Vielleicht hat man diese unselige -6dB Regel irgendwann einfach nur aus Werbezwecken eingeführt, denn bezüglich des Filterformfaktors herrscht offenbar ebenfalls Uneinigkeit.
Im „Taschenbuch der Elektrotechnik“ von Ralf R Kories, Heinz Schmidt-Walter aus dem Jahr 2008 kann man lesen: "Der Formfaktor F ist eine Maßzahl für die Steilheit der Bandfilterflanken. Er vergleicht die 3 dB- und die 20 dB-Bandbreite."
In „Hochfrequenzmesstechnik“ Verfahren und Messsysteme von Manfred Thumm, Werner Wiesbeck, Stefan Kern lautet die Definition: "Ein Maß für die Steilheit ist der Formfaktor, der als Verhältnis von 60dB-Bandbreite zur 3dB- (oder 6dB) Bandbreite eines Filters definiert ist."
Detlef Lechner schreibt in "Kurzwellenempfänger" 1985: "Unter Formfaktor versteht man (meist) das Verhältnis von 60dB-Bandbreite zu 6dB-Bandbreite.
Wie auch immer, ein Formfaktor, der sich auf -6 und -60dB (oder -20dB) bezieht, ist natürlich werbewirksamer, als einer zwischen -3 und -60dB (oder -20dB). Von daher liegt der oben genannte Verdacht vielleicht nahe.
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Das kann man sicher machen, so man über die geeigneten Meßmittel verfügt. Ob für Bastlerbelange die Kenntnis einer Filterdämpfung von -60dB eine wirkliche praktische Bedeutung hat, hängt vielleicht vom konkreten Anwendungsfall ab. Mir scheint die früher übliche Betrachtung des -3 / -20dB Verhältnisses praktikabler zu sein. Mangels Specki habe ich z.B. neulich mal versucht, die Filterkurve des 4-poligen Besselfilters mit dem SDR aufzunehmen, was ein ziemlich mühsames Unterfangen war.
Die Sofware hat eine Hold-Funktion, die die Pegelspitzen speichert. Um die reale Kurve sichtbar zu machen, muß man in 10Hz Schritten die Durchlaßkurve durchfahren und bei jedem Schritt warten, bis sich die FFT wieder voll eingependelt hat. Bei der oberen Filterflanke ist mir, wie man sehen kann, nach einiger Zeit die Geduld ausgegangen, die Schrittweite ist dort größer aber man kann trotzdem den Verlauf der Dämpfung gut beurteilen. Die untere Filterflanke weist zwischen -85 und -90dB eine kleine Zacke auf, die in etwa die Frequenzuntergrenze des Empfängers markiert. Was ich sagen will: Bei solchen Kurven ist es vielleicht doch etwas hochgestapelt, von Formfaktoren zu sprechen, geschweige denn, sie vergleichen zu wollen.
Dein Gehäuse finde ich sehr interessant, das wird bestimmt ein Hingucker. Bin gespannt auf das fertige Gerät.
Deine Kurve sieht gut aus, 30dB Dämpfung in 400Hz Abstand ist doch recht ordentlich und sollte für den Zweck ausreichen. Ich vermute, daß die Kurve die Selektion das Eingangsbandfilters darstellt. Man kann es sich ja leicht machen und die Selektion des gesamten Empfängers messen, indem man einfach den NF Pegel hinter der Endstufe mißt. Da Du ein Oszi- und sogar schaltbare Dämpfungsglieder hast, sollte das relativ einfach durchführbar sein und man hat am Ende belastbare Meßwerte. Anderenfalls läßt sich vielleicht auch ein kleiner Verstärker hinter dem Filter nutzen. Ist ja noch NF und so sollte jeder halbwegs brauchbare Audioverstärker ausreichen.
die Suchbegriffe, die nicht von allen Suchmaschinen gefunden werden, führen auf die Webseite von DF3IQ. Die beiden Artikel halte ich nicht für besonders interessant. Entstanden sie doch in einer Zeit, in der die Entwicklung noch nicht ganz ihren letzten Stand erreicht hat. Auch die Begrifflichkeiten haben sich geändert, was zu Missverständnissen führen kann.
Wenn man sogar den Restträger von SAQ hört, ist man in einer derartig komfortablen Situation, dass man keine Klimmzüge zu machen braucht. Hinzu kommt die bequem realisierbare Selektivität auf 17,2 kHz.
