Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
Hallo,
Nach den doch etwas überraschenden Ergebnissen sollte ein Fernempfänger mit den Mitteln aufgebaut werden, die in den 1920er Jahren verfügbar waren, da gab es ja keine hochwertigen Ferritmaterialien und Super HF-Litze wird sich der normale Bastler in der zeit nach dem 1. WK in Deutschland wohl auch nur in Ausnahmefällen beschafft haben können.
Aber es wurde HF-Litze selbst hergestellt, meine ist aus etwa 0,15 bis 0,2 mm Cul-Draht gemacht, wie man ihn in Übertragern oder alten Netztrafos findet, etwa 7 - 10 Adern zusammengedreht mit der Bohrmaschine.
Große Spulendurchmesser wurden verwendet, gewählt wurden 13 cm. Spulenkörper in Skelettbauweise aus paraffiniertem Sperrholz. Eine 40 Wdg-Spule brachte so eine Güte von 240 mit 500pF gegenüber der Volldraht-Spule auf Pappkörper mit dünnerem Volldraht, die hatte eine Güte von 150
Angehängte Wicklungen hat man seinerzeit möglichst vermieden, unbenutzte Wicklungen hängen am besten in der Luft. Da sie auch Eigenresonanz haben, hat man sie ab einer gewissen Windungszahl kurzgeschlossen.
In diesem Projekt wurden 2 Spulen gewickelt, die entweder einzeln oder zusammen verwendet werden. Eine große und eine kleine Wicklung lassen etwas Variation zu, denn das Problem Problem ist die KW-Nebenresonanz, die durch "verschachtelten" Anschluss unschädlich gemacht wurde:
Wie bei den "kurzen Wellen" üblich, Serienschaltung. Mit möglichst großem L-C-Verhältnis. Mit Dachboden-Behelfsantenne untere Frequenz 520 kHz, die Antenne hat etwa 150pF Kapazität. Die kapazitiv beschwerte 1-Mast-Gartenantenne kommt bis auch 370 kHz herunter. (Flugfunkbake Nordholz) obere Grenzfrequenz liegt etwas höher als 1050 kHz ("talk sport")
Heute war ja Testlauf für die morgige SAQ-Ausstrahlung, dafür wurde noch schnell ein kleiner Mikrofon-Trennverstärker für die Aufnahme gebastelt. Der eignet sich auch gut, den Übertrager und Druckkammertreiber zu simulieren und einen bequemeren Kopfhörer zu verwenden.
Etwas leise, aber radio caroline (648 kHz) war auch mit dem alten 4000 Ohm-Omega zu hören. Die Lautstärke ist geringer, wenn man eine niedrige Anzapfung wählen muss und nicht mit voller Windungszahl für die Diode arbeiten kann, wie im Schaltbild gezeichnet.
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Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
-Set für Empfang mit Behelfsantenne
Hallo, Mit der Behelfsantenne im Dachboden ist tagsüber ohne Nachverstärker nur leise die BBC mit empfindlichem Hörer zu hören, auch das nur, wenn die Dachziegel trocken sind. Der zugeschaltete Gitarren-Verstärker erzeugt über Netzkabel-Brummschleife störende Nebengeräusche.
Mit einzelnen, Batteriebetriebenen sowie vollständig gekapselten Komponenten ist das Problem behoben. Versuche im Freien können ebenfalls besser durchgeführt werden. Wenn ein stärkerer Sender gefunden ist, kann beispielsweise der NF-Zwischenverstärker herausgenommen und zu normalem Detektor-Empfang übergegangen werden.
Der Schaltplan sieht nach einigen Änderungen so aus, darunter einige Komponenten:
Der Kopfhörerverstärker war vorhanden und simuliert einen empfindlichen Hörer an 100 kOhm-Übertrager. Der Aufbau mit dem Ferritstab ist schon vorgestellt, es musste nur der HF-Siebkondensator entfernt werden. Die Diode wurde abgeschirmt.
Denn jetzt folgt zusätzlich eine wirksame 3-stufige Verstärkung. Ein BC557 (PNP) arbeitet als Stromverstärker in Kollektorschaltung (Impedanzwandler), gefolgt von 2x BC550 (NPN) in Emitterschaltung. Deren Spannungsverstärkung ist auf insgesamt 200-fach eingestellt, mehr macht keinen Sinn wegen des Widerstands-Rauschens am hohen Eingangswiderstand.
