aber eine größere Herausforderung...obwohl ja einige Teile schon fertig sind. Des weiteren müssen die beiden Relaisspulen des Telegraphenschreibers von eigentlich 60V auf 12V gebracht werden. Damit steigt der Strom am Kontakt des Morserelais. Dies könnte wieder Probleme am Fritter bringen und ungewollte Durchzündungen verursachen. ...ein Teufelskreis.
regency:das Video zeigt eine sehr schöne Arbeit, die gehört ausgestellt und vorgeführt! Wo kann man sich beim Funkenbastlerkurs anmelden?
Den Funkenbastlerkurs könnte man ja mit einer Loopdetektorempfangsexkursion kombinieren. Vom Hausberg mit Resonator und Loop und parterre aus dem Wald, hinterm Berg, mit Verstärkerlein. Dann können wir auch die Vögel ein bisschen nerven und die Funken sprühen lassen. Behalten wir mal im Auge....ich muss aber erst die Batterien ordern.
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Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Funkenfreunde,
nach einigen Praxistests habe ich nun dieses Teil eingebaut (rechts neben dem Lämpchen). Was ist das denn?
Es handelt sich um einen Kurzschließer. Damit überbrücke ich die Lampe im Antennenkreis. Dies bringt am Empfänger bis zu 20V Amplitudenplus. Je nach Frequenz. Ich hatte vor einiger Zeit von diesem Effekt berichtet. Die physikalische Ursache ist mir nicht ganz klar, da der Widerstand der Lampe nur ca. 60Ohm beträgt und der gesamte Antennenkreis als sehr hochohmig zu betrachten ist. Die Induktivität des Lampenfadens kann nicht die Ursache sein. Hat jemand eine Erklärung ? Meine Theorie wäre eine negative Beinflussung der Sekundärspulengüte. (Antennenkreis) Die 3.8V /70mA Lampe habe ich durch eine 6V/100mA ersetzt, da mir das Teil durchgebrannt ist.
Desweiteren gibt es noch Funkenbildung am Antennenabgriff. Hier muss ich die Kontaktierung noch etwas verbessern.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
aaahhhhhh , Du hast einen Nichtselbstunterbrecher mit eingebaut
Meine Vermutung, je höher die Frequenz, desto niederohmiger der Sekundärkreis und um so mehr geht der Lampenwiderstand ein - aber so viel ??????
Bei Deinem Schleifer - wie stellst Du da sicher, daß nich mal eine Windung kurzgeschlossen wird , denn das raubt Dir auch Energie. Und wenn der Abstand zur Nachbarwindung zu gering wird springt da eventuell der Funke über, denn bei den wenigen Windungen hast Du eine sehr hohe Windungsspannung.
Als Lösung würde ich die Spule auf Abstand wickeln. Einen Draht gleichzeitig mit einen teflon- oder polyethylenisolierten Draht wickeln, mit Epox festlegen und nach aushärten den Isolierten wieder entfernen, an der Schleifstelle die Lücken ausgießen und dan plan abschleifen. Die Stelle etwas fetten , so daß sich kein Metallabrieb bildet , oder besser mit einem kleinen Rad oder Kugel abnehmen.
Ich weiß schon, ich mache Dir Deine Konstruktion, die so saugut aussieht wieder kaputt. Sowas fällt einem aber immer hinterher ein. Das sind aber wichtige Informationen für eventuelle Nachbauer.
Den Mark "Mirage" haben wir, glaube ich, schon infiziert
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
die üppigen 20V kommen mit einer festen, richtigen Erdung der Rahmenspule und ein bisschen mehr Funkenstrecke zustande. Mit einer Spicesimulation kann ich den Effekt nachvollziehen, allerdings nur wenn der ohmsche Erdwiderstand vernachlässigt wird. Es ergibt sich somit ein Schwingkreis, bestehend aus Antennenkapazität + Sekundärspulenkapazität (C2), Antenneninduktivität + Sekundärspuleninduktivität (L4). Daraus kann man die Resonanz bestimmen. Wird in diesen Kreis ein ohmscher Widerstand von 60 Ohm eingefügt...sinkt die Antennenspannung. Dies ist bei 2MHz und bei 1MHz so. Klar, hier entsteht bei meiner Simulation ja ein Spannungsabfall....anscheinend aber auch in der Praxis.
