Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
die Simulation wird schon so in etwa stimmen.
Aber das mit dem L/C-Verhältnis des Schwingkreises sehe ich etwas anders. Sobald das Z dessen geringer wird, wird auch die empfangene Spannung, bei gleicher Sendeleistung, kleiner( bei hochohmigem Fritter). Somit nimmt auch die Empfangsempfindlichkeit ab. Also müssen alle Verbesserungen die Würgespulen und der ominöse Kondensator bringen.
Versuche doch bitte mal bei der Simulation im Gleichstromkreis Dämpfungswiderstände ins Spiel zu bringen .
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Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
eine Widerstandsbedämpfung im Gleichstromkreis bringt nichts. Das Einzige was hilft ist eine Vergrößerung des Innenwiderstandes des polarisierten Relais. Hier will ich erneut mit den vorhandenen Relaiswicklungen 1k, 1k, 3k experimentieren. Um einen erhöhten Innenwiderstand zu nutzen, müsste die Fritterkreisspannung erhöht werden. Mehr als 0.8V kann ich für die angestrebte 1Vs HF nicht geben. Ein bisschen Spielraum muss schon sein, da die Durchzündungsgrenze stark schwankt. Hattest Du nicht ein relativ hochohmiges Poti für die Fritterkreisspannungseinstellung genutzt? Welchen Wert hat es? Ggfs. müsste ich den Innenwiderstand der DC- Quelle in der Simulation ändern. Ich nutze noch ein Entbrummpoti mit 180 Ohm.
In der Simulation habe ich die 3k- Wicklung des Relais genommen und alle Faktoren um das Dreifache erhöht. Die lange Ladekurve entsteht durch die unveränderte Aluzelle. (0.5uF) Die Überspannung bleibt nun unterhalb der angelegten Fritterkreisspannung. Das gilt auch bei 0.6V. Mit 2k- Relaiswiderstand ist die Spannung gleich des Fritterkreises.
Also die nächsten praktischen Versuche sind nun klar.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
die letzten Tage habe ich nichts daran gemacht. Hier im Erzgebirge war erstmal großes Räuchermännchenwecken angesagt.
Als Spannungsteiler habe ich ein 1k-Poti aber auch mit 500 Ohm merke ich keinen Unterschied. Zur 1k-Wicklung habe ich ein 10k-Poti. Mir kommt es so vor, als würde damit die Empfindlichkeit etwas besser. Es sind aber alle Einstellungen voneinander abhängig. An meinem Aufbau habe ich auch noch nichts verändert
Nun will ich aber erstmal noch den Unterbrecher bauen, um zu sehen, wie das alles mit der Uralttechnik funktioniert.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
hier nun meine aktuelle Schaltung mit Überspannungsverlauf. Das Funkenradio ist nun sehr stabil um 1V HF. Im HU- Link fand ich vor einiger Zeit einen Hinweis zum hochohmigen Betrieb des Fritters und habe nun einen festen Arbeitspunkt der Spänestrecke vorgegeben. Dies ist nur möglich, da das polarisierte Relais bis 4kOhm Übergangswiderstände verarbeiten kann. Es gibt nun einen Frittervorwiderstand mit 1k. Eine alte Schaltungsvorlage konnte ich diesbezüglich ...leider nicht finden.
Warum?
Hier eine Schaltungssimulation ohne Drosseln und Relaisinduktivitäten. Die Überspannung wird also wirklich, wie ich viel weiter oben schon berichtete, direkt im Schwingkreis generiert. Um das Beispiel gut zu simulieren... habe ich meine erste Schaltungsweise gewählt. Die entstehende Überspannung ist schon gewaltig im Bereich von nur 0.6V Fritterkreisspannung. Diesen Versuch habe ich auch am unangeschlossenen Rahmenschwingkreis praktisch nachvollzogen. Also nur Schwingkreis mit Vorwiderstand! Die Überspannung ist abhangig von der Höhe des möglichen Induktionsstromes bedingt durch Widerstand Fritter bei HF xx und Relaiswiderstand xx !!!
Hier nun meine aktuelle Schaltung. Um den leichten Empfindlichkeitsverlust des Vorwiderstands auszugleichen habe ich die 3K Wichlung des pol. Relais zusätzlich parallel geschaltet. Dies erbringt wirklich den erwünschten Effekt. Der Vorwiderstand muss aber tatsächlich im Schwingkreis sein, da die kapazitiven Komponenten einen sehr hohen Strom im Bereich von wenigen us liefern können und damit der Induktionsstrom kurzzeitig zu hoch wird.
