Ja Walter, die 10mA Ia stimmt bei Ua = 90V und Ug = 0V. Siehe weiter oben. Die Ua von 200V gehört da einfach nicht hin.
Was der "Funkbastler" schreibt, ist schon in etwa richtig, was die Stromaufnahme im Bertrieb (also mit Lautsprecher als Ra) des OE333 betrifft. Die Anodenströme des 1. und 2. Systems kann man vernachlässigen.....
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weiss der Teufel, wie der Wert von 10mA den Weg in die Prüfkarte gefunden hat. Vermutlich hast Du auch in dem Punkt Recht, dass einfach die 200 Volt dort nichts zu suchen haben. In einem Artikel von Manfred von Ardenne habe ich aber auch gelesen, dass auch Tests mit wesentlich höheren Spannungen als 150 Volt mit diesen Röhren gemacht wurden.
Die Loewe Mehrfach-Röhren hatten in der Hochzeit der Funke-Röhrenprüfgeräte ihre beste Zeit ja auch schon um mindestens ein Jahrzehnt hinter sich. Wahrscheinlich gab schon damals keine NOS-Exemplare mehr. Funke entschied offenbar nach Datenblattlage wie in den meisten Fällen.
Aufgrund deiner Kuvenscharen (Nesper?) entscheide ich jetzt für meine eigene Prüfkarte 100%=17,5mA, 60%=10,5mA und 40%=7mA. Und schwupps die wupps ist meine Röhren gerade noch brauchbar (?).
angeregt durch Jens Bleistiftröhrenversuche und aufgeschreckt durch die Mitteilung, dass der Datendienst der BBC auf der Langwelle zum April 2024 abgekündigt ist, war es nun Zeit für meinen "finalen" 3NF-Substitutionsversuch.
Es ist nämlich leider so, dass 2 ähnliche Versuche nicht geeignet waren, das "Original" von 1926 zu erreichen. Das war einmal die Substitution mit 2xDF61/5672 im Triodenmodus und dann der Halbleiter-Ersatzvorschlag von Wolfgang Holtmann.
In beiden Fällen wurde weder Lautstärke/Empfindlichkeit und schon garnicht die Selektivität der fast 100 Jahre alten Technik erreicht. Zur Verfügung stand im Vergleich dazu eine 3NF mit ca. 40% Emission. Einzig mein Aufbau mit 3x Spheria/A409 konnte einigermassen mithalten, wobei aber ansatzbedingt die Lautstärke nicht erreichbar war.
Ganz im Vertrauen: Die anders konzipierte 3NFB (Nachfolgetype) mit der geringeren Heizleistung erreichte nach meinen Feststellungen die 3NF auch nach Korrektur des Arbeitspunktes die Eigenschaften der Vorgängerröhre nicht ganz.
Bei einem Einkreiser ist es ja so, dass man in die Betrachtung die Antenne mit ihrer Ankopplung einbeziehen muss. Eine Labormessung verbietet sich hier eigentlich bis auf die Messung der NF-Ausgangsleistung vielleicht.
Die Original-3NF im OE333-Nachbau schafft es in meiner Empfangsumgebung spielend, die BBC auf 198 und RTL 234 kHz zu trennen, obwohl der Pegelunterschied nur in der Grössen- ordnung von 10 dB liegt. Diese Empfangssituation bereitet dem DKE38 und VE301dyn schon erhebliche Probleme, obwohl das Gemurmel des Franzosen bei sorgfältiger Dosierung von Rückkopplung und Antennenankopplung erträglich bleibt. Es sollte aber doch für identische Versorgungsspannungen der 3NF (4V, -1,5V, -7,5V, 60-90V) möglich sein, mit moderneren Bauteilen ein identisches Ergebnis hinsichtlich Lautstärke - Zimmerlautstärke am Trichter- lautsprecher für den Ortssender und Trennschärfe beim Kopfhörer-Fernempfang zu erzielen?! Die Steilheiten der Originaltrioden mit 0,2 und 0,7 mA/V ist zwar bescheiden, dafür aber der Innenwiderstand der ersten Stufe mit 290 Kiloohm extrem hoch (Endstufe 7 Kiloohm) Ein "Konkurrent" aus Jogis-Röhrenbude wechselte übrigens vielleicht aus ähnlichen Gründen von Trioden- auf Tetrodenbetrieb.
Diesmal sollten die russischem Bleistiftröhren versucht werden. Die Wahl fiel auf die leistungsstärkste 2W-Type 1P24B-V, einer soliden Röhre mit 5000 Betriebsstunden, die es angeblich im Radar 800-Watt-Impulsbetrieb noch auf 50 Stunden Lebensdauer bringt. Die beiden ersten Stufen sollen mit der 1SH24B realisiert werden, die mir vor 8 Jahren in einem MW-Rückkopplungsaudion schon sehr gefallen haben.
Die konstruktiven Einzelheiten sind Folgende:
Der in meinen Loewe-Adapter passende Aussenkontaktsockel wurde in einem kurzen Aussen- Expoxdring mit gleichem Durchmesser wie der Adapter eingegossen und stammt von einer defekten AF7. Der Stil des Sektglases - verlängert um ein Stück Aluminiumrohr aus einer ausgedienten TV-Antenne - wurde sowohl am Kelch als auch am Boden abesägt und dient nun als Tragekonstruktion für die drei Bleistiftröhren. Zwei kreisrunde Trageplatten aus 3mm dickem Plexiglas wurden vorgebohrt und mit einem 35 mm Lochbohrer ausgesägt. Obwohl es mir bei der Nachbildung weniger auf eine Originaloptik ankam, wurden Widerstände und Rollkondensatoren in Weissblechhülsen eingebettet. Für Styroflex- kondensatoren war das nicht nötig. Aus dem Filterbau hatte ich noch eine Reihe von 1%/125-Volt-Typen in der Bastelkiste vorrätig.