Hier mal eine Simulation bei 1MHz. Der Innenwiderstand der Quelle ist allerdings nicht korrekt.
Lampe R2 = 1Ohm / y=6,22KV
Lampe R2 = 60Ohm / y=5,83KV
In der Praxis muss aber noch irgendwie der Erdwiderstand berücksichtigt werden. Wie könnte man dies umsetzen? Wenn Dein Empfänger funktioniert, musst Du das unbedingt mal ausprobieren. Ich setze auch noch mal eine Antennenverlängerungsspule ein und untersuche den Effekt mit 1,5m Draht und kleinem Gegengewicht.
Das Hauptproblem des Antennenabgriffs ist die Auflageposition. Der Auflagepunkt steht bei dieser Konstruktion nicht senkrecht auf der Wicklung...sondern eher so etwa zwischen 20-30 Grad. Hier kann ich noch etwas verbessern und einen seperaten Schlitten in die Führungsschiene setzen und dann den federnden Stift rechtwinklig aufsetzen. Mit ein bisschen Wackelei bekomme ich aber auch so schon eine ausreichende Kontaktierung hin. Einen Kurzschluss zwischen zwei Windungen kann ich allerdings wirklich nicht verhindern. Dieses lasse ich aber so, da mir bis jetzt an dieser Stelle kein Leistungsverlust aufgefallen ist.
Bin erstmal sehr zufrieden mit dem Aufbau und bin nun langsam am Sammeln und Überlegen wie nun der Empfänger gestaltet werden soll.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd, hallo Funkenfreunde,
die Entscheidung ist gefallen...ich werde die Rahmenspule nicht für den Endausbau nutzen. Nun habe ich zum Empfang der gedämpften Wellenzüge eine sehr gute Alternative gefunden und bin begeistert.
Ich wollte ja mit der Frequenz weiter rauf und liege mit dem Variometer nun so zwischen 2- 3MHz. Genau diesen Bereich wollte ich erwischen und war schon kurz davor die Rahmenspule zum dritten mal neu zu bewickeln. 50- 240uH bringt es in der Parallelschaltung. Beim Wohnungsempfang funktioniert es ausgezeichnet mit kurzer Antenne (2-3m) und zeigt sogar ohne Erde eine recht hohe Amplitude. Ich war aber nur mit dem Oszi dran und will es nun für eine weitere Versuchsreihe auf dem Empfängerbrettchen montieren, um die wirklichen Eigenschaften am Fritter zu kontrollieren.
Versuchsaufbau mit Messmittelkapazitäten
Auf der Skizze siehst Du die Originalverschaltung der Teilinduktivitäten bei dem Versuch mit dem Oszi. Die Empfangsfrequenz liegt bei 2,7MHz und es gibt keine zusätzliche Parallelkapazität...nur die Eigenkapazität der Wicklungen ist vorhanden. Na ja,.. nicht ganz...denn es addieren sich ja die Kapazitäten des Tastteilers und des Oszieingangs dazu und begrenzen die maximal mögliche Frequenz bei 3MHz. Wird die Antenne länger sinkt natürlich ebenfalls die Maximalfrequenz...genau wie beim Sender auch. Die Ausbeute ist im Gegensatz zur magnetischen Feldstärke viel größer....selbst mit einer kurzen Antenne. Beim folgenden Bild ist der hohe Ausschlag aber auch wieder durch Elektroinstallationen begünstigt.
Da die jetzige Rahmenspule geteilt ist, möchte ich natürlich diese Schaltungsvariante beibehalten. Diese ist aus meiner Sicht, zur Verringerung der Selbstinduktionen durch Schaltungsvorgäge im Fritter, am Besten geeignet.