Schaltung aktueller Fritterempfänger ohne Morse- und Klopferrelais
Ja Bernd,....dies ist nun mein abschließender experimenteller Aufbau. Die Überspannung ist in der Praxis noch unterhalb der Simulation. Die lang gedehnte Ladekurve, ist die Spannung an unserem öminösen (C3) Kondensator der nun bei 47nF gelandet ist. Gehe ich unter diesen Wert fängt die Spannung an zu schwingen und die Überspannung nimmt zu. Bedenke ich setze nun 5mH Würger ein....Dies ist aber für die Ladekurve eher unproblematisch. (Ohmscher Widerstand)
Siehe hier...bei 10nF
Ich bin sehr zufrieden mit meinen Forschungen! Um im Bereich von ca. 1VHF (0.5-2V) erfolgreich zu sein,...ist nun alles getan. Mehr geht nicht! Den Rest an Unzulänglichkeiten muss durch das Spänematerial verbessert werden. ( Ansprechschwelle hochohmig/ niederohmig) Nur soviel dazu. Das Silberhartlot aus DDR - Bestand ist ungeschlagen. Nickel, Eisen (hart/ Niro) etc. brachte nicht den selben Erfolg. Ein echter Glücksgriff!
Desweiteren musste ich die Klopfervibration, bedingt durch die hohe Empfindlichkeit, dämpfen. Unter meinem Relais und unter dem Fritterhalter befindet sich nun eine 5mm Styropordämmung. Wie dies praktisch im Endausbau umzusetzen ist...weiß ich noch nicht. Wenn das Klopferrelais nicht geschirmt wird,..muss auch eine Entfernung von 30cm zu sämtlichen Induktivitäten eingehalten werden. Mein urprünglich angedachter Aufbau (Größe des Telegraphentisches) ist damit nicht mehr ausreichend. Dies gilt allerdings nur für eine 12V- Beklopfung bei 70Ohm.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
das liest sich gut und nun liegt ein richtiges Pflichtenheft, fast bis zum letzten Span, zum Bau eines Fritterempfängers vor. Wer hätte das gedacht, daß sogar die anfallenden Späne gebraucht werden
Das sind für mich harte Forderungen, die ich mit meinen Komponenten nicht alle umsetzen kann. Aber ich weiß nun worauf es ankommt und kann optimieren - mal sehen, bei welcher Empfindlichkeit ich lande.
Zu folgenden Zeilen habe ich noch paar Fragen:
" ........ habe ich die 3K Wichlung des pol. Relais zusätzlich parallel geschaltet.......... "
Zu welcher Wicklung parallel ?
"Der Vorwiderstand muss aber tatsächlich im Schwingkreis sein ........"
Wie meinst Du das? - mit Widerstandsdraht wickeln ?????-oder ?
Ansonsten alle Achtung vor Deinen theoretischen Entdeckungen.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
ich habe einen kleinen 1k Kohlewiderstand eingelötet. Im Plan R5 .Damit gibt es einen festen Arbeitspunkt des Fritters. Ich hatte ja bei vorangehenden Versuchen berichtet, dass nicht immer hohe Überspannungen zu beobachten sind und vermutete die unterschiedlichen Innenwiderstände der Strecke. So höher der Strom durch den Fritter, um so höher die entstehende Induktionsspannung beim Aufreißen der Strecke. (Beklopfung)
Hier der Plan etwas größer.
Also ein unstetes Verhalten in Abhängigkeit vom Innenwderstand des Fritters....und dieser schwankt stark um so kleiner das empfangene HF- Signal wird. Da der Stromfluss durch diesen Widerstand R5 gleichzeitig den Anzug des pol. Relais schwächt, habe ich die noch nicht genutzte 3k Wicklung zur Fritterkreiswicklung 1k parallel geschaltet. Der Innenwiderstand des Relais liegt damit bei 750Ohm...aber es werden zwei magnetische Wicklungen genutzt. Die dritte Wicklung mit 1k ist weiter für die einstellbare Vormagnetisierung.
Eine Spulenbewicklung mit Widerstandsdraht würde ich nicht machen....Du willst ja eine hohe Kreisgüte behalten. Für den Vorgang des Frittens bringt der neue Widerstand keine messbaren Nachteile. Diese Schaltung ist schon etwas kurios....aber wirkungsvoll bezüglich der Überspannung.
Der nächste Schritt wird die Doppelbewicklung des Rahmens sein. Da kommen dann ca. 2x 200uH Teilspulen zusammen die über 47nF gekoppelt werden. Wenn dann der Test mit echten gedämpften Wellen und Rahmenspulenempfang funzt, .....dann kann ich endlich den Endausbau beginnen.