Als erstes wurde der Heizkreis realisiert. Die Heizung des Audions und der ersten Verstärkerstufe liegen parallel, zusammen mit einem 70 mA-Glühlämpchen und einem Widerstand von 30 bis 39 Ohm. Der genaue Wert hängt davon ab, wieviel Strom die Endstufenröhre in Serienheizung bei 2,4 Volt zieht. In meinem Fall waren es knapp 135 mA. Weil meine Speisung etwas über 4 Volt liegt, musste zusätzlich noch ein 5,6 Ohm Widerstand eingesetzt werden. Die Röhren nehmen eine Überheizung schon ab 1,4 Volt sehr übel, vertragen eine Unterheizung aber gut.
Es empfiehlt sich, zuerst die Endstufe in Betrieb zu nehmen. Ich habe mich für einen Arbeitspunkt von 8 mA Ruhestrom bei 67 Volt Anodenspannung entschieden. Zwischen dem H+ und G3-Anschluss (-7V) war dazu ein 1:1 Spannungsteiler mit zwei 1,2 Megohm Widerständen erforderlich.
Der Rest erklärt sich von alleine, oder anders ausgedrückt: Bilder sagen mehr als xxx Worte:
Diese Konstellation eines OE333 Nachbaus mit einer 3NF-Nachbildung stellt mich nun voll zufrieden und dürfte einer neuwertigen 3NF sehr nahe kommen. Einen Beweis kann man nicht erbringen, weil - wie bekannt - so ein Exemplar nicht zur Verfügung steht. RTL auf 234 kHz bringt es auf die volle Zimmerlautstärke und die BBC auf 198 kHz ist im Lautsprecher noch deutlich zu hören - natürlich alles mit Aussenantenne. Auf der Mittelwelle gibt es hier keinen brauchbaren Sender im Bodenwellenbereich mehr.
Als Grundlage für meine 3NF wollte ich als Grundlage meine Schaltung der "Super-NF MB1"(https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...amp;thread=18#5) verwenden, die mit dem Detektor auch Zimmerlautstärke bringt. Um eine Audionröhre erweitert sollte die auch als 3NF funktionieren.
Woraus hast Du den Kolben gefertigt ? Auf dem Bild sieht es aus, als würde der sich nach unten verjüngen. Ein Kolben fehlt mir noch.
Viele Grüße Bernd
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
am Weiberfastnachtstag habe ich um 11:11 Uhr mit meiner Frau auf ein Sektglas angestossen. Kein billiges Glas, sondern Bleiglas. Mir kam dann die Idee, das Glas auf das Epoxydrohr, das ich öfters für meine Nachbauten verwendet habe, aufzulegen. Siehe da, es passte. Ich konnte meiner Frau die Erlaubnis abringen, das Glas für die 3NF zu verwenden. Vorsicht und Geduld war dann beim Sägen angesagt. Nach einer halben Stunde war es geschafft, und der Glasstengel konnte auch noch verwendet werden. Eine Seite zurück kannst Du dir noch ein anderes Bild ansehen.
Deine 2-Röhren-Lösung gefällt mir auch sehr. Ich sehe mir gleich die Daten der Endröhre an.
Gruss Walter
Nachtrag:
Am endgültigen Platz und mit 4 weiteren, antennenmässig parallel geschalteten "echten" Oldtimern reicht die Lautstärke noch immer aus. Bei Nacht ist die Wirkung des 70mA/1,5V-Glühlämpchens, das im Plexiglas versenkt wurde, auch überzeugend und besser als erwartet:
Deinen 3NF Nachbau finde ich grandios, tolle Arbeit, meinen Glückwunsch. Für das geplante SAQ-Projekt mit Ferritantenne, knoble ich gerade an einem Audion mit russischen Stiftrören herum. Dazu werde ich Euch die nächsten Tage sicher noch mit Fragen belästigen, wenn ich darf. Bis dahin
danke für die Blumen. Die Sache zog sich ja auch über mehr als 3 Jahre hin. Für das Audion kann ich nur sagen, dass sich die Bleistiftröhren sowohl für Gitter- als auch wie hier für die Anodendemodulation eignen. Die Anodenwiderstände lassen sich noch deutlich erhöhen, allerdings auf Kosten der Stabilität. Nachteilig ist hier, dass sich in meinem Vorschlag die ersten beiden Stufen zusammen 3 mA reinziehen. Für die Endstufe zeigt der Funke W19 15mA an. Die Gesamtverstärkung sollte halt einigermassen dem Original entsprechen.
Gruss Walter
Nachtrag:
Am 25.07.2023 ist mir eine Schinzel/Kryska Replique zugelaufen. Es zeigten sich ähnliche Eigenschaften wie mit meinem Nachbau. Allerdings ist meine Version (erwartungsgemäss) lautstärker und kommt damit dem Original näher. Von der Optik selbstverständlich nicht. Hier sind die beiden Experten nicht zu schlagen.