Schaltung 1
In nachfolgenden Skizzen 2 und 3 daher das Ausloten für den Aufbau des neuen Schwingkreises. Der kleine 10nF Kondensator (47nF sind im Rahmen real eingebaut) muss irgendwie das Variometer in zwei in etwa gleiche Teile aufteilen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Teilwicklungen zu verschalten.
L = 50-240uH
Skizze 2 L = ? da die Einzelinduktivitäten Stator / Rotor parallel angeordnet sind / Der Abstimmbereich müsste aus meiner Sicht kleiner ausfallen, da der bewegliche induktive Teil halbiert ist. Als Festspule wäre der Aufbau aus meiner Sicht aber gleich.
Dies müsste eigentlich funktionieren ohne die Variometereigenschaften stark zu verändern. Der Empfänger würde somit deutlich kompakter werden und der Drehko kann entfallen. Das Abstimmverhalten zeigte sich sehr positiv.....zumindestens wenn die Belastung des Kreises durch Erde und Antenne nicht zu groß wird.
Was meint ihr ? Seht ihr noch andere Verschaltungsvarianten? Habt ihr Hinweise?
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd, hallo Funkenfreunde,
heute waren die praktischen Versuche dran und ich habe doch noch eine weitere Schaltungsvariante gefunden. Die Paralleschaltung wie Skizze 2, aber Rotor und Stator, jeweils die erste Induktivität parallel.....also Rotor L1 und Stator L1 und Rotor L2 und Stator L2. Am Besten zeigte sich aber die Variante 1. Diese hat genau die Eigenschaften wie der ursprüngliche Messaufbau. Ich konnte damit 2 - 3,3MHz abdecken. Total gut das Ergebnis am Oszi. Auch ein Entfernen von E und A ....also nur das Variometer, brachte ausreichende Feldstärke. Dies hat mich beeindruckt, da das Oszi im Batteriebetrieb fungierte. Ich habe versuchsweise 2x 4.7nF Keramik eingelötet. Die Spulen haben ein Durchmesseser von etwa 10cm und es gibt natürlich keine Richtwirkung......aber trotzdem unterschiedliche Ergebnisse an verschiedenen Positionen im Zimmer. Die größte Feldstärke war merkwürdigerweise auf dem Boden vorhanden. E und A war dann halt nur noch der Tasteiler....das hätte ich nicht gedacht, eine Feldstärke von über 2V/m zu generieren...auch wenn Elektoinstallationen die Wege verkürzen. Ein Blick in die daunter liegende Kelleretage zeigte keine Leitungsverlegung in diesem Bereich....aber vielleicht gibt es dort Stahlbeton mit Moniereisen die eine Erdsituation induktiv koppeln. Allein das Berühren mit der Hand steigert das Ergebnis, ohne feste Erde, um 100%. Die Funkenstrecke betrug nur 1mm... Die Distanz 10m durch 3 Wände. Morgen baue ich die neue Spule ein und prüfe die Funktion am Fritter.
Gruß Joerg
P.S Übrigens brauche ich beim Entfernen von Erde und etwas Antennendraht nahezu 250uH Induktivität. Schließe ich die Erde an und nutze eine etwa 3m lange Antenne, muss das Varimeter in etwa 2/3 aus seiner Vollausteuerung rückgedreht werden. So groß ist die Belastung des Kreises...wenn ein bisschen Draht angeschlossen wird.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
ein Variometer im Empfänger ist natürlich auch eine gute Lösung, da durch die kleine Kreiskapazität immer ein hochohmiger Schwingkreis entsteht.
Eine weitere Schaltung wäre : Antenne - Rotor 1 in Serie mit Stator 1 - Koppelkondensator - Stator 2 in Serie Rotor 2 So sollte das Gebilde immer symmetrisch bleiben. Bei deinem Bild 2 bin ich mir nicht sicher , ob das symmetrisch bleibt.
Je nach Position der Antenne zur Spule hast Du trotzdem noch eine geringe Richtwirkung. Aber im Haus wäre ich auch sehr vorsichtig mit Meßergebnissen, eben wegen Leitungen Bewährungen und sonstigen metallischen Gegenständen.