Gruß
Joerg
P.S
Achso....die blöde Dämmung des Klopfers habe durchgeführt, da nur die Vibration schon ein Durchzünden ermöglicht. (Elektrodenabstand < 1mm). Diese Vibration endet natürlich nicht beim Aufschlagen des Klöppels...sondern wirkt nach. Damit steigt die Gefahr des Nachklopfens.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
ja ich hätte sollen doch das Bild anklicken. Die schaltung habe ich garnicht richtig wahr genomme, da das Bild auf der Klappschachtel so klein ist - trotz Brille.
Mich hatte das "Der Vorwiderstand muss aber tatsächlich im Schwingkreis sein" irritiert. Denn tatsächlich liegt der Widerstand nicht im Schwingkreis sondern als Serienschaltung mit dem Fritter parallel zum Schwingkreis.
Das werde ich demnächst bei mir soweit umverdrahten und eine geteilte provisorische Schwingkreisspule wickeln.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd,
diesen Satz habe ich deswegen so formuliert ".... Vorwiderstand im Schwingkreis....", da es nicht ausreichend ist den Arbeits- Vorwiderstand am pol. Relais oder Spannungsteiler zu platzieren. Hier wirkt er sich nicht positiv aus!
MB-RADIO: Das werde ich demnächst bei mir soweit umverdrahten und eine geteilte provisorische Schwingkreisspule wickeln.
Ich würde das nicht gleich machen...ich meine den Serienwiderstand einbauen. Du solltest erstmal die Schaltung probieren....dann haben wir auch eine Referenz. Ganz verschwindet die Spannung natürlich nicht...denn es bleibt das Aufschwingen im Bereich der angelegten Fritterkreisspannung. Bei 0.5V entsteht nun eine Grundschwingung in Abhängigkeit der eingestellten Schwingkreisfrequenz mit einer Amplitudenhöhe von 0.5V. So höher Du die Fritterkreisspannung am Spannungsteiler einstellst, um so höher wird die Schwingung und damit sinkt die Möglichkeit entsprechend kleine HF- Amplituden sauber zu detektieren. 1V ist aber trotzdem sportlich, da die Schwankungen des Fritters enorm sind und wenn sich nach der Beklopfung die Empfindlichkeit verändert (Spansituation) dann zündet das Teil halt bei 0.5V durch....und es klopft so lange nach bis der Widerstand hochohmig genug ist.
Also es gibt eine natürliche Grenze in Abhängigkeit zur angelegte Spannung und zur Empfindlichkeit des Relais und des Fritters.
Jo Bernd,....coole Sache diese Fritterei. Ein wabernes, unberechenbares, kleines Ungetüm. Ich mag es sehr....so viele spannende Versuche und ich glaube ich habe diese alte Technik nun ganz gut verstanden.
Die Senderseite wird dann auf den nächsten 45 Seiten besprochen ....ok?
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Bernd, hallo Funkenfreunde,
zwei weitere Erkenntnisse bzw. Modifikationen.
Die gesägten Silberhartlotspäne bringen eine bessere Stetigkeit und eine bessere Empfindlichkeit bezüglich des Innenwiderstands der Strecke. Niederohmig / hochohmig Bei HF- Reaktion und nach der Beklopfung. Also Bananenschalen (Feile) vermeiden. Hier nochmals die Macros.
Gesägt / eher Bröckchen / stumpfe feine Knochensäge / Große Kontaktflächen
Durch Bewegung und Stauchung verändern sich die Späne. Bei Elektrodenabstand von wenigen 1/10tel mm ist die längliche Form nicht von Vorteil. Bei höheren HF Amplituden aber kein Problem.
Desweiteren habe ich nun den Arbeitskontakt des Morserelais mit einer Kontakt- Einstellschraube versehen. Kleinste Bewegungen des Morselais werden nun schneller auf den Klopfer übertragen. Dies brachte weitere Betriebsicherheit. Die Abfallverzögerung des zweiten Relais (Morsekontakt) ist nun radikal reduziert.
Re: Experimente zur Funkentelegraphie (home made fritter / coherer)
Hallo Joerg,
große Klasse, wie Du Schritt für Schritt vorankommst.
Ich habe noch garnichts daran gemacht, außer hier mitgelesen - habe noch eine andere Baustelle.
Außerdem bastle ich gerade am Unterbrecher für den Induktor, und das macht Arbeit, kennst mich ja, und die Materialien sind schon ganz schön geschwunden.
Aber es geht auch bei mir weiter, nur halt im Moment etwas langsamer.
Ich habe auch schon überlegt, eventuell Morserelais und Klopfer wieder parallel zu schalten. Was hälst Du davon ?