Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Funkenfreunde,
nun habe ich meine ersten Abstimmversuche ohne Antenne und Erde beendet. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich den Drehko durchdrehe und dann der Fritter anspricht. Pustekuchen....ganz so einfach geht es halt doch nicht. Was ist passiert?
Funkenoszillator (2 MHz) eingeschaltet und Abstand des Empfängers so ausgelotet, dass der Fritter nicht anspricht (Abstimmung verdreht). Dann versucht durch drehen am Drehko einen Resonanzpunkt zu finden. Ergebnis,... keine Reaktion des Fritters. Dann bin ich näher an den Funkensender rangerückt (1m) und der Fritter sprach sofort auch ohne Abstimmung an. Die breitbandige Abstrahlung der Funkenstrecke reichte aus.
Ich konnte die 2MHz nicht am Empfänger mit dem LCD- Oszi nachweisen. Daraufhin bin ich mit der Sendefrequenz auf 1MHz gegangen. Oszillatorspule von Abgriff 6 auf 4 gesetzt und nun zeigten sich endlich 1MHz gedämpfte Wellen am Fritterempfänger. Die Abstimmung des Empfangskreises war erfolgreich und die Resonanzkurve zeigte sich relativ breit. Aber Minimum und Maximum waren auszumachen..ok.. Die Bandbreite der Abstrahlung des Funkenoszillators ergab 1MHz +/- 70kHz. Die Holdfunktion und die direkte Frequenzanzeige erwiesen sich als sehr praktisch bei gedämpften Wellen. Im Abstand von 4m hatte ich am Empfänger leider gerade noch 200mV. Um die 7V zu erreichen musste ich aber so dicht an den Sender, dass der Fritter auch wieder ohne Abstimmung ansprach.
Die Fritterstrecke hat anscheinend eine kapazitive Wirkung auf den Schwingkreis....daher konnte ich die Frequenz nicht auf den rechnerischen 2MHz empfangen. Was ich auch sehr erstaunlich fand, dass ein Vergrößern der Funkenstrecke kaum eine Amplitudenvergrößerung mit sich brachte. Es waren nur wenige Millivolt mehr die sich daraus ergaben. Im Nahbereich mit der Oszimess-Spule war dieser Effekt viel stärker ausgefallen. Nun muss ich wohl doch mit Antenne und Erde arbeiten, um den direkten Einfluss der Funkenstrecke auf den Fritter zu unterbinden und trotzdem genug Amplitude abzustrahlen und auch zu empfangen. Dann beginnt allerdings auch das leidige Thema mit zusätzlicher Dämpfung usw. Dies wollte ich eigentlich vermeiden, um die Verhältnisse besser beurteilen zu können.
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Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Funkenfreunde,
Nachtrag:
Ich habe den 100nF abgelötet um den Fritter auf seine Eigenkapazität untersuchen zu können. Das sieht gut aus. Eine Eigenkapazität der Cu- Strecke war nicht festzustellen.
Um nicht mit Antenne un Erde zu arbeiten, wäre eine Idee über den Klapperatismus + Funkenstrecke einen Kochtopf zu stülpen und mit Alufolie die untere Schirmung zu realisieren. Problem bleibt dabei ist die Durchführung der Hochspannungsleitung zum Schwingkreis.
Übrigens habe ich wohl fast meine Zündspule geschrottet. Nach 30min Dauerlauf, konnte ich diese kaum noch anfassen. Da muss ich acht geben...
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Joerg,
die flache Resonanzkurve kommt wohl daher , weil der Empfängerschwingkreis ein schlechtes LC-Verhältnis hat. Als Schwingkreiskondendator wirken ja nur die Eigenkapazität der Spule, Schaltkapazität und der noch nicht ganz geklärte Kapazität des Fritters. Schalte doch mal einen Drehko oder Festkondensator parallel zur Spule.
Die Empfangsspule kannst Du ja auch über längere Leitungen anschließen , um von der Funkenstrecke Abstand zu gewinnen.
Ja, wenn die Zündspule so heiß geworden ist , hast Du zuviel Gas gegeben - alles was an HF nicht abgestrahlt wird , wird im Sender verbraten - schlechte Antenne - bei Dir so gut wie garkeine. Zumindest mußt Du Sende- und Empfangsspule ohne Antenne und Erde stärker koppeln - eventuell beide Legen und Ferittstab provisorisch rein.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Bernd, hallo zusammen,
oh, oh das ist alles garnicht so einfach. Ich hatte eine gute Idee und habe meine Rahmenspule schnell zu einem Fritterempfänger umgebaut. Nun schau Dir mal diese schöne gedämpfte Welle an die ich damit eingefangen habe. Der Empfänger stand außer Reichweite der direkten, breitbandig streuenden Funkenstrecke. Ich hatte nach der Kontrolle mit dem Oszi gedacht... jetzt klappt es....10V Amplitude bei 1.25MHz...prima! p/p sogar 33V
In jedem Fall der richtige Weg für weitere Versuche im Nahbereich. Am Funkenoszillator gab es eine Erde und nur ein Stückchen Draht als Antennchen.
Die Rahmenspule richtete ich zum Signal aus und hatte auch hochohmigen Durchgang (200-500 Ohm) am Fritter beim Durchdrehen des Drehkos. Aber der Pieper sprach leider noch nicht niederohmig an...schnief.. Hier der lustige Fritterrahmenempfänger. Nach dem hochohmigen Durchsteuern ist das Signal natürlich verschwunden.