Bemerkenswert ist aber die Lademöglichkeit der alten DASD-Lehrbücher:
- DASD Kurzwellentechnik - DASD KW-Antennen - DASD Fibel, sowie das Buch von Werner W.Diefenbach - Das grosse KW- und UKW-Empfänger Schaltungsbuch
Der DASD war übrigens der Vorläufer des heutigen DARC. Werner W.Diefenbach veröffentlichte Ende der 1960-er Jahre auch das Amateurfunk-Handbuch. Nach dem systematischen Durcharbeiten ermöglichte es mir damals, die Amateurfunkprüfung zu bestehen. Die Prüfungen waren sehr individuell gestaltet. Einen Fragenkatalog gab es nicht, man musste den Inhalt verstanden haben.
Auch die Informationen über die Amateurfunkgeräte der 1970er Jahre ist nicht schlecht.
Sorry, es ist normalerweise nicht meine Art, OT ("off topic") zu sein.
basteljero: Dieses Wissen ist heute vollends verlorengegangen, beispielsweise taucht der Begriff "Heterodyne" überhaupt nicht im Wumpus-Kompendium auf, obwohl in den Anfangszeiten der Telegraphie elementar und Grundprinzip des späteren "Supers"
Im Übrigen ist der BFO (beat frequency oscillator) seit vielen Jahrzehnten bei morsenden (oder fernschreibenden) Funkamateuren ein Begriff und in keinster Weise verloren gegangen. Natürlich geht man heutzutage in den SDR andere Wege.
für eine Erweiterung der Tabelle musst Du Wumpus/Rainer gewinnen.
Eine Schwebung ist vorhanden, wenn sich Eingangs- und BFO-Frequenz fast nicht unterscheiden, aber auch nicht absolut gleich sind. Aber das kann es doch wohl nicht sein. Selbst beim brummigen Jens nicht.
basteljero:Der nächste logische Schritt wäre für mich, die Mischung nicht im, sondern nach dem Audion in einer nachfolgenden Mischstufe durchzuführen und zu einer nachbausicheren Schaltung zu kommen. Denn man will ja einen einfach zu bedienenden Empfänger mit einer Art BFO haben und nicht im Gelände mit einem externen Sinus-Generator herumkaspern müssen.
Hallo Jens
Wo ist der Unterschied? Ob ich einen externen Generator als Oszillator verwende oder einen internen BFO verwende, scheint mir eher ein Aspekt des Bedienungskomforts zu sein, auf die Funktion hat es keinen Einfluß. HB9 hatte in dem erwähnten Faden vorgeschlagen, das Oszillatorsignal am Schirmgitter einzukoppeln und im Versuch lief das wunderbar. Ob ein zusätzlicher Mischer nach dem Audion Vorteile bringt, würde ich bezweifeln aber Versuch macht kluch.
basteljero:Es bringt auch nichts die Verstärkung des Audions hochzutreiben, wenn seine Schwingfrequenz weit ausserhalb der Empfangsfrequenz liegt und das SAQ-Signal 1. schwach und 2. kaum von benachbarten Stationen getrennt wird. Und das ist ja notgedrungen im VLF-Bereich der Fall, wenn das Audion gleichzeitig den Überlagerungston erzeugen soll. Auf Kurzwelle sieht das anders aus, da sind die Bandbreiten groß und bei z.B. 800 Hz Verstimmung liegt die Station immer noch auf der Flanke des durch das Audion entdämpften Eingangskreises.
Das verstehe ich nicht. Das Audion arbeitet in diesem Fall ja nicht als selbstschwingender Mischer, sondern ist unmittelbar vor dem Schwingeinsatz exakt auf Filtermitte des Schwingkreises abgestimmt. Es schwingt selbst nicht, sondern entdämpft den Schwingkreis maximal und arbeitet gleichzeitig als selektiver Mischer mit dem externem Oszillator. Da die Bandbreite des Schwingkreises jetzt minimal ist und die Abstimmung genau auf Filtermitte liegt, ist die Empfindlichkeit maximal. Genau das ist der gewollte Effekt.
basteljero:Ein weiterer Punkt ist die Frage, ob der an den Eingangskreis gekoppelte Generator möglicherweise wie ein "Q-Multipier abseits der Empfangsfrequenz" wirkt und die Bandbreite so unnötig verbreitert.
Bei meinen Versuchen war das Ergebnis gleich, egal ob am Eingangskreis oder an G2 eingekoppelt wird. Voraussetzung ist natürlich, daß die Einkopplung am Kreis so lose wie möglich ausgeführt wird. Am Schirmgitter einzukoppeln gestaltet sich freilich erheblich einfacher.