Ja klar , der direkte Anschluß von Antenne und Erde verstimmt durch seine Induktivität und Kapazivität den Schwingkreis zu niedrigeren Frequenzen hin.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
ja das funktioniert auch....aber es ist natürlich so, dass ich aufgrund der geringen benötigten Induktivität immer eine Parallelschaltung brauche....oder ich muss halt ein neues Variometer bauen. Die Parallelschaltungsvariante Nr. 2, hat wie vermutet, eine schwächere, variable Induktivitätsänderung, sodass nur die Variante Nr.1 übrig bleibt. Da brauche ich in jedem Fall 2x eine Trennung der Kreise über ein C. Hier 4,7nF. Eine reine Reihenschaltung bringt 250- 1000uH.....dies ist bei meinem Frequenzgang 2- 3 MHz dann viel zuviel. Von der abgebildeten Art besitze ich zwei Stück.. Das erste habe ich ja in seiner Spannungsfestigkeit erhöht und etwas verunstaltet...damit ich es am Induktor sekundär verwenden konnte. Das Zweite ist noch richtig ansehnlich ( Das Auge guckt mit ) und funktioniert in meiner und in deiner Variante gleich. Warum?....da alle Teilinduktivitäten in etwa den gleichen Wert haben. Für den Endausbau will ich es noch zusätzlich mit Isolationslack bepinseln, einen schönen Skalenknopf finden und sehr kurz an den Fritter bringen. Jetzt aber erst ein mal die Rahmenspule runter und das Konstrukt auf das Laborbrett fixiert. Ich habe den Eindruck, das der kapazitätsarme Aufbau doch noch einen kleinen Vorteil bringt. Irgendwie aber auch schade, da ein ansehnlicher, fetter Plattendrehko das Ganze optisch zusätzlich aufwertet. Aber wie Du es schon gesagt hast...
" ein Variometer im Empfänger ist natürlich auch eine gute Lösung, da durch die kleine Kreiskapazität immer ein hochohmiger Schwingkreis entsteht."
Ich glaube, das wirkt sich wirklich messbar positiv aus. Vielleicht doch noch eine späte Erkenntnis für Deinen Empfänger?
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Nachtigall, ick hör dir trapsen.
Ja Joerg, ich glaube auch , ich werde noch ein Variometer bauen oder Anzapfungen mit einem kleinen Drehko (50pF). Naja noch komme ich nicht dazu und erwarte dann , wie fast immer, erstmal Deine Ergebnisse. Auf jedem Falle bringen viele kleine Vorteile in der Summe auf jedem Falle etwas Meßbares.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
hier nun die Ergebnisse.
Sehr positiv zeigte sich der Empfang. Ich benötige in etwa 2m Antennendraht um einen schönen Daueranzug am Morserelais zu haben. Frequenz 2,5MHz und keine Erde angeschlossen. So weit so gut....aber bei der Prüfung im Nahbereich, so wie im Video mit dem Telegraphen um die gesamte Relaiskette zu prüfen, gab es wieder dieses vermaledeite Nachklopfen. Ursache wird der nun sehr hochohmige Schwingkreis sein. Es fehlt anscheinend eine gewisse Grundkapazität bzw. parallele Belastung zum Fritter. Der direkt parallel liegende Drehko fehlt ja nun, damit ist eine gewisse Dämpfung nicht mehr vorhanden. Ich muss da jetzt doch noch mal mit dem Mess- Sender und Oszi ran und mir erneut die aus Schaltvorgängen resultierenden Schwingungen und Selbstinduktionen ansehen. Anscheinend hat sich das ganze Konstrukt durch den Einbau des Variometers doch sehr stark verändert. Es kann auch nur die Platzierung der Spule sein....aber ich glaube nicht wirklich daran. Die Empfindlichkeit des neuen Schwingkreises hat deutlich zugenommen und so wird sich auch der Nachklopfeffekt verstärkt haben.