Die SD101C meistert auch den hochohmigen Betrieb, selbst die besten hier vorhandenen Germanen (Hitachi) müssen an 1/2 Anzapfung des Kreises gelegt werden, und sind um einiges Leiser bei größerer Bandbreite.
Mit guter HF-Litzenspule auf Ferritstab lassen sich genau wie an "großer" Antenne Detektor-Versuche machen: - Unterschied Antenne mit großer oder kleinerer Dachkapazität - Unterschied kapazitätsarme oder verlustbehaftete Zuleitungsführung zum Empfänger - Trennschärfe-Erhöhung bei kleinerem Antennen-Serienkondensator (nachts etwa 50 pF) - Einfluss des Dioden-Ruhestromes auf Lautstärke und Trennschärfe. - Verringerung der Dioden-Verzerrungen durch synchron mitlaufenden Signalgenerator auf Empfangsfrequenz. usw.
Nachteilig ist nachts das gelegentliche Durchschlagen starker KW-Stationen, besonders wenn die Antenne direkt an Anzapfung (1/4 vom kalten Ende) gelegt ist oder über Drehko an 1/2. Es wird daher wieder der Sekundär-Detektor aufgebaut werden mit 2 Ferritstäben und variabler Kopplung zwischen beiden.
Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
basteljero:…
Mit einzelnen, Batteriebetriebenen sowie vollständig gekapselten Komponenten ist das Problem behoben. Versuche im Freien können ebenfalls besser durchgeführt werden. …
… einige Komponenten:
…
Gruß Jens
Hallo Jens,
deine Bastelmanie in allen Ehren, aber wer will schon mit einem Geraffel aus mehreren Marmeladen Gläsern im Freien was empfangen wollen, außer dir vielleicht? Nachbauen wird das so jedenfalls niemand.
Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
Reflex-Kalle: deine Bastelmanie in allen Ehren, aber wer will schon mit einem Geraffel aus mehreren Marmeladen Gläsern im Freien was empfangen wollen, außer dir vielleicht? Nachbauen wird das so jedenfalls niemand.
... zumal bei dieser Entfernung zur BBC (ca. 700km über Seewasser) ein passiver Detektorempfänger ausreichen müsste, wenn man alles richtig macht.
Re: Mobiles MW-Pentodenaudion und Detektor-Versuche
Moin, Offensichtlich überfordert der Beitrag einige wenige im Forum. Schade.
Für die anderen: Es lohnt sich durchaus, MW-Detektor-Versuche in Angriff zu nehmen, auch dann, wenn eine "große" Antenne nicht gestellt werden kann bzw. die Empfang-Felstärken zu niedrig sind für die üblichen Aufbauten.
Dann kommt eben der NF-Nachverstärker zum Einsatz, den man früher verschmäht hätte.
Der ist hier beispielsweise auf der Frequenz 747 kHz notwendig, radio "Emmeloord" h t t p s://www.mwlist.org/mwlist_quick_and_easy.php?area=1&kHz=747 wird am Tage in dem nähergelegenen Web-SDR "im Wangerland" h t t p://dl4eeckiwi.proxy.kiwisdr.com:8073/ mit S4 / -103dBm angezeigt, das Signal ist ziemlich verrauscht.
Der Unterschied zur stärkeren BBC beträgt etwa 20 dB. Da diese hier ohne Nachverstärkung gerade so eben gehört werden kann ergibt sich, das man mit Nachverstärker nur 1/100 der HF-Leistung benötigt.
Der ultimative Dioden-Test: Die verwendete SD101C detektiert nicht mehr, wenn sie an eine Anzapfung des Kreises gelegt wird. Von den hier gezeigten "Laborratten-Germanen" (https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...2&page=2#15) "Hitachi 1S79" spielt nur eine, und das ist auch die einzige vorselektierte Germanium-Diode, die hier überhaupt noch geht. Sie muss im Gegensatz zu der Schottky einen geringen Sperrstrom erhalten und wird so höherohmiger betrieben.