Auf dem nächsten Bild seht ihr mehrere Kondensatoren (ges. ca.500nF), denn ich habe den Test des direkten Aufschalten von 7V, mit abgezogener Rahmenspule, wiederholt. Das klappt nicht, wenn der Kondensator in Reihe liegt.... Hier liegt mein derzeitiges Problem. Kondensatoren von 100pF, 1nF, 4,7nF 10nF, 100nF, 500nF habe ich probiert. Ein direktes Traktieren des Fritters mit 7V ergab sofort Durchgang. Ist der Strom zu klein oder dämpft das C den Erstimpuls zu stark? Das ist meine Vermutung (Ladekurve) ...aber kleinere Kondensatoren brachten kaum Vorteile. Bei 100pF war überhaupt kein Ansprechen möglich. Auch mit 20V ...kein wirkliches Durchschalten. Auf das breitbandige Funkensignal spricht der Fritter im Nahbereich aber trotzdem an. Egal was für ein C angeschlossen ist.
Ansonsten bin ich zufrieden mit diesem Ergebnis, da nun an diesem Punkt weitergeforscht werden muss. Die Erwärmung der Zündspule hielt sich auch im Rahmen.....ha,ha,.. Funkenstrecke nur 1mm und nicht ewig zotteln lassen.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Joerg,
na dann Glückwunsch zum ersten richtigen Funkenflug - von nun an gehts bergauf.
Nun das mit dem Nichtansprechen des Fritters beim Durchstimmen hätte ich auch nicht vermutet. Entweder Deine Fritterkonstruktion ist zu unempfindlich oder der Fritter braucht einen schnellen Spannungsanstieg, der beim Durchstimmen wohl nicht gegeben ist.
Das ist jetzt , wie das Fahrad neu erfinden - Du hast Dir aber auch eine Aufgabe gestellt.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Bernd,
MB-RADIO:Entweder Deine Fritterkonstruktion ist zu unempfindlich oder der Fritter braucht einen schnellen Spannungsanstieg, der beim Durchstimmen wohl nicht gegeben ist.
Ich habe auch den Kondensator abgelötet und auf Maximum abgestimmt....dann wieder angelötet. Dann den Funken- oszillator kurz eingeschaltet....Keine Veränderung bei direktem Amplitudenmaximum. Vielleicht ist der Fritter ja wirklich zu unempfindlich, obwohl ich glaube, dass er der Fritterreplik von Urs standhalten kann. Ist doch ein Wahnsinn diese hohe Amplitude mit dem Rahmen. Ich habe mal versucht über die Empfindlichkeit des Fritters etwas im www. in Erfahrung zu bringen. Aber nichts....garnichts zu finden.
Stell Dir mal vor,... die Urväter des Knallfunks haben mehrere 100km überbrückt. Wie hoch wohl die Amplitude am Empfangsort war? Das wäre zumindestens ein Richtwert. Mit einer Löschfunkenstrecke und einer 500Hz Taktung würden Dir mit einem Detektor, schon bei meinem Versuch, die Ohren wegfliegen.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Ja Joerg,
es ist ja auch keiner mehr da, den man fragen könnte.
Aber anhand der vielen verschiedenen Frittervarianten wie eben auch den Quecksilberfritter und den Antifritter glaube ich schon zu sehen , diese Probleme hatten die damals auch. Nun ja, die Sendeenergie war damals für 100km auch viel, viel, viel höher , als bei Dir. Um die Empfindlichkeit zu testen, bleibt heute wegen fehlender Info wohl doch nur der Test aller Frittervarianten aber leider findet man ja kaum Bauanleitungen dazu. Na ja, ich sage nur "Fahrad"
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Zusammen!
In einem alten Fachbuch 1921 hab ich die max. Empfindlichkeit von 10 hoch - 4 A, also 0,1 mA gefunden. Es ist ein "Goldfritter" verwendet worden. Allerdings war die Zeit der Fritter da schon fast vorbei. Ein Fritter scheint bei wenig C, so 50 - 200 cm und viel L am besten zu arbeiten. Ich muss mich mal durcharbeiten durch das Buch, ist vom Springer-Verlag, also kein Bastelbuch.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo Nobby,
danke für Deine Recherche. Die 100uA würde ich nicht erreichen, da mein Fritter einen nicht messbaren Innenwiderstand hat. Ich hatte eher an eine Spannungsangabe zur Empfindlichkeit gedacht. Aber vielleicht ist das der Knackpunkt. Der hohe Innenwiderstand meiner groben und weiten Cu- Strecke braucht mehr Spannung. Aber warum reagiert er dann direkt auf 7V mit steiler Flanke?
Hier noch mal der Piezoimpuls auf kurze Distanz. 20V 0,5us
Der hat mehr Power....überhaupt auf 0,5us. Ich baue einen Silberfritter auf...die weiter oben gezeigte Pertinaxvariante als Versuchsgerät hat versagt, da die feinen Silberspäne die Gewindegänge verstopften. Bin gespannt ob Du zur Empfindlichkeit noch mehr Informationen findest.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / kohärer)
Hallo,
kann es sein, daß die hauchdünne Isolationsschicht der Fritterspäne eher durchschlägt , wenn die Spannung schnell steigt oder fällt ? Wird der Fritter also starken Feldstärkeänderungen empfindlicher ?